Der komplette Absturz!!!!
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- Mann oder Frau?: [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Re: Der komplette Absturz!!!!
Hallo Argentina,
ich antworte Dir hier an dieser Stelle auf , da ich denke, das diese unmittelbar zusammen gehören. Du hast diesen Beitrag kurz nach dem Eintrag in meinem Tagebuch geschrieben, daher gehe ich davon aus, dass Dich das zum Nachdenken angeregt und Dich leider auch depremiert hat. Das tut mir sehr leid und ich möchte versuchen, Dich nach der Wahrheit ein wenig aufzubauen, zumal ich glaube, aus Deinem Betrag auch ein bisschen Heimweh und Einsamkeit heraus zu lesen.
8 Jahre Abstinenz:
Es sei gesagt, das diese Zeit ein permanenter Kampf war und das wird es auch immer für jeden sein (deshalb setze ich große Hoffnung in Baclofen), da der Alkohol nie gleichgültig wird. Zudem ist und bleibt es ein massives soziales Problem zu viel zu trinken oder gar nichts, denn die Umwelt macht es einem nicht gerade leichter, abstinent zu bleiben. In diesen 8 Jahren habe ich immer wieder Reaktionen auf meine Alkoholablehnung bekommen, welche es mir nur noch schwerer machten: "Wie, Du trinkst nix, hast Du ein Alkproblem?", "Trink doch mal was mit, Du bist immer so unlocker.", "Versuchs doch wenigsten mal, das geht schon."! Selbst die eigene Partnerin kam mir mit solchen Sprüchen, obwohl sie detailiert über mein Problem informiert war. (Ich habe mir damals die Leute sehr genau ausgesucht, denen ich die Wahrheit erzählt habe, da sehr viele, vor allem Betroffene, nicht damit umgehen können.)
Nach stationärer Entgiftung und 1/4-jähriger stationärer Therapie, während der ich Dinge erlebt habe, die ich keinem wünsche, zu sehen - Menschen, die Rasierwasser trinken - die aus der Klinik abhauen nachdem sie die komplette Weihnachtskasse geplündert haben - Menschen mit urplötzlich auftretender Epilepsie oder Krampfadern in der Speiseröhre, ging ich zu den AA´s und war dort nach kurzer Zeit dafür zuständig, aktuell Abhängigen die Angst vor einer Therapie zu nehmen, um diesen Schritt endlich zu gehen. Irgendwann überwarf ich mich mit den "alten Hasen" bezüglich der Ansichten zu einer erfolgreichen Therapie. Auch konnten diese nicht akzeptieren, dass ein Jungspund wie ich es damals war, über derartige Erfahrungen reden und sogar Schlüsse daraus ziehen kann. Das war so ziemlich der erste Stein, der mir damals aus den eigenen Reihen in den Weg gelegt wurde.
Also verabschiedete ich mich von den AA´s mit der Premisse es dann wohl doch alleine schaffen zu müssen, anstatt mich nach einer zu mir passenden Gruppe um zu sehen. Ein aus mir selbst resultierender Fehler. Ich fühlte mich damals so stark und geläutert, dass ich wirklich glaubte, das mein Leben lang so durchziehen zu können. Natürlich halfen mir die Horrorbilder aus Entzug und Therapie. Ich fing an, mich mental auf eine überhebliche Weise von anderen Alkoholikern abzugrenzen. Die sind die Schwachen und Du bist der Starke. Also bekam ich mein Leben wirklich in den Griff, ich holte das Abi nach, wechselte den Beruf (welchen ich zum Glück noch heute erfolgreich ausübe) und hielt 8 Jahre stand. Währenddessen hatte ich sogar eine 7-jährige Beziehung (das Längste bis dato). Ich habe mich in dieser Zeit erstmals wirklich weiter entwickelt und begonnen, mich selbst und meinen Weg zu hinterfragen, und nicht wie vorher mich stetig treiben zu lassen. Ich nahm nun Veränderungen aktiv in Angriff und bin dadurch wirklich gereift. Vielleicht gerade, weil der Kampf mein ständiger Begleiter war.
Ich bin mir mittlerweile auch sicher, das diese genannten Umstände mein späteres Trinkverhalten positiv beeinflussten.
Der Rückfall:
Wenn ich heute resümiere, wie es damals dazu kam, fällt mir nur der Begriff "schleichend" ein. Nach 8 Jahren Abstinenz ohne weitere Hilfe und Erinnerungsanstöße durch Betroffene, entstand bei mir die Überzeugung, "dass ich damals für ein Alkoholproblem viel zu jung, zu unreif war. Ich konnte damals einfach nicht damit umgehen." Meine 7-jährige Beziehung war beendet, da ich eine andere, jüngere Frau kennengelernt hatte (12 Jahre jünger), was mich natürlich noch mehr beflügelte (abheben ließ) und dazu führte, das ich permanent in jüngeren Kreisen unterwegs war. Irgendwann war es dann so weit. Viele nette Freunde, super Chancen bei den Frauen, Erfolg im Beruf - eines Abends in der Disko entdeckte ich einen stylischen Becks-Kühlschrank und bekundete meinen Freunden, das ich zur Feier des Tages mal eins probieren würde. So mir nichts, Dir nichts. Es hat beschissen geschmeckt, aber ich fühlte mich cool, entspannt, locker drauf. So auch das Feedback meiner Mädels (beachte den Wunsch nach Bestätigung), mit denen ich mich gerne umgab: "Du solltest öfter was trinken."
Der Anfang vom Ende:
"Schleichend" deshalb, weil es dummerweise über Jahre so funktioniert hat. Ich kam ewig mit 1-2 Bieren nur bei Feierlichkeiten aus. Also war ich nun vollends überzeugt, kein Alkoholiker zu sein. Nur wurden nach ein paar Jahren die Anlässe immer häufiger, ich fing wieder an, auch unter der Woche oft weg zu gehen. Dann wurden es auch mal 3-4 Bier. Wie es dann zum regelmäßigen Mißbrauch kam ist klar, ich belog mich einfach selber (und unser Schlag Mensch ist Meister darin) und war innerhalb eines Jahres beim abendlichen Sixpack. Irgendwann arteten dann die Feierlichkeiten in Besäufnisse aus, weil der Sixpack-Rausch ja nichts mehr Außergewöhnliches war. Und dann ging das wieder los, was mir heute und auch zwischendurch immer wieder half, es sein zu lassen.
Die Wesensveränderung
Irgendwo tief in mir drin schlummert etwas, ein Monster, etwas so abgrundtief Böses, das ich nur als Gegenteil meines nüchternen Charakters bezeichnen kann. Dieses Monster war mir bereits aus meiner Jugend wohlbekannt. Jedoch dachte ich, es wäre weg. Es kommt immer dann, wenn ich meinen Alkoholpegel nach langen und schweren Trinkphasen ins Unendliche gesteigert hatte. Wie ein Schalter der umgelegt wurde. Alle Aussagen im Umfeld, jede Reaktion wurden zum Angriff gegen mich. Plötzliche Anfälle von Selbstzweifeln, die ich sofort ausräumen mußte, grundlose Eifersucht, maßlose Selbstüberschätzung ließen die Gewalt aus mir ausbrechen. Ich, der im nüchternen Zusand sehr bedächtig und kalkuliert vorgeht, verlor komplett die Kontrolle. Ich prügelte mich, ich verprügelte Leute, ich benahm mich daneben und das nicht immer im Blackout.
Und diese Wesensveränderung, oder das Monsterventil, waren immer das Ende meiner Trinkphasen für eine kurze, oder in unseren Kreisen längere, Zeit. Die Angst vor mir selbst half mir, Trinkstops einzulegen. Und das ist bis heute so.
Vielleicht verstehst Du jetzt, warum ich es immer wieder schaffte, eine Zeit lang davon ab zu lassen, aber es wurde immer schwerer. Ich habe viele Menschen psychisch und auch physisch verletzt und viele gute Freunde verloren, aber ein paar sind geblieben und das zeigt mir, dass es sich lohnt, nüchtern zu bleiben. Denn die sind sicher nicht geblieben, weil ich ein gnadenloser Partycrasher bin, sondern weil in jedem von uns sehr viel Gutes steckt, vielleicht sogar zu viel. Wir können eben selten mal NEIN sagen.
Ich bin gerade dabei zu lernen, das ein Rückfall nicht das Ende ist, das ein Rückfall auch nicht bedeutet, das Du schwach bist, denn das lese ich bei Dir heraus. Alkoholismus ist eine medizinisch, jedoch nicht gesellschaftlich, anerkannte Krankheit. Wir sind eben Menschen, welche mehr geprüft werden als andere. Wir sind Menschen mit viel tiefschüfenderen, grenzwertigen Erfahrungen und Gefühlen, wir kennen uns besser als jeder "Ungeprüfte" und wir sind wertvoll. Wir sind, wie Du hier im Forum siehst, eine der seltenen Spezies, welche sich in Zeiten wie diesen noch gegenseitig helfen. Wir sind die Versuchsgruppen nachfolgender Generationen angehender Alkoholiker. Wir grübeln dort, wo andere niemals hinkommen. Mein Credo ist: "Dummheit frißt, Intelligenz säuft." (Was ich NICHT mit Bulimie bzw. Adipositas gleich setze) Es mag überheblich anmuten, aber es steckt viel Wahrheit drin. Allein die Tatsache, dass wir hier in diesem Forum sind, zeigt doch, wie intelligent jeder von uns ist: Das Problem zu erkennen und auch noch zu formulieren, ist eine Leistung auf die man stolz sein kann. Egal ob trocken oder nass.
Führe Dir immer vor Augen, das nicht DU Schuld bist, sondern Deine spezielle Prädisposition zum Alkohol. Das ist der Dämon, nicht Du. Zweifle nicht an Dir selbst. Es ist ohne Zweifel schön, ein bisschen betrunken zu sein, aber dabei bleibt es eben nicht. Dafür sind wir nicht gemacht. Es WIRD besser, wenn man nüchtern bleibt. Und wenn Baclofen so funktioniert, wie Dr. Ameisen es interpretiert, dann wird es noch schöner, weil der Kampf beendet ist. Und wenn er nicht beendet ist, so sollte er doch wenigstens um Vieles leichter werden.
Nimm Dir Zeit, Du bist nur Dir selbst Rechenschaft schuldig. Du tust es für niemanden, nur für Dich selbst, was wiederum für Deine Nächsten auch gut ist. Aber in erster Linie tust Du Dir was Gutes. Das ist auch mein Lernprozess, auch wenn es schwer fällt und man Gründe suchen muß, ich versuche mich selber zu mögen. Und ich mag mich unter anderem, weil ich zeitweise mit Alkohol umgehen kann, ihn so einschätzen kann wie er ist: Ein Freund der Dich gnadenlos bis zur Selbstaufopferung ausnutzt.
Noch etwas, das ich versuchen will Dir mitzugeben, obwohl ich nicht das Recht dazu habe, weil ich noch nicht lange trocken bin. Mein erster Gedanke, bevor ich dieses Forum fand, war Folgender: Hör einfache auf unter der Woche zu trinken und trinke nur am Wochenende, wenn Du dann vor besagtem Wochenende stehst, dann entscheide selbst. Ich habe so das Trinken während dem Warten auf Baclofen immer weiter hinausgezogen und war mit jedem Tag stolzer auf mich ohne den Druck, ganz mit dem Trinken aufhören zu müssen. Nun, da ich soweit bin, war es sogar möglich, die Einnahme von Baclofen zu überdenken. Es war da, aber ich habe mir die Zeit genommen, darüber nachzudenken, ob und wann ich es beginne. Meine Entscheidung, es doch zu nehmen war gut.
Das hier sind also meine Regeln, ob sie mir oder Dir helfen, weiß ich nicht, aber ich hoffe es von Herzen:
1. Lerne NEIN zu sagen. (für mich die oberste Regel) NEIN zu Dingen zu sagen, die mir nicht gefallen erleichtert mir auch das NEIN zum Alkohol.
2. Nimm Dir Zeit für Dich und Deine Wünsche. (unmittelbar mit 1. verbunden)
3. Stelle Regeln auf. Ich habe festgestellt, das es mir Spaß macht, meinen Alltag zu planen, mich zu diziplinieren. Was manchmal im Homeoffice schwer ist. Es sind kleine Ziele, deren Erreichung mich Tag für Tag mit Stolz erfüllen, schon vor Baclofen. Ich stehe 7:30 auf, mache 8:00 einen Spaziergang oder (später soll es werden) einen Lauf. 9:00 Arbeitsbeginn, 13:00 Pause u.s.w. (habe das nun mit der Einnahme von Bac kombiniert), angeregt dazu hat mich witziger Weise der Film "I am Legend", der auch andere Paralellen hinsichtlich des Einsamkeitsgefühls aufweist.
4. Ein Rückfall ist nicht schlimm, solange es Dir als Rückfall bewußt ist.
5. Daraus folgt: Versuche, Dich nicht selber zu belügen.
6. Belohne Dich (Ich gönne mir gerne mal ein teures Parfüm)
7. Hab Dich lieb, erkenne und akzeptiere Deine Fehler.
Ich weiß wie Du, nicht, wie mein weiteres Leben aussehen wird. Ob ich es schaffe oder gar untergehe. Das haben wir alle gemein. Wir sind verdammt, für den Augenblick zu leben. Das Gute daran ist, wir können diese Augenblicke viel intensiver wahrnehmen, denn jeder Augenblick ist für uns eine Herausforderung. Schau, ich habe mir gerade die Zeit genommen, diesen Sermon zu schreiben, auch weil es mich erneut darüber nachdenken läßt, obwohl ich arbeiten müßte. Aber das ist genau das, was mir gut tut (und Dir hoffentlich auch, wenn Du es ließt).
Wir alle hier im Forum sind wie Du, Kämpfer mit mehr oder weniger Erfolg, aber nicht allein!
Von Herzen liebe Grüße nach Argentinien,
Dandelion
ich antworte Dir hier an dieser Stelle auf , da ich denke, das diese unmittelbar zusammen gehören. Du hast diesen Beitrag kurz nach dem Eintrag in meinem Tagebuch geschrieben, daher gehe ich davon aus, dass Dich das zum Nachdenken angeregt und Dich leider auch depremiert hat. Das tut mir sehr leid und ich möchte versuchen, Dich nach der Wahrheit ein wenig aufzubauen, zumal ich glaube, aus Deinem Betrag auch ein bisschen Heimweh und Einsamkeit heraus zu lesen.
8 Jahre Abstinenz:
Es sei gesagt, das diese Zeit ein permanenter Kampf war und das wird es auch immer für jeden sein (deshalb setze ich große Hoffnung in Baclofen), da der Alkohol nie gleichgültig wird. Zudem ist und bleibt es ein massives soziales Problem zu viel zu trinken oder gar nichts, denn die Umwelt macht es einem nicht gerade leichter, abstinent zu bleiben. In diesen 8 Jahren habe ich immer wieder Reaktionen auf meine Alkoholablehnung bekommen, welche es mir nur noch schwerer machten: "Wie, Du trinkst nix, hast Du ein Alkproblem?", "Trink doch mal was mit, Du bist immer so unlocker.", "Versuchs doch wenigsten mal, das geht schon."! Selbst die eigene Partnerin kam mir mit solchen Sprüchen, obwohl sie detailiert über mein Problem informiert war. (Ich habe mir damals die Leute sehr genau ausgesucht, denen ich die Wahrheit erzählt habe, da sehr viele, vor allem Betroffene, nicht damit umgehen können.)
Nach stationärer Entgiftung und 1/4-jähriger stationärer Therapie, während der ich Dinge erlebt habe, die ich keinem wünsche, zu sehen - Menschen, die Rasierwasser trinken - die aus der Klinik abhauen nachdem sie die komplette Weihnachtskasse geplündert haben - Menschen mit urplötzlich auftretender Epilepsie oder Krampfadern in der Speiseröhre, ging ich zu den AA´s und war dort nach kurzer Zeit dafür zuständig, aktuell Abhängigen die Angst vor einer Therapie zu nehmen, um diesen Schritt endlich zu gehen. Irgendwann überwarf ich mich mit den "alten Hasen" bezüglich der Ansichten zu einer erfolgreichen Therapie. Auch konnten diese nicht akzeptieren, dass ein Jungspund wie ich es damals war, über derartige Erfahrungen reden und sogar Schlüsse daraus ziehen kann. Das war so ziemlich der erste Stein, der mir damals aus den eigenen Reihen in den Weg gelegt wurde.
Also verabschiedete ich mich von den AA´s mit der Premisse es dann wohl doch alleine schaffen zu müssen, anstatt mich nach einer zu mir passenden Gruppe um zu sehen. Ein aus mir selbst resultierender Fehler. Ich fühlte mich damals so stark und geläutert, dass ich wirklich glaubte, das mein Leben lang so durchziehen zu können. Natürlich halfen mir die Horrorbilder aus Entzug und Therapie. Ich fing an, mich mental auf eine überhebliche Weise von anderen Alkoholikern abzugrenzen. Die sind die Schwachen und Du bist der Starke. Also bekam ich mein Leben wirklich in den Griff, ich holte das Abi nach, wechselte den Beruf (welchen ich zum Glück noch heute erfolgreich ausübe) und hielt 8 Jahre stand. Währenddessen hatte ich sogar eine 7-jährige Beziehung (das Längste bis dato). Ich habe mich in dieser Zeit erstmals wirklich weiter entwickelt und begonnen, mich selbst und meinen Weg zu hinterfragen, und nicht wie vorher mich stetig treiben zu lassen. Ich nahm nun Veränderungen aktiv in Angriff und bin dadurch wirklich gereift. Vielleicht gerade, weil der Kampf mein ständiger Begleiter war.
Ich bin mir mittlerweile auch sicher, das diese genannten Umstände mein späteres Trinkverhalten positiv beeinflussten.
Der Rückfall:
Wenn ich heute resümiere, wie es damals dazu kam, fällt mir nur der Begriff "schleichend" ein. Nach 8 Jahren Abstinenz ohne weitere Hilfe und Erinnerungsanstöße durch Betroffene, entstand bei mir die Überzeugung, "dass ich damals für ein Alkoholproblem viel zu jung, zu unreif war. Ich konnte damals einfach nicht damit umgehen." Meine 7-jährige Beziehung war beendet, da ich eine andere, jüngere Frau kennengelernt hatte (12 Jahre jünger), was mich natürlich noch mehr beflügelte (abheben ließ) und dazu führte, das ich permanent in jüngeren Kreisen unterwegs war. Irgendwann war es dann so weit. Viele nette Freunde, super Chancen bei den Frauen, Erfolg im Beruf - eines Abends in der Disko entdeckte ich einen stylischen Becks-Kühlschrank und bekundete meinen Freunden, das ich zur Feier des Tages mal eins probieren würde. So mir nichts, Dir nichts. Es hat beschissen geschmeckt, aber ich fühlte mich cool, entspannt, locker drauf. So auch das Feedback meiner Mädels (beachte den Wunsch nach Bestätigung), mit denen ich mich gerne umgab: "Du solltest öfter was trinken."
