Vorstellung

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Wende
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Vorstellung

Beitragvon Wende » 10. Dezember 2018, 00:28

Hallo Zusammen,
Ich, w, bin 47 Jahre alt und trinke seit fast 30 Jahren exzessiv. Allerdings nur am Wochenende, 1 -2 x
Ich trinke dann 3 Flaschen Wein und rauche dann auch. An allen anderen Tagen der Woche bin ich null interessiert am trinken und rauchen. Aber sobald das Wochenende da ist, entsteht der Saufdruck.
Ich leide an Depressionen, bin nicht mehr so belastbar, wiege mittlerweile 150 kg, und ich suche den Weg aus dieser gesamten Situation heraus zu kommen.
Es geht mir körperlich und seelisch schlecht. Mir ist bewusst, dass der jahrelange Alkoholmissbrauch dazu geführt hat, wie ich mich heute fühle.
Mein Mann trinkt leider auch sehr viel. Es wird also im gesamten sehr schwierig, aus der Spirale heraus zu kommen. Deshalb freue ich mich, jetzt hier zu sein. :kl

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Lucidare
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Re: Vorstellung

Beitragvon Lucidare » 10. Dezember 2018, 09:47

Hallo Wende,

herzlich willkommen Im Forum. Schön, dass Du uns gefunden hast! [hi_bye]

Wende hat geschrieben:Es geht mir körperlich und seelisch schlecht. Mir ist bewusst, dass der jahrelange Alkoholmissbrauch dazu geführt hat, wie ich mich heute fühle.
Mein Mann trinkt leider auch sehr viel. Es wird also im gesamten sehr schwierig, aus der Spirale heraus zu kommen.


Die Chance ist sicher gegeben das Dir Baclofen, bei richtiger Anwendung, hilft. Nachfolgend für Dich auch einige wertvolle "Basisinformationen". Man muss nicht alles auf einmale lesen und wenn Fragen aufkommen einfach fragen. :wink:

Hier sei auf die Dosierungstabellen hingewiesen:

Dosierungstabellen

Diese sind recht konservativ gehalten, um Nebenwirkungen aus dem Weg zu gehen. Wenn man das Medikament gut verträgt, kann man u. U. auch schneller aufdosieren. Die Dosierung wirst Du dann aber auch gegebenfalls mit Deinem Arzt besprechen.

Craving und Die Rolle von Baclofen

Dort findest Du Näheres zum Thema Craving (Verlangen) und der Wirkungsweise von Baclofen.

Baclofen-Therapie vs. traditionelle Suchtbehandlung

erklärt den Unterschied zur traditionellen Suchttherapie und hier wird erkärt

warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet die Rubrik

Baclofen erste Schritte,

konkreter im

Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Die besten Erfolge erzielt man, wenn man abstinent geginnt. Bitte den Alkohol nicht ohne ärztliche Aufsicht selbständig abrupt absetzen, da dies gefährlich sein kann (Stichworte: Krampfanfall, Delir). Wer das nicht schafft, kann auch - vorausgesetzt, der tägliche Alkoholkonsum ist nicht zu hoch, zweigleisig fahren. Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten in Anlehnung an den Leitfaden für die Anwendung oder die auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes.

Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter [schritte] .

Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Baclofen ist natürlich keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.

Die Idee, die hinter der Baclofen-Therapie steht, ist

a) über die "Beruhigung" der GABA-B-Rezeptoren langfristig einen ausgeglichenen, entspannten, relaxten Zustand herzustellen, damit extreme Stress-Situationen, Spannungen, Ängste und Verstimmungen, die einen zur Flasche greifen lassen, gar nicht erst aufkommen und

b) das körperliche Verlangen nach Alkohol (physisches Craving) einzudämmen, um die zwanghafte Komponente des abhängigen Trinkens ein Stück weit auszuschalten.

Baclofen schlägt einem das Glas also nicht einfach so aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurückgeben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.

Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

Die Arztadressen werden aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich herausgegeben. Daher möchte ich Dich bitten, unseren Administrator @DonQuixote mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.

Bis dahin alles Gute für Dich! [good]

LG
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Re: Vorstellung

Beitragvon Wende » 11. Dezember 2018, 20:15

Vielen Dank für die freundliche Begrüßung und die vielen hilfreichen Informationen.

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Re: Vorstellung

Beitragvon Lucidare » 11. Dezember 2018, 21:17

Wende hat geschrieben:Vielen Dank für die freundliche Begrüßung und die vielen hilfreichen Informationen.


Bitte! :vgn

Hast Du den Admin @DonQuixote schon mit einer Privaten Nachricht (PN) angeschrieben?

Wenn ja, wird er sich sicher bald bei Dir melden. [good]

LG
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Re: Vorstellung

Beitragvon DonQuixote » 13. Dezember 2018, 20:24

Hallo Wende

Danke für Dein Interesse an unseren Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust. Deine PN (Private Nachricht) mit Angabe Deines Wohnortes habe ich erhalten, eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region ging soeben raus, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <gmail.com>, mit der Du dich hier im Forum registriert hattest. Ganz viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote


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