einen Versuch ist es wert
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- Mann oder Frau?: [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
einen Versuch ist es wert
Hallo zusammen, lese auch schon einige Zeit hier mit und nachdem ich nun einen Arzt an meinem Wohnort gefunden habe, der mir bac verschreibt und mich betreut, möchte ich mich nun auch "offiziell" vorstellen:
Ich bin 60 Jahre, habe 2 erwachsene Söhne und lebe alleine. Seit meinem 17. Lebensjahr leide ich an einer Angststörung. Vor 40 Jahren ging man noch nicht so offen wie heute mit psychischen "Defekten" um und ich schämte mich sehr für diese Ängste, auch weil mein Umfeld wenig Verständnis dafür zeigt. Bekam oft zu hören "reiß dich doch endlich mal zusammen". Ich wurde eine Meisterin im Ausreden erfinden. Viele Dinge konnte ich nicht tun, zB. mehr als ein paar Hundert Meter laufen, ohne das Auto in meiner Nähe zu wissen. Öffentliche Verkehrsmittel benutzte ich fast 30 Jahre nicht. Es war eine schlimme Zeit. Nachdem ich ständig mit Angst lebte, hatte ich natürlich auch Angst vor Alkohol. Ist aber leider nicht so geblieben.
Ich war Anfang 30 als ich nach meiner Scheidung einen Mann kennen lernte, der, wie mir heute klar ist, Alkoholiker war. Damals war mir das nicht bewusst. Durch ihn kam ich das erste Mal mit Alkohol in Berührung und merkte sehr schnell, dass ich meine Ängste durch Alkohol reduzieren konnte. Klappte am Anfang wunderbar. Aber die Menge, die ich hierzu benötigte, stieg sehr schnell auf 1 Flasche Wein pro Abend an. Mitte 40 begann ich endlich eine Verhaltenstherapie. Wusste bis dahin nicht, dass es überhaupt so etwas gibt. Da war mein Alkoholkonsum in meinen Augen schon recht kritisch, 1 Liter Wein pro Abend reichte schon lange nicht mehr. Mein Therapeut meinte, dass es "nur eine dumme Angewohnheit" von mir sei und ich solle einfach mal versuchen, weniger zu trinken. Aber genau DAS war ja all die Jahre mein Problem: ich konnte nicht aufhören.
Richtig heftig ist mein Trinkverhalten seit ca. 5 Jahren. Habe da meinen Lebensgefährten verloren, mit dem ich 10 Jahre zusammen war und bei dem ich mich zum ersten Mal in meinem Leben akzeptiert fühlte, trotz meiner Ängste. Mein momentaner Konsum liegt bei bis zu 2 l Wein täglich. Am Wochenende kann es auch mal mehr werden. Versuche, nichts mehr zu trinken, scheiterten jeweils nach 3 bis spätestens 5 Tagen. Fühle mich oft wie "fremdgesteuert". Ich WILL nichts mehr trinken, dieses Zeugs schmeckt mir nicht einmal mehr! Der Alkoholgeruch am Morgen ekelt mich dermaßen an... und trotzdem. Wobei ich allerdings bei meinen unzähligen Versuchen, trocken zu werden, jedes Mal bemerkt habe, dass es mir an trinkfreien Tagen psychisch wesentlich besser ging. Auch hatte ich nie körperliche Entzugserscheinungen.
So hoffe ich nun, dass baclafen mir helfen wird. Einen Versuch ist es wert! Entweder nehme ich heute Abend die ersten 5 mg, oder morgen früh. Etwas Angst davor ist vorhanden.
Viele Grüße
Lisa
Ich bin 60 Jahre, habe 2 erwachsene Söhne und lebe alleine. Seit meinem 17. Lebensjahr leide ich an einer Angststörung. Vor 40 Jahren ging man noch nicht so offen wie heute mit psychischen "Defekten" um und ich schämte mich sehr für diese Ängste, auch weil mein Umfeld wenig Verständnis dafür zeigt. Bekam oft zu hören "reiß dich doch endlich mal zusammen". Ich wurde eine Meisterin im Ausreden erfinden. Viele Dinge konnte ich nicht tun, zB. mehr als ein paar Hundert Meter laufen, ohne das Auto in meiner Nähe zu wissen. Öffentliche Verkehrsmittel benutzte ich fast 30 Jahre nicht. Es war eine schlimme Zeit. Nachdem ich ständig mit Angst lebte, hatte ich natürlich auch Angst vor Alkohol. Ist aber leider nicht so geblieben.