Der Anfang vom Ende:
"Schleichend" deshalb, weil es dummerweise über Jahre so funktioniert hat. Ich kam ewig mit 1-2 Bieren nur bei Feierlichkeiten aus. Also war ich nun vollends überzeugt, kein Alkoholiker zu sein. Nur wurden nach ein paar Jahren die Anlässe immer häufiger, ich fing wieder an, auch unter der Woche oft weg zu gehen. Dann wurden es auch mal 3-4 Bier. Wie es dann zum regelmäßigen Mißbrauch kam ist klar, ich belog mich einfach selber (und unser Schlag Mensch ist Meister darin) und war innerhalb eines Jahres beim abendlichen Sixpack. Irgendwann arteten dann die Feierlichkeiten in Besäufnisse aus, weil der Sixpack-Rausch ja nichts mehr Außergewöhnliches war. Und dann ging das wieder los, was mir heute und auch zwischendurch immer wieder half, es sein zu lassen.
Die Wesensveränderung
Irgendwo tief in mir drin schlummert etwas, ein Monster, etwas so abgrundtief Böses, das ich nur als Gegenteil meines nüchternen Charakters bezeichnen kann. Dieses Monster war mir bereits aus meiner Jugend wohlbekannt. Jedoch dachte ich, es wäre weg. Es kommt immer dann, wenn ich meinen Alkoholpegel nach langen und schweren Trinkphasen ins Unendliche gesteigert hatte. Wie ein Schalter der umgelegt wurde. Alle Aussagen im Umfeld, jede Reaktion wurden zum Angriff gegen mich. Plötzliche Anfälle von Selbstzweifeln, die ich sofort ausräumen mußte, grundlose Eifersucht, maßlose Selbstüberschätzung ließen die Gewalt aus mir ausbrechen. Ich, der im nüchternen Zusand sehr bedächtig und kalkuliert vorgeht, verlor komplett die Kontrolle. Ich prügelte mich, ich verprügelte Leute, ich benahm mich daneben und das nicht immer im Blackout.
Und diese Wesensveränderung, oder das Monsterventil, waren immer das Ende meiner Trinkphasen für eine kurze, oder in unseren Kreisen längere, Zeit. Die Angst vor mir selbst half mir, Trinkstops einzulegen. Und das ist bis heute so.
Vielleicht verstehst Du jetzt, warum ich es immer wieder schaffte, eine Zeit lang davon ab zu lassen, aber es wurde immer schwerer. Ich habe viele Menschen psychisch und auch physisch verletzt und viele gute Freunde verloren, aber ein paar sind geblieben und das zeigt mir, dass es sich lohnt, nüchtern zu bleiben. Denn die sind sicher nicht geblieben, weil ich ein gnadenloser Partycrasher bin, sondern weil in jedem von uns sehr viel Gutes steckt, vielleicht sogar zu viel. Wir können eben selten mal NEIN sagen.
Ich bin gerade dabei zu lernen, das ein Rückfall nicht das Ende ist, das ein Rückfall auch nicht bedeutet, das Du schwach bist, denn das lese ich bei Dir heraus. Alkoholismus ist eine medizinisch, jedoch nicht gesellschaftlich, anerkannte Krankheit. Wir sind eben Menschen, welche mehr geprüft werden als andere. Wir sind Menschen mit viel tiefschüfenderen, grenzwertigen Erfahrungen und Gefühlen, wir kennen uns besser als jeder "Ungeprüfte" und wir sind wertvoll. Wir sind, wie Du hier im Forum siehst, eine der seltenen Spezies, welche sich in Zeiten wie diesen noch gegenseitig helfen. Wir sind die Versuchsgruppen nachfolgender Generationen angehender Alkoholiker. Wir grübeln dort, wo andere niemals hinkommen. Mein Credo ist: "Dummheit frißt, Intelligenz säuft." (Was ich NICHT mit Bulimie bzw. Adipositas gleich setze) Es mag überheblich anmuten, aber es steckt viel Wahrheit drin. Allein die Tatsache, dass wir hier in diesem Forum sind, zeigt doch, wie intelligent jeder von uns ist: Das Problem zu erkennen und auch noch zu formulieren, ist eine Leistung auf die man stolz sein kann. Egal ob trocken oder nass.
Führe Dir immer vor Augen, das nicht DU Schuld bist, sondern Deine spezielle Prädisposition zum Alkohol. Das ist der Dämon, nicht Du. Zweifle nicht an Dir selbst. Es ist ohne Zweifel schön, ein bisschen betrunken zu sein, aber dabei bleibt es eben nicht. Dafür sind wir nicht gemacht. Es WIRD besser, wenn man nüchtern bleibt. Und wenn Baclofen so funktioniert, wie Dr. Ameisen es interpretiert, dann wird es noch schöner, weil der Kampf beendet ist. Und wenn er nicht beendet ist, so sollte er doch wenigstens um Vieles leichter werden.
Nimm Dir Zeit, Du bist nur Dir selbst Rechenschaft schuldig. Du tust es für niemanden, nur für Dich selbst, was wiederum für Deine Nächsten auch gut ist. Aber in erster Linie tust Du Dir was Gutes. Das ist auch mein Lernprozess, auch wenn es schwer fällt und man Gründe suchen muß, ich versuche mich selber zu mögen. Und ich mag mich unter anderem, weil ich zeitweise mit Alkohol umgehen kann, ihn so einschätzen kann wie er ist: Ein Freund der Dich gnadenlos bis zur Selbstaufopferung ausnutzt.
Noch etwas, das ich versuchen will Dir mitzugeben, obwohl ich nicht das Recht dazu habe, weil ich noch nicht lange trocken bin. Mein erster Gedanke, bevor ich dieses Forum fand, war Folgender: Hör einfache auf unter der Woche zu trinken und trinke nur am Wochenende, wenn Du dann vor besagtem Wochenende stehst, dann entscheide selbst. Ich habe so das Trinken während dem Warten auf Baclofen immer weiter hinausgezogen und war mit jedem Tag stolzer auf mich ohne den Druck, ganz mit dem Trinken aufhören zu müssen. Nun, da ich soweit bin, war es sogar möglich, die Einnahme von Baclofen zu überdenken. Es war da, aber ich habe mir die Zeit genommen, darüber nachzudenken, ob und wann ich es beginne. Meine Entscheidung, es doch zu nehmen war gut.
Das hier sind also meine Regeln, ob sie mir oder Dir helfen, weiß ich nicht, aber ich hoffe es von Herzen:
1. Lerne NEIN zu sagen. (für mich die oberste Regel) NEIN zu Dingen zu sagen, die mir nicht gefallen erleichtert mir auch das NEIN zum Alkohol.
2. Nimm Dir Zeit für Dich und Deine Wünsche. (unmittelbar mit 1. verbunden)
3. Stelle Regeln auf. Ich habe festgestellt, das es mir Spaß macht, meinen Alltag zu planen, mich zu diziplinieren. Was manchmal im Homeoffice schwer ist. Es sind kleine Ziele, deren Erreichung mich Tag für Tag mit Stolz erfüllen, schon vor Baclofen. Ich stehe 7:30 auf, mache 8:00 einen Spaziergang oder (später soll es werden) einen Lauf. 9:00 Arbeitsbeginn, 13:00 Pause u.s.w. (habe das nun mit der Einnahme von Bac kombiniert), angeregt dazu hat mich witziger Weise der Film "I am Legend", der auch andere Paralellen hinsichtlich des Einsamkeitsgefühls aufweist.
4. Ein Rückfall ist nicht schlimm, solange es Dir als Rückfall bewußt ist.
5. Daraus folgt: Versuche, Dich nicht selber zu belügen.
6. Belohne Dich (Ich gönne mir gerne mal ein teures Parfüm)
7. Hab Dich lieb, erkenne und akzeptiere Deine Fehler.
Ich weiß wie Du, nicht, wie mein weiteres Leben aussehen wird. Ob ich es schaffe oder gar untergehe. Das haben wir alle gemein. Wir sind verdammt, für den Augenblick zu leben. Das Gute daran ist, wir können diese Augenblicke viel intensiver wahrnehmen, denn jeder Augenblick ist für uns eine Herausforderung. Schau, ich habe mir gerade die Zeit genommen, diesen Sermon zu schreiben, auch weil es mich erneut darüber nachdenken läßt, obwohl ich arbeiten müßte. Aber das ist genau das, was mir gut tut (und Dir hoffentlich auch, wenn Du es ließt).
Wir alle hier im Forum sind wie Du, Kämpfer mit mehr oder weniger Erfolg, aber nicht allein!
Von Herzen liebe Grüße nach Argentinien,
Dandelion
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Re: Der komplette Absturz!!!!
Hallo Dandelion,
Vielen, vielen Dank für deine so ausführliche Antwort. In vielen Dingen die du schriebst habe ich mich wieder erkannt, vor allem darin das ich immer einen „ Angst Moment“ brauche um den Willen zu haben doch abstinenz zu bleiben. Das verrückte an der Sache, in meinem Fall, ist das ich diesen Angstmoment heraufbeschwöre, sprich, ich trinke so lange, so viel, bis ich irgendwann Angst bekomme. Dann ist ein paar Tage gut und dann geht es von vorne los.
Deine „Überselbsteinschätzung“ was Alkohol betrifft spricht mir aus der Seele, was auch der Grund war um Bac runter zu dosieren, da ich dachte das ICH das auch alles ohne Bac packe....tja und die Niederlage das ich es nun weder mit noch ohne Bac packe ist fatal. Und fast noch fataler ist das Wissen, das ich noch nicht einmal den Willen habe es zu schaffen. Das glaube ich zumindestens im Moment. Ich kenne auch sehr gut die Momente mit deiner EX Freundin. Meinen Freund schaue ich auch oft mit großen Augen wenn er mir sagt: Hast du Lust was zu trinken? Oder „ Trinkst du heute?“ Das ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar, weil es oft mitten in der Woche ist und er hat in den 6 Jahren wo wir zusammenleben NIE Wein zu Hause getrunken, sondern mich nur als „Alkoholikerin“ hingestellt. Komischerweise trinkt er aber nun vor meiner Nase seitdem ich Bac nehme, was die ganze Sache auch nicht erleichtert und auch nur schwer zu verstehen ist – für mich.
Deine Geschichte über die 8 Jahre Abstinenz kann ich so als dritte verstehen. Die Gesellschaft macht es einem wirklich nicht leicht, obwohl ich noch nicht in dieses Problem geraten bin weil ich eh nie ausgehe. Früher allerdings, als ich noch KEINE Alk Problem hatte und ich mich nun frage ob nicht meine Freunde eines hatten oder haben, kam oft der Spruch „ Ach ein Glas geht noch“ und eigentlich ging gar kein Glas mehr, „ da ich hackenkacken dicht war!!!! Getrunken habe ich dann meistens gezwungenermassen dennoch. Heute fast 15 Jahre später frage ich mich wie es meinen damaligen „Freunden“ wohl so geht oder wie es wäre heute mit denen auszugehen und ob ich dann nicht diejenige wäre die sagt „ Ein Glas geht noch“.
Das Monster das du beschreibst erkenne ich auch in mir wieder und ich hasse es. Ich prügel zwar niemanden aber ich schmeiße meinen Lebensgefährten regelmässig raus. Ich habe selbst zwei Kieferbrüche wegen meinem EX., der auch immer zu viel getrunken hat und dann zugeschlagen hat ( wir waren 15 Jahre zusammen, beide Brüche aber erst in den letzten 3 Jahren) . Aber auch die Zeiten sind vorbei.
Danke auch für deine Regeln, ich werde sie mir zu Herzen nehmen bzw. ich kenne einige schon. NEIN zu sagen ist schwer, das habe ich aber auch gelernt. Allerdings nicht mir gegenüber, aber das kann ja noch folgen.
Soweit so gut. Danke, Danke, Danke – Gracias.
Hoffe wieder von dir zu hören!!
Lg, Argentina
Vielen, vielen Dank für deine so ausführliche Antwort. In vielen Dingen die du schriebst habe ich mich wieder erkannt, vor allem darin das ich immer einen „ Angst Moment“ brauche um den Willen zu haben doch abstinenz zu bleiben. Das verrückte an der Sache, in meinem Fall, ist das ich diesen Angstmoment heraufbeschwöre, sprich, ich trinke so lange, so viel, bis ich irgendwann Angst bekomme. Dann ist ein paar Tage gut und dann geht es von vorne los.
Deine „Überselbsteinschätzung“ was Alkohol betrifft spricht mir aus der Seele, was auch der Grund war um Bac runter zu dosieren, da ich dachte das ICH das auch alles ohne Bac packe....tja und die Niederlage das ich es nun weder mit noch ohne Bac packe ist fatal. Und fast noch fataler ist das Wissen, das ich noch nicht einmal den Willen habe es zu schaffen. Das glaube ich zumindestens im Moment. Ich kenne auch sehr gut die Momente mit deiner EX Freundin. Meinen Freund schaue ich auch oft mit großen Augen wenn er mir sagt: Hast du Lust was zu trinken? Oder „ Trinkst du heute?“ Das ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar, weil es oft mitten in der Woche ist und er hat in den 6 Jahren wo wir zusammenleben NIE Wein zu Hause getrunken, sondern mich nur als „Alkoholikerin“ hingestellt. Komischerweise trinkt er aber nun vor meiner Nase seitdem ich Bac nehme, was die ganze Sache auch nicht erleichtert und auch nur schwer zu verstehen ist – für mich.
Deine Geschichte über die 8 Jahre Abstinenz kann ich so als dritte verstehen. Die Gesellschaft macht es einem wirklich nicht leicht, obwohl ich noch nicht in dieses Problem geraten bin weil ich eh nie ausgehe. Früher allerdings, als ich noch KEINE Alk Problem hatte und ich mich nun frage ob nicht meine Freunde eines hatten oder haben, kam oft der Spruch „ Ach ein Glas geht noch“ und eigentlich ging gar kein Glas mehr, „ da ich hackenkacken dicht war!!!! Getrunken habe ich dann meistens gezwungenermassen dennoch. Heute fast 15 Jahre später frage ich mich wie es meinen damaligen „Freunden“ wohl so geht oder wie es wäre heute mit denen auszugehen und ob ich dann nicht diejenige wäre die sagt „ Ein Glas geht noch“.
Das Monster das du beschreibst erkenne ich auch in mir wieder und ich hasse es. Ich prügel zwar niemanden aber ich schmeiße meinen Lebensgefährten regelmässig raus. Ich habe selbst zwei Kieferbrüche wegen meinem EX., der auch immer zu viel getrunken hat und dann zugeschlagen hat ( wir waren 15 Jahre zusammen, beide Brüche aber erst in den letzten 3 Jahren) . Aber auch die Zeiten sind vorbei.
Danke auch für deine Regeln, ich werde sie mir zu Herzen nehmen bzw. ich kenne einige schon. NEIN zu sagen ist schwer, das habe ich aber auch gelernt. Allerdings nicht mir gegenüber, aber das kann ja noch folgen.
Soweit so gut. Danke, Danke, Danke – Gracias.
Hoffe wieder von dir zu hören!!
Lg, Argentina
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Re: Der komplette Absturz!!!!
Hallo!
Hab ja nun lange nicht geschrieben. *grins*
Wie äußert sich Deine Angst? Wovor hast Du Angst, vorm völligen Kontrollverlust? Vor den gesundheitlichen Folgen?
Das wäre ja gut, das würde zeigen, dass Du doch irgendwo mit Verstand trinkst. Ich empfand die Tatsache der Angst vor mir selbst als gut, leider trat das erst immer ein, wenn das Kind schon in den Bunnen gefallen war. Sprich, ich wachte auf und wußte, ich habe was Übles verbockt (Habe manchmal sogar Alpträume, das ich jemanden umgebracht habe.). Aber wenn ich Dich richtig verstehe, ist das bei Dir nicht der Fall, außer das Du Deinen Freund raus wirfst, was für meine Begriffe noch tragbar erscheint. Kommt natürlich auch auf das Verständnis des Partners an. Aber er weiß ja um Dein Problem. Oder hast Du es ihm nie so deutlich gemacht?
Das Runterdosieren auf NULL habe ich hier nun auch schon häufig gelesen und frage mich woher die Idee kommt, dass man nach einer unbestimmten Dauer der Einnahme quasi clean ist? Wer hat das geschrieben? Von Ameisen kann es nicht stammen, denn der nimmt nach wie vor Bac und ich denke auch zu recht. In seinem Buch beschreibt er auch, das der wirkliche Klick (Alkohol wird absolut egal) erst bei einer sehr hohen, für jeden individuellen, Dosis eintritt und man dann erst auf ein gesünderes Maß runterdosieren soll. Ich denke, bis man merkt, das craving wieder eintritt und dann wieder hochdosiert auf einen Sicherheitsbereich (+10 oder 20mg). Ich bin mir relativ sicher, dass wir Bac wenn nicht ein Leben lang, dann doch sehr lange einnehmen müssen. Ich stelle mir das ähnlich vor, wie bei einer Schilddrüsenentnahme oder Diabetes, man ist ein Leben lang auf die Hormone angewiesen um das Gleichgewicht zu halten.
Baclofen entspricht einem Botenstoff, der Signale im und aus dem Gehirn heraus hemmt. Wenn Baclofen fehlt, werden diese Signale bestimmt wieder übermittelt, also auch die Signale des Suchtverhaltens. Ich hoffe, das meine Interpretation stimmig ist. Ich will Dir den Mut nicht nehmen, aber wir werden weiter unser Bac nehmen müssen.
Vielleicht aber - entsteht ja auch nach sehr langer Zeit eine vom Körper veranlaßte verminderte Produktion von Signalen, ähnlich wie es bei der Dauereinnahme von Kortison oder Testosteron geschieht. Wenn dem Körper über einen langen Zeitraum regelmäßig diese Hormone zugeführt werden, hört er auf, diese eigentlich körpereigenen Hormone selber zu produzieren. Man kennt das von Bodybuildern, welchen nach Absetzen von Steroiden Milchdrüsen in der Brust wachsen und deren "Keimdrüsen" schwinden, da nicht mehr von Nutzen und Östrogen überwiegt.
Wenn dem auch bei Baclofen so wäre, würde das bedeuten, das wir irgendwann die Einnahme beenden könnten. Aber da Baclofen mittlerweile seit 40 Jahren verschrieben wird und ich nichts drüber gelesen habe, das Patienten es absetzen konnten, gehe ich ehrlich gesagt nicht von diesem Glücksfall aus. Sorry.
Das Deine Freunde in Teilen ein Alkoholproblem haben ist sehr wahrscheinlich. Bei der hohen Dichte an Alkoholkranken in z.B. Deutschland, die auch als solche registriert sind (sprich: midestens ihnen selbst und ihrem Arzt muß es bekannt sein), ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch. Wenn ich heute so wie Du über die Freunde nachdenke, mit denen ich mich umgebe und mehr noch umgab, kann ich nicht an beiden Händen abzählen, wem ich ein Alkoholproblem unterstelle. Und ich/wir können das sehr gut einschätzen. "Ein Glas geht noch!" Man kann es aber auch nicht immer ansprechen, da Einige auf der Karriereleiter noch nicht dort sind, wo wir sind. Auf der anderen Seite gibt es Alkoholiker, welche sich ständig in einem Grenzbereich bewegen, die Alkohol definitiv mißbrauchen, aber bei denen es dennoch nicht eskaliert. Da kenne ich auch ein paar, ähnlich dem Quartalsäufer, aber eben nicht bis zur totalen Eskalation. Verstehe selber nicht, wie das funktioniert und wäre froh, es wäre bei mir so.
