Aus der Hölle nach oben

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Leming
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Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Leming » 1. November 2017, 22:56

Ich stelle mich morgen vor.
Gehe gerade durch Alkohol und Bac Hölle. Ich werde morgen mit dem Alk aufhören und werde hier berichten.
Liebe Grüße
Leming

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Lucidare
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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Lucidare » 1. November 2017, 23:07

Hi Leming,

Leming hat geschrieben:Gehe gerade durch Alkohol und Bac Hölle.


Falls Du das Baclofen in hoher Dosis gleichzeitig mit hohen Mengen Alkohol eingenommen hast, suche Dir bitte umgehend Hilfe. Informiere Angehörige oder wähle einfach die gängigen Notrufnummern, um ärztliche Hilfe zu erhalten.

Das ist fahrlässiges Verhalten!
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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DonQuixote
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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon DonQuixote » 2. November 2017, 00:14

Hi Leming
Willkommen in unserem Forum [smile] .

Und Ja, erzähle uns morgen, wenn Du magst, was da genau vorgefallen ist.
Zusammen kriegen wir das schon hin good .

DonQuixote

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Leming
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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Leming » 2. November 2017, 15:36

Hallo zusammen,

bevor ich von meinen Erfahrungen mit Bac berichte, will ich mich erst mal kurz vorstellen.

Meine Sucht begann vor fast 20 Jahren. Das ganze fing mit Cannabis an. Ich benutzte erst die Droge um Abends
runter zu kommen, dann um Abends arbeiten zu erledigen die ich am Tage nicht erledigt bekommen habe.
Ich bin selbständig, und das hat Anfangs gut funktioniert.

Erst nach sechs Jahren kiffen, als ich immer häufiger Panikattacken von dem Zeug bekommen habe, merkte ich, dass ich unbedingt an meinem Leben was ändern muss. So entschied ich, einfach mit dem kiffen aufzuhören.
Das hat auch ganz gut geklappt, und bin seit 14 Jahren von Cannabis los.
Alkohol habe ich bis dahin nur gelegentlich konsumiert, und selten mal auf einer Party viel getrunken.

Es kam dann eine Zeit in der ich fast jeden Tag 12 Stunden und mehr gearbeitet habe, und in meinem Geächniss
kam dann sofort die Erinnerung hoch, dass ich doch wieder was benutzen kann, um das zu ertragen.
Hat dann erst mal auch gut mit 2 Gläsern Wein, oder mit drei Flaschen Bier funktioniert.
Und somit hat dann das Übel seinen Lauf genommen. Suchtverschiebung, und der schleichende Prozess der Alkoholkrankheit, hatte begonnen.

Das ganze endete dann mit einem Bournout. In der Behandlung habe ich dann recht problemlos mit dem Trinken
aufgehört und war 8 Monate trocken. Nach erfolgreichen wieder Einstieg in meinen Job, habe ich aber irgendwann
wieder zu meinem Mittel gegriffen und die Krankheit ging weiter ihren Verlauf.

Um es jetzt Abzukürzen, ich habe bisher folgendes Unternommen:
- Entscheidung zur Abstinenz
- Ambulante Reha
- Zwei mal stationäre Reha Behandlung
- Psychotherapie
- Selbsthilfe Gruppe

In diesem Jahr zwei mal Entgiftung mit Intensiv Therapie. Das ging dann erst mal eine Zeit gut, wurde aber
immer schon nach ein paar Wochen wieder Rückfällig.
Nach meinem letzten Rückfall, vor 4 Wochen, habe ich entschieden es mit Baclofen zu probieren, da ich auf gar
keinen Fall mehr in eine Klinik gehen werde. Ich habe da echt alles durch und sehr viel an mir gearbeitet.
Aber ich bin nie lange genug trocken, um die Veränderungen in meinem Leben durchzuführen, die es für eine Genesung bedarf.

