Hallo,
ich will mit euch heute meine Erfahrungen teilen, um anderen, die zwischendurch mal die Zuversicht bzgl. der Wirkung von Bac verlassen sollte, Zuversicht zu geben.
Ich selbst begann vor fast genau einem Jahr Baclofen zu nehmen. Vor allem auf Drängen meiner Frau, die es als letztes Mittel sah, um meine Alkoholsucht zu bekämpfen. Schließlich gab ich ihr nach und begann Bac regelmäßig zu nehmen, nachdem ich im Vorjahr immer wieder sporadische Experimente damit gemacht habe, die dann krachend gescheitert sind.
Schließlich hatte ich nun auch eine Arzt gefunden, der mir Baclofen über ein blaues Rezept verschrieb, sodass ich nicht mehr hoffen musste, dass ich es vollkommen überteuert über Asien bekam.
Den Start wählte ich mit 75 mg pro Tag, die zunächst auch ein ungewohntes Kopfdrücken und ungewohnte Schwindelgefühle verursachten. Doch ich blieb bei dieser Dosierung, die allerdings noch nicht dazu führte, dass ich mein Gewohnheitstrinken ablegte, das ich mir angewöhnt hatte, um Angstzustände zu bekämpfen und den Alltag durchzustehen. Ich ging auch nach wie vor jeden Tag zum Joggen und führte mein Leben unverändert weiter.
Immer wieder stellte sich die Frage nach der positiven Wirkung des Medikaments.
Dieser Zustand setzte sich über Monate fort, ohne dass ich merkliche Fortschritte bemerkte, außer dass ich nun das Zittern verloren hatte, dass bei nervlicher Anspannung mein Begleiter war.
Meine Frau blieb weiterhin unglücklich und ich auch, da der finanzielle Druck, den ich in diesem Jahr verspürte, enorm war. Er ließ mich immer wieder verzweifeln und mich selbst bedauern.
Dennoch blieb ich dem Medikament treu, erhöhte die Dosierung auf 125 mg und verteilte die Einnahme so über den Tag, dass ich immer unter dem Einfluss des Medikaments stand. Zudem informierte ich mich über den Einfluss von Alkohol, Baclofen und anderer Substanzen auf die Botenstoffe im Gehirn. Die Quellen waren divers und unter anderem auch dieses Forum.
Quintessenz war, dass Alkohol bei mir - sofern ich ihn in irgendeiner Form tagsüber zu mir nehme, um meine Angststörungen zu bekämpfen - auch bei kleinen Mengen, diese nur verstärkt und Baclofen bei der aktuellen Dosierung diese tatsächlich wirksam unterdrückt und auch das Verlangen nach Alkohol extrem senkt.
Die Einnahme von Calzium und Magnesium sind zudem wirksame Maßnahmen, um es mir gut gehen zu lassen.
Seit nunmehr zwei Monaten habe ich die richtigen Maßnahmen gefunden, die mir ein tolles Leben - auch in den Augen meiner Frau - ermöglichen.
Ich erlebe einen Dreifacheffekt:
1. Das Verlangen nach Alkohol ist kaum mehr vorhanden. Auch wenn ich etwas trinke, habe ich nicht das Verlangen mich maßlos weiter zu betrinken.
2. Das Zittern bei nervlicher Anspannung ist verschwunden.
3. Meine Angststörungen sind nicht vorhanden, wenn ich mich an die Regeln halte: Einnahme von Baclofen in regelmäßigen Abständen und absolut kein Alkohol bei irgendeiner Gelegenheit tagsüber.
Ich kann abends etwas trinken, folge bei den Einnahmeintervallen meiner Handyapp. Ich bin zwar an das Medikament gebunden - so wie Frodo an den Ring - aber es stört mich nicht, da es mir dadurch wieder gut geht und ich auch wieder andere Menschen glücklich machen kann - und nicht unglücklich!
Ein Jahr Baclofen
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Re: Ein Jahr Baclofen
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.
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Re: Ein Jahr Baclofen
Hallo Blamy,
ich nehme Baclofen seit Ende 2015 und bin ab 2 Januar 2016 frei vom Alkohol.
Auch meine Angstzustände habe ich so in den Griff bekommen.
Allerdings dosiere ich auch sehr hoch (etwa 250 mg -manchmal auch mehr).
