Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Anemone77
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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Anemone77 » 24. Februar 2017, 10:03

Hallo Purzelbaum, [hi_bye]

ich finde auch, dass Du sehr überheblich rüberkommst..! Nach dem Motto: 'Seht alle her... ich habe es geschafft ohne irgendwelche Pillen'! Das ist ja sehr schön für dich!!! Herzlichen Glückwunsch dafür!!! Du solltest aber auch die Süchtigen respektieren, denen es nicht so einfach gelingt ohne eine "Krücke" (Baclofen) trocken zu werden!
Die menschen sind so unterschiedlich und es muss jeder SEINEN Weg finden! Also bitte mehr Respekt!!!

Ich kann nur von mir sagen, dass ich -- weiß Gott -- alles versucht habe um trocken zu werden! Viele Entgiftungen, zwei Langzeittherapien, Gruppenbesuche, regelmäßige Besuche bei meiner Suchttherapeutin, zweimal täglich zu den AA's.... usw.. dann folgten Versuche mit Campral und Naltrexon.... leider war die Wirkung dieser Tabletten gleich Null... In den letzten 2, 3 jahren brauchte es keinerlei Auslöser mehr, wie Stress, Ängste, Traurigkeit o. ä., um bei mir Suchtdruck auszulösen. Mein mitunter extremer Suchtdruck bescherte mir immer nur kurze Trockenphasen.
Es war ein ständiger Kampf um die Abstinenz und irgendwie kein angenehmes Leben mehr.

Hier ein Zitat von Dr. Olivier Ameisen (Das Ende meiner Sucht), kennst Du ja sicherlich:

Das Verlangen eines Süchtigen nach seinem Suchtmittel ist wie der Hunger eines Verhungernden, schreibt der suchtkranke französische Arzt Olivier Ameisen. Dieselben Hormone werden freigesetzt, dieselben Gehirnregionen aktiviert. Das Gehirn stuft Alkohol als lebensnotwendig ein. „Der Gedanke an das Suchtmittel kann sich in den ruhigsten Momenten in das Bewusstsein des Süchtigen einschleichen und schnell das ganze Denken ausfüllen“, so Ameisen. Vernunft, Scham und Selbsthass konnten ihn nicht aufhalten. Als würde ein anderer seinen Körper kontrollieren, zog er los und kaufte Schnaps, so Olivier Ameisen


Genauso war es in den letzten Jahren bei mir! Jeden Tag dieser Wahnsinn im Kopf, jeden Tag dieses Gedankenkreisen nur um den Alk.... einfach nur schrecklich. Ich wollte aufhören und konnte es nicht...

Ich bin so froh Baclofen (Empfehlung meiner Suchttherapeutin) gefunden zu haben! Welch eine Erleichterung. Ich fühle mich endlich frei von diesen Zwangsgedanken. Jetzt kann ich mich wieder auf das Leben konzentrieren, was davor ja nicht möglich war. Ja, ich würde sogar sagen, dass mich Baclofen vor dem Tod bewahrt hat....

Ich sage nochmal, Menschen sind so unterschiedlich in ihrem Suchtverhalten. Manchen benötigen eben ein Medikament auf dem Weg zur Abstinenz!!! Das ist überhaupt nicht schlimm und verwerflich.

Denk mal drüber nach!

Anemone
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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Purzelbaum » 24. Februar 2017, 10:58


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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Chinaski » 24. Februar 2017, 16:09

Hallo,

bei keiner mir bekannten Krankheit ist es verwerflich ein Medikament zur Heilung oder zur Unterstützung zu nehmen.
Viele chronisch Kranke nehmen täglich Tabletten um ihren Tag zu bewältigen.
Da kräht kein Hahn danach!
Nur wir Suchtkrüppel sollen bitteschön leiden und den steinigen weg zum Gipfel nehmen während alle anderen mit der Seilbahn fahren.

Gruß
Chinaski

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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Anemone77 » 27. Februar 2017, 09:46

Hallo Chinaski, doppd

super, Du hast es auf den Punkt gebracht1!!!