Mein Arzt ist nicht gerade von Baclofen begeistert, aber er hat Erfahrung damit bei MS Patienten, und macht erst mal mit. Ich habe Bac, wie in der Tabelle empfohlen, langsam eindosiert.
Mein Ziel war es, bei einer Trinkmenge von Abends 6 bis 7 Bier, langsam hoch zu dosieren und das Bier Woche für Woche weniger werden zu lassen. Hauptsache wieder keine wöchentlich andauernde Abstürze.

In der ersten Woche (2x 0,5mg) und zweiten Woche (4x 0,5mg) ging es mir eigentlich recht gut damit, nur leichtes
drücken auf Kopf und Brust, leichte Euphorie bisschen Schwindel. Die Trinkmenge blieb, aber ich merkte dass das Verlangen am Tag was zu trinken nachlässt.

Am Ende der dritten Woche (1/0,5/1/0,5) wurde mir die Dauerbelastung in meinem Projekt zu hoch und ich merkte,
dass ich wieder nicht abschalten kann. Das ganze ging dann in eine Panikattacke über. Gedanken- und Herzrasen
wurden unerträglich und bin in diesem Zustand zum nächsten Kiosk gerannt und so nen ekligen Jägermeister gekauft,
den ich dann direkt vor der Tür runtergeschüttet habe. Bin danach total verwirrt und nass geschwitzt in meine Wohnung. Die Wirkung des Alkohols zeigte seine Wirkung und ich wurde wieder ruhiger.
Habe mir dann noch eine Flasche Rotwein und 6 Dosen Bier gekauft und mich total betrunken.
Am nächsten Morgen habe ich einen unglaublichen Kater verspürt und war ziemlich vernebelt.
Ich habe mich dann entschieden, das Bac schon einen Tag früher auf (1,1,1,1) zu steigern.
Und damit begann die Höllenwoche. Ich war total benommen und bekam weiterhin Panikattacken und
Verwirrtheits Zustände. Das wiederum hat mich dazu gebracht mich den ganzen Tag zu betrinken.
In der Nacht bin ich teilweise von meinem lauten Schnarchen und Atemschwierigkeit aufgewacht.
Habe dann aber weitergeschlafen, in der ersten Nacht 16 Stunden und in der zweiten 14 Stunden.

Das war echt keine gute Idee mit Bac nach oben zu gehen, und zu hoffen, dass dann das trinken von selbst aufhört.
Bin jetzt auf (0,5/0,5/0,5/0,5) runter. Heute morgen ging es mir dann besser und habe nur Tee getrunken.
Eben gerade, auf dem Weg zum Zigaretten kaufen, war mir wieder total Schwindelig und fühle einen Druck auf den Kopf. Direkt wieder mit Panikattacke. Ganz übler Teufelskreislauf... Wollte eigentlich heute gar nix trinken, aber der Zustand ist für mich gerade kaum zu ertragen

Mein Ziel ist wirklich die Abstinenz, hoffe nur des der scheiß Alk bald aus meinem Körper und meinem Leben verschwindet. Ich weiß auch, dass das nicht nur alleine durch ein Medikament geschieht, aber ich habe trotzdem
die Hoffnung, dass ich das bald vertrage und es mir hilft mein Ziel zu erreichen.

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Luphan
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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Luphan » 2. November 2017, 18:14

Hallo Leming,

Leming hat geschrieben:Erst nach sechs Jahren kiffen, als ich immer häufiger Panikattacken von dem Zeug bekommen habe, merkte ich, dass ich unbedingt an meinem Leben was ändern muss. So entschied ich, einfach mit dem kiffen aufzuhören.

Das mit dem Kiffen kommt mir sehr bekannt vor!

Ich hatte durch das Rauchen nur noch Angstzustände, fühlte mich unwohl, wollte immer alleine sein, Panik wenn es an der Tür klingelte oder Telefon, Angst mit Menschen zu reden und aus diesen ganzen Gründen habe ich dann von einem Tag auf den anderen aufgehört. Leider hat bei mir dann recht schnell die Suchtverlagerung auf den Alkohol stattgefunden!

