APunkts Schlusspunkt
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Re: APunkts Schlusspunkt
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Re: APunkts Schlusspunkt
Hallo Apunkt,
Äääääh, so langsam werden Deine Beiträge wirklich sowas von verwirrend !
Weißt Du, wir hier, denke ich, sind allesamt normal denkende Schreiber und möchten nur normale Beiträge, nicht so hoch wissenschaftliche Informationen von Dir.
Statistiken über Deinen Bacverlauf - sorry - langweilen mich. Schreibe doch nur für alle anwesenden klar und deutlich ohne diese Tralala Hintergründe.
Nichts für ungut.
Bin trotzdem nicht blöd!
LG Liese
Äääääh, so langsam werden Deine Beiträge wirklich sowas von verwirrend !
Weißt Du, wir hier, denke ich, sind allesamt normal denkende Schreiber und möchten nur normale Beiträge, nicht so hoch wissenschaftliche Informationen von Dir.
Statistiken über Deinen Bacverlauf - sorry - langweilen mich. Schreibe doch nur für alle anwesenden klar und deutlich ohne diese Tralala Hintergründe.
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Re: APunkts Schlusspunkt
Hallo Liese,
Du hast natürlich recht.
Es war unüberlegt und rücksichtslos von mir, in meinem Tagebuch so zu schreiben, wie ich eben schreibe, und damit zu riskieren, dass Du Dich langweilst.
Ich weiß nicht, ob ich Besserung geloben sollte, aber ich könnte natürlich künftig meinen Beiträgen den Hinweis voranstellen, dass das Lesen freiwillig ist?
Nix für ungut.
A.
Du hast natürlich recht.
Es war unüberlegt und rücksichtslos von mir, in meinem Tagebuch so zu schreiben, wie ich eben schreibe, und damit zu riskieren, dass Du Dich langweilst.
Ich weiß nicht, ob ich Besserung geloben sollte, aber ich könnte natürlich künftig meinen Beiträgen den Hinweis voranstellen, dass das Lesen freiwillig ist?
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Re: APunkts Schlusspunkt
Hallo,
Weißt du was mir gerade einfällt, könnte es sein, dass du mit deinen ausführlichen Beiträgen das Problem Trinken vergisst?
Das wäre natürlich toll.
Wünsche gute Woche.
LG Liese.
Weißt du was mir gerade einfällt, könnte es sein, dass du mit deinen ausführlichen Beiträgen das Problem Trinken vergisst?
Das wäre natürlich toll.
Wünsche gute Woche.
LG Liese.
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Re: APunkts Schlusspunkt
Hallo!
Bevor ich nachher mit den Ergebnissen der Auswertung loslege, noch eine Anmerkung zur gestrigen Kritik von @Liese an meinem Schreibstil. Ich schreibe hier, wie ich immer schreibe und ich schreibe hier in erster Linie für mich. Dies ist der Ort, an dem ich meine Gedanken zu meiner Abhängigkeitserkrankung zusammentrage, und es ist dieser Ort aus drei Gründen:
1.) Auf hier Geschriebenes kann ich problemlos von verschiedenen Orten zugreifen
2.) Aus naheliegenden Gründen möchte ich weder auf einem gemeinsam genutzten Familienrechner noch auf meinem Arbeitsplatzrechner im Institut irgendwelche Texte zu meinem überbordenden Alkoholkonsum liegen haben, deswegen schreibe ich das zwar häufig auf diesen Rechnern, stelle es dann aber hier ein verwische meine Spuren auf den anderen Rechnern.
3.) Vielleicht bringt irgendwas von meinem Geschreibsel ja irgendwem die zündende Idee, die noch gefehlt hat.
Ich sehe eigentlich keinen Grund, daran etwas zu ändern, und wer aus welchen Gründen auch immer irgendwas von mir nicht versteht und es aber wissen möchte, kann und darf sehr gern nachfragen.
Ich bitte aber auch um Verständnis, dass mich Anmerkungen, in denen dann steht, dass "normale" Menschen (was mich offensichtlich ausschließt) meine Beiträge nicht lesen wollen, auch nur verletzen.
Das muss doch nicht sein, denke ich.
Viele Grüße
A.
Bevor ich nachher mit den Ergebnissen der Auswertung loslege, noch eine Anmerkung zur gestrigen Kritik von @Liese an meinem Schreibstil. Ich schreibe hier, wie ich immer schreibe und ich schreibe hier in erster Linie für mich. Dies ist der Ort, an dem ich meine Gedanken zu meiner Abhängigkeitserkrankung zusammentrage, und es ist dieser Ort aus drei Gründen:
1.) Auf hier Geschriebenes kann ich problemlos von verschiedenen Orten zugreifen
2.) Aus naheliegenden Gründen möchte ich weder auf einem gemeinsam genutzten Familienrechner noch auf meinem Arbeitsplatzrechner im Institut irgendwelche Texte zu meinem überbordenden Alkoholkonsum liegen haben, deswegen schreibe ich das zwar häufig auf diesen Rechnern, stelle es dann aber hier ein verwische meine Spuren auf den anderen Rechnern.