Gruß
Confutatis
ich nehme Baclofen seit Ende 2015 und bin ab 2 Januar 2016 frei vom Alkohol.
Auch meine Angstzustände habe ich so in den Griff bekommen.
Allerdings dosiere ich auch sehr hoch (etwa 250 mg -manchmal auch mehr).
Gruß
Confutatis
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Re: Ein Jahr Baclofen
Vielen Dank Confutatis,
wann und warum gehst du in der Dosis nach oben?
Ist es dann der Fall, wenn du spürst, dass du wieder schwach werden würdest?
Viele Grüße aus Bayern,
Blamy
wann und warum gehst du in der Dosis nach oben?
Ist es dann der Fall, wenn du spürst, dass du wieder schwach werden würdest?
Viele Grüße aus Bayern,
Blamy
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Re: Ein Jahr Baclofen
Hallo zusammen,
hier ist nun mein jährlicher Erfahrungsbericht.
Inzwischen nehme ich bereits zwei Jahre Baclofen. Nachdem ich nach dem ersten Jahr ja schon von der Wirkung des Medikaments überrascht war, kann ich euch nun von meiner weiteren Entwicklung berichten.
Ich nehme täglich 125 mg und zwar in relativ regelmäßigen Abständen je 25 mg (4:00, 9:00, 12:30, 16:00 und 20:00 Uhr). Hier achte ich - basierend auf dem Excel-Wirkungsrechner - darauf, dass mein Spiegel nicht auf 0 sinkt. Diese Dosierung hat sich aus meiner Erfahrung heraus als optimal erwiesen.
Doch was hat das Medikament bewirkt?
Dieses Jahr hatte für mich neben Corona - und seinen für mich wirtschaftlich negativen Folgen - eine Reihe von weiteren Überraschungen bereit. Meine Mutter wurde plötzlich zum Pflegefall, deren Pflege meine Frau und ich übernahmen, und starb überraschend zwei Monate später. Und am Tag der Beerdigung erhielt meine Frau die Diagnose Brustkrebs, wurde dann operiert und durchlief die folgende Nachsorge. Es geht ihr nun Gott sei Dank wieder gut!
Und zum Ende des Jahres verlor ich noch zwei meiner wichtigsten Kunden!
Früher wäre ich in so einer Situation verzweifelt und hätte mich mit Alkohol betäubt inklusive mancher Abstürze!
Das Gegenteil war der Fall!
Ich war in allen Situationen sehr ausgeglichen. Meine Ängste, die mich die Jahre davor dominiert hatten, hatten keine Chance mehr! Und wenn wirklich einmal negative Gedanken auftauchten, dann konnte ich durch eine zusätzliche Tablette direkt vor dem Schlafengehen meine Emotionen wieder stabilisieren.
Ich trinke weiter Alkohol, aber ich kann es immer kontrollieren! Es gibt Frusttrinken, keine Abstürze mehr, keine Fahne am Morgen mehr und auch kein Bedürfnis tagsüber etwas zu trinken!
Doch das ist noch nicht das Positivste! Ich habe nicht nur die geistige Stabilität zurückgewonnen, sondern auch zu neuem Körperbewusstsein zurückgefunden, mache wieder viel mehr Sport und habe seit Mai 12 Kg abgenommen. Das Verhältnis zu meiner Frau hat sich vollkommen gedreht. Früher gab es oft Streit und Misstrauen, vor allem bedingt durch meinen Alkoholkonsum. Nun vertrauen wir uns wieder voll und sind füreinander da! Sie war es, die mir vor zweieinhalb Jahren Baclofen dringend ans Herz gelegt hatte (sozusagen als letztes Mittel meine Alkoholsucht zu beenden), bis ich schließlich meinen Widerstand dagegen aufgab und mich selbst ernsthaft damit auseinandersetzte. Nun bin ich ein Fan des Medikaments!
Dieses Weihnachten hat sie mir dann zwei kleine Pillendöschen geschenkt, damit ich die Tabletten immer bei mir tragen kann, da sie weiß, dass ich auf die regelmäßige Einnahme sehr achte (und auch achten muss!).