Oder auch nicht, ich weiß es noch nicht.
Es tut mir leid zu hören, das es Deinem Ex auch so erging. War ihm sein Problem bewußt? Hat er was dagegen unternommen? Das es ihm leid tat steht sicher außer Zweifel, aber wenn es mal soweit gekommen ist, ist es unverzeihlich. Spätestens dann sollter er was dagegen unternehmen...
Sicherlich hat Dein Selbstwertgefühl dennoch darunter gelitten, da Du Dich sicher gefragt hast, was Du in den Situationen falsch gemacht hast, obwohl Du weißt, dass es nicht Deine Schuld ist. Oder? Ich habe mir damals oft den Kopf darüber zerbrochen, was die Leute von mir denken, mittlerweile zerbreche ich mir den Kopf darüber, was ich bei ihnen ausgelöst bzw. kaputt gemacht habe. Es ist sehr schlimm, wenn einem bewußt wird, das man zu diesem Typus (für mich war das immer Abschaum) gehört. Anfangs findet man für sich eine Entschuldigung, aber schon bald kippt das in Selbstzweifel und noch mehr Selbstzerstörung und der nächste Teufelskreis entsteht. Man will es nicht, aber es passiert immer häufiger bis man kapiert, das es jetzt sehr schnell bergab gehen wird. Es ist sehr grausam aber trotzdem unentschuldbar, wenn man nichts unternimmt, um diese Abwärtsspirale zu durchbrechen. Ich hoffe, Dein Ex hat das getan.
Wie gesagt, vielleicht helfen Dir meine Regeln ein bisschen, aber hab Geduld. Bin auch offen für weitere Regeln und übe mich auch in Geduld. Da müssen wir durch, es kann nicht von heute auf morgen plötzlich alles gut werden, auch wenn wir uns das noch so sehr wünschen. Das alles ist ja ein langer Lernprozess.
So viel Dank? Nicht dafür.
Immer wieder gern.
GLG nach Argentinien (Hier sind 5°C und es regnet und regnet, Trübsalwetter... aber nicht für uns!)
Hab ja nun lange nicht geschrieben. *grins*
Wie äußert sich Deine Angst? Wovor hast Du Angst, vorm völligen Kontrollverlust? Vor den gesundheitlichen Folgen?
Das wäre ja gut, das würde zeigen, dass Du doch irgendwo mit Verstand trinkst. Ich empfand die Tatsache der Angst vor mir selbst als gut, leider trat das erst immer ein, wenn das Kind schon in den Bunnen gefallen war. Sprich, ich wachte auf und wußte, ich habe was Übles verbockt (Habe manchmal sogar Alpträume, das ich jemanden umgebracht habe.). Aber wenn ich Dich richtig verstehe, ist das bei Dir nicht der Fall, außer das Du Deinen Freund raus wirfst, was für meine Begriffe noch tragbar erscheint. Kommt natürlich auch auf das Verständnis des Partners an. Aber er weiß ja um Dein Problem. Oder hast Du es ihm nie so deutlich gemacht?
Das Runterdosieren auf NULL habe ich hier nun auch schon häufig gelesen und frage mich woher die Idee kommt, dass man nach einer unbestimmten Dauer der Einnahme quasi clean ist? Wer hat das geschrieben? Von Ameisen kann es nicht stammen, denn der nimmt nach wie vor Bac und ich denke auch zu recht. In seinem Buch beschreibt er auch, das der wirkliche Klick (Alkohol wird absolut egal) erst bei einer sehr hohen, für jeden individuellen, Dosis eintritt und man dann erst auf ein gesünderes Maß runterdosieren soll. Ich denke, bis man merkt, das craving wieder eintritt und dann wieder hochdosiert auf einen Sicherheitsbereich (+10 oder 20mg). Ich bin mir relativ sicher, dass wir Bac wenn nicht ein Leben lang, dann doch sehr lange einnehmen müssen. Ich stelle mir das ähnlich vor, wie bei einer Schilddrüsenentnahme oder Diabetes, man ist ein Leben lang auf die Hormone angewiesen um das Gleichgewicht zu halten.
Baclofen entspricht einem Botenstoff, der Signale im und aus dem Gehirn heraus hemmt. Wenn Baclofen fehlt, werden diese Signale bestimmt wieder übermittelt, also auch die Signale des Suchtverhaltens. Ich hoffe, das meine Interpretation stimmig ist. Ich will Dir den Mut nicht nehmen, aber wir werden weiter unser Bac nehmen müssen.
Vielleicht aber - entsteht ja auch nach sehr langer Zeit eine vom Körper veranlaßte verminderte Produktion von Signalen, ähnlich wie es bei der Dauereinnahme von Kortison oder Testosteron geschieht. Wenn dem Körper über einen langen Zeitraum regelmäßig diese Hormone zugeführt werden, hört er auf, diese eigentlich körpereigenen Hormone selber zu produzieren. Man kennt das von Bodybuildern, welchen nach Absetzen von Steroiden Milchdrüsen in der Brust wachsen und deren "Keimdrüsen" schwinden, da nicht mehr von Nutzen und Östrogen überwiegt.
Wenn dem auch bei Baclofen so wäre, würde das bedeuten, das wir irgendwann die Einnahme beenden könnten. Aber da Baclofen mittlerweile seit 40 Jahren verschrieben wird und ich nichts drüber gelesen habe, das Patienten es absetzen konnten, gehe ich ehrlich gesagt nicht von diesem Glücksfall aus. Sorry.
Das Deine Freunde in Teilen ein Alkoholproblem haben ist sehr wahrscheinlich. Bei der hohen Dichte an Alkoholkranken in z.B. Deutschland, die auch als solche registriert sind (sprich: midestens ihnen selbst und ihrem Arzt muß es bekannt sein), ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch. Wenn ich heute so wie Du über die Freunde nachdenke, mit denen ich mich umgebe und mehr noch umgab, kann ich nicht an beiden Händen abzählen, wem ich ein Alkoholproblem unterstelle. Und ich/wir können das sehr gut einschätzen. "Ein Glas geht noch!" Man kann es aber auch nicht immer ansprechen, da Einige auf der Karriereleiter noch nicht dort sind, wo wir sind. Auf der anderen Seite gibt es Alkoholiker, welche sich ständig in einem Grenzbereich bewegen, die Alkohol definitiv mißbrauchen, aber bei denen es dennoch nicht eskaliert. Da kenne ich auch ein paar, ähnlich dem Quartalsäufer, aber eben nicht bis zur totalen Eskalation. Verstehe selber nicht, wie das funktioniert und wäre froh, es wäre bei mir so.
Oder auch nicht, ich weiß es noch nicht.
Es tut mir leid zu hören, das es Deinem Ex auch so erging. War ihm sein Problem bewußt? Hat er was dagegen unternommen? Das es ihm leid tat steht sicher außer Zweifel, aber wenn es mal soweit gekommen ist, ist es unverzeihlich. Spätestens dann sollter er was dagegen unternehmen...
Sicherlich hat Dein Selbstwertgefühl dennoch darunter gelitten, da Du Dich sicher gefragt hast, was Du in den Situationen falsch gemacht hast, obwohl Du weißt, dass es nicht Deine Schuld ist. Oder? Ich habe mir damals oft den Kopf darüber zerbrochen, was die Leute von mir denken, mittlerweile zerbreche ich mir den Kopf darüber, was ich bei ihnen ausgelöst bzw. kaputt gemacht habe. Es ist sehr schlimm, wenn einem bewußt wird, das man zu diesem Typus (für mich war das immer Abschaum) gehört. Anfangs findet man für sich eine Entschuldigung, aber schon bald kippt das in Selbstzweifel und noch mehr Selbstzerstörung und der nächste Teufelskreis entsteht. Man will es nicht, aber es passiert immer häufiger bis man kapiert, das es jetzt sehr schnell bergab gehen wird. Es ist sehr grausam aber trotzdem unentschuldbar, wenn man nichts unternimmt, um diese Abwärtsspirale zu durchbrechen. Ich hoffe, Dein Ex hat das getan.
Wie gesagt, vielleicht helfen Dir meine Regeln ein bisschen, aber hab Geduld. Bin auch offen für weitere Regeln und übe mich auch in Geduld. Da müssen wir durch, es kann nicht von heute auf morgen plötzlich alles gut werden, auch wenn wir uns das noch so sehr wünschen. Das alles ist ja ein langer Lernprozess.
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Re: Der komplette Absturz!!!!
Hallo mein treuer Gefährte!!
Hab dich jetzt schon liebgewonnenJ.
Angst – Angst ist sehr vielfältig. Um es zu umschreiben...ich habe Angst ( zu 100 %) da sich nicht aufhören kann zu trinken. Ich habe Angst das mein Sohn irgendwann sagen wird „ Meine Mutter ist eine verdammte Alkoholikerin“ . Ich habe PANIK die Kontrolle zu verlieren, was mir immer öfter passiert und ich schäme mich ohne Ende dafür. Den eigenen Freund raus zu schmeißen ist vielleicht nicht sooooooo schlimm, aber ich frage mich oft wieso ich meine Aggresionen an ihm auslasse. Ich erkenne allerdings deine Alpträume wieder, in dem Fall nicht bei mir sondern bei meinem Freund. Er hat selbst ein Alk Problem und auch wenn ich es dieses Thema hier NIE ansprechen wollte so sage ich es nun doch. Er hat im Vollrausch ( er ist Benzo abhänhig und dürfte eh nichts trinken) vor 2, 5 Jahren um ca. 5 Uhr morgens mit einem Revolver in einem „Kiosk“ rumgeschossen. Hier sind viele Kiosken, da wo man halt alles kauft, kein Supermarkt, aber 24 Stunden geöffnet. Er hat niemanden verletzt. Er hat damals auch nicht bei mir gewohnt, vorher allerdings ja. Dem allen hatte zur Folge das ich im Sep. 2008 eine Polizei Brigade hier im Haus hatte, mit einem Durchsuchungsbefehl nach der Tatwaffe. Damals habe ich nicht gewusst das sie eigentlich nie hier rein gedurft hätten, da er seinen Wohnsitz nie offiziel hier hatte. Ende vom Lied war das sie natürlich nichts fanden, das einer der Beamte mich anmachte ob ich Lust hätte mit ihm aus zu gehen und das MEIN Freund kam, mit dem Revolver in der Hosentasche und ich Blut schwitze. Süß war das er mich in dem Moment verteidigen wollte, auch wenn ich Horrorvisionen hatte. Seitdem sind 3 Jahre vergangen, 1o Gegenüberstellungen und viele Nerven. Viele mögen jetzt wahrscheinlich sagen „ Mach Schluß“- tue ich nicht, er ist der Einzige der mich versteht, der meine Ängste kennt und der von meinem Alk Problem weiß.
Bac auf Zeit habe ich wahrscheinlich falsch verstanden. Ich dachte es kommt zum switch und dann ist man geheilt ( ganz salop ausgedrückt). Wenn ich Bac mein Leben lang nehmen muss dann tue ich es. Noch muss ich allerdings den Weg finden um nicht wieder so depressiv zu werden. Ich habe auch heute beschlossen einen Therapeuten zu suchen, Geschwätz hin oder her, alleine schaffe ich es eh nicht. Ich sehe es an gestern ( totaler Absturz und an heute... Wein um zu beruhigen). Ich finde es dennoch toll das ich in dir einen „Freund“ in dem Forum gefunden habe, aber ich möchte deine Zeit auch nicht für immer und ewig in Anspruch nehmen.
Mein Ex hatte zumindestens am Anfang keine Schuldgefühle. „ Wenn ein Pferd nicht gehorcht, dann wird es geprügelt, wenn du nicht gehorchst dann prügel ich dich“ es ist manchmal unglaublich was man zu hören bekommt. Womit er allerdings nie gerechnet hat ist das ich ihn wirklich verlassen würde!!!!!!!! Ich hätte es wahrscheinlich auch nicht getan, wenn ich nicht die Hilfe eines Pychotherapeuten, dem Chef der Polizei und eines Anwalts gehabt hätte. Die haben mich da regelrecht durchgeprügelt. Irgendwann wurde der Therapeut ausfallend, der Polizeichef wollte nur noch nach 23 UHR kommen ( wieso wohl?????) aber der Anwalt war ok. Das sind halt so die Nachteile wenn man wie ein „ Model aussieht“.
Ich liebe ihn nach wie vor, ich kenne ihn, er ist da wenn ich ihn brauche. Dummerweise kommt er mit meiner „ versuchten Abstinenz“ nicht zu Recht. Und es tut weh. Er ist wegen seines Jobs 7 Monate in Europa und nur 5 Monate hier. In den letzten 2 Jahren haben wir mindestens 2 mal Woche zusammen gegessen, dieses Jahr, nachdem ich sagte ich das ich nicht mehr trinke, kommt er nicht mehr. Er spricht auch nicht mehr mit mir. Selbst wenn er kommt so wie an seinem Geburtstag redet er mit unserem Sohn, ich mit meinem Sohn aber egal was ich zu ihm sage bleibt unbeantwortet.- so als wenn ich nich existiere.
So Dandelion, ich schreibe kein Wort weiter weil ich werde schon wieder viel zu depresiv.
Wetter: 30 Grad, nette Brise, und ich bin braungebrannt!!!!!!!!!
Hab dich jetzt schon liebgewonnenJ.
Angst – Angst ist sehr vielfältig. Um es zu umschreiben...ich habe Angst ( zu 100 %) da sich nicht aufhören kann zu trinken. Ich habe Angst das mein Sohn irgendwann sagen wird „ Meine Mutter ist eine verdammte Alkoholikerin“ . Ich habe PANIK die Kontrolle zu verlieren, was mir immer öfter passiert und ich schäme mich ohne Ende dafür. Den eigenen Freund raus zu schmeißen ist vielleicht nicht sooooooo schlimm, aber ich frage mich oft wieso ich meine Aggresionen an ihm auslasse. Ich erkenne allerdings deine Alpträume wieder, in dem Fall nicht bei mir sondern bei meinem Freund. Er hat selbst ein Alk Problem und auch wenn ich es dieses Thema hier NIE ansprechen wollte so sage ich es nun doch. Er hat im Vollrausch ( er ist Benzo abhänhig und dürfte eh nichts trinken) vor 2, 5 Jahren um ca. 5 Uhr morgens mit einem Revolver in einem „Kiosk“ rumgeschossen. Hier sind viele Kiosken, da wo man halt alles kauft, kein Supermarkt, aber 24 Stunden geöffnet. Er hat niemanden verletzt. Er hat damals auch nicht bei mir gewohnt, vorher allerdings ja. Dem allen hatte zur Folge das ich im Sep. 2008 eine Polizei Brigade hier im Haus hatte, mit einem Durchsuchungsbefehl nach der Tatwaffe. Damals habe ich nicht gewusst das sie eigentlich nie hier rein gedurft hätten, da er seinen Wohnsitz nie offiziel hier hatte. Ende vom Lied war das sie natürlich nichts fanden, das einer der Beamte mich anmachte ob ich Lust hätte mit ihm aus zu gehen und das MEIN Freund kam, mit dem Revolver in der Hosentasche und ich Blut schwitze. Süß war das er mich in dem Moment verteidigen wollte, auch wenn ich Horrorvisionen hatte. Seitdem sind 3 Jahre vergangen, 1o Gegenüberstellungen und viele Nerven. Viele mögen jetzt wahrscheinlich sagen „ Mach Schluß“- tue ich nicht, er ist der Einzige der mich versteht, der meine Ängste kennt und der von meinem Alk Problem weiß.
Bac auf Zeit habe ich wahrscheinlich falsch verstanden. Ich dachte es kommt zum switch und dann ist man geheilt ( ganz salop ausgedrückt). Wenn ich Bac mein Leben lang nehmen muss dann tue ich es. Noch muss ich allerdings den Weg finden um nicht wieder so depressiv zu werden. Ich habe auch heute beschlossen einen Therapeuten zu suchen, Geschwätz hin oder her, alleine schaffe ich es eh nicht. Ich sehe es an gestern ( totaler Absturz und an heute... Wein um zu beruhigen). Ich finde es dennoch toll das ich in dir einen „Freund“ in dem Forum gefunden habe, aber ich möchte deine Zeit auch nicht für immer und ewig in Anspruch nehmen.
Mein Ex hatte zumindestens am Anfang keine Schuldgefühle. „ Wenn ein Pferd nicht gehorcht, dann wird es geprügelt, wenn du nicht gehorchst dann prügel ich dich“ es ist manchmal unglaublich was man zu hören bekommt. Womit er allerdings nie gerechnet hat ist das ich ihn wirklich verlassen würde!!!!!!!! Ich hätte es wahrscheinlich auch nicht getan, wenn ich nicht die Hilfe eines Pychotherapeuten, dem Chef der Polizei und eines Anwalts gehabt hätte. Die haben mich da regelrecht durchgeprügelt. Irgendwann wurde der Therapeut ausfallend, der Polizeichef wollte nur noch nach 23 UHR kommen ( wieso wohl?????) aber der Anwalt war ok. Das sind halt so die Nachteile wenn man wie ein „ Model aussieht“.
Ich liebe ihn nach wie vor, ich kenne ihn, er ist da wenn ich ihn brauche. Dummerweise kommt er mit meiner „ versuchten Abstinenz“ nicht zu Recht. Und es tut weh. Er ist wegen seines Jobs 7 Monate in Europa und nur 5 Monate hier. In den letzten 2 Jahren haben wir mindestens 2 mal Woche zusammen gegessen, dieses Jahr, nachdem ich sagte ich das ich nicht mehr trinke, kommt er nicht mehr. Er spricht auch nicht mehr mit mir. Selbst wenn er kommt so wie an seinem Geburtstag redet er mit unserem Sohn, ich mit meinem Sohn aber egal was ich zu ihm sage bleibt unbeantwortet.- so als wenn ich nich existiere.
So Dandelion, ich schreibe kein Wort weiter weil ich werde schon wieder viel zu depresiv.
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Re: Der komplette Absturz!!!!
So, da bin ich nun wieder, nachdem ich zwischendurch mal was Arbeiten mußte und dann für 2,5 gesegnete Stunden total weggepennt bin. Bin gerade wieder unter die Lebenden zurückgekehrt, also nicht wundern, falls ich wirres Zeug schreibe. Also irgendwie war das wohl nötig, habe mich vorher auch sehr depremiert gefühlt, scheint aber jetzt etwas besser zu sein.
Zu Deiner Ansprache, ja, ich empfinde es genau so und freue mich, in Dir eine treue Leserin gefunden zu haben. Es scheint so, dass Du trotz Deiner Probleme noch nicht so mit Dir selbst beschäftigt zu sein scheinst wie viele Andere. Das ist schön.