3.) Vielleicht bringt irgendwas von meinem Geschreibsel ja irgendwem die zündende Idee, die noch gefehlt hat.
Ich sehe eigentlich keinen Grund, daran etwas zu ändern, und wer aus welchen Gründen auch immer irgendwas von mir nicht versteht und es aber wissen möchte, kann und darf sehr gern nachfragen.
Ich bitte aber auch um Verständnis, dass mich Anmerkungen, in denen dann steht, dass "normale" Menschen (was mich offensichtlich ausschließt) meine Beiträge nicht lesen wollen, auch nur verletzen.
Das muss doch nicht sein, denke ich.
Viele Grüße
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Re: APunkts Schlusspunkt
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Re: APunkts Schlusspunkt
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.
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Re: APunkts Schlusspunkt
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Re: APunkts Schlusspunkt
„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt."
Albert Einstein (1879 - 1955)
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Re: APunkts Schlusspunkt
Whoa, ist das ein Mistwetter! Wir wollten heute eigentlich mit der ganzen Abteilung grillen gehen, aber bei 12°C und Dauerregen eher dann doch nicht.
Daher heute schon mein Update hier, das eigentlich erst für morgen geplant war:
Nachdem ich in den 100 Tagen nach Erreichen der von mir noch gut vertragenen Baclofendosis (25 mg/d) vor allem Daten gesammelt und mich und mein restliches Trinkverhalten beobachtet und analysiert habe, habe ich nun den ersten Monat der aus den Ergebnissen abgeleiteten Selbsttherapie hinter mir.
Eher noch bescheidenes Ziel dieses Monats war zunächst die Konsolidierung der errechneten Baseline, also der durchschnittlichen Trinkmenge bzw. -tage im Beobachtungszeitraum
Somit galt es also, max. 10 Trinktage mit zusammen maximal 1400 Gramm konsumierten Alkohols zu wiederholen. Das entspricht der Hälfte der Trinktage vor Baclofen und einem Drittel der dabei konsumierten Menge. Interessanterweise entspricht es auch der Konsummenge,
Dies definierte also die aktuelle Obergrenze und ist das Maß, das ich als "missbräuchlichen" Anteil meines bisherigen Konsums identifiziert habe. Ich gehe bisher davon aus, dass der "süchtige" Anteil, also die anderen 10 bis 12 Trinktage und die übrigen 3000 Gramm Alkohol durch Baclofen erledigt ist.
Ich habe in diesem Monat zwei Therapiebausteine eingefügt, das allmorgendliche Ausfüllen einer tagesaktuellen, realistischen ToDo-Liste, und die tägliche (möglichst ebenfalls am Morgen auszuführende) "Ich-Zeit", also das geplante Einfügen einer Stunde Meditation, Musik, Gartenarbeit oder Sport.
Die ToDo habe ich mit einer Ausnahme täglich geführt, die "Ich-Zeit" habe ich fünf Mal ausfallen lassen. Es fällt mir schwer, mir tatsächlich eine "sinn-lose" Zeit zu gönnen, obwohl die positiven Auswirkungen spür- und sogar messbar sind. Das würde ich gern noch verbessern.
Aber, und darauf kommt es an: ich habe das erste Ziel erreicht und sogar einen zusätzlichen Abstinenztag eingebaut!
Ich hatte es gestern schon im Tagebuch von andi geschrieben: das Einhalten der Regeln fällt zunehmend leichter. Bei früheren Versuchen war es immer so, dass jeder Abstinenztag schlimmer war als der vorausgegangene. Als würde man mit einem zu voll gepackten Rucksack wandern: die Frage ist nicht, ob es Spaß macht, sondern nur, wie weit man kommt, bis man zusammenbricht.
Jetzt ist es so, dass die Tage mit zunehmender Abstinenzlänge besser werden. Was mir aber wirklich noch fehlt - und das erklärt die immer noch hohe Anzahl an Trinktagen - ist eine Alternativstrategie, wenn es hier wieder einmal stressig wird. Dann ist der - durchaus gezielte - Einsatz von Alkohol derzeit leider immer noch meine "beste" Strategie.
Bei mir geht es also, ( ) gewissermaßen um "Urlaub IM Leben statt Urlaub VOM Leben!"
Ein bemerkenswerter Aspekt der Therapie ist aber, dass der Einsatz von Alkohol jetzt gezielt erfolgt. Es "passiert" mir nicht mehr, sondern ich gehe bewusst hin und trinke ein paar Bier zum Ent-stressen. Entglitten ist mir der Konsum in diesem Monat nur an zwei Tagen, sonst wäre ich unter 1000 Gramm Alkohol ausgekommen.
Das Wesentliche scheint dabei der Gesichtspunkt der Kontrolle. Ich habe meine Trinktage eher zu Anfang bis Mitte dieses vergangenen Monats gehabt. Als mir diese "Joker Tage" so langsam ausgingen, habe ich den Rest des Monats ohne Probleme nichts mehr getrunken. Das offenbart den Umfang der zurückgewonnenen Handlungsmacht vielleicht am Deutlichsten, und diesen Umfang unterschätze ich offenbar derzeit noch: wenn ich nichts trinken will (weil meine Joker Tage aufgebraucht sind), dann trinke ich eben auch nichts, und das ist völlig o.k.