Leming hat geschrieben:In der ersten Woche (2x 0,5mg) und zweiten Woche (4x 0,5mg) ging es mir eigentlich recht gut damit, nur leichtes
drücken auf Kopf und Brust, leichte Euphorie bisschen Schwindel. Die Trinkmenge blieb, aber ich merkte dass das Verlangen am Tag was zu trinken nachlässt.

Der Anfang war doch schon sehr gut!

Leming hat geschrieben:Am Ende der dritten Woche (1/0,5/1/0,5) wurde mir die Dauerbelastung in meinem Projekt zu hoch und ich merkte,
dass ich wieder nicht abschalten kann. Das ganze ging dann in eine Panikattacke über. Gedanken- und Herzrasen
wurden unerträglich und bin in diesem Zustand zum nächsten Kiosk gerannt und so nen ekligen Jägermeister gekauft,
den ich dann direkt vor der Tür runtergeschüttet habe. Bin danach total verwirrt und nass geschwitzt in meine Wohnung. Die Wirkung des Alkohols zeigte seine Wirkung und ich wurde wieder ruhiger.
Habe mir dann noch eine Flasche Rotwein und 6 Dosen Bier gekauft und mich total betrunken.
Am nächsten Morgen habe ich einen unglaublichen Kater verspürt und war ziemlich vernebelt.

Die dritte Woche war auch noch gut, was die Dosierung von Baclofen betrifft!

Leming hat geschrieben:Ich habe mich dann entschieden, das Bac schon einen Tag früher auf (1,1,1,1) zu steigern.
Und damit begann die Höllenwoche. Ich war total benommen und bekam weiterhin Panikattacken und
Verwirrtheits Zustände. Das wiederum hat mich dazu gebracht mich den ganzen Tag zu betrinken.
In der Nacht bin ich teilweise von meinem lauten Schnarchen und Atemschwierigkeit aufgewacht.
Habe dann aber weitergeschlafen, in der ersten Nacht 16 Stunden und in der zweiten 14 Stunden.

Schnarchen und das sehr lange Schlafen kommen mir gut bekannt vor!

Aber vielleicht hast du zu schnell wieder nach oben dosiert und hättest auf der vorherigen Tagesdosis bleiben sollen? Wenigstens so lange, bis Nebenwirkungen verschwinden.

Worüber ich mir aber grade Sorgen mache ist, dass du vielleicht schwere Entzugserscheinungen hast!

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

Mein Tagebuch: => Luphan und sein Weg mit Baclofen =<

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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Leming » 2. November 2017, 18:43

Hallo Luphan,

vielen Dank für Dein Feedback.
Starke Entzugserscheinung sind auf jeden Fall da. In einer Woche so viel getrunken, alles
wieder damit kaputt gemacht. Schlimm. 4 Monate in diesem Jahr trocken und jetzt wieder so was.
Aber ich fühle mich noch schlechter als sonst damit. Probiere jetzt erst mal runter mit Alk - besser nicht auf null.
Oder wieder Entgiftung? Boah, ich rege mich gerade auf warum mich die Ärzte bei meiner letzen Entgiftung
nicht auf Bac eingestellt haben? Auch wenn ich das gerade nicht mit den Wechselwirkungen gut vertrage,
merke ich, dass das auf jeden Fall eine positive Wirkung hat.

Viele Grüße
Leming

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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon shelf » 2. November 2017, 19:04

Hallo Leming,
Leming hat geschrieben:Starke Entzugserscheinung sind auf jeden Fall da. In einer Woche so viel getrunken, alles
wieder damit kaputt gemacht. Schlimm. 4 Monate in diesem Jahr trocken und jetzt wieder so was.
Aber ich fühle mich noch schlechter als sonst damit. Probiere jetzt erst mal runter mit Alk - besser nicht auf null.
Oder wieder Entgiftung? Boah, ich rege mich gerade auf warum mich die Ärzte bei meiner letzen Entgiftung
nicht auf Bac eingestellt haben? Auch wenn ich das gerade nicht mit den Wechselwirkungen gut vertrage,
merke ich, dass das auf jeden Fall eine positive Wirkung hat.

