Vorstellung - Arztsuche

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Gunnar
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Vorstellung - Arztsuche

Beitragvon Gunnar » 9. August 2019, 18:36

Hallo alle miteinander,

heute möchte ich mich als neues Mitglied bei Euch vorstellen und erläutern, weshalb ich mich Euch angeschlossen habe. Ein Grund liegt gewiss in der nur scheinbar widersprüchlichen Aussage: „Nur du allein schaffst es, aber du schaffst es nicht allein!“ Hauptmotivation ist sicher die Hoffnung, mit Hilfe der Ärzteliste einen Mediziner zu finden, welcher mir Baclofen verschreibt.

Um es gleich vorweg zu sagen: Ich betrachte mich in diesem Forum eher als „Quereinsteiger“, denn ich habe keine typische Alkoholikerbiographie, falls es so etwas überhaupt geben sollte, vorzuweisen. Dennoch erlebe auch ich Sucht und die schlimmen Qualen bei dem Versuch, wieder clean mein Leben zu meistern. Aufgrund starker Ängste, verursacht durch posttraumatische Störungen, schluckte ich 20 Jahre lang gleich zwei verschiedene Antidepressiva mit zusätzlicher Benzodiazepinbeigabe. Nachdem ich vor kurzem beschloss, mein Leben künftig ohne chemische Krücken zu führen, verweigerte mir mein Psychiater jegliche Unterstützung. Die offizielle Behauptung, dass Antidepressiva nicht abhängig machen würden, wird spätestens durch das Absetzen eindeutig widerlegt. Denn im Grunde genommen handelt es sich bei den Antidepressiva um sehr gefährliche Medikamente, welche enorm lang andauernde und zudem heftige Entzugserscheinungen verursachen können, wie man in nahezu allen entsprechenden Foren von Betroffenen nachlesen kann. Mein damaliger Psychiater war bereit, mir gegen die enorme innere Unruhe, die Schlaflosigkeit und vor allem die gesteigerten Ängste Baclofen zu verschreiben. Leider ist dieser Psychiater bereits seit einigen Jahren im Ruhestand. Mir hatte das Medikament sehr gegen die vielfältigen Entzugssymptome geholfen.

Wie bereits Oliver Ameisen in seinem Buch „Das Ende meiner Sucht“ beschreibt, war auch er von einer seit seiner Kindheit an bestehenden massiven Angst befallen, durch welche er letztendlich zum Alkoholiker wurde. Erst durch die Einnahme von Baclofen konnte er diese Ängste spürbar verringern. Dass ich dennoch wieder bei den Antidepressiva landete, hing mit einer starken beruflichen Belastung zusammen, welche heute zum Glück nicht mehr besteht. Für mich bedeutet die Verweigerung einer Baclofenmedikation konkret, dass ich meinen Alkoholkonsum in letzter Zeit nahezu vervierfacht habe und mich in großer Gefahr befinde, von einer Sucht in die nächste zu rutschen. Denn mir steht als einziges „legales“ Mittel gegen die z.T. kaum auszuhaltenden Zustände nur der Alkohol zur Verfügung, unter dessen Einfluss ich mich neulich durch einen Fahrradunfall im angetrunkenen Zustand benahe lebensgefährlich verletzt hätte.

Da ich mein Leben nicht noch mehr gefährden möchte, setze ich nun große Hoffnung darauf, über die Mitgliedschaft im Forum einen Arzt zu finden, welcher mir Baclofen verschreibt.

Für heute nun viele Grüße

Gunnar

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Ryckteufel
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Re: Vorstellung - Arztsuche

Beitragvon Ryckteufel » 9. August 2019, 18:51

Willkommen !!!

Sicher wird sich hier bald eine(r) der Profis bei dir melden und dir alle wichtigen Infos und Tipps geben.

Lieben Gruß

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Lucidare
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Re: Vorstellung - Arztsuche

Beitragvon Lucidare » 10. August 2019, 05:55

Hallo Gunnar,

herzlich willkommen im Forum! [hi_bye]

Für Dich auch der Hinweis auf nützliche Texte zum Einstieg. Man muss nicht alles auf einmal lesen und wenn Fragen sind einfach fragen! :wink:

Leitfaden für die Anwendung

Hier sei auf die Dosierungstabellen hingewiesen:

Dosierungstabellen

Diese sind recht konservativ gehalten, um Nebenwirkungen aus dem Weg zu gehen. Wenn man das Medikament gut verträgt, kann man u. U. auch schneller aufdosieren. Die Dosierung wirst Du dann aber auch gegebenfalls mit Deinem Arzt besprechen.

Craving und Die Rolle von Baclofen

Dort findest Du Näheres zum Thema Craving (Verlangen) und der Wirkungsweise von Baclofen.

Baclofen-Therapie vs. traditionelle Suchtbehandlung

erklärt den Unterschied zur traditionellen Suchttherapie und hier wird erkärt

warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet die Rubrik

Baclofen erste Schritte,

konkreter im

Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Die besten Erfolge erzielt man mit Baclofen, wenn man abstinent beginnt. Wer das nicht schafft, kann auch - vorausgesetzt, der tägliche Alkoholkonsum ist nicht zu hoch - zweigleisig fahren. Das heißt, den Alkohol langsam ausschleichen und Baclofen parallel dazu langsam gemäß Leitfaden für die Anwendung bzw. den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum einschleichen.

Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten in Anlehnung an den Leitfaden für die Anwendung oder die auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes.

Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter [schritte] .

Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Baclofen ist natürlich keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.

Die Arztadressen werden aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich herausgegeben. Daher möchte ich Dich bitten, unseren Administrator @DonQuixote mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.

Bis dahin alles Gute!

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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DonQuixote
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Re: Vorstellung - Arztsuche

Beitragvon DonQuixote » 12. August 2019, 21:58

Hallo Gunnar
Du hast Mail an <k****gb@web.de>. Ich brauche noch zusätzliche Angaben von Dir :-!?

DonQuixote


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