Bestätigt sich das in den kommenden 30 Tagen, beschleunige ich meine geplante Trinkmengenreduktion und schaue, ob ich statt zu meinem 50. Geburtstag im Mai nächsten Jahres vielleicht schon früher die zufriedene Abstinenz oder Minimalkonsum erreiche.
Das heißt insgesamt:.
Morgen beginnt der nächste Therapie-Monat, Zielgröße jetzt maximal 9 Trinktage mit max. 1.200 Gramm Alkohol. Zusätzlicher Therapiebaustein ist eine Motivations- bzw. Zielliste ergänzend zum ToDo (=ToDo + UmZu ), im Sinne von "wozu mache ich eigentlich das, was ich heute auf der ToDo habe"? Es macht einen Unterschied, ob auf der ToDo steht „Elternsprechtag *kotz*“, oder ob da steht „11.30 Termin bei Herrn X, um meinem Sohn in Mathe die entscheidende Hilfe geben zu können, sein Ziel zu erreichen!“.
Ring frei zur nächsten Runde!
Es grüßt ein mit sich zufriedener
A.
Daher heute schon mein Update hier, das eigentlich erst für morgen geplant war:
Nachdem ich in den 100 Tagen nach Erreichen der von mir noch gut vertragenen Baclofendosis (25 mg/d) vor allem Daten gesammelt und mich und mein restliches Trinkverhalten beobachtet und analysiert habe, habe ich nun den ersten Monat der aus den Ergebnissen abgeleiteten Selbsttherapie hinter mir.
Eher noch bescheidenes Ziel dieses Monats war zunächst die Konsolidierung der errechneten Baseline, also der durchschnittlichen Trinkmenge bzw. -tage im Beobachtungszeitraum
Somit galt es also, max. 10 Trinktage mit zusammen maximal 1400 Gramm konsumierten Alkohols zu wiederholen. Das entspricht der Hälfte der Trinktage vor Baclofen und einem Drittel der dabei konsumierten Menge. Interessanterweise entspricht es auch der Konsummenge,
Dies definierte also die aktuelle Obergrenze und ist das Maß, das ich als "missbräuchlichen" Anteil meines bisherigen Konsums identifiziert habe. Ich gehe bisher davon aus, dass der "süchtige" Anteil, also die anderen 10 bis 12 Trinktage und die übrigen 3000 Gramm Alkohol durch Baclofen erledigt ist.
Ich habe in diesem Monat zwei Therapiebausteine eingefügt, das allmorgendliche Ausfüllen einer tagesaktuellen, realistischen ToDo-Liste, und die tägliche (möglichst ebenfalls am Morgen auszuführende) "Ich-Zeit", also das geplante Einfügen einer Stunde Meditation, Musik, Gartenarbeit oder Sport.
Die ToDo habe ich mit einer Ausnahme täglich geführt, die "Ich-Zeit" habe ich fünf Mal ausfallen lassen. Es fällt mir schwer, mir tatsächlich eine "sinn-lose" Zeit zu gönnen, obwohl die positiven Auswirkungen spür- und sogar messbar sind. Das würde ich gern noch verbessern.
Aber, und darauf kommt es an: ich habe das erste Ziel erreicht und sogar einen zusätzlichen Abstinenztag eingebaut!
Ich hatte es gestern schon im Tagebuch von andi geschrieben: das Einhalten der Regeln fällt zunehmend leichter. Bei früheren Versuchen war es immer so, dass jeder Abstinenztag schlimmer war als der vorausgegangene. Als würde man mit einem zu voll gepackten Rucksack wandern: die Frage ist nicht, ob es Spaß macht, sondern nur, wie weit man kommt, bis man zusammenbricht.
Jetzt ist es so, dass die Tage mit zunehmender Abstinenzlänge besser werden. Was mir aber wirklich noch fehlt - und das erklärt die immer noch hohe Anzahl an Trinktagen - ist eine Alternativstrategie, wenn es hier wieder einmal stressig wird. Dann ist der - durchaus gezielte - Einsatz von Alkohol derzeit leider immer noch meine "beste" Strategie.
Bei mir geht es also, ( ) gewissermaßen um "Urlaub IM Leben statt Urlaub VOM Leben!"
Ein bemerkenswerter Aspekt der Therapie ist aber, dass der Einsatz von Alkohol jetzt gezielt erfolgt. Es "passiert" mir nicht mehr, sondern ich gehe bewusst hin und trinke ein paar Bier zum Ent-stressen. Entglitten ist mir der Konsum in diesem Monat nur an zwei Tagen, sonst wäre ich unter 1000 Gramm Alkohol ausgekommen.
Das Wesentliche scheint dabei der Gesichtspunkt der Kontrolle. Ich habe meine Trinktage eher zu Anfang bis Mitte dieses vergangenen Monats gehabt. Als mir diese "Joker Tage" so langsam ausgingen, habe ich den Rest des Monats ohne Probleme nichts mehr getrunken. Das offenbart den Umfang der zurückgewonnenen Handlungsmacht vielleicht am Deutlichsten, und diesen Umfang unterschätze ich offenbar derzeit noch: wenn ich nichts trinken will (weil meine Joker Tage aufgebraucht sind), dann trinke ich eben auch nichts, und das ist völlig o.k.
