Rückfall unter Baclofen/Angehörige
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Rückfall unter Baclofen/Angehörige
Hallo in die Runde......
Es fällt mir ziemlich schwer unsere Geschichte hier in Worte zu fassen.......
Es geht um meinen Sohn, der ( heute 35 jährig ) seit seiner frühesten Jugend alkoholkrank ist.Zunächst fiel es nicht so wirklich auf, bis es dann nach einem familiären Schicksalsschlag zum ersten Mal eskalierte. Wochenlanges Trinken, totaler Absturz, der in der Entgiftung und Entwöhnungsbehandlung endete.
Danach folgten Jahre des " Kampfes " um Abstinenz / Selbstbestimmung. Es kam zu diversen Rückfällen und mit der Zeit entwickelte sich die Form des periodischen Trinkens.......die Abstürze waren heftig, es kam immer alles zum Stillstand, die Abstände wurden immer kürzer.
Nach einem wirklich schlimmen Absturz vor ca 2 Jahren, stieß mein Sohn selber auf die Behandlungsmöglichkeit mit Baclofen, hat sich die Adresse eines Arztesbesorgt, der mit der Behandlung begann.
Und die Wirkung setzte sehr schnell ein, nicht nur das Verlangen nach Alkohol verschwand, auch er selber wurde ein anderer Mensch......gelöst, heiter, konzentriert und , wie ich vermute, endlich ohne Angst.
Er war auch endlich in der Lage seine Lebenszräume zu verwirklichen.
Soweit so gut.
Durch welchen Grund auch immer, kam es vor ca 10 Tagen zu einem Rückfall......mit voller Wucht.
Mein Sohn selbst ist fest davon überzeugt, dass starke körperliche Symptome ihm keine andere Wahl ließen, als seine Angst und Not mit Alkohol zu behandeln. Er hat dann innerhalb von 2 Tagen das Baclofen abgesetzt und ist jetzt wieder " voll drauf " Er leidet sehr unter dieser Situation, ist voller Scham, sein Verhalten wird aber täglich irrationaler, zumindest aus meiner Sicht. Er dreht sich völlig rein in eine Schleife aus Somatisierung, fühlt sich zunehmend missverstanden, fordert absolute Unterstützung ein, da er ja schwer krank ist......und reagiert auch zunehmend aggressiv, wenn wir nicht so reagieren, wie er es sich vorstellt.
Ich bin mal wieder völlig hilflos, da ich ihn nicht erreichen kann, er jedes Hilfsangebot ausschlägt.......das Leben steht mal wieder völlig still, er arbeitet nicht und trinkt 24 Stunden.
Ja, so sieht es aus.......eigentlich weiß ich garnicht, ob ihr mir helfen könnt.
Soll ich abwarten? Geht diese Periode alleine wieder vorbei? Kann ich etwas tun?
Ich bin im Moment völlig ratlos.......
Herzliche Grüsse
Es fällt mir ziemlich schwer unsere Geschichte hier in Worte zu fassen.......
Es geht um meinen Sohn, der ( heute 35 jährig ) seit seiner frühesten Jugend alkoholkrank ist.Zunächst fiel es nicht so wirklich auf, bis es dann nach einem familiären Schicksalsschlag zum ersten Mal eskalierte. Wochenlanges Trinken, totaler Absturz, der in der Entgiftung und Entwöhnungsbehandlung endete.
Danach folgten Jahre des " Kampfes " um Abstinenz / Selbstbestimmung. Es kam zu diversen Rückfällen und mit der Zeit entwickelte sich die Form des periodischen Trinkens.......die Abstürze waren heftig, es kam immer alles zum Stillstand, die Abstände wurden immer kürzer.
Nach einem wirklich schlimmen Absturz vor ca 2 Jahren, stieß mein Sohn selber auf die Behandlungsmöglichkeit mit Baclofen, hat sich die Adresse eines Arztesbesorgt, der mit der Behandlung begann.
Und die Wirkung setzte sehr schnell ein, nicht nur das Verlangen nach Alkohol verschwand, auch er selber wurde ein anderer Mensch......gelöst, heiter, konzentriert und , wie ich vermute, endlich ohne Angst.