Das Du Dich für Deinen "Zustand" schämst, kann ich sehr gut nachvollziehen, es macht auch mürbe, die ständige Trauer um einen selbst und das Umfeld, welches man früher oder später mit dahinein zieht. Wenn wir das kontrollieren könnten, könnten wir uns kontrollieren, aber dafür benötigt man ein paar lichte Momente, die möglichst zusammenhängend sein sollten. Der Alkohol liefert Dir zwar allabendlich ein gute Gefühl, nimmt es Dir dafür am nächsten Tag aber um so länger. Bei mir war es immer so, dass auf den Suff der Katzenjammer kam, damit meine ich nicht den Kater (den hatte ich sogar irgendwann wegtrainiert), sondern erst eine gewisse aber negative Gleichgültigkeit und später dann die Depression. Ich weiß nicht ob es bei Dir auch so ist, aber durch meine Trockenphasen habe ich gelernt, dass ich auf meine Gedanken innerhalb der nächsten 3-4 Tage nach dem letzten Alkohol, noch nicht viel geben kann. Also diesen nicht vertrauen kann. Die Erinnerung an das Wohlbefinden, das Wissen um die Hilfe gegen die Depression und die körperlichen Entzugserscheinungen durch Alkohol und das schwammige Denken an sich sind dann noch viel zu stark ausgeprägt. Viele schreiben hier, das man bei Dir den Eindruck gewinnt, dass Du noch nicht reif für diesen Schritt mit Bac bist. Ich denke, das ist nicht so einfach zu sagen, mir vermittelst Du eher den Eindruck, dass Du ohne viel darüber nachzudenken, völlig unwissend und unsortiert da hinein gestolpert bist und erst danach anfingst, Dir über Dich, Deinen Zustand und die Möglichkeiten mit Bac wirklich Gedanken zu machen. Was Dir noch fehlt, ist die Klarheit über die Tatsache, dass Du nicht kontrolliert trinken können wirst. Für mich war dieser Schritt auch extrem schwer, mir selbst einzugestehen, dass das leide nie funktionieren wird. Ich werde damit vielen auf den Schlips treten die hier anderer Ansicht sind, aber ich habe auf Grund meiner Erfahrungen das Recht, das zu sagen. Ich habe zwar nicht diese Erfahrungen mit Bac, aber ich weiß wie ein Rückfall aussieht und kann mir nicht vorstellen, das Baclofen so etwas verhindert. Eher vielleicht minimiert, aber die Suchtmaschinerie ist dann doch wieder angekurbelt. Wir haben uns über Jahre auf Alk konditioniert, es wird auch Jahre dauern, die Mechanismen zu lähmen. Bac kann Dir dabei helfen, aber den ersten Schritt mußt Du selber gehen. Deshalb auch meine Regeln, und der Versuch, Dir beim Sortieren zu helfen. Und ich hoffe auch, das es mir selbst und den hilft, die hier mitlesen.
Das Du nun Dinge schreibst, welche Du nie schreiben wolltest ist ein guter Schritt in die Richtige Richtung. Glaub nicht, dass ich das Alles schreiben wollte, was hier nun schon rausgelassen habe. Aber Sch... drauf, wenn es Dir hilft die Dinge zu verarbeiten und vor allem klarer zu sehen. Hier wird kein Mitleser sein, der das nicht versteht oder das gegen Dich verwendet. Alleine Deine Hartnäckigkeit zeigt mir, dass Du es selber willst. Ich habe gestern mit Bestürzung die Texte von BOM gelesen, Bestürzung vor allem über das plötzliche Ende seiner Einträge. Du siehst, es kann auch anders laufen, es kann jedem von uns so gehen, mir auch. (Ich hoffe und wünsche, es geht ihm einigermaßen und er kommt bald wieder zu sich!) Aber Du kommst immer wieder, egal ob Du eine Antwort bekommst oder nicht. Du schreibst es Dir von der Seele, Du rufst um Hilfe, Du trinkst, trinkst aber auch immer wieder nichts. Du bist weiter als manch anderer. Das mußt Du sehen, Du mußt Dich nur etwas orientieren, Dir Klarheit verschaffen. Deshalb finde ich Deinen Entschluss bzgl. Therapeut auch sehr erfreulich, mein Tipp, die Chemie muß sofort stimmen. Hatte auch schon eine Odyssee bei der Therapeutensuche durch. Viele waren in schablonendenken festgefahrene Quacksalber. Zieh das durch, daswürde mich sehr freuen. Auch würde es mich freuen, wenn Du weiterhin meine Zeit als Freund in Anspruch nimmst. Sicherlich wird die erste Euphorie irgendwann abflauen, aber ab und zu mal ein gegenseitiges Feedback wäre schon toll.
Was mich ein dabei bisschen aufhorchen läßt, ist Dein Freund. Ich sage jetzt nicht, dass Du Schluß machen sollst, keine Angst. Aber Du schreibst, das er der Einzige ist, der Dich versteht, Deine Ängste kennt und Dein Problem kennt. Das sind alles Dinge, die bei mir auch zutreffen und wünschenswert für eine Partnerschaft sind. Aber meine Partnerin trinkt wenig bis gar nichts, aus aktuellem Anlass gerade null. Und hier sehe ich das Problem, auf der einen Seite lebt er Dir vor, wie man es nicht machen sollte. Auf der anderen Seite wirst Du dadurch auch ständig mit Alkohol konfrontiert, auch mit den damit verbunden Euphorien Deines Freundes. Du siehst, wie gut es einem manchmal tun kann. Das ist schlecht. Du mußt Dich in erster Linie erstmal um Dich selber kümmern und kannst ihm derzeit nicht auch noch helfen. Du hast Dich von ihm getrennt, richtig? Willst ihn aber zurück. Stelle doch evtl. eine Trennung auf Zeit in Aussicht, bis Du Dich auf die Reihe bekommen hast. Wenn er Dich wirklich versteht, versteht er auch das. Wenn nicht, ist er der Falsche. Was, so hart das jetzt klingt, nicht so schlecht für Dich wäre. Denn bei zwei Suchtabhängige in einer Beziehung, da müssen beide doppelt stark sein. Nicht böse sein.
Das mit Deinem Ex ist natürlich derbe ...und schade, aber es zeigt, das es eine gute Entscheidung war. Weißt Du, Alkoholiker sind gefügiger, weil es oft zu anstrengend ist, nein zu sagen und zu diskutieren. Deshalb sind Partner manchmal ganz glücklich drüber, wenn man trinkt und wieder ausstehlicher ist, oder besser drauf ...und nicht plötzlich seinen eigenen Kopf hat und Charakter zeigt. Schau Dir mal an, ich denke das trifft oft auf Partner und Ex-Partner zu, die lange Zeit mit einem Suchtkranken verbracht haben. Ich kenne das und kann es bestätigen. Oft gehen Beziehungen nach einer erfolgreichen Therapie deswegen in die Brüche, weil man sich wieder weiter entwickelt.
Du wirst diverse Depressionen nicht umgehen können. Das ist gemein, ich weiß, aber mit denen plage ich mich auch rum. Die werden aber weniger, ganz weg gehen sie wahrscheinlich nie, sonst hätten wir ja keine schlechten Tage mehr und ohne die wäre es ja langweilig.
In diesem Sinne: viel Kraft und Ausdauer!
Wetter: 5°C, Regen und Windböen und ich bin käsweis!!!
Zu Deiner Ansprache, ja, ich empfinde es genau so und freue mich, in Dir eine treue Leserin gefunden zu haben. Es scheint so, dass Du trotz Deiner Probleme noch nicht so mit Dir selbst beschäftigt zu sein scheinst wie viele Andere. Das ist schön.
Das Du Dich für Deinen "Zustand" schämst, kann ich sehr gut nachvollziehen, es macht auch mürbe, die ständige Trauer um einen selbst und das Umfeld, welches man früher oder später mit dahinein zieht. Wenn wir das kontrollieren könnten, könnten wir uns kontrollieren, aber dafür benötigt man ein paar lichte Momente, die möglichst zusammenhängend sein sollten. Der Alkohol liefert Dir zwar allabendlich ein gute Gefühl, nimmt es Dir dafür am nächsten Tag aber um so länger. Bei mir war es immer so, dass auf den Suff der Katzenjammer kam, damit meine ich nicht den Kater (den hatte ich sogar irgendwann wegtrainiert), sondern erst eine gewisse aber negative Gleichgültigkeit und später dann die Depression. Ich weiß nicht ob es bei Dir auch so ist, aber durch meine Trockenphasen habe ich gelernt, dass ich auf meine Gedanken innerhalb der nächsten 3-4 Tage nach dem letzten Alkohol, noch nicht viel geben kann. Also diesen nicht vertrauen kann. Die Erinnerung an das Wohlbefinden, das Wissen um die Hilfe gegen die Depression und die körperlichen Entzugserscheinungen durch Alkohol und das schwammige Denken an sich sind dann noch viel zu stark ausgeprägt. Viele schreiben hier, das man bei Dir den Eindruck gewinnt, dass Du noch nicht reif für diesen Schritt mit Bac bist. Ich denke, das ist nicht so einfach zu sagen, mir vermittelst Du eher den Eindruck, dass Du ohne viel darüber nachzudenken, völlig unwissend und unsortiert da hinein gestolpert bist und erst danach anfingst, Dir über Dich, Deinen Zustand und die Möglichkeiten mit Bac wirklich Gedanken zu machen. Was Dir noch fehlt, ist die Klarheit über die Tatsache, dass Du nicht kontrolliert trinken können wirst. Für mich war dieser Schritt auch extrem schwer, mir selbst einzugestehen, dass das leide nie funktionieren wird. Ich werde damit vielen auf den Schlips treten die hier anderer Ansicht sind, aber ich habe auf Grund meiner Erfahrungen das Recht, das zu sagen. Ich habe zwar nicht diese Erfahrungen mit Bac, aber ich weiß wie ein Rückfall aussieht und kann mir nicht vorstellen, das Baclofen so etwas verhindert. Eher vielleicht minimiert, aber die Suchtmaschinerie ist dann doch wieder angekurbelt. Wir haben uns über Jahre auf Alk konditioniert, es wird auch Jahre dauern, die Mechanismen zu lähmen. Bac kann Dir dabei helfen, aber den ersten Schritt mußt Du selber gehen. Deshalb auch meine Regeln, und der Versuch, Dir beim Sortieren zu helfen. Und ich hoffe auch, das es mir selbst und den hilft, die hier mitlesen.
Das Du nun Dinge schreibst, welche Du nie schreiben wolltest ist ein guter Schritt in die Richtige Richtung. Glaub nicht, dass ich das Alles schreiben wollte, was hier nun schon rausgelassen habe. Aber Sch... drauf, wenn es Dir hilft die Dinge zu verarbeiten und vor allem klarer zu sehen. Hier wird kein Mitleser sein, der das nicht versteht oder das gegen Dich verwendet. Alleine Deine Hartnäckigkeit zeigt mir, dass Du es selber willst. Ich habe gestern mit Bestürzung die Texte von BOM gelesen, Bestürzung vor allem über das plötzliche Ende seiner Einträge. Du siehst, es kann auch anders laufen, es kann jedem von uns so gehen, mir auch. (Ich hoffe und wünsche, es geht ihm einigermaßen und er kommt bald wieder zu sich!) Aber Du kommst immer wieder, egal ob Du eine Antwort bekommst oder nicht. Du schreibst es Dir von der Seele, Du rufst um Hilfe, Du trinkst, trinkst aber auch immer wieder nichts. Du bist weiter als manch anderer. Das mußt Du sehen, Du mußt Dich nur etwas orientieren, Dir Klarheit verschaffen. Deshalb finde ich Deinen Entschluss bzgl. Therapeut auch sehr erfreulich, mein Tipp, die Chemie muß sofort stimmen. Hatte auch schon eine Odyssee bei der Therapeutensuche durch. Viele waren in schablonendenken festgefahrene Quacksalber. Zieh das durch, daswürde mich sehr freuen. Auch würde es mich freuen, wenn Du weiterhin meine Zeit als Freund in Anspruch nimmst. Sicherlich wird die erste Euphorie irgendwann abflauen, aber ab und zu mal ein gegenseitiges Feedback wäre schon toll.
Was mich ein dabei bisschen aufhorchen läßt, ist Dein Freund. Ich sage jetzt nicht, dass Du Schluß machen sollst, keine Angst. Aber Du schreibst, das er der Einzige ist, der Dich versteht, Deine Ängste kennt und Dein Problem kennt. Das sind alles Dinge, die bei mir auch zutreffen und wünschenswert für eine Partnerschaft sind. Aber meine Partnerin trinkt wenig bis gar nichts, aus aktuellem Anlass gerade null. Und hier sehe ich das Problem, auf der einen Seite lebt er Dir vor, wie man es nicht machen sollte. Auf der anderen Seite wirst Du dadurch auch ständig mit Alkohol konfrontiert, auch mit den damit verbunden Euphorien Deines Freundes. Du siehst, wie gut es einem manchmal tun kann. Das ist schlecht. Du mußt Dich in erster Linie erstmal um Dich selber kümmern und kannst ihm derzeit nicht auch noch helfen. Du hast Dich von ihm getrennt, richtig? Willst ihn aber zurück. Stelle doch evtl. eine Trennung auf Zeit in Aussicht, bis Du Dich auf die Reihe bekommen hast. Wenn er Dich wirklich versteht, versteht er auch das. Wenn nicht, ist er der Falsche. Was, so hart das jetzt klingt, nicht so schlecht für Dich wäre. Denn bei zwei Suchtabhängige in einer Beziehung, da müssen beide doppelt stark sein. Nicht böse sein.
Das mit Deinem Ex ist natürlich derbe ...und schade, aber es zeigt, das es eine gute Entscheidung war. Weißt Du, Alkoholiker sind gefügiger, weil es oft zu anstrengend ist, nein zu sagen und zu diskutieren. Deshalb sind Partner manchmal ganz glücklich drüber, wenn man trinkt und wieder ausstehlicher ist, oder besser drauf ...und nicht plötzlich seinen eigenen Kopf hat und Charakter zeigt. Schau Dir mal an, ich denke das trifft oft auf Partner und Ex-Partner zu, die lange Zeit mit einem Suchtkranken verbracht haben. Ich kenne das und kann es bestätigen. Oft gehen Beziehungen nach einer erfolgreichen Therapie deswegen in die Brüche, weil man sich wieder weiter entwickelt.
Du wirst diverse Depressionen nicht umgehen können. Das ist gemein, ich weiß, aber mit denen plage ich mich auch rum. Die werden aber weniger, ganz weg gehen sie wahrscheinlich nie, sonst hätten wir ja keine schlechten Tage mehr und ohne die wäre es ja langweilig.
In diesem Sinne: viel Kraft und Ausdauer!
Wetter: 5°C, Regen und Windböen und ich bin käsweis!!!
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Re: Der komplette Absturz!!!!
Hier auch wieder ich und ich komme aus dem staunen nicht raus was für schöne Antworten du schreibst und noch mehr was da alles auf mich zu trifft.Entweder der bist ein sehr guter Menschenkenner oder du hast schon sehr viel Erfahrung mit dem Trockenwerden, trocken sein, etc. was natürlich auf der Hand liegt. Du sagst hier Dinge, nicht nur mir, sondern auch Mili z.B. die absolut Hand und Fuss haben, auf die ich aber oft alleine gar nicht komme. DANKE.
Ich bin wirklich etwas Hals über Kopf in meine Bac Therapie gefallen, was völlig typisch für mich ist!! Mein völlig kopfloses handeln hat mich oft in Probleme gebracht, bzw. in Situationen die ich später bereut habe und die wenn ich sie wieder klarem Kopf sehe, gar keine Probleme waren, aber in dem Moment sind sie für mich das Ende der Welt!!!!!! Ich kann dir auch nicht wirklich sagen ob ich dazu bereit bin mit dem trinken aufzuhören. JEIN. Mir bringt es nach wie vor Spaß, aber meine „Ausrutscher“ werden nicht weniger. Ich kann mit 100% Sicherheit NICHT kontrolliert trinken, ich bezweifel auch das man es lernen kann oder das Bac dies erzeugt. Ich habe zumindestens aber gelernt wie schmerzhaft ein Rückfall ist, auch wenn ich es manchmal nicht so empfinde! Halt dann wenn ich mich gut fühle, wenn ich einigermassen normal trinke, aber irgendwann, früher oder später, sauf ich mich ins Grundlose und dann stehe ich genau dort wo ich schon vor Monaten war. Ich weiß nun allerdings auch das ein Rückfall nicht das Ende ist und die Tatsache das ich wirklich immer wieder trinkfreie Phasen haben, veranlasst mich weiter zu machen und ich gebe die Hoffnung nicht auf es doch noch zu schaffen. Leicht wird es mir nicht fallen, vor allem da ich weiß das demnächst wieder meine Emotionslosigkeit einsetzen wird und vor den Depressionen nicht trinken zu dürfen graut es mir jetzt schon. Ich finde die menschliche Psyche eh oft sehr merkwürdig, einseits will man aufhören zu trinken und dann wiederum wird man traurig es nicht mehr zu tun.
Ja und mein Freund das ist so eine Sache....ich bin aber nicht getrennt, da hast du doch was falsch verstanden. Wir wohnen auch zusammen. Oft macht es mir NICHTS aus wenn er vor meiner Nase trinkt, aus irgendeinem Grund fühle ich mich ihm gegenüber dann überlegen, komisch oder? An anderen Tage wiederum fühle ich mich auf den Schlips getreten oder es löst einen Trinkwunsch aus. Wir haben aber sowieso eine etwas merkwürdige Beziehung und die Tatsache das er auch sehr viele Probleme hat, macht die Sache oft nicht wirklich leichter. Er ist ja auch depressiv, was ich gar nicht mal so empfinde. Einerseits findet er es auch toll das ich die Starke in der Beziehung bin, allerdings hat er seitdem ich ab und zu meine Panikanfälle habe auch Blut geleckt das es schön sein kann auch mal der Starke zu sein. Am Anfang von Bac fand er die Idee auch Klasse, dann bekam ich das Gefühl das er es nicht mehr Klasse fand, so als wenn er eifersüchtig wäre, das ich es nun „schaffe“ und er seine Probleme nicht in den Griff bekommt. Es kann aber auch sein das es nur Einbildung von mir war. Womit wir dann wirklich Probleme bekamen war mein verändertes Verhalten. Durch das Bac oder wegen keinem Alkohol, wurde ich sehr emotionslos und anderseits sehr aggressiv. Das wirkte sich also sehr negativ auf unsere Beziehung aus, bis er sogar für ein paar Tage zu seinen Eltern zog. SO ging es dann also auch nicht weiter. Das war dann auch der Grund das ich das Bac runterdosierte. Das er mein Verhalten nicht mehr aushielt kann ich verstehen, aber ich hielt mich selbst auch nicht mehr aus und das war noch viel schlimmer. Runterdosiert ging es mir wieder gut aber der Griff zur Flasche auch.... Jetzt bin ich ja wieder am hochdosieren und werde sehen was passiert. Diesesmal bin ich besser drauf vorbereitet und kann hoffentlich gegenansteuern wenn es zu brenzlig wird, aber ich kann noch keine Garantie drauf geben.