Bestätigt sich das in den kommenden 30 Tagen, beschleunige ich meine geplante Trinkmengenreduktion und schaue, ob ich statt zu meinem 50. Geburtstag im Mai nächsten Jahres vielleicht schon früher die zufriedene Abstinenz oder Minimalkonsum erreiche.
Das heißt insgesamt:.
Morgen beginnt der nächste Therapie-Monat, Zielgröße jetzt maximal 9 Trinktage mit max. 1.200 Gramm Alkohol. Zusätzlicher Therapiebaustein ist eine Motivations- bzw. Zielliste ergänzend zum ToDo (=ToDo + UmZu ), im Sinne von "wozu mache ich eigentlich das, was ich heute auf der ToDo habe"? Es macht einen Unterschied, ob auf der ToDo steht „Elternsprechtag *kotz*“, oder ob da steht „11.30 Termin bei Herrn X, um meinem Sohn in Mathe die entscheidende Hilfe geben zu können, sein Ziel zu erreichen!“.
Ring frei zur nächsten Runde!
Es grüßt ein mit sich zufriedener
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- Mann oder Frau?: [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Re: APunkts Schlusspunkt
Erstmal Respekt für Deine Ausführungen , ich finde die sehr aufschlussreich. Finde mich in vielem wieder, Ängste, Job schaffen, ein guter Ehemann und Vater zu sein, und zufällig werde ich auch im nächsten Jahr 50.
Die Bac-Tabletten habe ich seid heute, ich hab Sie lange angeststarrt: Lege ich nun los bin ich bereit für diesen Schritt. Und was ist das Ziel: 3 hab ich mir vorgenommen: Alkoholproblem in den Griff kriegen, mehr Sport und weniger Kippen.
Sport läuft, mache seid 1 Monat wieder Kampf"kunst", das tut megagut.
Kippen-das Nichtraucherspritzenseminar ist gebucht, im Sept hoffe ich das Laster in den Griff zu bekommen.
Alk-ja, ich starre immer noch auf die neuen Tabletten: Mein persönliches Ziel: Alk soll nicht mehr der Mittelpunkt sein, ich will wieder frei leben. 1-2Gläser Rotwein an 3-4 Tagen die Woche wäre mein erstes Ziel (scheiss auf WHO Empfehlungen, die stimmen eh nicht. Klinischr Studien belegen eindeutig, dass 30-50g Alkohol/Tag die Lebenserwartung signifikant steigert, aber wegen dem Suchtpotential sollten trinkfreie Tage Pflicht sein)
Tja, nun starre ich weiter auf die kleinen weissen Bac- Pillen, sehen ja ganz harmlos aus... Denke bald hab ich den Mut zu beginnen
Die Bac-Tabletten habe ich seid heute, ich hab Sie lange angeststarrt: Lege ich nun los bin ich bereit für diesen Schritt. Und was ist das Ziel: 3 hab ich mir vorgenommen: Alkoholproblem in den Griff kriegen, mehr Sport und weniger Kippen.
Sport läuft, mache seid 1 Monat wieder Kampf"kunst", das tut megagut.
Kippen-das Nichtraucherspritzenseminar ist gebucht, im Sept hoffe ich das Laster in den Griff zu bekommen.
Alk-ja, ich starre immer noch auf die neuen Tabletten: Mein persönliches Ziel: Alk soll nicht mehr der Mittelpunkt sein, ich will wieder frei leben. 1-2Gläser Rotwein an 3-4 Tagen die Woche wäre mein erstes Ziel (scheiss auf WHO Empfehlungen, die stimmen eh nicht. Klinischr Studien belegen eindeutig, dass 30-50g Alkohol/Tag die Lebenserwartung signifikant steigert, aber wegen dem Suchtpotential sollten trinkfreie Tage Pflicht sein)
Tja, nun starre ich weiter auf die kleinen weissen Bac- Pillen, sehen ja ganz harmlos aus... Denke bald hab ich den Mut zu beginnen
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Re: APunkts Schlusspunkt
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Re: APunkts Schlusspunkt
Gott-im-Himmel!
Korrektur der Korrektur, ich hatte versehentlich eine Woche der 100-Tage-Messreihe in der Auswertung des letzten Monats, darum waren die Zahlen so ulkig.
Hier also nun (hoffentlich...) endgültig:
erster Monat der aus der Messreihe ermittelten Selbsttherapie:
Trinktage: 7 von 10 erlaubten Tagen genutzt,
Trinkmenge: 1340 von 1400 erlaubten Gramm Alkohol genutzt.
Ich habe aber trotz dieses sehr ermutigenden Ergebnisses, wie oben angekündigt, die Vorgaben (9 TT, 1200 g.max) für den laufenden, zweiten Monat der Selbsttherapie noch unangetastet gelassen. So, wie das im Moment läuft, werde ich aber voraussichtlich meine stufenweise Rückführung des Konsums ab Monat 3 beschleunigen können.