Er war auch endlich in der Lage seine Lebenszräume zu verwirklichen.
Soweit so gut.
Durch welchen Grund auch immer, kam es vor ca 10 Tagen zu einem Rückfall......mit voller Wucht.
Mein Sohn selbst ist fest davon überzeugt, dass starke körperliche Symptome ihm keine andere Wahl ließen, als seine Angst und Not mit Alkohol zu behandeln. Er hat dann innerhalb von 2 Tagen das Baclofen abgesetzt und ist jetzt wieder " voll drauf " Er leidet sehr unter dieser Situation, ist voller Scham, sein Verhalten wird aber täglich irrationaler, zumindest aus meiner Sicht. Er dreht sich völlig rein in eine Schleife aus Somatisierung, fühlt sich zunehmend missverstanden, fordert absolute Unterstützung ein, da er ja schwer krank ist......und reagiert auch zunehmend aggressiv, wenn wir nicht so reagieren, wie er es sich vorstellt.
Ich bin mal wieder völlig hilflos, da ich ihn nicht erreichen kann, er jedes Hilfsangebot ausschlägt.......das Leben steht mal wieder völlig still, er arbeitet nicht und trinkt 24 Stunden.
Ja, so sieht es aus.......eigentlich weiß ich garnicht, ob ihr mir helfen könnt.
Soll ich abwarten? Geht diese Periode alleine wieder vorbei? Kann ich etwas tun?
Ich bin im Moment völlig ratlos.......
Herzliche Grüsse
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Re: Rückfall unter Baclofen/Angehörige
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.
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Re: Rückfall unter Baclofen/Angehörige
Hallo Licidare,
vielen, lieben Dank für Deine Antwort.
Es ist sehr nett, dass Du anerkennst, dass ich mich um meinen Sohn kümmere.......es tut mir gut, auch wenn es nicht nötig ist.
Fallenlassen ist keine Option, in der ganzen Familie nicht. Obwohl es nicht immer einfach ist.
Aber er kämpft ja.......also er will die Abstinenz. Und du hast recht.....mit Baclofen war er fast 2 Jahre trocken.
Nach dieser guten,wirklich richtig guten Zeit, hat es uns eben kalt erwischt.
Ich bin heute auch etwas ruhiger.......seit gestern Nachmittag ist er in stationärer Behandlung und wird entgiftet.
Und jetzt habe ich auch wieder den Kopf konkrete Fragen zu formulieren.
Ich bin sicher, wenn die Situation durchgestanden ist, macht und kann er das auch selbst, aber ich würde auch gerne etwas besser informiert sein......
Also zunächst: Kann er bzw. muss er vielleicht sogar sobald er ganz ausgenüchtert ist, wieder mit Baclofen beginnen?
Muss wieder genauso schleichend aufdosiert werden? Sein Körper war ja schon einmal an Baclofen gewöhnt. Die letzte Einnahme war ja erst vor ca. 2 Wochen.
Und : Mit welchen Rückfall Präventionsstrategien seid ihr vielleicht erfolgreich......wie kann ein Rückfall verhindert werden ?
Und zu guter Letzt: Er bekommt sein Baclofen von einem Internisten verschrieben......der sicherlich auch sehr gut ist.
Meine Idee ist jetzt, dass es von Vorteil wäre doch einen Suchtmediziner zu konsultieren, der sich wahrscheinlich ja doch besser auskennt , als ein Internist. Habt ihr da Adressen?
Ja, das wäre es erst mal.
Danke für's Zuhören und ein schönes Wochenende
vielen, lieben Dank für Deine Antwort.
Es ist sehr nett, dass Du anerkennst, dass ich mich um meinen Sohn kümmere.......es tut mir gut, auch wenn es nicht nötig ist.
Fallenlassen ist keine Option, in der ganzen Familie nicht. Obwohl es nicht immer einfach ist.
Aber er kämpft ja.......also er will die Abstinenz. Und du hast recht.....mit Baclofen war er fast 2 Jahre trocken.
Nach dieser guten,wirklich richtig guten Zeit, hat es uns eben kalt erwischt.
