ich heiße Oli bin 44 Jahre alt und lese schon seit Jahren hier im Forum mit.
Meine erste Erfahrung mit Alkohol machte ich mit 16 Jahren. Ein Bier (ekelhaft) und dann noch ein bisschen Erdbeerbowle (noch viel ekelhafter). Hab dann bei meinem Kumpel, der Geburtstag feierte das ganze Haus vollgekotzt, wurde von meiner entsetzten Mutter abgeholt und lag dann 3 Tage flach. Schon verwunderlich, dass einen der Verstand nicht sagt „Lass es“.

Mit ungefähr 22 Jahren bekam ich eines Abends beim Einschlafen komische Angst- und Panikzustände und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Leider hab ich das dann mit Bier kuriert und festgestellt, dass es wirkt. Ich weiß nicht wie viele Tage ich seitdem nichts getrunken habe. Viele waren es nicht. Unter der Woche hält es sich in Grenzen und beschränkt sich auf den Abend. Am Wochenende eskalierte das Ganze schnell mal und man kam schon mal haubenvoll nach Hause. Habe mir deswegen auch schon immer n Kopf gemacht aber der Alkohol macht einen in die Richtung immer blind. Gegen nen Kater hilft ein Bier – gegen Grippe hilft ein warmes Bier – gegen Magenprobleme hilft ein Schnaps usw.
Ich habe Alkohol immer als Medizin gesehen; als Medizin für alles. Wenn ich am Wochenende ein bisschen übertrieben hatte dann spürte ich am Montag in der Arbeit oder im Home Office immer das berüchtigte Craving. Rastloses Gedankenkreisen um Alkohol, die Unfähigkeit sich auf irgendetwas anders zu konzentrieren. Das Thema war dann nach dem Feierabendbier und für den Rest der Woche erledigt – bis zum nächsten Wochenende.
Ich hatte 2015 eine Art Burnout der durch Stress in meiner Selbständigkeit, Beziehungsprobleme, finanzielle Probleme und exzessiven Sport zustande kam (ich denke das es das war • konnte mir kein Arzt erläutern) Hatte ne komische Wahrnehmung der Umwelt, kam nicht aus dem Bett raus und sah alles durch nen grauen Schleier. Nichts war wie vorher – von einem Tag auf den anderen. Dieser Zustand machte mir Angst. Ich dachte ich bin verrückt geworden und komme da nicht mehr raus. Also Medizin raus (Alk natürlich) und den ganzen Tag googlen was man denn jetzt hat. Und ich hatte alles von A wie Angina Pectoris bis Z wie Zungenkrebs. Bin dann mal zu meinem Arzt mit dem ich gut befreundet bin und hab mich durchchecken lassen. Werte gut (Leberwerte waren komischerweise ein bisschen erhöht
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Ich fand in eine neue Beziehung und alles lief gut. Bin in der Zeit auf Wein umgestiegen und trank täglich 1 bis 2 Gläser (Partnerin hat das auch so gehandhabt) Kein Craving tagsüber. Immer pünktlich und fit in der Arbeit gewesen, gut geschlafen – alles gut. Aber wie es so ist: Beziehungsende und wieder allein. Allerdings war ich erleichtert, da ich nicht länger täglich unbegründete Eifersuchtsanfälle
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Wieder daheim angekommen was wieder alles ok. Mein täglicher Konsum war eine Flasche Rotwein am Abend. Ohne Craving am nächsten Tag. Ist natürlich auch nicht normal für einen Außenstehenden aber ich denke hier im Forum, wo man sich mit Baclofen befasst und auch einen Grund dafür hat kann man mich verstehen. Man redet sich einfach immer raus und versucht auf Biegen und Brechen seinen Konsum als gegeben und normal anzusehen.
Kurz vor Weihnachten (das ich auf den Tod nicht ausstehen kann) kam’s dann wieder dicke – großen Auftrag versemmelt, Mutter krank, Vater auch, Besuch vom Bruder mit Familie usw.
Die Folge davon war ein erneuter Burnout, der allerdings nicht ganz so schlimm ausgefallen ist wie der erste. Jetzt häng ich aber gerade wieder in der Phase – Trinken, trinken, trinken.
Diesmal hab ich jetzt beschlossen mich hier anzumelden um endlich mal was dagegen zu tun. Ich will das Zeug nicht mehr und hab Baclofen durch umfangreiche Recherchen für mich gewählt um mein Leben endlich in den Griff zu bekommen. Der herkömmlich und meines Erachtens weniger erfolgreiche Weg – nennen wir ihn einmal Bschor-Weg
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Ich brauche jetzt nur noch einen Arzt der mich in die Richtung unterstützen will. Ich werde heute Abend bei meinem privat als Freund anrufen und ihn fragen, was er davon hält (hatte bis jetzt immer Hemmungen) Falls dieses Gespräch negativ verlaufen sollte schreib ich mal die PN mit der PLZ.
Das war jetzt meine Vorstellung – sorry, dass es ein bisschen viel war, aber ich will offen sein und so erledigen sich so manche Nachfragen denke ich.
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Grüsse
Oli