DANKE

LG Anemone [smile]
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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Per Asien » 19. März 2017, 13:22

Chinaski hat das sehr gut gesagt, finde ich auch. Lisbeth und Anemone haben davor auch schon sehr treffende Gedanken dazu formuliert.

Ich frage mich im Übrigen, warum jemand, der es geschafft hat, ohne Baclofen trocken zu werden, das unbedingt in einem Forum für Baclofen mitteilen muss? Extremer Geltungsdrang, Besserwissertum oder gar Trolliges andere Runterziehen wollen??

Traurig sowas. Und ich merke, ich muss vorsichtig sein, wo ich was ancklicke, selbst hier im Forum. Wen man noch am Anfang steht mit Baclofen und gerade froh ist über die ersten Veränderungen, braucht man sowas gar nicht. Ich jedenfalls nicht.

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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Lucidare » 19. März 2017, 13:52

Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.

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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Per Asien » 19. März 2017, 14:27

Fast alle Links, die Papfl mir geschickt hatte, kannte ich schon. Weil ich ein höflicher Mensch bin, habe ich trotzdem danke gesagt. Warum Du meinst, mich belehren zu müssen, verstehe ich nicht. Mag ich auch nicht. Also lass das doch bitte künftig.

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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Bine » 19. März 2017, 22:47


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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Purzelbaum » 20. März 2017, 08:15

Moin Bine,

was ist nicht schwierig im Leben, nicht mal weiter saufen.

Nur mit dem Willen allein, wird das – meiner Meinung nach – nichts mit dem Trockenwerden. Da musst du dein ganzes Leben ändern – Bekannte austauschen, Gewohnheiten ändern, Hobbys ändern… manchmal auch Wohnort und Arbeitsstelle. Niemand sagt, dass das einfach ist. Aber irgendwann musste ich wissen was ich will: Leben oder weiter saufen.

Und wenn ich jetzt so darüber nachdenke, bin ich froh, dass ich kein Baclofen zur Hand hatte. Ich hätte mich nur auf eine neue Krücke gestützt und wäre wieder nicht allein gelaufen. (Noch mal: Ich will damit keinen von Euch – oder überhaupt – angreifen, das ist meine Meinung aus meinen Erfahrungen heraus.)

Noch dazu, dass ja Baclofen nie dazu gedacht war, Abstinenz zu erzeugen. Es sollte von jeher dazu dienen, Alkohol kontrolliert trinken zu können – so hab ich das jedenfalls verstanden.

Ich wollte lange Zeit kontrolliert Alkohol trinken können – so lange, bis ich mich gefragt habe, was es mir jetzt in diesem Augenblick positives (gutes) bringen würde, einen Wodka oder Weinbrand oder … zu trinken. Die Antwort war, dass es mir nichts Positives bringen würde. Nicht vom Geschmack her, nicht von der Wirkung her, eben Nichts.

Und das ist für mich das Entscheidende und das, was es mir mittlerweile relativ leicht macht abstinent zu leben. Es ist kein Verzicht mehr, weil ich nicht weiß auf was ich durch Abstinenz verzichten müsste.

Auf was ich verzichten müsste wenn ich wieder saufe, muss ich hier nicht aufzählen, das weiß jeder selbst.

Und noch was: Es geht mir „auf den Sack“, dass ich immer wieder lese, dass ich hier Jemanden angreifen würde obwohl ich jedes Mal schreibe, dass ihr machen könnt was ihr wollt und ich hier nur meine Meinung und meine Erfahrungen, ohne eine Wertung eures Verhaltens, schreibe. (Na gut, es gab auch bei mir eine Zeit, in der ich mich ständig von Irgendjemandem persönlich angegriffen fühlte, die ist seit 4 Jahren vorbei.)

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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Lucidare » 20. März 2017, 08:45

Zuletzt geändert von Lucidare am 20. März 2017, 14:54, insgesamt 1-mal geändert.
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.

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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Lucidare » 20. März 2017, 08:53

Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.