Ich bin heute auch etwas ruhiger.......seit gestern Nachmittag ist er in stationärer Behandlung und wird entgiftet.
Und jetzt habe ich auch wieder den Kopf konkrete Fragen zu formulieren.
Ich bin sicher, wenn die Situation durchgestanden ist, macht und kann er das auch selbst, aber ich würde auch gerne etwas besser informiert sein......
Also zunächst: Kann er bzw. muss er vielleicht sogar sobald er ganz ausgenüchtert ist, wieder mit Baclofen beginnen?
Muss wieder genauso schleichend aufdosiert werden? Sein Körper war ja schon einmal an Baclofen gewöhnt. Die letzte Einnahme war ja erst vor ca. 2 Wochen.
Und : Mit welchen Rückfall Präventionsstrategien seid ihr vielleicht erfolgreich......wie kann ein Rückfall verhindert werden ?
Und zu guter Letzt: Er bekommt sein Baclofen von einem Internisten verschrieben......der sicherlich auch sehr gut ist.
Meine Idee ist jetzt, dass es von Vorteil wäre doch einen Suchtmediziner zu konsultieren, der sich wahrscheinlich ja doch besser auskennt , als ein Internist. Habt ihr da Adressen?
Ja, das wäre es erst mal.
Danke für's Zuhören und ein schönes Wochenende
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Re: Rückfall unter Baclofen/Angehörige
Hallo Zuckerschnute,
dein Sohn kann und sollte sofort nach der Entgiftung wieder einschleichend mit Baclofen beginnen.
Wahrscheinlich kann er mit einer höheren Baclofen Dosis beginnen und etwas schneller hoch dosieren da er das Medikament schon genommen hat und daran gewöhnt ist.
Einen Rat zu einer funktionierenden Rückfallprophylaxe zu geben ist schwierig da jeder erkrankte andere Auslöser für einen Rückfall hat.
Auch muss man zwischen Vorfall und Rückfall unterscheiden.
Vorfall - einmaliges trinken, danach Rückkehr zur Abstinenz.
Rückfall - trinken wie vor der Abstinenz, oft mit noch höheren Konsum.
Die Ursachen und Auslöser für einen Rückfall - Vorfall muss der erkrankte selbst ergründen und sich alternativen zum trinken suchen.
Diese alternativen zu finden ist eine der schwierigsten Aufgaben während der Therapie.
Auch eine Ahnung davon zu haben warum man trinkt eröffnen einem alternative Handlungsweisen
Hier kann eine Psychotherapie oder Verhaltenstherapie Zielführend sein.
Ich wünsche euch alles gute...
Chinaski
dein Sohn kann und sollte sofort nach der Entgiftung wieder einschleichend mit Baclofen beginnen.
Wahrscheinlich kann er mit einer höheren Baclofen Dosis beginnen und etwas schneller hoch dosieren da er das Medikament schon genommen hat und daran gewöhnt ist.
Einen Rat zu einer funktionierenden Rückfallprophylaxe zu geben ist schwierig da jeder erkrankte andere Auslöser für einen Rückfall hat.
Auch muss man zwischen Vorfall und Rückfall unterscheiden.
Vorfall - einmaliges trinken, danach Rückkehr zur Abstinenz.
Rückfall - trinken wie vor der Abstinenz, oft mit noch höheren Konsum.
Die Ursachen und Auslöser für einen Rückfall - Vorfall muss der erkrankte selbst ergründen und sich alternativen zum trinken suchen.
Diese alternativen zu finden ist eine der schwierigsten Aufgaben während der Therapie.
Auch eine Ahnung davon zu haben warum man trinkt eröffnen einem alternative Handlungsweisen
Hier kann eine Psychotherapie oder Verhaltenstherapie Zielführend sein.
Ich wünsche euch alles gute...
Chinaski
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Re: Rückfall unter Baclofen/Angehörige
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.
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Re: Rückfall unter Baclofen/Angehörige
Hi Lucidare
Ja, ich denke der war es. Es gab den Vortrag und dann auch noch Folien dazu. Kannst Du das mal raussuchen? Bin grad fürchterlich beschäftigt, DropBox hat nämlich wie angekündigt das Licht .