Die Baclofeneinnahme stellt schon eine unglaubliche Erleichterung auf dem Weg in die Suchtfreiheit dar!
Viele Grüße
A.
Korrektur der Korrektur, ich hatte versehentlich eine Woche der 100-Tage-Messreihe in der Auswertung des letzten Monats, darum waren die Zahlen so ulkig.
Hier also nun (hoffentlich...) endgültig:
erster Monat der aus der Messreihe ermittelten Selbsttherapie:
Trinktage: 7 von 10 erlaubten Tagen genutzt,
Trinkmenge: 1340 von 1400 erlaubten Gramm Alkohol genutzt.
Ich habe aber trotz dieses sehr ermutigenden Ergebnisses, wie oben angekündigt, die Vorgaben (9 TT, 1200 g.max) für den laufenden, zweiten Monat der Selbsttherapie noch unangetastet gelassen. So, wie das im Moment läuft, werde ich aber voraussichtlich meine stufenweise Rückführung des Konsums ab Monat 3 beschleunigen können.
Die Baclofeneinnahme stellt schon eine unglaubliche Erleichterung auf dem Weg in die Suchtfreiheit dar!
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Re: APunkts Schlusspunkt
Finde echt gut, wie Du dich in Statistik vertiefst. Ist ja auf einem wissenschaftlichen Prognose-Ziel-Ist/Soll Level. Gefällt mir
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Re: APunkts Schlusspunkt
Dank Dir lieber andi!
Ich freu mich immer, wenn jemand sich über methodisch-statistische Ansätze freut, statt sie mit dem sattsam bekannten Zitat, man solle ihnen nur trauen, wenn man sie selbst fälscht, abzutun.
Ich schiebe hier entgegen meines Rhythmus mal einen Zwischenbericht ein:
es ist unglaublich!
Es geht mir so gut, wie glaube ich noch nie in meinem Leben.
Ich habe faktisch kein Craving mehr, es scheint sich im Augenblick so alle acht bis zehn Tage ein bisschen die Lust auf (nicht das Verlangen nach!) ein paar Bierchen aufzubauen, und das wars.
Da ich derzeit noch kein sklavisch einzuhaltendes Abstinenzgebot in mein Programm aufgenommen habe, habe ich auch kein schlechtes Gewissen, dem ab und an nachzugeben. Ich kaufe dann in aller Ruhe eine zu meinem Programm passende, abgezählte Menge meines Lieblingsbiers, stelle mir das in Ruhe kalt, und trinke es dann in Ruhe, wenn die Zeit dafür o.k. ist.
Also, nochmal zum Verstehen. Ich kann es auch heute kaufen, und übermorgen trinken! Oder nächste Woche. Oder heute Abend.
Und wenn die abgezählte Menge ausgetrunken ist, fahre ich auch nicht mehr mit schlechtem Gewissen und 0,49999 Promille in der Blutbahn Nachschub holen oder so ein Mist.
Ich denke, wenn das so weitergeht, werde ich tatsächlich das Ziel des moderaten Weiterkonsums anpeilen, der dann irgendwo bei Samstag abends drei, vier Flaschen Bier liegen soll und fertig ist die Laube.
Ich hatte dieses Ziel für mich heimlich unter der Bettdecke schon vorformuliert, aber ehrlich gesagt nicht daran geglaubt, dass es tatsächlich umzusetzen wäre. (Da sitzt die Sozialisation, nach der, wer einmal abhängig war, den Rest seines Lebens bitteschön selbst auf Weißbrot oder Rosinen zu verzichten habe, doch verdammt tief.)
Im Moment sieht es aber genau danach aus!
Ich reduziere nach Programm weiter und berichte dann am Ende des laufenden, zweiten aktiven Therapiemonats am 11. September.
Falls ich nicht vorher wieder vor Glückseeligkeit überlaufe und einen Zwischenbericht schreibe. Was passieren kann.
Liebe Grüße und Danke für Eure Hilfe!
A.
Ich freu mich immer, wenn jemand sich über methodisch-statistische Ansätze freut, statt sie mit dem sattsam bekannten Zitat, man solle ihnen nur trauen, wenn man sie selbst fälscht, abzutun.
Ich schiebe hier entgegen meines Rhythmus mal einen Zwischenbericht ein:
es ist unglaublich!
Es geht mir so gut, wie glaube ich noch nie in meinem Leben.
Ich habe faktisch kein Craving mehr, es scheint sich im Augenblick so alle acht bis zehn Tage ein bisschen die Lust auf (nicht das Verlangen nach!) ein paar Bierchen aufzubauen, und das wars.
Da ich derzeit noch kein sklavisch einzuhaltendes Abstinenzgebot in mein Programm aufgenommen habe, habe ich auch kein schlechtes Gewissen, dem ab und an nachzugeben. Ich kaufe dann in aller Ruhe eine zu meinem Programm passende, abgezählte Menge meines Lieblingsbiers, stelle mir das in Ruhe kalt, und trinke es dann in Ruhe, wenn die Zeit dafür o.k. ist.
Also, nochmal zum Verstehen. Ich kann es auch heute kaufen, und übermorgen trinken! Oder nächste Woche. Oder heute Abend.