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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Purzelbaum » 23. März 2017, 07:23

Ich glaube nicht, dass ich etwas falsch verstanden habe. Warum sollte Prof. Ameisen sonst folgendes gesagt haben: „Baclofen ermöglicht uns, nicht länger Gefangene der impulsiven Gefühle der Sucht zu bleiben. Das bedeutet, es kann zu Genesung führen, ohne notwendigerweise abstinent zu werden", wenn er mit Baclofen Abstinenz erreichen wollte?

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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Lucidare » 23. März 2017, 09:15

Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.

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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Purzelbaum » 23. März 2017, 10:24

Alles gut.

Ziel war – und dabei bleibe ich – das Trinken von Alkohol kontrollieren zu können, trinken zu können wenn es gewollt ist und aufhören zu können, wenn es gewollt ist. Wer das mit Baclofen ein Leben lang durchhält – Hut ab. Allein ich glaube nicht daran, dass das gut geht.

Ich war 4 Mal – glaube ich – jeweils für 2 – 3 Wochen zur Entgiftung, dort hab ich außer Distra nichts bekommen und das war auch gut so. Was die Entgiftungen für mich gebracht ha-ben, waren paar Wochen ohne Alk – auch nicht schlecht. Das waren aber noch Zeiten, in denen ich nur mit dem Saufen aufhören wollte, wenn ich paar Flaschen Schnaps intus hatte. Da tat ich mir dann immer besonders leid und es war so schön, wenn sich jemand um mich gekümmert hat. Wieder nüchtern und aus der Psychatrie raus, führte mein Weg nach Hause erst mal direkt und zielsicher in den nächsten Supermarkt um eine Flasche Schnaps zu kaufen. Jetzt ging mir‘s ja wieder gut. Und mal ehrlich, was hatte ich denn für Konsequenzen zu befürchten? Keine. Ich war allein und meine Co’s hatte ich im Griff, die erledigten doch alles für mich, alle Geldangelegenheiten, Miete, Strom, Ämter usw. Also konnte ich in Ruhe weiter saufen.

(Ach so, kurz noch mal zu den Entgiftungen: So wie ich mich dort benommen habe, so hat das Personal auch reagiert. Einmal hab ich in meinem Suff gedacht, dass ich dort „den Larry“ raushängen lassen muss und alle nur für mich zu rennen haben – die haben mich ganz schnell auf den Boden der Tatsachen runter geholt und ich hab nach etwas nachdenken um Entschuldigung gebeten. Es ist schon manchmal peinlich, was das Personal sich alles gefal-len soll, da war bei mir auch schon mal fremd schämen angesagt.)

Um des lieben Friedens willen machte ich die erste Langzeittherapie, in der ich mich schon nach paar Wochen wieder auf Zu Hause freute, um wieder saufen zu können.

Bei der zweiten LZT war das ähnlich aber immerhin sprangen jedes Mal 16 nüchterne Wochen dabei raus.

Klick hat es gemacht, nachdem ich im kalten Entzug Halluzinationen bekam. Das war eklig, hätte mit dem Tod enden können - das will ich nie wieder.

Nach ca. 2 Jahren Abstinenz kam mir der Gedanke, dass das doch vielleicht funktionieren könnte mit dem kontrollierten Trinken von Alkohol. Ich hab immer mal wieder überlegt und hab das dann aber wieder zur Seite gelegt, weil das irgendwie nach einer gewissen Zeit nicht mehr wichtig war. Und dann hab ich mich – wie geschrieben – gefragt was mir das Positives bringen würde, das Ergebnis kann nachgelesen werden.

Am Anfang hatte ich mal Schiss vor dem „nie wieder Alk“, jetzt vor dem „wieder Alk“. Und eine gehörige Portion Respekt hab ich vor Alk bekommen, der ist wahrscheinlich stärker als ich und da will ich es nicht auf einen erneuten Kampf ankommen lassen. Wahrscheinlich würde ich verlieren.