DonQuixote
Ja, ich denke der war es. Es gab den Vortrag und dann auch noch Folien dazu. Kannst Du das mal raussuchen? Bin grad fürchterlich beschäftigt, DropBox hat nämlich wie angekündigt das Licht .
DonQuixote
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Re: Rückfall unter Baclofen/Angehörige
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.
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Re: Rückfall unter Baclofen/Angehörige
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Lucidare für den Beitrag:
- DonQuixote (2. September 2017, 21:49)
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.
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Re: Rückfall unter Baclofen/Angehörige
Guten Morgen.......
vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Ich hatte schon vermutet, dass er schneller wieder mit Baclofen einsteigen kann, war aber etwas unsicher.
Vielen Dank auch für die Differenzierung Vorfall/ Rückfall........das war mir so auch noch nicht bekannt.
Ich würde es jetzt erst mal als Vorfall einstufen, auch wenn es sich vielleicht erst noch herausstellen muss. Denn es war kein einmaliges Trinken, sondern zog sich über 10 Tage hin.Und im Vergleich zu früheren Episoden auch mit gesteigerter Trinkmenge. Und nochmal mehr Verzweiflung, Schmerz und Kampf ...... Übermut und Spaß war diesmal ganz sicher nicht im Spiel ( ganz im Gegensatz zu früheren Trinkepisoden )
Dass eine begleitende Psychotherapie sehr sinnvoll und wünschenswert wäre, ist uns allen klar.
Dem steht mein Sohn leider eher ablehnend gegenüber......dies ist unter anderem seinen schlechten Erfahrungen in der Entwöhnungstherapie geschuldet, sowie dieser elenden Stigmatisierung gesamtgesellschaftlich gesehen.
Den Vortrag finde ich natürlich Hochspannend.
Dass das Hilfesystem nur einen geringen Bruchteil der Betroffenen erreicht, wusste ich schon.
Auch, dass es Spontan Remissionen gibt......aber es noch mal so auf den Punkt gebracht zu hören, ist äußerst interessant. Es bleibt zu hoffen, dass diese Erkenntnisse auch ankommen im Jilfesystem und sich etwas verändert.
Auch in Bezug auf uns Angehörige........Dass Fallenlassen, bis er auf dem Boden liegt nicht wirklich ein probates Mittel ist, sieht man an den vielen Menschen, die keinerlei Kontakt mehr zu Angehörigen haben und trotzdem weitertrinken. Mir ist natürlich klar, dass zwischen Verständnis / Unterstützung und Selbstaufgabe ein schmaler Grad ist.
Wobei ich bzw. wir nicht in Gefahr sind uns selbst aufzugeben. Das Problem ist eher Grenzen zu wahren innerhalb der Unterstützung........ das kann schon durchaus anstrengend sein.
Obwohl ich garkeinen Kontakt mehr zum Hilfesystem habe, würde ich mir wirklich wünschen, dass auch hier endlich ein Umdenken stattfinden würde. Denn häufig wird man als potentiell suchtförderndes coabhängiges Störungselement angesehen, von dem Druckaufbaustrategien erwartet werden, wie z. B. Das Fallenlassen. Mir hat mal ein Suchttherapeut gesagt, als er mich telefonisch darüber informiert hat, dass mein Sohn die Entgiftung abgebrochen hat ( es war die erste und er ist völlig in Panik geraten ) ich solle die Polizei informieren, wenn er vor meiner Tür auftaucht. Das ist zwar schon 10 Jahre her......aber ich bin heute noch fassungslos.
Ach ja......und nochmal zum Baclofen......mein Sohn war bei einer Dosis von 75 mg. Das ist, wenn ich richtig informiert bin, die gesetzlich zugelassene Höchstmenge. Eine höhere Dosis verschreibt sein Arzt nicht.
Ob er eine höhere Dosis bräuchte, kann ich schlecht einschätzen.......aber das muss er selber klären.
Ich hoffe, dass er morgen wieder mit Baclofen beginnen kann.
Danke für eure Unterstützung
vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Ich hatte schon vermutet, dass er schneller wieder mit Baclofen einsteigen kann, war aber etwas unsicher.