Du solltest eine stationäre Entgiftung ernsthaft erwägen.
Baclofen funktioniert am besten wenn die Therapie abstinent beginnt und selbst zu entziehen ist sehr riskant.
Daß du während einer Entgiftung kein Baclofen bekommst liegt daran dass es, als Mittel gegen Alkoholkrankheit, noch nicht zugelassen ist und immer noch viel zu viele "Suchtmediziner" darin einen Medikamentenmissbrauch sehen (wollen).

LG

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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Leming » 2. November 2017, 21:31

Hey,
danke für Dein Feedback.
Wenn ich nicht selbst runter komme, werde ich wieder in Klinik entgiften. Dies ist eine Option. Geht ja recht schnell.

Ich finde dieses Land extrem Krank, in dem ein süchtig machendes Nervengift 24 Stunden am Tag verkauft wird.
Selbst einen Hinweis auf der Verpackung gibt es nicht! Im Gegenteil, selbst auf Sportveranstaltungen im TV wird dafür geworben dieses Suchtmittel einzunehmen. Es gibt fast 2 Millionen Alkoholkranke in Deutschland und alle machen so weiter und schämen sich? Nein!!! Das muss endlich aufhören und die Gesellschaft muss endlich Wach werden.
Gibt es schon ein Restaurant wo Alkohol trinken verboten ist?

Wenn dann ein Medikament auf dem Markt ist, das vielen helfen kann, aber das natürlich nicht von der Lobby unterstützt wird, sollten wir alle mehr um das kämpfen. Das unterscheidet uns von Frankreich. Wir nehmen alles so hin und schämen uns unserer Krankheit.

Sorry, ich musste das gerade mal rauslassen. Es ist wirklich nicht weiter hinzunehmen, dass täglich von Säufern gesprochen wird, aber das Zeug uneingeschränkt verkauft wird.

LG, Leming

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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon shelf » 2. November 2017, 22:00

Hallo Leming,
Leming hat geschrieben:Es ist wirklich nicht weiter hinzunehmen, dass täglich von Säufern gesprochen wird, aber das Zeug uneingeschränkt verkauft wird.

deine Äußerung ist zwar verständlich, aber nicht fair.

Mehr und umfassende Aufklärung? - Ja! Ein "Verbot"? - Nein.

LG

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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Leming » 2. November 2017, 22:10

Was ist bei meiner Äusserung nicht fair? Ja mehr Aufklärung! Verbot für Drogen bringt nichts.

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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Leming » 2. November 2017, 22:15

Nur wo ist hier der Staat, wenn dieser ein Suchtmittel verkauft, und dann nicht dabei hilft?
Wir zahlen bei jedem Kauf eines Getränks steuern.

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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Purzelbaum » 3. November 2017, 06:47

Wie war das nochmal, hat der Staat - wer immer das auch in deinen Augen ist - dich gezwungen Alk zu trinken um abschalten zu können oder war es einfacher für dich, zum Abschalten zu saufen, anstatt nach Alternativen zu suchen?

Ich hab gewusst - auch als ich bewusst das erste Mal Alk getrunken habe -, dass Alk süchtig machen kann, da muss ich jetzt die "Schuld" für den ersten Schluck nicht bei anderen suchen.

Schönes WE

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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon shelf » 3. November 2017, 10:09

Leming hat geschrieben:Wenn ich nicht selbst runter komme, werde ich wieder in Klinik entgiften. Dies ist eine Option. Geht ja recht schnell.


Sei froh daß du in einem Staat lebst wo das für jeden möglich ist.