Und da komme ich wieder zu Baclofen. Das ist ja für mich alles nur hypothetisch, weil ich kein Baclofen nehme. Aber mit Baclofen würde ich wahrscheinlich irgendwann leichtsinnig werden oder überheblich – ich kenne mich und dann würden aus vlt. zwei Gläsern wieder zwei Flaschen werden – wie geschrieben, vielleicht.

Zu dem Rückfall „interpretieren“: Da gibt es nicht zu interpretieren. Nach einer nüchternen Zeit (Trinkpause) wieder Alk, egal in welcher Form, ist ein Rückfall.

Wobei eine Trinkpause nun nicht die Zeit ist, in der ich schlafe und Abstinenz nicht zwei Tage ohne Alk. Vegan lebst du nicht, wenn du mal zwei Tage nur Wodka trinkst.

Manchmal lese ich, dass jemand jeden Tag nur noch … was weiß ich wie viel … Alk trinkt und nun hofft, dass er keinen Rückfall baut. Was für einen Rückfall denn, frage ich mich da.

(Ich hoffe, dass ich nicht wieder Jemandem auf den Schlips getreten bin – alles nur meine persönliche Meinung bzw. meine Erfahrung mit und ohne Alk.)

MfG

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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon APunkt » 23. März 2017, 12:21

Hallo zusammen!

Wenn ich an dieser Stelle mitdiskutieren darf: aus meiner ganz privaten Perspektive zwei Dinge. Einmal empfand ich es gerade zu Beginn der Baclofen-Therapie als ungemein entlastend, nicht sofort und zwingend die Abstinenz als alleiniges Ziel definieren zu müssen. Die Aussicht auf Abstinenz, die aber auf einem nicht unnötig steinigen Weg erreicht werden kann, war für mich der Hauptmotivator, a) eine Therapie meiner Abhängigkeit überhaupt zu starten und b) sie auch in schwierigen Phasen beizubehalten.

Ob dabei am Ende eine völlige Abstinenz steht oder ein normales, gesundes Trinkverhalten im medizinisch unbedenklichen Bereich, lasse ich jetzt mal bewusst offen, das kann und darf jede/r für sich entscheiden. Aber das ist der Punkt: das darf ich als Patient, als Betroffener, selbst mitentscheiden. Allein die Aussicht auf diese Entscheidungsfreiheit, die ich als Abhängiger ja genau nicht mehr habe, ist ein so großer emotionaler Wert dieser Therapie, dass das bereits ein Alleinstellungsmerkmal ist.

Und zum Zweiten: was ist vom Dogma der ewigen Abstinenz bzw. des sofortigen Rückfalls bei jedwedem Alkoholkonsum, unabhängig von Höhe, Frequenz, Dauer, Anlass… zu halten?
Wissenschaftlich haltbar ist diese Theorie nach meinem Kenntnisstand nicht. Es wird nicht umsonst im angloamerikanischen Sprachraum sehr sorgfältig unterschieden zwischen einem „relapse“, also einem echten Rückfall in abhängiges Verhalten, und einem „lapse“, also einem Ausrutscher, der eben genau nicht wieder zu abhängigem Trinkverhalten führt. Gäbe es die zwingende Folge des sofortigen Rückfalls, wie sie oft und gern von daran gutverdienenden Einrichtungen propagiert wird, wäre ein „lapse“ schon biochemisch gar nicht möglich, ebenso wenig eine untherapierte Remission. Beides sind aber Lebenswirklichkeiten, die meiner Ansicht nach kaum wegzudiskutieren sein dürften.
Welche der Wahlmöglichkeiten – Abstinenz mit oder ohne Medikament oder auch Rückkehr zu medizinisch unbedenklichem Konsum mit oder ohne Medikament – nun für den einzelnen Betroffenen die beste Alternative darstellt? Das herauszufinden ist eine Aufgabe für jeden einzelnen Betroffenen und seine behandelnden Ärzte und Therapeuten, nichts für eine wie immer geartete und vermutlich in allen Fällen unhaltbare Verallgemeinerung.