Vielen Dank auch für die Differenzierung Vorfall/ Rückfall........das war mir so auch noch nicht bekannt.
Ich würde es jetzt erst mal als Vorfall einstufen, auch wenn es sich vielleicht erst noch herausstellen muss. Denn es war kein einmaliges Trinken, sondern zog sich über 10 Tage hin.Und im Vergleich zu früheren Episoden auch mit gesteigerter Trinkmenge. Und nochmal mehr Verzweiflung, Schmerz und Kampf ...... Übermut und Spaß war diesmal ganz sicher nicht im Spiel ( ganz im Gegensatz zu früheren Trinkepisoden )
Dass eine begleitende Psychotherapie sehr sinnvoll und wünschenswert wäre, ist uns allen klar.
Dem steht mein Sohn leider eher ablehnend gegenüber......dies ist unter anderem seinen schlechten Erfahrungen in der Entwöhnungstherapie geschuldet, sowie dieser elenden Stigmatisierung gesamtgesellschaftlich gesehen.
Den Vortrag finde ich natürlich Hochspannend.
Dass das Hilfesystem nur einen geringen Bruchteil der Betroffenen erreicht, wusste ich schon.
Auch, dass es Spontan Remissionen gibt......aber es noch mal so auf den Punkt gebracht zu hören, ist äußerst interessant. Es bleibt zu hoffen, dass diese Erkenntnisse auch ankommen im Jilfesystem und sich etwas verändert.
Auch in Bezug auf uns Angehörige........Dass Fallenlassen, bis er auf dem Boden liegt nicht wirklich ein probates Mittel ist, sieht man an den vielen Menschen, die keinerlei Kontakt mehr zu Angehörigen haben und trotzdem weitertrinken. Mir ist natürlich klar, dass zwischen Verständnis / Unterstützung und Selbstaufgabe ein schmaler Grad ist.
Wobei ich bzw. wir nicht in Gefahr sind uns selbst aufzugeben. Das Problem ist eher Grenzen zu wahren innerhalb der Unterstützung........ das kann schon durchaus anstrengend sein.
Obwohl ich garkeinen Kontakt mehr zum Hilfesystem habe, würde ich mir wirklich wünschen, dass auch hier endlich ein Umdenken stattfinden würde. Denn häufig wird man als potentiell suchtförderndes coabhängiges Störungselement angesehen, von dem Druckaufbaustrategien erwartet werden, wie z. B. Das Fallenlassen. Mir hat mal ein Suchttherapeut gesagt, als er mich telefonisch darüber informiert hat, dass mein Sohn die Entgiftung abgebrochen hat ( es war die erste und er ist völlig in Panik geraten ) ich solle die Polizei informieren, wenn er vor meiner Tür auftaucht. Das ist zwar schon 10 Jahre her......aber ich bin heute noch fassungslos.
Ach ja......und nochmal zum Baclofen......mein Sohn war bei einer Dosis von 75 mg. Das ist, wenn ich richtig informiert bin, die gesetzlich zugelassene Höchstmenge. Eine höhere Dosis verschreibt sein Arzt nicht.
Ob er eine höhere Dosis bräuchte, kann ich schlecht einschätzen.......aber das muss er selber klären.
Ich hoffe, dass er morgen wieder mit Baclofen beginnen kann.
Danke für eure Unterstützung
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Re: Rückfall unter Baclofen/Angehörige
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.
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Re: Rückfall unter Baclofen/Angehörige
Hallo Zuckerschnute,
die Antworten zur "erlaubten" Menge und zum Aufdosieren hast Du ja schon bekommen.
Nur mal zur Vervollständigung, meine persönliche Erfahrung.
Meine letzte (und erste erfolgreiche) Entgiftung hatte ich mit einem Vorlauf von 10 Tagen, ich habe mich aktiv um einen Termin bemüht, und somit hatte ich auch 10 Tage zeit, das Baclofen auszuschleichen.
Ich war zu dem Zeitpunkt bei 150mg/Tag.
Nach der Entgiftung (21 Tage) habe ich umgehend wieder mit Baclofen angefangen, binnen 5 Tagen wieder auf 100mg aufdosiert, mit minimalen Nebenwirkungen (primär Müdigkeit).
