Teilnahme der Betreiber dieses Forums

[joogi8]

[Rog]

Hallo zusammen

Auch ich lese ab und zu noch im Forum und finde es schade, dass es hier im Moment leider nicht mehr so gut aussieht, wie es noch vor wenigen Jahren der Fall war. Das Nachbarforum ist vor einigen Jahren gestorben und ich wünsche mir sehr, dass dieses Plattform wieder an Schwung gewinnt. Auch wenn Baclofen nur der Minderheit der Forumsmitgliedern hilft, wie ich in diesem Thread gelesen habe.

Auch ich bin eine alkoholkranke Person (männlich, im mittleren Alter, 37 Jahre süchtig), die seit der Geburt unter einer generalisierter Angststörung litt. Das war mir eigentlich nie bewusst, und durch Zufall habe ich das erst vor ein paar Wochen entdeckt, aber ich komme gleich dazu.

Auch ich habe Baclofen genommen.
Leider ohne nennenswerte Ergebnisse. Dafür gab es aber die grossartige Unterstützung von @Federico, @jivaro, @Familyman, @Papfl und vielen anderen Mitgliedern. Aber das ist jetzt nicht der Grund, warum ich hier schreibe.

Warum ich hier schreibe: Seit einem Jahr leide ich an neuropathischen Schmerzen, die durch eine Spinalkanalstenose im Nackenbereich verursacht wurden.
Es wurde mir Pregabalin verschrieben, anfänglich 3x50mg ohne spürbare Verbesserungen.
Die gab's erst, als die Dosis auf 6x50mg verdoppelt wurde.

Und schnell bemerkte ich, dass ich mich sozialer, weniger verkrampft, lockerer, sicherer, mutiger, gelassener, freier, toleranter und weniger empfindlich fühlte. Auch meine latente Verfolgungswahn löste sich in Luft auf. Meine Gedanken schweiften nicht mehr so schnell ab, ich konnte mich besser auf meine Arbeit konzentrieren, schlief besser, machte mehr Zeit frei für meine Familie und Freunde, hatte mehr Antrieb, usw.. Mann, was war los mit mir??
Dann recherchierte ich ein wenig und schnell wurde mir alles klar. Denn Pregabalin kommt nicht nur bei neuropathischen Schmerzen zum Einsatz, sondern auch bei Epilepsie und - jetzt kommt's - generalisierten Angststörungen! Jetzt konnte ich das Puzzle zusammenlegen.

Und das ist noch nicht alles: Was Baclofen früher für Dr. Ameisen war ("Alkohol ist mir jetzt, dank Baclofen, völlig gleichgültig"), ist Pregabalin heute für mich.
Bereits vor Jahren hatte ich schon resigniert und dachte, dass ich das nie mehr erleben würde..., nämlich wie es sich anfühlt, dem Alkohol völlig gleichgültig gegenüber zu stehen, aber seit ich 6x50mg täglich nehme, sagen mir bunt fluoreszierend beleuchtete Flaschen auf dunklen Regalen hinter schäbigen, traurigen Theken absolut nichts mehr. Verwundert starre ich sie an und frage mich, warum ich mich all diese Jahre in die Irre habe führen lassen. Jeglicher Wunsch nach Alkohol ist seit diesem Tag ins Nirvana katapultiert. Als ich früher bei einem Anlass verärgert und voller Versagergefühle mit Wasser oder sonstigem Alkoholfreiem anstiess, erfüllt mir die gleiche Geste mit Stolz und ehrlicher Freude, dass ich dem Gift keinen zerstörerischen Zugang zu meinen Hirnzellen mehr gewähren muss.
Genauso wie Baclofen ist Pregabalin ein Derivat oder Analogon der Gamma-Aminobuttersäure, der übermässige Impulse an die Nervenzellen hemmt oder "die Erregbarkeit der Neuronen im zentralen Nervensystem senkt" (Gelbe Liste). Soweit die Übereinstimmungen. Aber wieso Pregabalin bei mir jetzt genau diesen Effekt hat, den ich nicht mit Baclofen hatte (auch in relativ grossen Mengen), ist mir ein Rätsel.

Vielleicht hat jemand ähnliche (oder andere) Erfahrungen mit Pregabalin?

LG

rog

[joogi8]

Hallo Rog,

nimm es nicht persönlich, aber ich kann dir zu der Thematik Pregabalin überhaupt nichts sagen. Ich kenne es nicht im Zusammenhang mit Alkoholismus und habe keinerlei persönliche Erfahrung damit.

Keine Antwort auf deinen thread ist also keine Ignoranz, ich denke es geht hier fast allen hier so.

Viele Grüße, joogi8