Nicht fair ist es schon insofern daß du einerseits Freiheit und Selbstbestimmung erwartest aber andererseits zeterst "warum hat der Staat das nicht verboten" wenn du mit deiner Selbstbestimmung Mist gebaut hast.
Daß Alkohol für dich zum Suchtmittel wurde dafür hast du selbst gesorgt, nicht "der Staat" und auch nicht "der Alkohol"!

LG

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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Chinaski » 3. November 2017, 14:16

Hallo Lemming,

shelf hat geschrieben :Daß Alkohol für dich zum Suchtmittel wurde dafür hast du selbst gesorgt, nicht "der Staat" und auch nicht "der Alkohol"!


Ist das so?
Schau mal hier :
https://www.google.de/amp/www.sueddeutsche.de/wissen/neue-studie-alkoholsucht-liegt-auch-an-genen-1.831757!amp

Ich lese aus dem Beitrag von @Leming hersus das er dem "Staat" mit seiner Doppelmoral eine Mitschuld gibt.

Desweiteren finde ich es anmassend das Alkoholkranke einem Alkoholkranken seine Alkoholkrankheit vorwerfen! [meise]

Gruß...
Chinaski

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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Luphan » 3. November 2017, 18:46

Hallo alle zusammen,

Leming hat geschrieben:Ich finde dieses Land extrem Krank, in dem ein süchtig machendes Nervengift 24 Stunden am Tag verkauft wird.
Selbst einen Hinweis auf der Verpackung gibt es nicht! Im Gegenteil, selbst auf Sportveranstaltungen im TV wird dafür geworben dieses Suchtmittel einzunehmen. Es gibt fast 2 Millionen Alkoholkranke in Deutschland und alle machen so weiter und schämen sich? Nein!!! Das muss endlich aufhören und die Gesellschaft muss endlich Wach werden.
Gibt es schon ein Restaurant wo Alkohol trinken verboten ist?

Alkohol wird schon seit Ewigkeiten produziert und unser Staat verkauft ihn, wie auch viele andere Länder auch, ist halt eine gute Einnahmequelle.

Ich kann deine Wut auf jeden Fall nachvollziehen!

Wenn wir alle zusammen so wütend wären, dann würde sich daran vielleicht mal was ändern. Aber jeder für sich in seinem stillem Kämmerlein bewirkt halt nichts. Die Franzosen gehen wegen sehr vielen Sachen auf die Palisaden. Die deutschen sind eher als Demonstranten faul. Aber eine >Sieg für den Alkoholverbot halte ich für unmöglich und auch nicht nötig.

Alkohol hat auch seine Daseinsberechtigung!

Leming hat geschrieben:Wenn dann ein Medikament auf dem Markt ist, das vielen helfen kann, aber das natürlich nicht von der Lobby unterstützt wird, sollten wir alle mehr um das kämpfen. Das unterscheidet uns von Frankreich. Wir nehmen alles so hin und schämen uns unserer Krankheit.

Problematischer finde ich eher den Weg zum Medikament Baclofen zu finden!

Kaum einer kennt das Medikament:

medikamente gegen alkohol

Das habe ich mal vor Jahren auch in Google eingetippt!

Habe unzählige Seiten gefunden und viele schienen mir damals schon als unseriös. Baclofen taucht dann auch mal ab und an auf, verschwindet dann aber in der Masse und als "Unwissender" gibt man dann die Suche nach medikamentöser Hilfe auf. Warum taucht Baclofen nicht viel öfter auf?

Auf die zwei bekanntesten deutschen Foren stößt man beim Suchen nicht. Erst in Verbindung mit Forum und Baclofen findet man uns.

Das Baclofen in Deutschland Off-Label verschrieben wird finde ich nicht schlimm. Das es schwer ist von dem Medikament zu erfahren, dass ist wirklich schlimm!