Ich sehe inzwischen negative Erlebnisse auch immer positiv, bin optimistischer, emotional ausgeglichener geworden und habe wieder Ziele im Leben! Mein Trinkverhalten ist normal! Mein Zittern bei nervlicher Anspannung ist verschwunden! Ich arbeite konzentrierter und besser! Und ich bin wieder stolz auf mich und kann mich nicht nur ertragen, wie es früher der Fall war!
In all der Zeit hat mich dieses Forum positiv begleitet und ich bin sehr dankbar dafür!
Habt alle ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2021,
Blamy
hier ist nun mein jährlicher Erfahrungsbericht.
Inzwischen nehme ich bereits zwei Jahre Baclofen. Nachdem ich nach dem ersten Jahr ja schon von der Wirkung des Medikaments überrascht war, kann ich euch nun von meiner weiteren Entwicklung berichten.
Ich nehme täglich 125 mg und zwar in relativ regelmäßigen Abständen je 25 mg (4:00, 9:00, 12:30, 16:00 und 20:00 Uhr). Hier achte ich - basierend auf dem Excel-Wirkungsrechner - darauf, dass mein Spiegel nicht auf 0 sinkt. Diese Dosierung hat sich aus meiner Erfahrung heraus als optimal erwiesen.
Doch was hat das Medikament bewirkt?
Dieses Jahr hatte für mich neben Corona - und seinen für mich wirtschaftlich negativen Folgen - eine Reihe von weiteren Überraschungen bereit. Meine Mutter wurde plötzlich zum Pflegefall, deren Pflege meine Frau und ich übernahmen, und starb überraschend zwei Monate später. Und am Tag der Beerdigung erhielt meine Frau die Diagnose Brustkrebs, wurde dann operiert und durchlief die folgende Nachsorge. Es geht ihr nun Gott sei Dank wieder gut!
Und zum Ende des Jahres verlor ich noch zwei meiner wichtigsten Kunden!
Früher wäre ich in so einer Situation verzweifelt und hätte mich mit Alkohol betäubt inklusive mancher Abstürze!
Das Gegenteil war der Fall!
Ich war in allen Situationen sehr ausgeglichen. Meine Ängste, die mich die Jahre davor dominiert hatten, hatten keine Chance mehr! Und wenn wirklich einmal negative Gedanken auftauchten, dann konnte ich durch eine zusätzliche Tablette direkt vor dem Schlafengehen meine Emotionen wieder stabilisieren.
Ich trinke weiter Alkohol, aber ich kann es immer kontrollieren! Es gibt Frusttrinken, keine Abstürze mehr, keine Fahne am Morgen mehr und auch kein Bedürfnis tagsüber etwas zu trinken!
Doch das ist noch nicht das Positivste! Ich habe nicht nur die geistige Stabilität zurückgewonnen, sondern auch zu neuem Körperbewusstsein zurückgefunden, mache wieder viel mehr Sport und habe seit Mai 12 Kg abgenommen. Das Verhältnis zu meiner Frau hat sich vollkommen gedreht. Früher gab es oft Streit und Misstrauen, vor allem bedingt durch meinen Alkoholkonsum. Nun vertrauen wir uns wieder voll und sind füreinander da! Sie war es, die mir vor zweieinhalb Jahren Baclofen dringend ans Herz gelegt hatte (sozusagen als letztes Mittel meine Alkoholsucht zu beenden), bis ich schließlich meinen Widerstand dagegen aufgab und mich selbst ernsthaft damit auseinandersetzte. Nun bin ich ein Fan des Medikaments!
Dieses Weihnachten hat sie mir dann zwei kleine Pillendöschen geschenkt, damit ich die Tabletten immer bei mir tragen kann, da sie weiß, dass ich auf die regelmäßige Einnahme sehr achte (und auch achten muss!).
Ich sehe inzwischen negative Erlebnisse auch immer positiv, bin optimistischer, emotional ausgeglichener geworden und habe wieder Ziele im Leben! Mein Trinkverhalten ist normal! Mein Zittern bei nervlicher Anspannung ist verschwunden! Ich arbeite konzentrierter und besser! Und ich bin wieder stolz auf mich und kann mich nicht nur ertragen, wie es früher der Fall war!
In all der Zeit hat mich dieses Forum positiv begleitet und ich bin sehr dankbar dafür!
Habt alle ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2021,
Blamy
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