Viele Grüße

A.
"Everyone wants to be Cary Grant. Even I want to be Cary Grant." (Cary Grant)

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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Lucidare » 23. März 2017, 15:20

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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon laggard » 23. März 2017, 20:30


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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon laggard » 23. März 2017, 20:42


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Beitragvon Purzelbaum » 24. März 2017, 07:27

Moin, erst mal zum Rückfall:

Ich hab nicht geschrieben, dass meine Definition des Rückfalls allgemeingültig sein soll. Das ist eben mein Standpunkt zum Rückfall. Es ist doch so, dass jeder mit seiner Variante klar kommen sollte und wenn das für den einzelnen mit seiner Variante funktioniert – warum nicht. Hauptsache glücklich dabei und vielleicht irgendwann mal trocken.

Wichtig ist – finde ich -, dass dann aber auch bemerkt wird, wenn irgendwas wieder „aus dem Ruder läuft“. Wenn der Zeitpunkt verpasst wurde, ist es natürlich viel schwerer sich Hilfe zu holen.

Ich denke auch manchmal, was wissen die Wissenschaftler (Theoretiker) denn von Rückfall und vom Saufen überhaupt. Die können viel forschen und schreiben aber die Experten sind wir.


Nein, ich wollte nicht aber ich mach‘s nun doch:

Moin Bine,

du bist genau der Mensch, mit dem ich zu Beginn der Abstinenz nicht hätte am Tisch sitzen wollen. Warum? Bei dem Gedanken an Alkohol hättest du nicht gesagt: Trink keinen Alk, du hast nun schon so und so lange durchgehalten, versau dir das nicht, rede lieber mit mir darüber oder mit wem auch immer… Nein, du hättest gesagt: Trink ruhig ein Glas, ist nicht so schlimm, abstinent kannst du später immer noch werden.

Und warum hättest du das gesagt, weil du nicht allein mit einem Glas in der Hand hättest da sitzen wollen, weil du dir da blöd vorgekommen wärst. Das ist bei anderen Sachen genau so, da wird jemand von dir nicht dafür gelobt, dass er eine Sache durchzieht obwohl sie ihm offensichtlich Schwierigkeiten bereitet, nein, da gibst du den Rat doch aufzuhören oder es ganz sein zu lassen wenn es schwierig wird. Wenn’s schwer wird aufhören, aufgeben das sind deine Ratschläge. Gut, du machst das vielleicht so. Das kann‘s doch aber nicht sein.

Vor jedem der hier oder wo auch immer der den Mut aufbringt ob mit oder Baclofen mit dem Saufen aufzuhören, ziehe ich den Hut. Und für jeden, wünsch ich mir, dass er es schafft ganz vom Alk los zu kommen, deswegen „trommel“ ich und nicht weil ich wieder saufen will.

Ich finde das gut, dass es hier einige gibt, die mit Hilfe von Baclofen ihren Alk - Konsum weit herunter „schrauben“ konnten und nun ihr Verhalten auswerten und das Ziel haben, es irgendwann bis zur Abstinenz zu schaffen. Das ist nicht einfach aber sie kämpfen und geben nicht gleich beim geringsten Widerstand auf. Und das nicht nur beim Trockenwerden.

Dass ich nicht (mehr) an das kontrollierte Trinken – mit oder ohne Baclofen – glaube, das ist meine Sache.

Ich finde, dass es helfen kann, zu sehen, dass es auch abstinent geht, sehr gut geht und da muss ich nicht auch noch in jedem zweiten Beitrag schreiben, dass weiter saufen nichts macht, das machst du ja schon.

Interessant auch, dass ausgerechnet du immer wieder irgendwas von „auf den Schlips getreten“ schreibst.

(Und auch sonst ist das hier wie beim Fernsehprogramm: Wenn dir eine Sendung nicht gefällt, musst du sie nicht ansehen. Von meiner Seite her keine Diskussion mehr über das oben geschriebene.)

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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Lucidare » 24. März 2017, 08:33

Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.


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