Ava stellt sich vor

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Ava
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Ava stellt sich vor

Beitragvon Ava » 15. März 2018, 13:32

Hallo liebes Forum,

Ich heiße Ava, 40 Jahre alt und möchte mit heute, ein neues Leben beginnen.

Ich habe vor drei Jahren nach dem plötzlichen Verlust meines Partners und eines Elternteils nach langem Leidensweg die Diagnose Posttraumatische Belastungsstörungsstörung erhalten und war 1,5 Jahre lang in intensiver Traumatherapie, die die mir sehr half. Allerdings konnte ich einfach nicht mehr als 3 Stunden pro Nacht schlafen und litt unter dauernder Nervosität und unerträglichen Ängsten. Da ich große Angst vor einer Abhängigkeit von Benzodiazepinen hatte (hatte einen grauenhaften Entzug in im Bekanntenkreis miterlebt und ich von der Psychiaterin keine Alternativen angeboten bekam) hatte, begann ich, jeweils an einem Abend eine Tablette zu nehmen und am anderen Abend einen Schluck Wodka zu trinken, was mich sofort beruhigt hatte.

Mein bisheriger Alkoholkonsum belief sich auf null seit meiner frühen Erwachsenenzeit. Als Tochter und Schwiegertochter eines Alkoholikers hatte ich, wie auch vor Benzos, gesunden Respekt.

Jedenfalls kam es im Laufe der Monate/letzten drei Jahre dazu, dass sich mein Konsum auf jeden Abend, an dem ich alleine zuhause war, steigerte, das ist etwa vier bis fünf Tage der Fall. Und auch, Überraschung, die Menge steigert sich, derzeit etwa 250-300 ml Wodka. Und meine Kleidergröße erhöhte sich von 34 auf 38, was für mich ein großes Problem zusätzlich darstellt, da ich ziemlich klein bin, und desweiteren sehr gesund und maßvoll esse.

Körperlich bin ich wohl noch nicht abhängig, merke an den 2-3 "freien" Tagen keine Entzugserscheinungen. Psychisch sieht es hier wohl ganz anders aus. Schlafprobleme und Angstzustände sind keine Ausrede mehr, seit ich bei einem anderen Psychiater Tradozon und Sertralin bekommen habe. Ich möchte mich schlicht wegbeamen und genieße das dumpfe Gefühl. Hier bin ich ganz ehrlich.

Mein Umfeld weiß von nichts, da ich alleine lebe, Arbeit, Hund, Katzen und Haushalt in Schuss halte sowie ich in Gesellschaft nichts trinke, Sektchen oder Bier, Wein, etc.pp. haben mich noch nie interessiert, an denen kann ich anstandslos vorbei.

Ich hatte das mich selbst belügen so satt, fühle mich "schmutzig", einsam trotz guter Freunde, wie eine Versagerin und jämmerlich. Das Problem ist auch, dass ich neben einem Kiosk wohne, der an sieben Tagen die Woche bis spätabends geöffnet hat. Der Stoff ist somit quasi rund um die Uhr direkt verfügbar. Dass das alles nicht mehr normal ist, merke ich daran, dass ich wenn ich in den Kiosk gehe, ich dann zusätzlich zum Wodka auch Partysnacks und Limos kaufe. Somit denken die wohl, ich habe ne Party. Die Snacks entsorge ich danach im Müll. Ich weiß nicht, wieviel Geld mich die Sucht schon gekostet hat. Wenn nämlich ne Flasche offen ist, leere ich den Rest in die Toilette, sobald ich meine Dosis habe. [meise]

Nun gut, bin durch das Netz auf Baclofen gekommen und habe ich, so beschämt, meiner Hausärztin anvertraut. Sie kannte das Medikament nicht und hat es mir, nachdem sie ein bisschen recherchiert hat, auch verschrieben, jedoch nur 10 mg.

So habe ich vor drei Wochen mit 5-5-5 begonnen und bin jetzt auf 10-10-10. Ich verspüre keine Nebenwirkungen, leider aber auch keine Wirkung. Mein Triggerpoint ist zwischen 16 und 18.00 Uhr.

Ich möchte jetzt mit 10-10-15 beginnen, in der Hoffnung dass es funktioniert.

Und ich möchte mich hier anmelden und ein Onlinetagebuch führen, in das ich schreiben kann, wenn es mich überkommt.

Danke an alle, die den Roman hier bis zum Ende gelesen haben. [stern]

Lieben Gruß
Ava

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Lucidare
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Re: Ava stellt sich vor

Beitragvon Lucidare » 15. März 2018, 21:47

Hallo Ava,

herzlich willkommen Im Forum und schön, dass Du da bist. [hi_bye]

Danke, dass Du Dich uns anvertraust.

Nachstehen erhälst Du einig Informationen zu Baclofen-Therapie. Vielleicht hast Du manches schon gelesen, wenn nicht erleichtert es die Suche:

Los geht es mit dem Leitfaden:



Hier sei auf die Dosierungstabellen hingewiesen:



Diese sind recht konservativ gehalten, um Nebenwirkungen aus dem Weg zu gehen. Wenn man das Medikament gut verträgt, kann man u. U. auch schneller aufdosieren. Die Dosierung wirst Du dann aber auch gegebenfalls mit Deinem Arzt besprechen.



Dort findest Du Näheres zum Thema Craving (Verlangen) und der Wirkungsweise von Baclofen.



erklärt den Unterschied zur traditionellen Suchttherapie und hier wird erkärt

ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet die Rubrik

,

konkreter im

und .