Gruß

Luphan
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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Chinaski » 3. November 2017, 18:52

Hallo Purzelbaum,

Purzelbaum hat geschrieben :Ich hab gewusst - auch als ich bewusst das erste Mal Alk getrunken habe -, dass Alk süchtig machen kann, da muss ich jetzt die "Schuld" für den ersten Schluck nicht bei anderen suchen.


Also hast du ganz bewusst soviel gesoffen um süchtig zu werden?
Sonst hättest du den ersten Schluck nicht getrunken wenn du es sooooo genau gewusst hast.

Ich Frage mich warum du nicht Heroin genommen hast da weiß man auch das es süchtig macht.

Gruß...
Chinaski

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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Leming » 3. November 2017, 20:12

Purzelbaum hat geschrieben:Ich hab gewusst - auch als ich bewusst das erste Mal Alk getrunken habe -, dass Alk süchtig machen kann, da muss ich jetzt die "Schuld" für den ersten Schluck nicht bei anderen suchen.
Schönes WE


Ich glaube Du hast meine Aussage nicht verstanden. Ich habe noch nie die Schuld für meine Sucht bei anderen gesucht.
Ich kritisiere aber sehr, den Umgang mit allen die ein Alkoholproblem haben. Warum schämen und sich verstecken
wenn man krank ist?
Man sagt ja immer, Alkohol und Drogen..
Aber es ist niemanden bewusst, bei dieser Kommunikation, dass Alkohol eine Droge ist, und zwar eine Harte.
Für 10 € kann man sich bei Aldi zwei Flaschen Korn kaufen, und sich tot saufen.

Ein Alk-Verbot bringt auch meines Erachtens sicher nichts, aber mehr Aufklärung und Reglementierung des Verkaufes
und Preise halte ich für dringend nötig. Ich habe zwei Kinder (15,20) und bekomme da genau das unbekümmerte
Verhalten mit Alkohol bei Mitschülern und Mitstudenten mit.
Wenn man ein Problem mit Alkohol hat, gibt es fast nur kirchliche Anlaufstellen. Warum gibt es hier nicht
professionellere Hilfe und man muss sich als Süchtiger verstecken?

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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Leming » 3. November 2017, 20:26

shelf hat geschrieben:
Leming hat geschrieben:Wenn ich nicht selbst runter komme, werde ich wieder in Klinik entgiften. Dies ist eine Option. Geht ja recht schnell.

Sei froh daß du in einem Staat lebst wo das für jeden möglich ist.


Ja ich bin sehr froh in diesem Staat zu leben, aber es ist genau, meiner Meinung nach, nicht hinzunehmen, dass so mit dem Thema Alkohol umgegangen wird. Warum gibt es so eine große Bewegung bei Thema "Rauchen" aber hier nicht?
Ich bezahle jeden Monat viel Geld für die Krankenversicherung + Alkoholsteuer!!!
Das mindestens eine Entgiftung somit finanziert ist, sollte Standard sein. Aber damit ist halt noch gar nichts getan...

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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon shelf » 3. November 2017, 21:08

Hallo Leming

Leming hat geschrieben:Warum gibt es so eine große Bewegung bei Thema "Rauchen" aber hier nicht?

Die Raucher waren zum Zeitpunkt der massiven Kampagne bereits eine Minderheit, während die Mehrheit gegen das Rauchen war.
Beim Alkohol ist es genau umgekehrt. Die Alkohol-Geniesser sind immer noch in der Mehrheit.

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Re: Aus der Hölle nach oben

Beitragvon Chinaski » 4. November 2017, 03:05

Hallo shelf,

shelf hat geschrieben :
Die Raucher waren zum Zeitpunkt der massiven Kampagne bereits eine Minderheit, während die Mehrheit gegen das Rauchen war.


Ist das einfach nur deine persönliche Meinung oder hast du auch Quellen die deine Behauptung belegen.
Vielen Dank.

Ich habe das irgendwie komplett gegenteilig in Erinnerung.

Gruß...
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