Und wenn die abgezählte Menge ausgetrunken ist, fahre ich auch nicht mehr mit schlechtem Gewissen und 0,49999 Promille in der Blutbahn Nachschub holen oder so ein Mist.
Ich denke, wenn das so weitergeht, werde ich tatsächlich das Ziel des moderaten Weiterkonsums anpeilen, der dann irgendwo bei Samstag abends drei, vier Flaschen Bier liegen soll und fertig ist die Laube.
Ich hatte dieses Ziel für mich heimlich unter der Bettdecke schon vorformuliert, aber ehrlich gesagt nicht daran geglaubt, dass es tatsächlich umzusetzen wäre. (Da sitzt die Sozialisation, nach der, wer einmal abhängig war, den Rest seines Lebens bitteschön selbst auf Weißbrot oder Rosinen zu verzichten habe, doch verdammt tief.)
Im Moment sieht es aber genau danach aus!
Ich reduziere nach Programm weiter und berichte dann am Ende des laufenden, zweiten aktiven Therapiemonats am 11. September.
Falls ich nicht vorher wieder vor Glückseeligkeit überlaufe und einen Zwischenbericht schreibe. Was passieren kann.
Liebe Grüße und Danke für Eure Hilfe!
A.
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Re: APunkts Schlusspunkt
12. September, der zweite Monat der aktiven Selbsttherapie ist vorbei.
Das Ziel respektive die Obergrenze auf "Level 2" betrug
9 Trinktage, 1200 Gramm alc.
Beides habe ich trotz hohen beruflichen Druckes locker eingehalten. Es war weitgehend mühelos, die Trinktage verliefen bis auf zwei in WHO-konformem Umfang, es gab keine aufeinanderfolgenden Trinktage und kein Frusttrinken mehr. Die zwei Tage mit deutlich überhöhtem Konsum waren nicht zwanghaft, sondern meiner nach wie vor noch nicht ausreichenden Fähigkeit zur Verarbeitung einer bestimmten Konstellation von Stimmungen geschuldet.
Diese gefährliche Gemengelage von Gefühlen tritt verstärkt auf bei hohem beruflichen Stress gepaart mit sehr guter Aufgabenbewältigung und sehr hoher Selbstwirksamkeit bei sehr niedriger Angst.
Wenn ich also unter (zu?) hohem Druck stehe und trotzdem sehr gut damit klar komme, dann jagt es noch den Korken aus der Flasche.
Wieder runterkommen, Übermut, Heldenbrust mit Überbreite. Das ist noch meine Explosivlage, da muss ich noch dran.
Aber die Vorgaben für die letzten 30 Tage habe ich gut erfüllt, heißt:
Obergrenze bis 11. Oktober:
max. 8 Trinktage, max. 1000 Gramm alc.
Bisher eingeführte Therapiebausteine:
tägliche realistische ToDo-Liste
tägliche Ziel-Liste
(also task & target bzw. WAS mache ich heute und WOZU?)
tägliche Stunde Meditation/Musik/Garten/Sport (diesen Baustein täglich einzuhalten fällt mir immer noch schwer. Eine Stunde "nutzloser" Zeit nur für mich - das scheine ich mir selbst noch nicht regelmäßig zuzugestehen. Es wird aber besser.)
Neuer Therapiebaustein: eine Einheit Kraftsport morgens. Die Variable Meditation etc. ("MeMuGaSp") wird aufgeteilt. Die meditative Gartenarbeit lege ich mit der eigentlichen Meditation zusammen, beides habe ich in den letzten Monaten eher wenig gemacht und der gefühlte Unterschied zwischen den beiden Bereichen ist vernachlässigbar. Ob ich im Lotussitz vor der Wand hocke oder mit der Schere den Wildwuchs aus der Hecke knipse, ist in der ausgleichenden Wirkung einerlei und im Grund eher wetterabhängig.
Der Sport wird getrennt in kurzen, aber heftigen Kraftsport und Ausdauer, denn das macht im Ergebnis einen klaren Unterschied zwischen aufputschen und ausgleichen.
Das heißt, der tägliche morgendliche Kraftsport ist jetzt fest eingebaut, hinzu kommt eine frei wählbaren Einheit Meditation/Musik/Ausdauersport. Sollte es sich herausstellen, dass der morgendliche Kraftsport keine gute Idee ist (Stichwort: aufputschen, Heldenbrust...), werde ich das wieder herausnehmen. Ich erwarte mir davon aber eine positive Auswirkung auf die Variable "Gefühlte Gesundheit", die einen wichtigen Baustein für den Tag insgesamt darstellt.
LG
A.
Das Ziel respektive die Obergrenze auf "Level 2" betrug
9 Trinktage, 1200 Gramm alc.
Beides habe ich trotz hohen beruflichen Druckes locker eingehalten. Es war weitgehend mühelos, die Trinktage verliefen bis auf zwei in WHO-konformem Umfang, es gab keine aufeinanderfolgenden Trinktage und kein Frusttrinken mehr. Die zwei Tage mit deutlich überhöhtem Konsum waren nicht zwanghaft, sondern meiner nach wie vor noch nicht ausreichenden Fähigkeit zur Verarbeitung einer bestimmten Konstellation von Stimmungen geschuldet.