Ich habe dann etwas experimentiert, eine Tagesdosis von 50mg erschien mir zu wenig, mittlerweile bin ich bei 75mg/Tag und komme damit sehr gut zurecht.
mfg,
Micha
die Antworten zur "erlaubten" Menge und zum Aufdosieren hast Du ja schon bekommen.
Nur mal zur Vervollständigung, meine persönliche Erfahrung.
Meine letzte (und erste erfolgreiche) Entgiftung hatte ich mit einem Vorlauf von 10 Tagen, ich habe mich aktiv um einen Termin bemüht, und somit hatte ich auch 10 Tage zeit, das Baclofen auszuschleichen.
Ich war zu dem Zeitpunkt bei 150mg/Tag.
Nach der Entgiftung (21 Tage) habe ich umgehend wieder mit Baclofen angefangen, binnen 5 Tagen wieder auf 100mg aufdosiert, mit minimalen Nebenwirkungen (primär Müdigkeit).
Ich habe dann etwas experimentiert, eine Tagesdosis von 50mg erschien mir zu wenig, mittlerweile bin ich bei 75mg/Tag und komme damit sehr gut zurecht.
mfg,
Micha
Alkohol kann ein steter Begleiter werden, aber niemals ein guter Freund.
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Re: Rückfall unter Baclofen/Angehörige
Hallo Zuckerschnute,
Ich habe die selben Erfahrungen mit dem Hilfesystem gemacht! Und ich war wirklich wahnsinnig froh, hier erstmalig etwas anderes zu lesen! Mich hat es immer total in eine Zwickmühle gebracht, da ich meinen Partner nicht aufgeben wollte, mein Bauchgegühl hat mir immer gesagt, dass das sein Ende wäre.
Gleichzeitig aber immer der gesellschaftliche Druck, dass man einem Alkoholkranken ja nur dann hilft, wenn man ihn fallen lässt!
Ich drück dir die Daumen! Alles Gute für dich und deinen Sohn!
Hao
Ich habe die selben Erfahrungen mit dem Hilfesystem gemacht! Und ich war wirklich wahnsinnig froh, hier erstmalig etwas anderes zu lesen! Mich hat es immer total in eine Zwickmühle gebracht, da ich meinen Partner nicht aufgeben wollte, mein Bauchgegühl hat mir immer gesagt, dass das sein Ende wäre.
Gleichzeitig aber immer der gesellschaftliche Druck, dass man einem Alkoholkranken ja nur dann hilft, wenn man ihn fallen lässt!
Ich drück dir die Daumen! Alles Gute für dich und deinen Sohn!
Hao
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Re: Rückfall unter Baclofen/Angehörige
Hallo Micha außem Pott,
vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht.......das war noch mal sehr interessant und hilfreich.....
Hallo Hao,
wie schön, von einer weiteren Angehörigen zu hören.
Ich kann Deine Gefühle sehr gut verstehen.......wahrscheinlich ist der Druck, was das " Fallenlassen " anbetrifft auf eine Ehefrau nochmal größer als auf mich, als Mutter. Ich finde es einfach furchtbar schwierig an hilfreiche Informationen zu kommen und sich gleichzeitig auch mal fallen lassen zu können. Allerdings habe ich auch schon länger keine Beratungsstelle mehr kontaktiert.
Ich finde super, dass du deinem Mann die Stange hältst....... auch Dir und deinem Mann alles,alles Liebe.
vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht.......das war noch mal sehr interessant und hilfreich.....
Hallo Hao,
wie schön, von einer weiteren Angehörigen zu hören.
Ich kann Deine Gefühle sehr gut verstehen.......wahrscheinlich ist der Druck, was das " Fallenlassen " anbetrifft auf eine Ehefrau nochmal größer als auf mich, als Mutter. Ich finde es einfach furchtbar schwierig an hilfreiche Informationen zu kommen und sich gleichzeitig auch mal fallen lassen zu können. Allerdings habe ich auch schon länger keine Beratungsstelle mehr kontaktiert.
Ich finde super, dass du deinem Mann die Stange hältst....... auch Dir und deinem Mann alles,alles Liebe.
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