So und nun muss ich wirklich Essen machen, es ist schon gleich 22 Uhr und ich tippe hier immer noch rum. Irgendetwas wollte ich noch sagen, aber ich habe es vergessen. Mach dich übrigens darauf gefasst das diese Vergesslichkeit eine der NW von Bac ist, bzw. ich weiß nicht ob sie schon bei dir Eingetreten ist!
Liebe Grüße und gute Nacht,
Argentina
PS: Weißt du schon was du Freitag machst? Hattest du da nicht eine Weihnachtsfeier vor der dir so grauste? Habe auch eine Einladung auf eine Benefitsveranstaltung und ich grübel schon seit Tagen ob ich da nun hingehe ( mit meinem Freund) oder nicht....Tendenz eher Nein, was mal wieder Quatsch ist!!!!
Ich bin wirklich etwas Hals über Kopf in meine Bac Therapie gefallen, was völlig typisch für mich ist!! Mein völlig kopfloses handeln hat mich oft in Probleme gebracht, bzw. in Situationen die ich später bereut habe und die wenn ich sie wieder klarem Kopf sehe, gar keine Probleme waren, aber in dem Moment sind sie für mich das Ende der Welt!!!!!! Ich kann dir auch nicht wirklich sagen ob ich dazu bereit bin mit dem trinken aufzuhören. JEIN. Mir bringt es nach wie vor Spaß, aber meine „Ausrutscher“ werden nicht weniger. Ich kann mit 100% Sicherheit NICHT kontrolliert trinken, ich bezweifel auch das man es lernen kann oder das Bac dies erzeugt. Ich habe zumindestens aber gelernt wie schmerzhaft ein Rückfall ist, auch wenn ich es manchmal nicht so empfinde! Halt dann wenn ich mich gut fühle, wenn ich einigermassen normal trinke, aber irgendwann, früher oder später, sauf ich mich ins Grundlose und dann stehe ich genau dort wo ich schon vor Monaten war. Ich weiß nun allerdings auch das ein Rückfall nicht das Ende ist und die Tatsache das ich wirklich immer wieder trinkfreie Phasen haben, veranlasst mich weiter zu machen und ich gebe die Hoffnung nicht auf es doch noch zu schaffen. Leicht wird es mir nicht fallen, vor allem da ich weiß das demnächst wieder meine Emotionslosigkeit einsetzen wird und vor den Depressionen nicht trinken zu dürfen graut es mir jetzt schon. Ich finde die menschliche Psyche eh oft sehr merkwürdig, einseits will man aufhören zu trinken und dann wiederum wird man traurig es nicht mehr zu tun.
Ja und mein Freund das ist so eine Sache....ich bin aber nicht getrennt, da hast du doch was falsch verstanden. Wir wohnen auch zusammen. Oft macht es mir NICHTS aus wenn er vor meiner Nase trinkt, aus irgendeinem Grund fühle ich mich ihm gegenüber dann überlegen, komisch oder? An anderen Tage wiederum fühle ich mich auf den Schlips getreten oder es löst einen Trinkwunsch aus. Wir haben aber sowieso eine etwas merkwürdige Beziehung und die Tatsache das er auch sehr viele Probleme hat, macht die Sache oft nicht wirklich leichter. Er ist ja auch depressiv, was ich gar nicht mal so empfinde. Einerseits findet er es auch toll das ich die Starke in der Beziehung bin, allerdings hat er seitdem ich ab und zu meine Panikanfälle habe auch Blut geleckt das es schön sein kann auch mal der Starke zu sein. Am Anfang von Bac fand er die Idee auch Klasse, dann bekam ich das Gefühl das er es nicht mehr Klasse fand, so als wenn er eifersüchtig wäre, das ich es nun „schaffe“ und er seine Probleme nicht in den Griff bekommt. Es kann aber auch sein das es nur Einbildung von mir war. Womit wir dann wirklich Probleme bekamen war mein verändertes Verhalten. Durch das Bac oder wegen keinem Alkohol, wurde ich sehr emotionslos und anderseits sehr aggressiv. Das wirkte sich also sehr negativ auf unsere Beziehung aus, bis er sogar für ein paar Tage zu seinen Eltern zog. SO ging es dann also auch nicht weiter. Das war dann auch der Grund das ich das Bac runterdosierte. Das er mein Verhalten nicht mehr aushielt kann ich verstehen, aber ich hielt mich selbst auch nicht mehr aus und das war noch viel schlimmer. Runterdosiert ging es mir wieder gut aber der Griff zur Flasche auch.... Jetzt bin ich ja wieder am hochdosieren und werde sehen was passiert. Diesesmal bin ich besser drauf vorbereitet und kann hoffentlich gegenansteuern wenn es zu brenzlig wird, aber ich kann noch keine Garantie drauf geben.
So und nun muss ich wirklich Essen machen, es ist schon gleich 22 Uhr und ich tippe hier immer noch rum. Irgendetwas wollte ich noch sagen, aber ich habe es vergessen. Mach dich übrigens darauf gefasst das diese Vergesslichkeit eine der NW von Bac ist, bzw. ich weiß nicht ob sie schon bei dir Eingetreten ist!
Liebe Grüße und gute Nacht,
Argentina
PS: Weißt du schon was du Freitag machst? Hattest du da nicht eine Weihnachtsfeier vor der dir so grauste? Habe auch eine Einladung auf eine Benefitsveranstaltung und ich grübel schon seit Tagen ob ich da nun hingehe ( mit meinem Freund) oder nicht....Tendenz eher Nein, was mal wieder Quatsch ist!!!!
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Re: Der komplette Absturz!!!!
Danke! Es freut mich, dass Du voll des Lobes für mich bist. In Wahrheit bin ich hauptberuflich Gedankenleser mit Ambitionen zum Hellsehen.
Scherz beiseite, wie Du erkannt hast, habe ich in meiner Therapie sehr viel gelernt, unter Anderem, mich selber zu analysieren. Ich habe aus der Zeit und der nachfolgenden Abstinenz wirklich viel Sinnvolles mitnehmen können, was ich leider im Laufe der Zeit immmer mehr vernachlässigt habe und wie ich schon beschrieben habe, somit der Auslöser für den Wiedereinstieg in den Alkoholismus war. Auch habe ich viel mit anderen Menschen zusammen gearbeitet und Lehrgänge zur Menschenführung besuchen dürfen. Durch die Arbeit mit Therapeuten wurde bei mir auch das Interesse an Psychologie und Philosophie geweckt, so dass ich mich immer wieder mit Freud, Watzlawick, Schoppenhauer und Co. beschäftigt habe (aber eher in den Zeiten der Abstinenz) da vielen psychologischen Mustern philosophische Ansätze zugrunde liegen und umgekehrt. Dadurch, das es in meinem nahen Umfeld auch einige Mediziner gibt und gab, habe ich mir seit meiner Kindheit nebenher auch ein gewisses medizinisches (ich nenne es mal) Basiswissen angeeigent und lese gerne medizinische Studien und die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich. Auch hatte ich mehrere spezielle Lehrgänge in medizinischer Erstversorgung bis hin zu Injektionen und kleineren OP's. Dadurch, das ich nunmehr sehr lange in der Werbung tätig bin, ergibt sich natürlich auch der Umgang mit Kundenwünschen, Marktanalysen, Zielgruppenorientierung und kreativer Individualität, was wiederum ein gewisses Maß an strukturiertem Arbeiten, Einfühlungsvermögen und konzentriertem Zuhören/Lesen voraussetzt. Die richtige Einschätzung eines Kunden und dessen Kunden ist für mich quasi überlebensnotwendig. Wenn ich das nicht schaffe, kann ich die Selbstständigkeit an den Nagel hängen. Ich denke, das erklärt es ein bisschen und auch meinen Hang zu ausführlichen und langen Texten.
Was mir hilft, um meine Gedanken zu ordnen, auch bei der Arbeit, wenn ettliche parallele Tätigkeiten anstehen, ist es, bevor man weiter denkt langsam von 10 rückwärts zu zählen. Das habe ich mal für brenzlige Situationen, Stress und Angst gesagt bekommen, und das hilft wirklich.
Ein weiterer Weg zum strukturierten Denken ist die Bilanz. Da Du Dir noch nicht im Klaren darüber bist, ob Du überhaupt aufhören willst (was Dir meines Erachtens im Unterbewußtsein schon vollkommen klar ist), Du also noch Beweise für die Notwendigkeit brauchst, schlage ich Dir Folgendes vor: Eine Pro/Contra-Erörterung Deines Verhältnisses zu Alkohol. Mach Dir eine Tabelle mit den Pro´s, die für den Genuss von Alkohol sprechen und den Contras, alles schön nebeneinander und immer wenn Dir ein Pro oder ein Contra unterkommt, ergänzt Du die Tabelle. Wohl gemerkt, nicht die allgemeinen Phrasen, sondern das, was konkret auf Dich zutrifft. Wenn Dir diese Tabelle nicht gegen die Sucht hilft, dann doch wenigstens, strukturiert über Dich nachzudenken. Beim Rumgrübeln entsteht nur eine gemischte Cloud, aber beim Nachdenken diese Tabelle, welche Du dann auch immer vor Augen haben solltest. Pin sie Dir an den Kühlschrank, oder mach nen Desktophintergrund draus, schreib sie mit Lippenstift an den Spiegel oder noch besser, tättowier sie Dir auf die Stirn. Denn das ist die Wahrheit. Und wenn nur ein Punkt der Contras überwiegt und Du dennoch keine Notwendigkeit siehst, dann belügst Du Dich weiterhin selbst. Ich denke, das sollte mal ein erster Schritt für konkrete Handlungen bei Dir sein und das geb ich Dir als Hausaufgabe. Soll ich sie benoten, Frau Lehrerin?
Und das kannst Du auf alles anwenden um die Handlungsbedarf klar zu machen. Auch auf Deine Beziehung.
Was diese nun betrifft, ließ Dich mal bitte in das Thema Co-Abhängigkeit ein! (Nicht nur bei Wiki, auch Erfahrungen in Foren. Ist wirklich gut und wichtig.) Irgendwann macht es sogar Spaß, ehrlich zu sich selbst zu sein. Für Euch wäre es am Besten, wenn Ihr beide den Schritt gemeinsam tut und Euch dann gegenseitig bestärkt oder erstmal aus dem Weg geht. Das müßt Ihr selber entscheiden. Oder Ihr seht Euch nur zum Austausch von Zärtlichkeiten unter der Voraussetzung das Ihr beide clean seid (gleichzeitiger Belohnungsmechanismus und Kontrolle des Anderen). Ich hab ehrlich gesagt große Bedenken, dass Ihr Euch gegenseitig runter zieht. Eine Granatie auf Erfolg gibt es nie, das weiß ich genau so wie Du und trotzdem bin ich seit (ich glaube) ca. 10 Wochen trocken. Die fehlende Grantie ist also kein Grund für Nachlässigkeiten.
Da fällt mich auf, das ich nach ca. einer Woche aufgehört habe, die Tage zu zählen, seit denen ich trocken bin. Weil es nicht mehr wichtig war. Jetzt gerade war ich beim Zurückrechnen doch überrascht, wie lange es nun schon so ist.
Nein Du, über Demenz kann ich mich nicht beklagen, außer der, die ich schon kenne. War schon immer ein Freund der schnellen Notiz und der PostIt's. Habe sogar meine Baclofen-Termine im Handy inklusive Wecker und Mittagspause. Hatte Dir ja geschrieben, das dass jetzt Teil meiner neuen Strukturiertheit ist.
Du wirst den Termin also auch wahrnehmen? Dann können wir uns ja über unsere (sinnlosen aber peinigenden Ängste) austauschen. Freu mich schon drauf, sehe es mehr und mehr als Herausforderung.
Ich drück Dir die Daumen und großen Zehen, Du schaffst das, wäre doch gelacht!
Dandelion
PS: Du könntest Dir unsere Konversation ausdrucken und in kritischen Momenten immer wieder lesen. So als kleine Do-It-Youself-Fibel und Gedankenstütze.
Scherz beiseite, wie Du erkannt hast, habe ich in meiner Therapie sehr viel gelernt, unter Anderem, mich selber zu analysieren. Ich habe aus der Zeit und der nachfolgenden Abstinenz wirklich viel Sinnvolles mitnehmen können, was ich leider im Laufe der Zeit immmer mehr vernachlässigt habe und wie ich schon beschrieben habe, somit der Auslöser für den Wiedereinstieg in den Alkoholismus war. Auch habe ich viel mit anderen Menschen zusammen gearbeitet und Lehrgänge zur Menschenführung besuchen dürfen. Durch die Arbeit mit Therapeuten wurde bei mir auch das Interesse an Psychologie und Philosophie geweckt, so dass ich mich immer wieder mit Freud, Watzlawick, Schoppenhauer und Co. beschäftigt habe (aber eher in den Zeiten der Abstinenz) da vielen psychologischen Mustern philosophische Ansätze zugrunde liegen und umgekehrt. Dadurch, das es in meinem nahen Umfeld auch einige Mediziner gibt und gab, habe ich mir seit meiner Kindheit nebenher auch ein gewisses medizinisches (ich nenne es mal) Basiswissen angeeigent und lese gerne medizinische Studien und die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich. Auch hatte ich mehrere spezielle Lehrgänge in medizinischer Erstversorgung bis hin zu Injektionen und kleineren OP's. Dadurch, das ich nunmehr sehr lange in der Werbung tätig bin, ergibt sich natürlich auch der Umgang mit Kundenwünschen, Marktanalysen, Zielgruppenorientierung und kreativer Individualität, was wiederum ein gewisses Maß an strukturiertem Arbeiten, Einfühlungsvermögen und konzentriertem Zuhören/Lesen voraussetzt. Die richtige Einschätzung eines Kunden und dessen Kunden ist für mich quasi überlebensnotwendig. Wenn ich das nicht schaffe, kann ich die Selbstständigkeit an den Nagel hängen. Ich denke, das erklärt es ein bisschen und auch meinen Hang zu ausführlichen und langen Texten.
Was mir hilft, um meine Gedanken zu ordnen, auch bei der Arbeit, wenn ettliche parallele Tätigkeiten anstehen, ist es, bevor man weiter denkt langsam von 10 rückwärts zu zählen. Das habe ich mal für brenzlige Situationen, Stress und Angst gesagt bekommen, und das hilft wirklich.
Ein weiterer Weg zum strukturierten Denken ist die Bilanz. Da Du Dir noch nicht im Klaren darüber bist, ob Du überhaupt aufhören willst (was Dir meines Erachtens im Unterbewußtsein schon vollkommen klar ist), Du also noch Beweise für die Notwendigkeit brauchst, schlage ich Dir Folgendes vor: Eine Pro/Contra-Erörterung Deines Verhältnisses zu Alkohol. Mach Dir eine Tabelle mit den Pro´s, die für den Genuss von Alkohol sprechen und den Contras, alles schön nebeneinander und immer wenn Dir ein Pro oder ein Contra unterkommt, ergänzt Du die Tabelle. Wohl gemerkt, nicht die allgemeinen Phrasen, sondern das, was konkret auf Dich zutrifft. Wenn Dir diese Tabelle nicht gegen die Sucht hilft, dann doch wenigstens, strukturiert über Dich nachzudenken. Beim Rumgrübeln entsteht nur eine gemischte Cloud, aber beim Nachdenken diese Tabelle, welche Du dann auch immer vor Augen haben solltest. Pin sie Dir an den Kühlschrank, oder mach nen Desktophintergrund draus, schreib sie mit Lippenstift an den Spiegel oder noch besser, tättowier sie Dir auf die Stirn. Denn das ist die Wahrheit. Und wenn nur ein Punkt der Contras überwiegt und Du dennoch keine Notwendigkeit siehst, dann belügst Du Dich weiterhin selbst. Ich denke, das sollte mal ein erster Schritt für konkrete Handlungen bei Dir sein und das geb ich Dir als Hausaufgabe. Soll ich sie benoten, Frau Lehrerin?
Und das kannst Du auf alles anwenden um die Handlungsbedarf klar zu machen. Auch auf Deine Beziehung.
Was diese nun betrifft, ließ Dich mal bitte in das Thema Co-Abhängigkeit ein! (Nicht nur bei Wiki, auch Erfahrungen in Foren. Ist wirklich gut und wichtig.) Irgendwann macht es sogar Spaß, ehrlich zu sich selbst zu sein. Für Euch wäre es am Besten, wenn Ihr beide den Schritt gemeinsam tut und Euch dann gegenseitig bestärkt oder erstmal aus dem Weg geht. Das müßt Ihr selber entscheiden. Oder Ihr seht Euch nur zum Austausch von Zärtlichkeiten unter der Voraussetzung das Ihr beide clean seid (gleichzeitiger Belohnungsmechanismus und Kontrolle des Anderen). Ich hab ehrlich gesagt große Bedenken, dass Ihr Euch gegenseitig runter zieht. Eine Granatie auf Erfolg gibt es nie, das weiß ich genau so wie Du und trotzdem bin ich seit (ich glaube) ca. 10 Wochen trocken. Die fehlende Grantie ist also kein Grund für Nachlässigkeiten.
Da fällt mich auf, das ich nach ca. einer Woche aufgehört habe, die Tage zu zählen, seit denen ich trocken bin. Weil es nicht mehr wichtig war. Jetzt gerade war ich beim Zurückrechnen doch überrascht, wie lange es nun schon so ist.
Nein Du, über Demenz kann ich mich nicht beklagen, außer der, die ich schon kenne. War schon immer ein Freund der schnellen Notiz und der PostIt's. Habe sogar meine Baclofen-Termine im Handy inklusive Wecker und Mittagspause. Hatte Dir ja geschrieben, das dass jetzt Teil meiner neuen Strukturiertheit ist.
Du wirst den Termin also auch wahrnehmen? Dann können wir uns ja über unsere (sinnlosen aber peinigenden Ängste) austauschen. Freu mich schon drauf, sehe es mehr und mehr als Herausforderung.
Ich drück Dir die Daumen und großen Zehen, Du schaffst das, wäre doch gelacht!
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Re: Der komplette Absturz!!!!
Hallo mal wieder,
Mein heutiger Tag war ok. Ich war schon um 5 Uhr hellwach und habe dann auch brav gearbeitet (bis 14 Uhr). Die Ration Bac am morgen habe ich weggelassen, weil mich meine Nacken und Rückensteifheit fast irre gemacht haben und ich deswegen Diclofenac genommen habe. Eine Stunde später waren alle Schmerzen wie weggepustet und ich unglaubblich entspannt. Mir ist schon öfter aufgefalllen das Dicloflenac und Bac sehr gut harmonieren, da Dicloflenac ja auch Muskelentspannend wirkt. Ich hatte auch den ganzen Tag keine Beklemmungen, Angst oder ähnliches. Genausowenig Trinkwunsch oder Craving. Habe weiter um 13, 16 und 18Uhr weitere 10mg genommen und damit ist auch genug für heute.