Ich war Anfang 30 als ich nach meiner Scheidung einen Mann kennen lernte, der, wie mir heute klar ist, Alkoholiker war. Damals war mir das nicht bewusst. Durch ihn kam ich das erste Mal mit Alkohol in Berührung und merkte sehr schnell, dass ich meine Ängste durch Alkohol reduzieren konnte. Klappte am Anfang wunderbar. Aber die Menge, die ich hierzu benötigte, stieg sehr schnell auf 1 Flasche Wein pro Abend an. Mitte 40 begann ich endlich eine Verhaltenstherapie. Wusste bis dahin nicht, dass es überhaupt so etwas gibt. Da war mein Alkoholkonsum in meinen Augen schon recht kritisch, 1 Liter Wein pro Abend reichte schon lange nicht mehr. Mein Therapeut meinte, dass es "nur eine dumme Angewohnheit" von mir sei und ich solle einfach mal versuchen, weniger zu trinken. Aber genau DAS war ja all die Jahre mein Problem: ich konnte nicht aufhören.
Richtig heftig ist mein Trinkverhalten seit ca. 5 Jahren. Habe da meinen Lebensgefährten verloren, mit dem ich 10 Jahre zusammen war und bei dem ich mich zum ersten Mal in meinem Leben akzeptiert fühlte, trotz meiner Ängste. Mein momentaner Konsum liegt bei bis zu 2 l Wein täglich. Am Wochenende kann es auch mal mehr werden. Versuche, nichts mehr zu trinken, scheiterten jeweils nach 3 bis spätestens 5 Tagen. Fühle mich oft wie "fremdgesteuert". Ich WILL nichts mehr trinken, dieses Zeugs schmeckt mir nicht einmal mehr! Der Alkoholgeruch am Morgen ekelt mich dermaßen an... und trotzdem. Wobei ich allerdings bei meinen unzähligen Versuchen, trocken zu werden, jedes Mal bemerkt habe, dass es mir an trinkfreien Tagen psychisch wesentlich besser ging. Auch hatte ich nie körperliche Entzugserscheinungen.
So hoffe ich nun, dass baclafen mir helfen wird. Einen Versuch ist es wert! Entweder nehme ich heute Abend die ersten 5 mg, oder morgen früh. Etwas Angst davor ist vorhanden.
Viele Grüße
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Re: einen Versuch ist es wert
Hallo Lisa,
herzlich willkommen im Forum. Deine Geschichte erinnert mich ein bisschen an die von Olivier Ameisen. Vielleicht sagt Dir der Name etwas. Ameisen war ein französischer Arzt (selbst alkoholabhängig), der Baclofen als Medikament gegen die Alkoholabhängigkeit (wieder)entdeckt hat und dem wir nicht zuletzt das "Revival" von Baclofen zu verdanken haben.
Seine Erfahrungen und seinen langen Weg bis zur "Gleichgültigkeit" gegenüber Alkohol hat er in dem Buch beschrieben.
Er hat - ähnlich wie Du - ursprünglich Alkohol als eine Art Medizin gegen seine Ängste eingesetzt und nach langen Nachforschungen schließlich festgestellt, dass Baclofen ein sehr gutes Präparat zur "Auflösung von Ängsten" (med. "Anxiolyse") ist. Dadurch, dass er mit Baclofen seine Ängste behandeln konnte, wurde auch der Alkoholkonsum mehr oder weniger hinfällig.
Mit Baclofen könntest Du also im Idealfall gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Deine Ängste behandeln und gleichzeitig vom Alkohol loskommen.
Hast Du schon einen Blick in den geworfen? Auf Seite 10 findest Du dort eine Dosierungsanleitung, wie Du Baclofen langsam "einschleichen" kannst. Trinkst Du momentan noch? Falls ja, wäre eine parallele Strategie (Alkohol langsam ausschleichen / Baclofen langsam einschleichen) nicht schlecht.
Achte bitte darauf, ob es aufgrund der Baclofeneinnahme zu unerwünschten Nebenwirkungen (UAW) bei Dir kommt (Müdigkeit, Schwindel, Unwohlsein etc.). In der Regel ist das nichts Gravierendes, brauchst also keine Angst zu haben. Wenn so etwas auftauchen sollte, einfach bei der aktuellen Dosis ein paar Tage länger verharren als eventuell im Leitfaden vorgesehen, bevor Du weiter aufdosierst. Überhaupt: Lass' Dir Zeit mit der neuen Therapie. Du schreibst, dass Du schon so viele Jahrzehnte unter Deinen "Krankheiten" leidest, da sollten ein paar Tage/Wochen mehr oder weniger jetzt keine Rolle spielen.
Irgendwann kommst Du an einen Punkt, wo die UAWs auch nach mehreren Tagen nicht mehr vollkommen verschwinden. Etwas unterhalb dieses Punktes sollte dann Deine Idealdosis liegen. Aber ein Schritt nach dem anderen...