Diese gefährliche Gemengelage von Gefühlen tritt verstärkt auf bei hohem beruflichen Stress gepaart mit sehr guter Aufgabenbewältigung und sehr hoher Selbstwirksamkeit bei sehr niedriger Angst.
Wenn ich also unter (zu?) hohem Druck stehe und trotzdem sehr gut damit klar komme, dann jagt es noch den Korken aus der Flasche.
Wieder runterkommen, Übermut, Heldenbrust mit Überbreite. Das ist noch meine Explosivlage, da muss ich noch dran.
Aber die Vorgaben für die letzten 30 Tage habe ich gut erfüllt, heißt:
Obergrenze bis 11. Oktober:
max. 8 Trinktage, max. 1000 Gramm alc.
Bisher eingeführte Therapiebausteine:
tägliche realistische ToDo-Liste
tägliche Ziel-Liste
(also task & target bzw. WAS mache ich heute und WOZU?)
tägliche Stunde Meditation/Musik/Garten/Sport (diesen Baustein täglich einzuhalten fällt mir immer noch schwer. Eine Stunde "nutzloser" Zeit nur für mich - das scheine ich mir selbst noch nicht regelmäßig zuzugestehen. Es wird aber besser.)
Neuer Therapiebaustein: eine Einheit Kraftsport morgens. Die Variable Meditation etc. ("MeMuGaSp") wird aufgeteilt. Die meditative Gartenarbeit lege ich mit der eigentlichen Meditation zusammen, beides habe ich in den letzten Monaten eher wenig gemacht und der gefühlte Unterschied zwischen den beiden Bereichen ist vernachlässigbar. Ob ich im Lotussitz vor der Wand hocke oder mit der Schere den Wildwuchs aus der Hecke knipse, ist in der ausgleichenden Wirkung einerlei und im Grund eher wetterabhängig.
Der Sport wird getrennt in kurzen, aber heftigen Kraftsport und Ausdauer, denn das macht im Ergebnis einen klaren Unterschied zwischen aufputschen und ausgleichen.
Das heißt, der tägliche morgendliche Kraftsport ist jetzt fest eingebaut, hinzu kommt eine frei wählbaren Einheit Meditation/Musik/Ausdauersport. Sollte es sich herausstellen, dass der morgendliche Kraftsport keine gute Idee ist (Stichwort: aufputschen, Heldenbrust...), werde ich das wieder herausnehmen. Ich erwarte mir davon aber eine positive Auswirkung auf die Variable "Gefühlte Gesundheit", die einen wichtigen Baustein für den Tag insgesamt darstellt.
LG
A.
"Everyone wants to be Cary Grant. Even I want to be Cary Grant." (Cary Grant)
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- Mann oder Frau?: [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.
Ich werde in weniger als acht Monaten 50 Jahre alt.
Seit ich 15 Jahre alt war, habe ich eigentlich das Leben eines Fremden gelebt. Es war nicht schlecht, wirklich nicht. Aber es war doch auch nicht meins.
Und jetzt möchte ich mir - jeden Morgen - eine einzige Frage neu beantworten: von den zwanzig, vielleicht dreißig Jahren, die mir mit ein bisschen Glück noch bleiben, wie viele Tage davon möchte ich noch nach sechs Stunden beenden? Müde, schlafend, unkonzentriert, mich für meine Fahne schämend? Wieder nicht in meinem Leben, sondern in irgendeinem, das mir zu klein geworden ist wie ein alter Mantel?
Bis zum Ende meiner statistischen Lebenserwartung stehen mir rechnerisch noch exakt 8996 Tage zu.
8996 Sonnenauf- und Untergänge, 8996 Kapitel, die geschrieben werden könnten.
Wie viele davon habe ich noch zu verschenken?
Ich habe mit Hilfe von Baclofen und meinem persönlichen Interventionsprogramm, das auf genauen Beobachtungen meines (Trink-) Verhaltens beruht, geschafft, meine monatliche Trinkmenge von rund 2.500 bis 3.000 Gramm Reinalkohol zu reduzieren auf max. 1.000 Gramm.
Und das ohne große Mühe.
Jetzt stelle ich schon den dritten Monat in Folge fest, dass mein sukzessives Trinkmengen-Reduktionsprogramm schlicht dazu führt, dass ich in den ersten zehn Tagen des Monats nach ähnlichem Muster trinke wie vor Beginn der Baclofen-Behandlung, dann kommt der Schnitt, nach dem ich mir noch so 100 bis 200 Gramm Reinalkohol als „Reserve“ aufbewahre und sie bis Monatsende auch nicht mehr aufbrauche.
Zudem stören mich die Konsum- und Folgetage zusehends. Es schmeckt mir eigentlich nicht mehr, es wirkt auch irgendwie nicht mehr. An einem Konsumtag kann ich das hier im Forum öfter genannte Aufheben der Baclofen-Wirkung durch den Alkohol überhaupt nicht nachvollziehen. Folgt aber auf einen Konsumtag ein weiterer, dann genügt praktisch ein Bier, um mich aus der Wohlfühlzone zurück in die altbekannte, angstgetriebene, unsichere Existenz zurück zu spülen, von der ich dreißig Jahre lang dachte, das sei eben „Ich“.