LG, Argentina
Mein heutiger Tag war ok. Ich war schon um 5 Uhr hellwach und habe dann auch brav gearbeitet (bis 14 Uhr). Die Ration Bac am morgen habe ich weggelassen, weil mich meine Nacken und Rückensteifheit fast irre gemacht haben und ich deswegen Diclofenac genommen habe. Eine Stunde später waren alle Schmerzen wie weggepustet und ich unglaubblich entspannt. Mir ist schon öfter aufgefalllen das Dicloflenac und Bac sehr gut harmonieren, da Dicloflenac ja auch Muskelentspannend wirkt. Ich hatte auch den ganzen Tag keine Beklemmungen, Angst oder ähnliches. Genausowenig Trinkwunsch oder Craving. Habe weiter um 13, 16 und 18Uhr weitere 10mg genommen und damit ist auch genug für heute.
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Re: Der komplette Absturz!!!!
Hallo Dandelino, hallo an alle,
@Margolota, auch ganz besonders an dich,
Ich glaube ich habs, ich bin meinem Problem auf der Spur! Wie ja heute schon angekündigt ( allerdings in Dandelinos Thread, blöd, jetzt überschneiden sich die Threads wirklich) hat mich seit ein paar Tagen meine Bulimie von vor 10 Jahren beschäfftigt, die ich schlagartig „abbrach“ weil ich einmal nach einem Brechanfall aus der Nase geblutet habe. Da Dandelino heute die Theorie aufstellte, das ich vielleicht einen Zwang hätte zu trinken, brachte mich erst recht auf die Idee mich mit dem Thema zu beschäfftigen.
Zum einen habe ich noch mal meine Essgewohnheiten unter Augenschein genommen, die nach wie vor NICHT normal sind, aber ich erbreche seit mindestens 15 Jahren nicht mehr. Ich verkrafte nach wie vor kein Völlegefühl, weswegen ich immer nur ganz wenig esse, dafür aber mehrmals am Tag. Die ersten 10 Jahre nach der Bulimie habe ich täglich Kalorien gezählt, mich 3 mal pro Tag gewogen und exessiv Sport betrieben. Das tue ich nun alles nicht mehr, wahrscheinlich weil der Alkohol interessanter geworden ist und GANZ WICHTIG, weil mein jetziger Freund mir vom ersten Tag an das Gefühl gab „die hübscheste Frau auf Erden zu sein“ und selbst nach 6 Jahren sagt er das noch sehr oft ( schmeichelt natürlich sehr der Seele, wenn man alle die Jahre zuvor nur das Gegenteil zu hören bekommen hat).
Dann beschäfftigte ich mich damit, wieso ich oft aus heiterem Himmel „rückfällig“ werde und wieder trinke. Heute fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen:
Trinke ich, halte ich das Völlegefühl aus und ich esse dann auch plötzlich gerne. Ganz oft will ich mir dann auch meinen betrunkenen Zustand „wegessen“, weil ich den plötzlich gar nicht mehr ertrage. Die andere Sache und auf die ich nie hier im Forum erwähnt habe....trinke ich funktioniert meine Verdauung sehr gut ( wahrscheinlich viel zu gut) und man hat immer einen schönen leeren Magen!!! Trinke ich nicht, setzt auch die Verdauung so gut wie aus, Folge sind ein extremes Vollgefühl, die bei mir ein großes Unbehagen auslöst und vor allem auch schlechte Laune, Gereiztheit bis hin zu Depressionen. Ich glaube jetzt ganz ehrlich das dies ein ausschlaggebener Auslöser für meine Rückfälle ist. Und ich finde ihn auch nicht von der Hand zu weisen, auch wenn ich weiß das ich nichts desto Trotz ein Alkohol Problem habe ( oder auch nicht?).
Ich habe dann auch den ganzen Nachmittag gezielt nach Bulimie und Alkohol gegoogelt und es wurde einiges ausgespuckt und der Zusammenhang ist nicht von unerheblich. Ganz interessant fand ich mehrere Artikel über „DRUNKOREXIA“ ( drunk, englisch, trinken und Anorexia Magersucht). DAS soll die „neuste“ Trendkrankheit sein! Trinken um nicht dick zu werden, na Hallo!!
Kurzer Ausschnitt aus einem Artikel vom 20.11. 2011
Jüngste Studien beweisen übrigens einen deutlichen Zusammenhang zwischen Essstörungen und Trinksucht: 36 Prozent der Frauen, die wegen Bulimie oder Anorexie behandelt werden, haben auch ein Alkoholproblem.
Werde jetzt die nächsten Tage meine Verdauung und meine entsprechende Laune im Auge behalten und morgen kaufe ich mir getrocknete Pflaumen.
Euch allen eine gesegnete Nacht,
LG Argentina
@Margolota, auch ganz besonders an dich,
Ich glaube ich habs, ich bin meinem Problem auf der Spur! Wie ja heute schon angekündigt ( allerdings in Dandelinos Thread, blöd, jetzt überschneiden sich die Threads wirklich) hat mich seit ein paar Tagen meine Bulimie von vor 10 Jahren beschäfftigt, die ich schlagartig „abbrach“ weil ich einmal nach einem Brechanfall aus der Nase geblutet habe. Da Dandelino heute die Theorie aufstellte, das ich vielleicht einen Zwang hätte zu trinken, brachte mich erst recht auf die Idee mich mit dem Thema zu beschäfftigen.
Zum einen habe ich noch mal meine Essgewohnheiten unter Augenschein genommen, die nach wie vor NICHT normal sind, aber ich erbreche seit mindestens 15 Jahren nicht mehr. Ich verkrafte nach wie vor kein Völlegefühl, weswegen ich immer nur ganz wenig esse, dafür aber mehrmals am Tag. Die ersten 10 Jahre nach der Bulimie habe ich täglich Kalorien gezählt, mich 3 mal pro Tag gewogen und exessiv Sport betrieben. Das tue ich nun alles nicht mehr, wahrscheinlich weil der Alkohol interessanter geworden ist und GANZ WICHTIG, weil mein jetziger Freund mir vom ersten Tag an das Gefühl gab „die hübscheste Frau auf Erden zu sein“ und selbst nach 6 Jahren sagt er das noch sehr oft ( schmeichelt natürlich sehr der Seele, wenn man alle die Jahre zuvor nur das Gegenteil zu hören bekommen hat).
Dann beschäfftigte ich mich damit, wieso ich oft aus heiterem Himmel „rückfällig“ werde und wieder trinke. Heute fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen:
Trinke ich, halte ich das Völlegefühl aus und ich esse dann auch plötzlich gerne. Ganz oft will ich mir dann auch meinen betrunkenen Zustand „wegessen“, weil ich den plötzlich gar nicht mehr ertrage. Die andere Sache und auf die ich nie hier im Forum erwähnt habe....trinke ich funktioniert meine Verdauung sehr gut ( wahrscheinlich viel zu gut) und man hat immer einen schönen leeren Magen!!! Trinke ich nicht, setzt auch die Verdauung so gut wie aus, Folge sind ein extremes Vollgefühl, die bei mir ein großes Unbehagen auslöst und vor allem auch schlechte Laune, Gereiztheit bis hin zu Depressionen. Ich glaube jetzt ganz ehrlich das dies ein ausschlaggebener Auslöser für meine Rückfälle ist. Und ich finde ihn auch nicht von der Hand zu weisen, auch wenn ich weiß das ich nichts desto Trotz ein Alkohol Problem habe ( oder auch nicht?).
Ich habe dann auch den ganzen Nachmittag gezielt nach Bulimie und Alkohol gegoogelt und es wurde einiges ausgespuckt und der Zusammenhang ist nicht von unerheblich. Ganz interessant fand ich mehrere Artikel über „DRUNKOREXIA“ ( drunk, englisch, trinken und Anorexia Magersucht). DAS soll die „neuste“ Trendkrankheit sein! Trinken um nicht dick zu werden, na Hallo!!
Kurzer Ausschnitt aus einem Artikel vom 20.11. 2011
Jüngste Studien beweisen übrigens einen deutlichen Zusammenhang zwischen Essstörungen und Trinksucht: 36 Prozent der Frauen, die wegen Bulimie oder Anorexie behandelt werden, haben auch ein Alkoholproblem.
Werde jetzt die nächsten Tage meine Verdauung und meine entsprechende Laune im Auge behalten und morgen kaufe ich mir getrocknete Pflaumen.
Euch allen eine gesegnete Nacht,
LG Argentina
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- Mann oder Frau?: [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Re: Der komplette Absturz!!!!
Hallo Argentina,
mit Freuden habe ich Deine Schlussfolgerung gelesen (wo Du drauf kommst ist ja schlussendlich egal), und diese ließt sich logisch. Im Endeffekt ist wohl ganz diffus eine Suchtverlagerung entstanden. Werde mich morgen auch mal in das Thema Drunkorexia einlesen. Heute kann ich mich nur schwer konzentrieren. Es freut mich auch, dass Du Dir diese Gedanken gemacht hast und das erfolgreich. Ging doch jetzt sehr schnell. Es geht eben nichts über zielgerichtetes Denken.
Dennoch solltest Du weiter darüber nachdenken, warum Du die Menge nicht immer kontrollieren kannst. Alles in Allem bin ich wirklich sehr stolz auf Dich. Das macht mir den Tag heute leichter!
Wieder ganz liebe Grüße
Dandelion
mit Freuden habe ich Deine Schlussfolgerung gelesen (wo Du drauf kommst ist ja schlussendlich egal), und diese ließt sich logisch. Im Endeffekt ist wohl ganz diffus eine Suchtverlagerung entstanden. Werde mich morgen auch mal in das Thema Drunkorexia einlesen. Heute kann ich mich nur schwer konzentrieren. Es freut mich auch, dass Du Dir diese Gedanken gemacht hast und das erfolgreich. Ging doch jetzt sehr schnell. Es geht eben nichts über zielgerichtetes Denken.
Dennoch solltest Du weiter darüber nachdenken, warum Du die Menge nicht immer kontrollieren kannst. Alles in Allem bin ich wirklich sehr stolz auf Dich. Das macht mir den Tag heute leichter!
Wieder ganz liebe Grüße
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Re: Der komplette Absturz!!!!
Hallo Dandelino,
Es gibt wirklich nichts über zielgerechtes Denken, das muss ich mir unbedingt angewöhnen.
Das ich meine Trinkmenge nicht kontrollieren kann hat wahrscheinlich den selben Grund wie ich früher meine ESS Menge nicht kontrollieren konnte! Auf den Grund bin ich noch nicht gekommen, wahrscheinlich wird er auch sehr psychologisch sein! Da ich mich ja nie mit dem Thema Bulimie befasst habe, habe ich mich gestern mal durch ein paar Bulimie Foren gelesen. Es ist wirklich erschreckend wie ähnlich die Craving verhalten sind ( identisch!) und viele greifen wegen dem Bulimie Craving zum Alkohl, um sich zu beruhigen! Wird bei mir wohl ähnlich gewesen sein, halt nur unbewusst und ohne die Folgen zu erahnen....
Ich hatte heute aber wieder einen sehr positiven Tag. Ich bin unglaublich ruhig und fühle mich ausgeglichen. Ich bin etwas überrascht darüber, da ich sonst vom Baclofen eher gleichgültig wurde und abends immer mal wieder so ein kurzer Gedanke an Alk auftrat...alles weg! Im Moment bin ich sogar überzeugt davon das ich nie wieder trinken werde, was ich früher auch schon mal war, dann übermutig wurde und doch wieder zur Flasche griff. Dieses mal fühlt sich diese Überzeugung aber anders an, wieso weiß ich auch nicht. Dennoch ist es natürlich viel zu früh um soetwas zu sagen, aber es tut mir im Moment gut mir meine Gefühle von der Seele zu schreiben.
Heute habe ich auch wieder nur 30 mg genommen, wobei es mich wundert das es mir reicht, weil immerhin ist heute Freitag und ich bin alleine- gleich 2 Gründe um zur Flasche zu greifen! Vielleicht bin ich wirklich auf dem Weg zu lernen das es keine Gründe gibt um zur Flasche zu greifen?
Schönes Wochenende an alle,
Argentina
Es gibt wirklich nichts über zielgerechtes Denken, das muss ich mir unbedingt angewöhnen.
Das ich meine Trinkmenge nicht kontrollieren kann hat wahrscheinlich den selben Grund wie ich früher meine ESS Menge nicht kontrollieren konnte! Auf den Grund bin ich noch nicht gekommen, wahrscheinlich wird er auch sehr psychologisch sein! Da ich mich ja nie mit dem Thema Bulimie befasst habe, habe ich mich gestern mal durch ein paar Bulimie Foren gelesen. Es ist wirklich erschreckend wie ähnlich die Craving verhalten sind ( identisch!) und viele greifen wegen dem Bulimie Craving zum Alkohl, um sich zu beruhigen! Wird bei mir wohl ähnlich gewesen sein, halt nur unbewusst und ohne die Folgen zu erahnen....
Ich hatte heute aber wieder einen sehr positiven Tag. Ich bin unglaublich ruhig und fühle mich ausgeglichen. Ich bin etwas überrascht darüber, da ich sonst vom Baclofen eher gleichgültig wurde und abends immer mal wieder so ein kurzer Gedanke an Alk auftrat...alles weg! Im Moment bin ich sogar überzeugt davon das ich nie wieder trinken werde, was ich früher auch schon mal war, dann übermutig wurde und doch wieder zur Flasche griff. Dieses mal fühlt sich diese Überzeugung aber anders an, wieso weiß ich auch nicht. Dennoch ist es natürlich viel zu früh um soetwas zu sagen, aber es tut mir im Moment gut mir meine Gefühle von der Seele zu schreiben.
Heute habe ich auch wieder nur 30 mg genommen, wobei es mich wundert das es mir reicht, weil immerhin ist heute Freitag und ich bin alleine- gleich 2 Gründe um zur Flasche zu greifen! Vielleicht bin ich wirklich auf dem Weg zu lernen das es keine Gründe gibt um zur Flasche zu greifen?
Schönes Wochenende an alle,
Argentina
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Re: Der komplette Absturz!!!!
tja @ argentina
das ist nur einer verlagerung der such!
früher war du laut deinen aussagen bullemie krank aufgrund von äusserung von deinen liebst. und ich teile dir mit, das war bei mir genauso??? bin die dickste mit 180 cm und 64 kg in der familie. und wurde schon im kleinkindesalter "fudi" gennant. wenn wir ne tafel schokolade bekamen, dann wurde dass so geteilt, dass der vater zwei riegel bekam und wir den rest teilen konnten. als ich in der lehre war habe ich mein eigenes geld verdient und sieht da, mein bullemie/anorexie fing an: erst mal 5 tafeln schokolode kaufen und nachts kotzen, wegen dem schlechten gewissen. ne ich hatte die 5 tafeln nicht alle geschlabbert
nun argentina. es war auch bei mir ne verlagerung von den mobbing von meiner familie.ich sei fudi oder man eh bist du breit, du nimmt das ganze handtuch ein etc.
aber egal ich mag keine süssigkeiten mehr seit meinem 22 lebensjahr und da fing das alkproblem eigentlich an.
das ist den thread und ich will nicht andre hier lesen als deine sachen. ähm was eminent wäre. smile
liäbs griässli us züri
asti
das ist nur einer verlagerung der such!
früher war du laut deinen aussagen bullemie krank aufgrund von äusserung von deinen liebst. und ich teile dir mit, das war bei mir genauso??? bin die dickste mit 180 cm und 64 kg in der familie. und wurde schon im kleinkindesalter "fudi" gennant. wenn wir ne tafel schokolade bekamen, dann wurde dass so geteilt, dass der vater zwei riegel bekam und wir den rest teilen konnten. als ich in der lehre war habe ich mein eigenes geld verdient und sieht da, mein bullemie/anorexie fing an: erst mal 5 tafeln schokolode kaufen und nachts kotzen, wegen dem schlechten gewissen. ne ich hatte die 5 tafeln nicht alle geschlabbert
nun argentina. es war auch bei mir ne verlagerung von den mobbing von meiner familie.ich sei fudi oder man eh bist du breit, du nimmt das ganze handtuch ein etc.
aber egal ich mag keine süssigkeiten mehr seit meinem 22 lebensjahr und da fing das alkproblem eigentlich an.
das ist den thread und ich will nicht andre hier lesen als deine sachen. ähm was eminent wäre. smile
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Re: Der komplette Absturz!!!!
Liebe argentina, dandelion und circe,
ich lese, denke und fühle die ganze Zeit mit, auch wenn ich wenig schreibe.
Zuerst mal macht mich die freundliche Zuneigung zwischen dir, argentina und dandelion richtig froh, es gibt nichts Wichtigeres als verstanden, gefragt und Ernst genommen zu werden, wenn man dabei ist, sich grundlegend neu zu "erfinden". Allein schafft man das nicht. Trost, Wärme und Verständnis sind die halbe Miete.
Was soll's, wenn es nicht rucki-zucki geht. Der Kopf ist immer schneller als Herz und Gewohnheiten. Sich was zuzutrauen, obwohl man öfter mal auf die Nase fliegt, ist viel wichtiger als ein schnelles Resultat, finde ich.
Deine Hartnäckigkeit, Offenheit und innere Bereitschaft, dich selbst in Frage zu stellen werden dazu führen, dass du es packst.
Bulimie und Alkoholmissbrauch, Circe hat das gut erkannt, haben viel mit schlechtem Gewissen und Auflehnung zu tun.
Hunger und Durst kann man nicht abschaffen, beiden liegt seelisch auch eine Sehnsucht zugrunde.
Angenommen und geliebt zu werden, für das, wer und wie man ist. Selbstannahme ist der Schlüssel, darum ist es auch so ein Hin und Her und Ringen.
Jeder Schritt nach Vorne in diese Richtung wird begleitet von einem "vielleicht bin ich es gar nicht Wert". Dann ist wieder Selbstbestrafung angesagt.
Wenn man diesen Mechanismus erkennt bei sich, trennen sich die äußeren Stimmen von den inneren.
Durch einen ganz lieben Freund hab ich es geschafft, dass ich die Angst bei mir selber zwar wahrnehme, aber sie ist nicht mehr ich. Ich bin diejenige, die sich ihr stellt, die mutig genug ist, ihr in die Augen zu schauen und zu fragen "So what?" Du kannst mir gar nichts, wenn ich es nicht zulasse.
Liebe Grüße, Conny
ich lese, denke und fühle die ganze Zeit mit, auch wenn ich wenig schreibe.
Zuerst mal macht mich die freundliche Zuneigung zwischen dir, argentina und dandelion richtig froh, es gibt nichts Wichtigeres als verstanden, gefragt und Ernst genommen zu werden, wenn man dabei ist, sich grundlegend neu zu "erfinden". Allein schafft man das nicht. Trost, Wärme und Verständnis sind die halbe Miete.
Was soll's, wenn es nicht rucki-zucki geht. Der Kopf ist immer schneller als Herz und Gewohnheiten. Sich was zuzutrauen, obwohl man öfter mal auf die Nase fliegt, ist viel wichtiger als ein schnelles Resultat, finde ich.