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel , den man auch finden kann. Und natürlich das Buch . Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe dem Admin @DonQuixote bitte einfach eine entsprechende

Die besten Erfolge erzielt man mit Baclofen, wenn man abstinent beginnt. Wer das nicht schafft, kann auch - vorausgesetzt, der tägliche Alkoholkonsum ist nicht zu hoch - zweigleisig fahren. Das heißt, den Alkohol langsam ausschleichen und Baclofen parallel dazu langsam gemäß bzw. den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen hier im Forum einschleichen.

Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten in Anlehnung an den oder die auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen hier im Forum aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes.

Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter [schritte] .

Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Soweit erst einmal die Vorabinformationen. Du hast hier ein/en Erfahrungsbericht bzw. Tagebuch eröffnet, dort wird dann sicher auf Deine Vorstellung eingegangen.

Alles Gute für Dich! [smile]

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.

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Papfl
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Re: Ava stellt sich vor

Beitragvon Papfl » 15. März 2018, 21:49

Hallo Ava!

Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] .

Trinkst Du denn momentan noch Wodka? Falls ja, ist es nicht verwunderlich, dass Baclofen noch nicht wirkt.

Das Problem ist, dass Baclofen und Alkohol vereinfacht gesagt biochemische Gegenspieler sind, die sich gegenseitig antagonisieren ("neutralisieren", "aufheben").

Das ist aber erstmal nicht weiter schlimm. Ich würde an Deiner Stelle Baclofen weiter gemäß bzw. den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen hier im Forum langsam weiter aufdosieren. Und dabei parallel versuchen, den Alkoholkonsum runterzuschrauben.

"So viel Alk wie nötig, so wenig wie möglich". Irgendwann kommt dann beides in die Balance, bis die Waage schließlich zugunsten von Baclofen kippt. Das ist dann der Moment, an dem das Medikament erstmalig seine volle Wirkung entfalten kann und man sich an das Austüfteln der individuellen persönlichen Erhaltungsdosis machen kann.

Das wird schon good . Setz' Dich nicht unter Druck. Braucht halt etwas Geduld [smile] . Übrigens: Baclofen hat auch ganz tolle anxiolytische ("angstlösende") Eigenschaften, was Dir zusätzlich helfen kann.

Alles Gute einstweilen!

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Re: Ava stellt sich vor

Beitragvon laggard » 15. März 2018, 21:59



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Re: Ava stellt sich vor

Beitragvon Snowman.. » 16. März 2018, 12:08


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Re: Ava stellt sich vor

Beitragvon Papfl » 16. März 2018, 15:10

Hallo Snowman!

Benzos docken genau wie Alkohol an GABA-A-Rezeptoren an. Deshalb ist das absolut vergleichbar. Ich habe die Zusammenhänge seinerzeit etwas ausführlicher beleuchtet.

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Re: Ava stellt sich vor

Beitragvon Snowman.. » 17. März 2018, 19:33

Zuletzt geändert von Snowman.. am 17. März 2018, 19:41, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Ava stellt sich vor

Beitragvon Papfl » 17. März 2018, 20:42

Hallo Snowman!

Nur ganz kurz, bin nämlich in den Startlöchern zum Skiurlaub [smile] :

Es ist weder ratsam, Bezons abprupt abzusetzen noch große Alkoholmengen oder Baclofen abprupt abzusetzen. Mein verlinkter Beitrag zur "Balance" und den verschiedenen GABA-Systemen geht davon aus, dass Betroffene für sich eine Entscheidung getroffen haben: Weg vom Alk oder weg von den Benzos. Am besten funktioniert das nach einer professionellen Entgiftung mit einem anschließenden abstinenten Beginn der Baclofentherapie. Das ist allerdings häufig leichter gesagt als getan. Deshalb gibt es die Alternative - vorausgesetzt, die Mengen des konsumierten Suchtmittels sind nicht allzu hoch - das Suchtmittel auszuschleichen und Baclofen parallel dazu langsam aufzudosieren. Dass das mit gewissen "Einbußen" einher geht (Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, innere Unruhe etc.) ist einfach so. Baclofen kann diese negativen Begleiterscheinungen zwar oftmals abmildern, aber dass diese ganz ausbleiben, ist finde ich ein bisschen viel verlangt. Der Weg aus der Abhängigkeit fällt vielen mit Baclofen etwas leichter, aber ein Spaziergang ist es deswegen trotzdem nicht. Leider.

Nun bist Du jemand, der sehr sensibel auf Baclofen reagiert. Das heißt, ganz wenige mg könnten bei Dir als Erhaltungsdosis bereits ausreichen (sofern nicht Benzos das alles wieder "antagonisieren"). Dass das Leben auch mit Baclofen nicht immer ein Zuckerschlecken ist, und man sich - gerade in der Anfangsphase - in frühere Gemütszustände zurück wünscht, weil man mit den oben geschilderten Problemen zu kämpfen hat, ist vollkommen legitim und nachvollziehbar. Und hier schließt sich der Kreis: Will ich wirklich vom Suchtmittel weg und nutze Baclofen, um mir diesen Weg ein bisschen leichter zu gestalten, oder greife ich - wenn Baclofen sich nicht sofort als "Wunderpille" entpuppt - wieder zum Suchtmittel und wähle den "altbewährten", vermeintlich besser funktionierenden Weg?

Auch mit Baclofen kann es bei der Entwöhnung z. B. quälend lange schlaflose Nächte geben. Nur ohne Baclofen sind diese meistens noch schlimmer. Aber ich gebe Dir recht: Von Benzos weg zu kommen ist schon nochmal eine andere Hausnummer als "nur" vom Alk.

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Re: Ava stellt sich vor

Beitragvon Ava » 18. März 2018, 17:06

Ich danke euch für die nette Begrüßung [hi_bye] !
Mein Erfahrungsbericht ab heute hier: post35702.html#p35702

Lieben Gruß
Ava


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