Nur Mut, das wird schon . Und bitte melde Dich, wenn Fragen oder Probleme auftauchen. Oder einfach nur, um zu erzählen, wie's Dir gerade geht.
Viel Erfolg einstweilen wünscht Dir
Papfl
herzlich willkommen im Forum. Deine Geschichte erinnert mich ein bisschen an die von Olivier Ameisen. Vielleicht sagt Dir der Name etwas. Ameisen war ein französischer Arzt (selbst alkoholabhängig), der Baclofen als Medikament gegen die Alkoholabhängigkeit (wieder)entdeckt hat und dem wir nicht zuletzt das "Revival" von Baclofen zu verdanken haben.
Seine Erfahrungen und seinen langen Weg bis zur "Gleichgültigkeit" gegenüber Alkohol hat er in dem Buch beschrieben.
Er hat - ähnlich wie Du - ursprünglich Alkohol als eine Art Medizin gegen seine Ängste eingesetzt und nach langen Nachforschungen schließlich festgestellt, dass Baclofen ein sehr gutes Präparat zur "Auflösung von Ängsten" (med. "Anxiolyse") ist. Dadurch, dass er mit Baclofen seine Ängste behandeln konnte, wurde auch der Alkoholkonsum mehr oder weniger hinfällig.
Mit Baclofen könntest Du also im Idealfall gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Deine Ängste behandeln und gleichzeitig vom Alkohol loskommen.
Hast Du schon einen Blick in den geworfen? Auf Seite 10 findest Du dort eine Dosierungsanleitung, wie Du Baclofen langsam "einschleichen" kannst. Trinkst Du momentan noch? Falls ja, wäre eine parallele Strategie (Alkohol langsam ausschleichen / Baclofen langsam einschleichen) nicht schlecht.
Achte bitte darauf, ob es aufgrund der Baclofeneinnahme zu unerwünschten Nebenwirkungen (UAW) bei Dir kommt (Müdigkeit, Schwindel, Unwohlsein etc.). In der Regel ist das nichts Gravierendes, brauchst also keine Angst zu haben. Wenn so etwas auftauchen sollte, einfach bei der aktuellen Dosis ein paar Tage länger verharren als eventuell im Leitfaden vorgesehen, bevor Du weiter aufdosierst. Überhaupt: Lass' Dir Zeit mit der neuen Therapie. Du schreibst, dass Du schon so viele Jahrzehnte unter Deinen "Krankheiten" leidest, da sollten ein paar Tage/Wochen mehr oder weniger jetzt keine Rolle spielen.
Irgendwann kommst Du an einen Punkt, wo die UAWs auch nach mehreren Tagen nicht mehr vollkommen verschwinden. Etwas unterhalb dieses Punktes sollte dann Deine Idealdosis liegen. Aber ein Schritt nach dem anderen...
Nur Mut, das wird schon . Und bitte melde Dich, wenn Fragen oder Probleme auftauchen. Oder einfach nur, um zu erzählen, wie's Dir gerade geht.
Viel Erfolg einstweilen wünscht Dir
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt."
Albert Einstein (1879 - 1955)
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Re: einen Versuch ist es wert
Hallo Papfl, vielen Dank für Deinen Eintrag! Ein sehr beruhigendes Gefühl, dass so viele "alte Hasen" um mich sind, die mir bei Fragen helfen können!
Von Olivier Ameisen habe ich hier schon öfter gelesen. Werde mir sein Buch nun bestellen. Habe nur die ganze Zeit noch damit gewartet, weil ich nicht wusste, ob ich einen Arzt hier vor Ort finde. Der nächste Arzt wäre 80 km entfernt, das war mir zu riskant, da ich mich nicht darauf verlassen kann, ob ich tatsächlich dann auch die am Anfang etwas häufigeren Termine einhalten kann. 80 km sind eine halbe Weltreise für mich.
Habe heute die ersten 5 mg genommen und trinke ab heute nichts mehr. Da bin ich ein viel zu großer Angsthase. Habe auch nie Psychopharmaka in Verbindung mit Alkohol genommen. Ist mir zu gefährlich. Die Dosieranleitung hab ich mir kopiert und werde mich genau daran halten. Danke für Deinen Tipp, auch mal ein paar Tage länger bei einer Dosis zu bleiben, falls UAWs auftreten. Du hast Recht, ich habe Zeit... ein Schritt nach dem anderen.