Deine Hartnäckigkeit, Offenheit und innere Bereitschaft, dich selbst in Frage zu stellen werden dazu führen, dass du es packst.
Bulimie und Alkoholmissbrauch, Circe hat das gut erkannt, haben viel mit schlechtem Gewissen und Auflehnung zu tun.
Hunger und Durst kann man nicht abschaffen, beiden liegt seelisch auch eine Sehnsucht zugrunde.
Angenommen und geliebt zu werden, für das, wer und wie man ist. Selbstannahme ist der Schlüssel, darum ist es auch so ein Hin und Her und Ringen.
Jeder Schritt nach Vorne in diese Richtung wird begleitet von einem "vielleicht bin ich es gar nicht Wert". Dann ist wieder Selbstbestrafung angesagt.
Wenn man diesen Mechanismus erkennt bei sich, trennen sich die äußeren Stimmen von den inneren.
Durch einen ganz lieben Freund hab ich es geschafft, dass ich die Angst bei mir selber zwar wahrnehme, aber sie ist nicht mehr ich. Ich bin diejenige, die sich ihr stellt, die mutig genug ist, ihr in die Augen zu schauen und zu fragen "So what?" Du kannst mir gar nichts, wenn ich es nicht zulasse.
Liebe Grüße, Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.
In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz
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Re: Der komplette Absturz!!!!
Hallo GT ( Conny) und alle,
Wie immer schön von dir zu hören. Du hast absolut Recht damit das es wichtig ist ein paar mal auf die Nase zu fliegen, als ein schnelles Resultat zu erzielen. Ich denke das spielt auch für die Zukunft eine wichtige Rolle. Falls man dann doch eines Tages an sein Ziel gekommen ist, weiß man wofür man so hart gekämpft hat und ich denke man überlegt es sich dann auch dreimal wieder zur Flasche zu greifen – wobei das nie ausgeschlossen werden darf.
Ich denke das ich diese Woche vor allem wegen diesem Forum - an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an Dandelino- einen riesigen Schritt nach vorne gemacht habe. Zum einen bin ich zu der Einsicht gekommen das man es ohne Hilfe nicht schafft und zum anderen musste ich auch über meinen eigenen Schatten springen um endlich auch mal mit dem Thema Bulimie rausrücken, obwohl ich mich ehrlich gesagt NIE beschäfftigt habe, bzw. bewusst nicht. Es war nicht leicht für mich, obwohl hier alles anonym ist, sich so zu „outen“ und seine Gefühle offen darzulegen – und sich damit verletzbar zu machen. Nur habe ich endlich verstanden das die Bulimie unmittelbar etwas mit meinem Alkoholismus zu tun zu hat. Diese ganzen wieso, weshalb, warum Fragen beantworten sich jetzt langsam, wie bei einem Puzzel, setzt sich jetzt ein Teil ans nächste. Hat man erstmal ein Teil gefunden, findet man auch mit einigem suchen das nächste. Im Moment bin ich auf dem „Autosuggestions Trip“. Habe nun auch gelernt das im Gehirn das Wort NICHT bzw. KEIN nicht ankommt. Ich kann mir also 1000 mal am Tag sagen „ich trinke keinen Alkohol“ oder „ ich trinke nicht mehr“, im Gehirn kommt nur „ ich trinke Alkohol“ an. Von jetzt an sage ich mir also nur noch „ Ich will Alkoholfrei leben“ .Wenn man mal im Internet surft und sich mit dem Thema Selbsterkennung auseinander setzt, sieht man wie wir selbst Tag ein Tag aus uns mit unseren Gedanken (die ART wie wir denken) in Probleme treiben. Hier:
http://www.palverlag.de/selbsterkenntnis-1.html
Sind ein paar Selbsterkenntnis Tests, die zum Teil nur 20 Sekunden dauern und das Ergebnis ist verblüffend. Besonders interessant fand ich die ersten 4. Kann nur jedem empfehlen sie einmal zu machen.
Jediglich dein Satz :
„Jeder Schritt nach Vorne in diese Richtung wird begleitet von einem "vielleicht bin ich es gar nicht Wert". Dann ist wieder Selbstbestrafung angesagt.“
Hat mich etwas gewundert. Also das trifft nun überhaupt nicht auf mich zu oder ich habe nie es bemerkt. Werde mal heute darüber nachdenken....
Was du in deinem letzten Absatz beschreibst ist glaube ich ähnlich mit dem was ich über die Autosuggestion schrieb. Wir können uns die Angst einreden und wir können sie uns genauso ausreden ( sieht Test 1 in dem Link oben). Das alles funktioniert natürlich auch nicht von heute auf morgen, aber immerhin ist es nun schön zu wissen das man diesen negativen Gefühlen auf eine ganz einfache Art entgegensteuern kann. Vielleicht werde ich dazu sogar einen neuen Thread in „Tipps und Tricks“ hier im Forum eröffnen.
Das du auch einen Schritt weiter bist freut mich natürlich sehr, vor allem weil wir einen ähnlichen Schritt getan haben und uns ja auch sonst sehr ähnlich sind. Würde mich sehr freuen weiterhin von dir zu hören wie es dir so ergeht.
Euch allen einen schönen Sonntag und 3. Advent!
Lg, Argentina
Wie immer schön von dir zu hören. Du hast absolut Recht damit das es wichtig ist ein paar mal auf die Nase zu fliegen, als ein schnelles Resultat zu erzielen. Ich denke das spielt auch für die Zukunft eine wichtige Rolle. Falls man dann doch eines Tages an sein Ziel gekommen ist, weiß man wofür man so hart gekämpft hat und ich denke man überlegt es sich dann auch dreimal wieder zur Flasche zu greifen – wobei das nie ausgeschlossen werden darf.
Ich denke das ich diese Woche vor allem wegen diesem Forum - an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an Dandelino- einen riesigen Schritt nach vorne gemacht habe. Zum einen bin ich zu der Einsicht gekommen das man es ohne Hilfe nicht schafft und zum anderen musste ich auch über meinen eigenen Schatten springen um endlich auch mal mit dem Thema Bulimie rausrücken, obwohl ich mich ehrlich gesagt NIE beschäfftigt habe, bzw. bewusst nicht. Es war nicht leicht für mich, obwohl hier alles anonym ist, sich so zu „outen“ und seine Gefühle offen darzulegen – und sich damit verletzbar zu machen. Nur habe ich endlich verstanden das die Bulimie unmittelbar etwas mit meinem Alkoholismus zu tun zu hat. Diese ganzen wieso, weshalb, warum Fragen beantworten sich jetzt langsam, wie bei einem Puzzel, setzt sich jetzt ein Teil ans nächste. Hat man erstmal ein Teil gefunden, findet man auch mit einigem suchen das nächste. Im Moment bin ich auf dem „Autosuggestions Trip“. Habe nun auch gelernt das im Gehirn das Wort NICHT bzw. KEIN nicht ankommt. Ich kann mir also 1000 mal am Tag sagen „ich trinke keinen Alkohol“ oder „ ich trinke nicht mehr“, im Gehirn kommt nur „ ich trinke Alkohol“ an. Von jetzt an sage ich mir also nur noch „ Ich will Alkoholfrei leben“ .Wenn man mal im Internet surft und sich mit dem Thema Selbsterkennung auseinander setzt, sieht man wie wir selbst Tag ein Tag aus uns mit unseren Gedanken (die ART wie wir denken) in Probleme treiben. Hier:
http://www.palverlag.de/selbsterkenntnis-1.html
Sind ein paar Selbsterkenntnis Tests, die zum Teil nur 20 Sekunden dauern und das Ergebnis ist verblüffend. Besonders interessant fand ich die ersten 4. Kann nur jedem empfehlen sie einmal zu machen.
Jediglich dein Satz :
„Jeder Schritt nach Vorne in diese Richtung wird begleitet von einem "vielleicht bin ich es gar nicht Wert". Dann ist wieder Selbstbestrafung angesagt.“
Hat mich etwas gewundert. Also das trifft nun überhaupt nicht auf mich zu oder ich habe nie es bemerkt. Werde mal heute darüber nachdenken....
Was du in deinem letzten Absatz beschreibst ist glaube ich ähnlich mit dem was ich über die Autosuggestion schrieb. Wir können uns die Angst einreden und wir können sie uns genauso ausreden ( sieht Test 1 in dem Link oben). Das alles funktioniert natürlich auch nicht von heute auf morgen, aber immerhin ist es nun schön zu wissen das man diesen negativen Gefühlen auf eine ganz einfache Art entgegensteuern kann. Vielleicht werde ich dazu sogar einen neuen Thread in „Tipps und Tricks“ hier im Forum eröffnen.
Das du auch einen Schritt weiter bist freut mich natürlich sehr, vor allem weil wir einen ähnlichen Schritt getan haben und uns ja auch sonst sehr ähnlich sind. Würde mich sehr freuen weiterhin von dir zu hören wie es dir so ergeht.
Euch allen einen schönen Sonntag und 3. Advent!
Lg, Argentina
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- Mann oder Frau?: [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Re: Der komplette Absturz!!!!
@ Circe,
Upss habe deine Antwort "überlesen" und jetzt erst entdeckt!!! Klasse das du mir das von dir erzählst und irgendwie auch unglaublich was Eltern unbewusst ihren Kindern antun. Wahrscheinlich haben weder deine Eltern noch meine es jemals böse gemeint, aber sie haben uns die Zukunft, auf Grund unserer Labilität, gründlich versaut. Ich denke die emotionale Labilität ist da auch sehr ausschlaggebend, weil wir ja DÜNN waren und wir DIES nicht erkannt haben. Ich gehe jetzt ohne mit der Wimper zu zucken davon aus das auch du NIE WIEDER Bulimie rückfällig geworden bist?! Zumindestens nicht das erbrechen als solches, aber wie du sagts, man hat die Sucht verschoben. Ich kann mir auch denken das du heute noch, genau wie ich, ein sehr schlanker Mensch bist! Hast du jemals über den Zusammenhang Bulimie - Alkohol nachgedacht? Als ich neulich so in den Bulimie Foren gelesen habe ist es auffällig gewesen, wieviele schrieben das sie Alkohol trinken um die Fressattacken und Brechanfälle zu unterdrücken und ich denke das ist sehr erschreckend, weil die meisten nicht ahnen auf welchem Weg sie sich befinden....
Liebe Grüße auch an dich,
Argentina
Upss habe deine Antwort "überlesen" und jetzt erst entdeckt!!! Klasse das du mir das von dir erzählst und irgendwie auch unglaublich was Eltern unbewusst ihren Kindern antun. Wahrscheinlich haben weder deine Eltern noch meine es jemals böse gemeint, aber sie haben uns die Zukunft, auf Grund unserer Labilität, gründlich versaut. Ich denke die emotionale Labilität ist da auch sehr ausschlaggebend, weil wir ja DÜNN waren und wir DIES nicht erkannt haben. Ich gehe jetzt ohne mit der Wimper zu zucken davon aus das auch du NIE WIEDER Bulimie rückfällig geworden bist?! Zumindestens nicht das erbrechen als solches, aber wie du sagts, man hat die Sucht verschoben. Ich kann mir auch denken das du heute noch, genau wie ich, ein sehr schlanker Mensch bist! Hast du jemals über den Zusammenhang Bulimie - Alkohol nachgedacht? Als ich neulich so in den Bulimie Foren gelesen habe ist es auffällig gewesen, wieviele schrieben das sie Alkohol trinken um die Fressattacken und Brechanfälle zu unterdrücken und ich denke das ist sehr erschreckend, weil die meisten nicht ahnen auf welchem Weg sie sich befinden....
Liebe Grüße auch an dich,
Argentina
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Re: Der komplette Absturz!!!!
Guten Morgen Argentina und alle anderen,
ich lese immer interessiert mit, komme aber derzeit nicht wirklich zum Schreiben, weil derzeit irgendwie fast alles schlecht läuft bei mir.
Ich möchte aber doch schreiben, dass ich die Auseinandersetzung mit dem Thema Süchte hier sehr toll und hilfreich finde. Ich fühle da sehr starkt mit. Insebesondere, da ich neben dem Alk auch noch in der Bulimie hänge.
LG Margolotta
ich lese immer interessiert mit, komme aber derzeit nicht wirklich zum Schreiben, weil derzeit irgendwie fast alles schlecht läuft bei mir.
Ich möchte aber doch schreiben, dass ich die Auseinandersetzung mit dem Thema Süchte hier sehr toll und hilfreich finde. Ich fühle da sehr starkt mit. Insebesondere, da ich neben dem Alk auch noch in der Bulimie hänge.
LG Margolotta
Vergiss das Vergangene, wende Dich dem Kommenden zu!
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Re: Der komplette Absturz!!!!
Hallo Margolotta,
Laß dich davon nicht unterkriegen das im Moment alles schief geht, solche Phasen haben wir alle mal. Die sind natürlich blöd aber vielleicht kannst du einen Nutzen draus ziehen um das nächste mal so einer Phase entgegenzusteuern? Ansonsten einfach ganz viel Geduld haben und bloß nicht das Ziel aus den Augen verlieren!!
Lg, Argentina
Laß dich davon nicht unterkriegen das im Moment alles schief geht, solche Phasen haben wir alle mal. Die sind natürlich blöd aber vielleicht kannst du einen Nutzen draus ziehen um das nächste mal so einer Phase entgegenzusteuern? Ansonsten einfach ganz viel Geduld haben und bloß nicht das Ziel aus den Augen verlieren!!
Lg, Argentina
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Re: Der komplette Absturz!!!!
Ein weiteres Hallo, meine liebe Argentina, hallo Alle!
Zielgerichtetes Denken funktioniert leider nicht immer, ist aber Trainigssache. Zweifellos wird es aber in der einen oder anderen Stresssituation aussetzen. Dann ist es wichtig, das neu erlernte Verhaltensmuster sitzen, wie ein Mandra. Aber zwanglos, als Selbstverständlichkeit und da wird Baclofen eine Krücke sein.
Ich denke, das alle Süchte einen Verdrängungsmechanismus gemein haben. Nicht die Problemverdrängung, sondern schon viel früher ein verdrängen der Selbsterkenntnis, weil diese uns nicht gefallen könnte. Dementsprechend wird es auch beim Verhalten starke Ähnlichkeiten und Ergänzungspotential geben. Viele Alkoholiger werden von Beruhigungsmitteln abhängig, weil sie damit entziehen. Oder viele nehmen Koks, um Ihre beruflichen Prozesse und die Kreativität am laufen zu halten und nach getaner Arbeit wird mit einem Downer runtergefahren. Auch Sport kann zur Suchtverschiebung führen und ungesund werden. Bei Einigen in meiner Therapie mußte der Therapeut Einhalt gebieten und auf die Regel: Alles in Maßen, verweisen. Denn schnell ist man wieder im Teufelskreis. Deshalb verdrängen wir auch die Selbsterkenntnis, weil wir Angst haben, dass wir unsere (zu hoch gesteckten) Erwartungen in uns selbst nicht erfüllen können.
Es freut mich überaus für Dich, dass es sich diesmal anders anfühlt. Ich weiß, was Du meinst. Es ist, als würde man plötzlich mit Schwimmhilfe schwimmen. Man hat Auftrieb und alles wird ein bisschen leichter. Der Zwang, ständig zu rudern fällt fast von einem ab und man ist sich dennoch bewußt, das man ohne Schwimmen auf der Stelle tritt.
Wie auch Circe schreibt, ist es eine simple Verlagerung, welche sich bei Dir eingeschlichen hat. Die Bulemie war ein erster eskalierend heftiger Ausbruch, das erste Aufbegehren gegen die Unvollkommenheit und die Unzufriedenheit mit Dir. Dann entwickelte sich langsam und schleichend die unbewußte Erkenntnis, dass es mit Alkohol ebenso vermeintlich funktioniert. Bei mir war es ja ähnlich, jedoch von Alkoholismus zu Alkoholismus, der Ausbruch in frühester Jugend bis hin zur Therapie, dann, nach 12 Jahren (8 trocken 4 kontrolliert) die falsche Erkenntnis, dass ich kein Alkoholiker bin und nicht auf Alkohol verzichten muß. Aber wenn eine Notwendigkeit dafür bestünde, wären wir mit Alkohol im Blut geboren worden.
Im Endeffekt bete ich hier immer wieder runter, was Conny so treffen in einer einzigen Nachricht beschreibt. Selbstakzeptanz und Geduld, beides unabdingbar miteinander verwoben, sind der Schlüssel zur Zufriedenheit. Wir alle sind auf dem Weg, uns das anzueignen. Keiner sagt, das es ein leichter Weg ist, aber er ist eine Aufwärtsspirale. Fehler und Rückschläge gehören genau so dazu, wie Erfolgserlebnisse und das zaghafte, fast schüchterne Annähern an uns selbst. "Vieleicht bin ich es nicht Wert" ist ja nur Ausdruck für die Selbstzweifel, welche in uns nagen. Jede Unsicherheit erzeugt in unserem Unterbewußtsein diese Aussage mit der Folge, wieder zu Kotzen oder zu Trinken, oder beides als Selbstbestrafung. Die Sucht, Alkohol oder Bulimie, Drogen, ist Selbstmord auf Raten, ist autoaggressives Verhalten, also Selbstbestrafung. Du hast Dir Deine Frage schon selbst beantwortet.
Ich halte es auch für eine gute Idee, unsere ganzen Erkenntnisse irgendwie zu Bündeln. Meine Regeln waren ein Ansatz dazu, Conny´s Zusammenfassung ein weiterer Teil, die Erkenntnis der Zusammenhänge von Bulimie und Alkohol ist ebenfalls unbezahlbar. Viele haben nicht die Geduld, das alles in unseren Threads zu finden, aber vor allem haben viele nicht die Zeit! Laßt uns die genaue Positionierung der Kernerkenntnisse im Forum mal planen. Tipps und Tricks ist da sehr gut, aber paßt da alles hinein? Vielleicht sollte es auch einen Bereich geben, welcher explizit für Bulimie steht. Da das doch eine starke "Einstiegsdroge" vor allem bei Frauen zu sein scheint. Ihr, Circe, Argentina, Margolotta und auch Conny könntet dort einen regen Austausch und Hilfestellungen an Hand Eurer Erfahrungen für Gleichgestellte ankurbeln. Auch sehe ich da Warnpotential für Bulimiker ...vor dem Switch zu Alkohol. Eure Hilfe muß es bei ihnen ja nicht so weit kommen lassen. Ich weiß, Ihr seid alle parallel mit Eurem eigenen "erfinden" beschäftigt, aber wie wir sehen, hilft uns das Schreiben ja selber weiter. Bin jedenfalls gespannt auf Eure Reaktion.
@Margolotta
Gib die Hoffnung nicht auf, jeder von uns kann Dir ein Lied zu Murphy´s Gesetzen vortragen. Es ist wie es ist, kommt eins, kommt alles. Aber das Gute daran ist, es werden mit Sicherheit wieder bessere Zeiten kommen und wir lernen daraus. Vieles kann man abwenden, wie Argentina Dir schon schrieb, vieles muß man auch nicht hinnehmen und anderes kann einem manchmal auch völlig egal sein. Nur nicht Du selber.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen nur das Beste. Wir sind schon was Besonderes.