Anschließend braucht es zwei, drei, manchmal vier Tage, um wieder in die Wohlfühlzone zurückzukehren, von der ich mittlerweile hoffe, das sei tatsächlich „Ich“.
Zusammen mit den Konsumtagen vier, manchmal sechs verlorene Tage. Ungeschrieben gebliebene Kapitel vom Leben des A.
Das ist dumm, und dummes Zeug kann einem passieren, kein Problem. Man muss es aber nicht zwingend zur Routine machen.
Also, Schluss damit. Ich reduziere meine Trinkmenge nicht, wie geplant, bis Mai 2017 auf WHO-Norm.
Ich reduziere jetzt auf Null. Es reicht einfach, was soll das noch?
Ich kann die verlorene Zeit seit meinem 15. Geburtstag nicht zurückholen, weg ist weg.
Ich kann aber verhindern, dass ich in meinem Restleben, wie lang es denn nun noch sein möge, auch nur noch einen einzigen Tag an den blöden Alkohol verschwende.
Viele Grüße
A.
Ich werde in weniger als acht Monaten 50 Jahre alt.
Seit ich 15 Jahre alt war, habe ich eigentlich das Leben eines Fremden gelebt. Es war nicht schlecht, wirklich nicht. Aber es war doch auch nicht meins.
Und jetzt möchte ich mir - jeden Morgen - eine einzige Frage neu beantworten: von den zwanzig, vielleicht dreißig Jahren, die mir mit ein bisschen Glück noch bleiben, wie viele Tage davon möchte ich noch nach sechs Stunden beenden? Müde, schlafend, unkonzentriert, mich für meine Fahne schämend? Wieder nicht in meinem Leben, sondern in irgendeinem, das mir zu klein geworden ist wie ein alter Mantel?
Bis zum Ende meiner statistischen Lebenserwartung stehen mir rechnerisch noch exakt 8996 Tage zu.
8996 Sonnenauf- und Untergänge, 8996 Kapitel, die geschrieben werden könnten.
Wie viele davon habe ich noch zu verschenken?
Ich habe mit Hilfe von Baclofen und meinem persönlichen Interventionsprogramm, das auf genauen Beobachtungen meines (Trink-) Verhaltens beruht, geschafft, meine monatliche Trinkmenge von rund 2.500 bis 3.000 Gramm Reinalkohol zu reduzieren auf max. 1.000 Gramm.
Und das ohne große Mühe.
Jetzt stelle ich schon den dritten Monat in Folge fest, dass mein sukzessives Trinkmengen-Reduktionsprogramm schlicht dazu führt, dass ich in den ersten zehn Tagen des Monats nach ähnlichem Muster trinke wie vor Beginn der Baclofen-Behandlung, dann kommt der Schnitt, nach dem ich mir noch so 100 bis 200 Gramm Reinalkohol als „Reserve“ aufbewahre und sie bis Monatsende auch nicht mehr aufbrauche.
Zudem stören mich die Konsum- und Folgetage zusehends. Es schmeckt mir eigentlich nicht mehr, es wirkt auch irgendwie nicht mehr. An einem Konsumtag kann ich das hier im Forum öfter genannte Aufheben der Baclofen-Wirkung durch den Alkohol überhaupt nicht nachvollziehen. Folgt aber auf einen Konsumtag ein weiterer, dann genügt praktisch ein Bier, um mich aus der Wohlfühlzone zurück in die altbekannte, angstgetriebene, unsichere Existenz zurück zu spülen, von der ich dreißig Jahre lang dachte, das sei eben „Ich“.
Anschließend braucht es zwei, drei, manchmal vier Tage, um wieder in die Wohlfühlzone zurückzukehren, von der ich mittlerweile hoffe, das sei tatsächlich „Ich“.
Zusammen mit den Konsumtagen vier, manchmal sechs verlorene Tage. Ungeschrieben gebliebene Kapitel vom Leben des A.
Das ist dumm, und dummes Zeug kann einem passieren, kein Problem. Man muss es aber nicht zwingend zur Routine machen.
Also, Schluss damit. Ich reduziere meine Trinkmenge nicht, wie geplant, bis Mai 2017 auf WHO-Norm.
Ich reduziere jetzt auf Null. Es reicht einfach, was soll das noch?
Ich kann die verlorene Zeit seit meinem 15. Geburtstag nicht zurückholen, weg ist weg.
Ich kann aber verhindern, dass ich in meinem Restleben, wie lang es denn nun noch sein möge, auch nur noch einen einzigen Tag an den blöden Alkohol verschwende.
Viele Grüße
A.
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- Mann oder Frau?: [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Re: APunkts Schlusspunkt
Eine wirklich tolle Entscheidung.
Morgens Elmex abends Aronal. Heute riskiere ich mal was .
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- Mann oder Frau?: [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Re: APunkts Schlusspunkt
Ein beeindruckendes Statement. Alle Achtung ! Ich wünsche dir Erfolg bei deinem Vorhaben.
Alles Gute
Lisbeth
Alles Gute
Lisbeth
[phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
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