Liebe Grüße
Dandelion
Zielgerichtetes Denken funktioniert leider nicht immer, ist aber Trainigssache. Zweifellos wird es aber in der einen oder anderen Stresssituation aussetzen. Dann ist es wichtig, das neu erlernte Verhaltensmuster sitzen, wie ein Mandra. Aber zwanglos, als Selbstverständlichkeit und da wird Baclofen eine Krücke sein.
Ich denke, das alle Süchte einen Verdrängungsmechanismus gemein haben. Nicht die Problemverdrängung, sondern schon viel früher ein verdrängen der Selbsterkenntnis, weil diese uns nicht gefallen könnte. Dementsprechend wird es auch beim Verhalten starke Ähnlichkeiten und Ergänzungspotential geben. Viele Alkoholiger werden von Beruhigungsmitteln abhängig, weil sie damit entziehen. Oder viele nehmen Koks, um Ihre beruflichen Prozesse und die Kreativität am laufen zu halten und nach getaner Arbeit wird mit einem Downer runtergefahren. Auch Sport kann zur Suchtverschiebung führen und ungesund werden. Bei Einigen in meiner Therapie mußte der Therapeut Einhalt gebieten und auf die Regel: Alles in Maßen, verweisen. Denn schnell ist man wieder im Teufelskreis. Deshalb verdrängen wir auch die Selbsterkenntnis, weil wir Angst haben, dass wir unsere (zu hoch gesteckten) Erwartungen in uns selbst nicht erfüllen können.
Es freut mich überaus für Dich, dass es sich diesmal anders anfühlt. Ich weiß, was Du meinst. Es ist, als würde man plötzlich mit Schwimmhilfe schwimmen. Man hat Auftrieb und alles wird ein bisschen leichter. Der Zwang, ständig zu rudern fällt fast von einem ab und man ist sich dennoch bewußt, das man ohne Schwimmen auf der Stelle tritt.
Wie auch Circe schreibt, ist es eine simple Verlagerung, welche sich bei Dir eingeschlichen hat. Die Bulemie war ein erster eskalierend heftiger Ausbruch, das erste Aufbegehren gegen die Unvollkommenheit und die Unzufriedenheit mit Dir. Dann entwickelte sich langsam und schleichend die unbewußte Erkenntnis, dass es mit Alkohol ebenso vermeintlich funktioniert. Bei mir war es ja ähnlich, jedoch von Alkoholismus zu Alkoholismus, der Ausbruch in frühester Jugend bis hin zur Therapie, dann, nach 12 Jahren (8 trocken 4 kontrolliert) die falsche Erkenntnis, dass ich kein Alkoholiker bin und nicht auf Alkohol verzichten muß. Aber wenn eine Notwendigkeit dafür bestünde, wären wir mit Alkohol im Blut geboren worden.
Im Endeffekt bete ich hier immer wieder runter, was Conny so treffen in einer einzigen Nachricht beschreibt. Selbstakzeptanz und Geduld, beides unabdingbar miteinander verwoben, sind der Schlüssel zur Zufriedenheit. Wir alle sind auf dem Weg, uns das anzueignen. Keiner sagt, das es ein leichter Weg ist, aber er ist eine Aufwärtsspirale. Fehler und Rückschläge gehören genau so dazu, wie Erfolgserlebnisse und das zaghafte, fast schüchterne Annähern an uns selbst. "Vieleicht bin ich es nicht Wert" ist ja nur Ausdruck für die Selbstzweifel, welche in uns nagen. Jede Unsicherheit erzeugt in unserem Unterbewußtsein diese Aussage mit der Folge, wieder zu Kotzen oder zu Trinken, oder beides als Selbstbestrafung. Die Sucht, Alkohol oder Bulimie, Drogen, ist Selbstmord auf Raten, ist autoaggressives Verhalten, also Selbstbestrafung. Du hast Dir Deine Frage schon selbst beantwortet.
Ich halte es auch für eine gute Idee, unsere ganzen Erkenntnisse irgendwie zu Bündeln. Meine Regeln waren ein Ansatz dazu, Conny´s Zusammenfassung ein weiterer Teil, die Erkenntnis der Zusammenhänge von Bulimie und Alkohol ist ebenfalls unbezahlbar. Viele haben nicht die Geduld, das alles in unseren Threads zu finden, aber vor allem haben viele nicht die Zeit! Laßt uns die genaue Positionierung der Kernerkenntnisse im Forum mal planen. Tipps und Tricks ist da sehr gut, aber paßt da alles hinein? Vielleicht sollte es auch einen Bereich geben, welcher explizit für Bulimie steht. Da das doch eine starke "Einstiegsdroge" vor allem bei Frauen zu sein scheint. Ihr, Circe, Argentina, Margolotta und auch Conny könntet dort einen regen Austausch und Hilfestellungen an Hand Eurer Erfahrungen für Gleichgestellte ankurbeln. Auch sehe ich da Warnpotential für Bulimiker ...vor dem Switch zu Alkohol. Eure Hilfe muß es bei ihnen ja nicht so weit kommen lassen. Ich weiß, Ihr seid alle parallel mit Eurem eigenen "erfinden" beschäftigt, aber wie wir sehen, hilft uns das Schreiben ja selber weiter. Bin jedenfalls gespannt auf Eure Reaktion.
@Margolotta
Gib die Hoffnung nicht auf, jeder von uns kann Dir ein Lied zu Murphy´s Gesetzen vortragen. Es ist wie es ist, kommt eins, kommt alles. Aber das Gute daran ist, es werden mit Sicherheit wieder bessere Zeiten kommen und wir lernen daraus. Vieles kann man abwenden, wie Argentina Dir schon schrieb, vieles muß man auch nicht hinnehmen und anderes kann einem manchmal auch völlig egal sein. Nur nicht Du selber.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen nur das Beste. Wir sind schon was Besonderes.
Liebe Grüße
Dandelion
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Re: Der komplette Absturz!!!!
Hallo Dandelino und alle,
Ich setze keine Wunder in meine denkweise und ich weiß auch das alleine schlechte Laune meine jetzige Denkweise völlig umstoßen kann, aber ich sehe es relativ gelassen, weil ich auch daraus nur wieder lernen werde.
Ich bin mir noch nicht sicher ob „EX Süchtige“, egal ob Alk, Drogen, etc. je wieder ganz normal „ticken“ oder nicht doch immer den Hang haben werde irgendetwas, sei es Sport, ein Hobby etc. „extrem“ ausüben werden. Ich könnte mir zumindestens bei mir denken das ich früher oder später wieder exessiv mit irgendwas anfangen werden, auch wenn ich jetzt noch nicht weiß was es sein könnte. Ich weiß nicht so genau ob du oder sonst wer das jetzt versteht. Ich meine damit auch keine neue Droge oder Sucht, sondern halt irgendetwas was dann meine Zeit ausfüllt.
Sehr bildlich dargestellt fand ich auch deine Erklärung mit der Schwimmhilfe, denn genauso fühle ich mich im Moment, das hast du sehr passend erklärt!! Ich fühle mich psychisch sehr stabil, was aber schnell umschwenken kann, deswegen traue ich mir selber noch nicht so recht, was gut so ist sonst werde ich wieder größenwahnsinnig! Dennoch finde ich es sehr verblüffend das ich plötzlich so „cool“ bin und das obwohl am Wochenende einige Dinge passiert sind wo ich noch vor einer Woche sofort zur Flasche gegriffen hätte. Mein Freund kam z.B. erst Samstagmorgen um 8 Uhr morgens nach Hause....ist für Argentinien zwar normal, aber ich bekomme jedesmal meine Krise, weil ich mir mein Kopfkino mache. Ich war denn ganzen Tag dann auch manchmal sehr unruhig, redete mir aber alle bösen Gedanken aus den Kopf und das hat zu meiner Überraschung sehr gut geklappt. Das soll jetzt aber auch nicht bedeuten das ich mir von nun an alles schön rede werde, aber ich will mir auch mit meinen Hirngespinsten das Leben nicht mehr verrückt machen! Sonntagabend bin ich auch wie geplant, aber mit großen Unbehagen ins Restaurant gefahren um meine Freundin zu treffen und der Abend war dann auch sehr nett. Auch die anderen 10 Leute am Tisch waren nett und ach ja, alle bis auf zwei, haben Bier getrunken, aber es hat mir gar nichts ausgemacht nichts zu trinken was ich aber von vorn herein gewusst hatte. Für mich ist nur der Augenblick schlimm wo ich am Restaurant ankomme und reingehen muss, davor graut es mir jedesmal. Zu meinem Glück waren sie dann auch wirklich noch nicht da und ich ging wieder raus und stand etwas panisch und unschlüssig zwischen den Tischen draußen rum....war ein wenig Albtraummässig aber ich habe es gemeistert!!!!! War gar nicht so schlimm.
Was mich an mir selbst wundert, das ich „früher“ ganz anders auf Bac reagiert habe. Ok die Dosis ist noch sehr niedrig, mal 30, mal 40 mg, aber früher hat das ausgereicht um gefühllos, depressiv, etc zu werden. Diesesmal nichts. Wahrscheinlich wird es auch gar nicht das Bac gewesen sein, obwohl viele von einer gewissen Gleichgültigkeit sprechen. Ich weiß auch noch nicht so genau was ich jetzt mit meiner Dosis machen werde, beibehalten oder raufdosieren, runter auf keinen Fall. Nur denke ich das ich mit der geringen Dosis nicht die WIRKLICHE Gleichgültigkeit dem Alkohol gegenüber erreichen werde, die ich mir zu erreichen wünsche. Ich werde mir dieses mal aber ganz Gewiss Connys und Circes Worte zu Herzen nehmen und viel Geduld haben.
Das mit dem Tipps und Tricks hatte ich prompt schon wieder vergessen!!! Einzige NW von Bac! In einem anderen Forum gibt es glaube ich eine „Abteilung“ für Essstörungen und Baclofen, aber ich weiß es nicht so genau. Das mit dem Switch von Bulimie zum Alk scheint ja nun auf der Hand zu liegen. Ich weiß nicht wieviele Forumsmitglieder es hier gibt, aber aktiv schreiben nicht mehr als 10 mit. Von „uns“ 10 haben also nun 3 ein Bulimie Problem gehabt oder haben es noch, also kann man sich ausrechnen wie hoch die Quote der Bulimiker ist die in den Alkohol abrutschen. Allerdings bezweifel ich es das man mit Bac es schafft sowohl Alkohol als auch Bulimie in den Griff zu bekommen! Wichtig wäre wahrscheinlich erst einmal weg vom Alk und dann von der Bulimie, aber ich weiß es nicht, ich weiß auch nicht was vom Betroffenen als schwerer angesehen wird. In meinem Fall kann ich nur sagen, wegen dem Alk bin ich von der Bulimie weg und „Dank“ Bac hoffentlich eines Tages vom Alk...Das Problem bei jeder Sucht ist generell das Gleiche, es fällt einem sehr schwer sich zu outen und die Hilflosigkeit die sich in einem breit macht wenn man versucht aufzuhören, es aber nicht schafft ist erschreckend. Das kann man glaube ich in jedem Suchtforum nachlesen. Damit muss ich mich mal am Wochenende beschäfftigen, unter der Woche fehlt mir die Zeit.
Das alles wollte ich gestern schon geschrieben haben, bin aber nicht mehr dazu gekommen ( wahrscheinlich fehlt auch die Hälfte von dem was ich schreiben wollte).
Euch allen einen schönen Tag!
LG, Argentina
Ich setze keine Wunder in meine denkweise und ich weiß auch das alleine schlechte Laune meine jetzige Denkweise völlig umstoßen kann, aber ich sehe es relativ gelassen, weil ich auch daraus nur wieder lernen werde.
Ich bin mir noch nicht sicher ob „EX Süchtige“, egal ob Alk, Drogen, etc. je wieder ganz normal „ticken“ oder nicht doch immer den Hang haben werde irgendetwas, sei es Sport, ein Hobby etc. „extrem“ ausüben werden. Ich könnte mir zumindestens bei mir denken das ich früher oder später wieder exessiv mit irgendwas anfangen werden, auch wenn ich jetzt noch nicht weiß was es sein könnte. Ich weiß nicht so genau ob du oder sonst wer das jetzt versteht. Ich meine damit auch keine neue Droge oder Sucht, sondern halt irgendetwas was dann meine Zeit ausfüllt.
Sehr bildlich dargestellt fand ich auch deine Erklärung mit der Schwimmhilfe, denn genauso fühle ich mich im Moment, das hast du sehr passend erklärt!! Ich fühle mich psychisch sehr stabil, was aber schnell umschwenken kann, deswegen traue ich mir selber noch nicht so recht, was gut so ist sonst werde ich wieder größenwahnsinnig! Dennoch finde ich es sehr verblüffend das ich plötzlich so „cool“ bin und das obwohl am Wochenende einige Dinge passiert sind wo ich noch vor einer Woche sofort zur Flasche gegriffen hätte. Mein Freund kam z.B. erst Samstagmorgen um 8 Uhr morgens nach Hause....ist für Argentinien zwar normal, aber ich bekomme jedesmal meine Krise, weil ich mir mein Kopfkino mache. Ich war denn ganzen Tag dann auch manchmal sehr unruhig, redete mir aber alle bösen Gedanken aus den Kopf und das hat zu meiner Überraschung sehr gut geklappt. Das soll jetzt aber auch nicht bedeuten das ich mir von nun an alles schön rede werde, aber ich will mir auch mit meinen Hirngespinsten das Leben nicht mehr verrückt machen! Sonntagabend bin ich auch wie geplant, aber mit großen Unbehagen ins Restaurant gefahren um meine Freundin zu treffen und der Abend war dann auch sehr nett. Auch die anderen 10 Leute am Tisch waren nett und ach ja, alle bis auf zwei, haben Bier getrunken, aber es hat mir gar nichts ausgemacht nichts zu trinken was ich aber von vorn herein gewusst hatte. Für mich ist nur der Augenblick schlimm wo ich am Restaurant ankomme und reingehen muss, davor graut es mir jedesmal. Zu meinem Glück waren sie dann auch wirklich noch nicht da und ich ging wieder raus und stand etwas panisch und unschlüssig zwischen den Tischen draußen rum....war ein wenig Albtraummässig aber ich habe es gemeistert!!!!! War gar nicht so schlimm.
Was mich an mir selbst wundert, das ich „früher“ ganz anders auf Bac reagiert habe. Ok die Dosis ist noch sehr niedrig, mal 30, mal 40 mg, aber früher hat das ausgereicht um gefühllos, depressiv, etc zu werden. Diesesmal nichts. Wahrscheinlich wird es auch gar nicht das Bac gewesen sein, obwohl viele von einer gewissen Gleichgültigkeit sprechen. Ich weiß auch noch nicht so genau was ich jetzt mit meiner Dosis machen werde, beibehalten oder raufdosieren, runter auf keinen Fall. Nur denke ich das ich mit der geringen Dosis nicht die WIRKLICHE Gleichgültigkeit dem Alkohol gegenüber erreichen werde, die ich mir zu erreichen wünsche. Ich werde mir dieses mal aber ganz Gewiss Connys und Circes Worte zu Herzen nehmen und viel Geduld haben.
Das mit dem Tipps und Tricks hatte ich prompt schon wieder vergessen!!! Einzige NW von Bac! In einem anderen Forum gibt es glaube ich eine „Abteilung“ für Essstörungen und Baclofen, aber ich weiß es nicht so genau. Das mit dem Switch von Bulimie zum Alk scheint ja nun auf der Hand zu liegen. Ich weiß nicht wieviele Forumsmitglieder es hier gibt, aber aktiv schreiben nicht mehr als 10 mit. Von „uns“ 10 haben also nun 3 ein Bulimie Problem gehabt oder haben es noch, also kann man sich ausrechnen wie hoch die Quote der Bulimiker ist die in den Alkohol abrutschen. Allerdings bezweifel ich es das man mit Bac es schafft sowohl Alkohol als auch Bulimie in den Griff zu bekommen! Wichtig wäre wahrscheinlich erst einmal weg vom Alk und dann von der Bulimie, aber ich weiß es nicht, ich weiß auch nicht was vom Betroffenen als schwerer angesehen wird. In meinem Fall kann ich nur sagen, wegen dem Alk bin ich von der Bulimie weg und „Dank“ Bac hoffentlich eines Tages vom Alk...Das Problem bei jeder Sucht ist generell das Gleiche, es fällt einem sehr schwer sich zu outen und die Hilflosigkeit die sich in einem breit macht wenn man versucht aufzuhören, es aber nicht schafft ist erschreckend. Das kann man glaube ich in jedem Suchtforum nachlesen. Damit muss ich mich mal am Wochenende beschäfftigen, unter der Woche fehlt mir die Zeit.
Das alles wollte ich gestern schon geschrieben haben, bin aber nicht mehr dazu gekommen ( wahrscheinlich fehlt auch die Hälfte von dem was ich schreiben wollte).
Euch allen einen schönen Tag!
LG, Argentina
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- Mann oder Frau?: [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Re: Der komplette Absturz!!!!
Hallo an alle
Gestern war kein guter Tag – der hat ja auch irgendwann mal kommen müssen!! Ich weiß auch ganz genau was dahinter steckt : Die Tage vor den Tagen, das klassische Frauen Problem !!
Ich wachte schon total unruhig auf, war den ganzen Tag gereizt, aufgedreht, konnte mich auf nichts konzentrieren und meine Autosuggestion war hoffnungslos. Abends tigerte ich sogar noch ins Zentrum um mich abzulenken, was aber auch nicht viel brachte. Irgendwie ging der Abend auch zu Ende aber ich bin auf Alarm, weil ich mich heute nicht großartig anders fühle, eher sogar noch unruhiger und mit Lust mich komplett abzuschießen!! Selbstzerstörung pur! Eigentlich hatte ich erwartet das ich da gegenansteuern kann aber im Moment fühle ich mich ziemlich hilflos und das obwohl es erst 11 Uhr morgens ist!
Hoffe also das ich den Tag irgendwie überstehe....grummel.
Lg, Argentina
Gestern war kein guter Tag – der hat ja auch irgendwann mal kommen müssen!! Ich weiß auch ganz genau was dahinter steckt : Die Tage vor den Tagen, das klassische Frauen Problem !!
Ich wachte schon total unruhig auf, war den ganzen Tag gereizt, aufgedreht, konnte mich auf nichts konzentrieren und meine Autosuggestion war hoffnungslos. Abends tigerte ich sogar noch ins Zentrum um mich abzulenken, was aber auch nicht viel brachte. Irgendwie ging der Abend auch zu Ende aber ich bin auf Alarm, weil ich mich heute nicht großartig anders fühle, eher sogar noch unruhiger und mit Lust mich komplett abzuschießen!! Selbstzerstörung pur! Eigentlich hatte ich erwartet das ich da gegenansteuern kann aber im Moment fühle ich mich ziemlich hilflos und das obwohl es erst 11 Uhr morgens ist!
Hoffe also das ich den Tag irgendwie überstehe....grummel.
Lg, Argentina
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