Viele Grüße
Lisa
Von Olivier Ameisen habe ich hier schon öfter gelesen. Werde mir sein Buch nun bestellen. Habe nur die ganze Zeit noch damit gewartet, weil ich nicht wusste, ob ich einen Arzt hier vor Ort finde. Der nächste Arzt wäre 80 km entfernt, das war mir zu riskant, da ich mich nicht darauf verlassen kann, ob ich tatsächlich dann auch die am Anfang etwas häufigeren Termine einhalten kann. 80 km sind eine halbe Weltreise für mich.
Habe heute die ersten 5 mg genommen und trinke ab heute nichts mehr. Da bin ich ein viel zu großer Angsthase. Habe auch nie Psychopharmaka in Verbindung mit Alkohol genommen. Ist mir zu gefährlich. Die Dosieranleitung hab ich mir kopiert und werde mich genau daran halten. Danke für Deinen Tipp, auch mal ein paar Tage länger bei einer Dosis zu bleiben, falls UAWs auftreten. Du hast Recht, ich habe Zeit... ein Schritt nach dem anderen.
Viele Grüße
Lisa
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- Mann oder Frau?: [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Re: einen Versuch ist es wert
Hallo Lisa,
Papfls Ausführungen ist nichts hinzuzufügen.
Daher von mir ein herzliches Willkommen in diesem Forum und alle guten Wünsche für deinen Weg.
Baclofen erleichtert es erheblich, dem Drang zum Trinken zu widerstehen. Du musst zwar trotzdem eigenen Willen mitbringen, den hast du ja, aber nach meiner Erfahrung braucht es durch das Medikament wesentlich weniger Willenskraft als ohne.
Ich hoffe, wir lesen weiterhin von dir,
lieben Gruß, Suse
Papfls Ausführungen ist nichts hinzuzufügen.
Daher von mir ein herzliches Willkommen in diesem Forum und alle guten Wünsche für deinen Weg.
Baclofen erleichtert es erheblich, dem Drang zum Trinken zu widerstehen. Du musst zwar trotzdem eigenen Willen mitbringen, den hast du ja, aber nach meiner Erfahrung braucht es durch das Medikament wesentlich weniger Willenskraft als ohne.
Ich hoffe, wir lesen weiterhin von dir,
lieben Gruß, Suse
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Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse
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- Mann oder Frau?: [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Re: einen Versuch ist es wert
Hallo Suse, herzlichen Dank für Dein Willkommen! Momentan hilft mir die Angst, NICHTS zu trinken. Die Angst, da ich nicht weiß, wie mein Körper auf bac in Verbindung mit Alk reagieren würde. Muss ich auch gar nicht wissen, werde es deshalb auch nicht testen. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass es besonders schwer ab dem 3. - 4. Tag wird. Mal sehen, wie es mir dieses Mal ergeht.
Das Buch von Olivier Ameisen habe ich heute bestellt und kann es morgen Mittag schon abholen. Mich wundert nur, dass ich heute ohne Probleme in die Buchhandlung bin und keinen Gedanken daran verschwendet habe, was die nun über mich denken. Ist mir auf einmal egal. Es ist mein Leben.
Liebe Grüße
Lisa
Das Buch von Olivier Ameisen habe ich heute bestellt und kann es morgen Mittag schon abholen. Mich wundert nur, dass ich heute ohne Probleme in die Buchhandlung bin und keinen Gedanken daran verschwendet habe, was die nun über mich denken. Ist mir auf einmal egal. Es ist mein Leben.
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Re: einen Versuch ist es wert
Der 3. Tag und ich schwanke zwischen Euphorie und Depression. Euphorie heute morgen bei der ersten Laufrunde... singend durch den Park. Jetzt gerade schwirrt mir der Kopf. Wozu das alles. Bin ich überhaupt abhängig? Nur weil ich seit 15 Jahren nie länger als 4 Tage ohne Alkohol war? Meist waren es nur 2. Habe keine Entzugserscheinungen, ich zittere nicht, hab keine Schweißausbrüche.. nur schwarze Gedanken im Moment. Wenn ich eure Forumsbeiträge lese, kommt mir meine eigene Schreiberei so nichtssagend, so belanglos vor. Nerv' ich? In einem Beitrag habe ich gelesen, fragt mich aber bitte nicht wo: nur nicht abrupt aufhören. Ausschleichen. Geht aber bei mir nicht. Ich kann nicht die Tabletten nehmen und dazu "mäßig" Alkohol trinken, ich kann nur unmäßig. Oder Tabletten aufhören und weitersaufen. Mir schwirrt der Kopf. Werde jetzt die zweiten 5 mg nehmen und dann evtl. heute Abend nochmal. Fühle mich nach 5 mg immer angenehm "gedämpft".
Der 3. Tag......
Der 3. Tag......
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Re: einen Versuch ist es wert
Hallo Lisa,
Um's gleich vorweg zu nehmen: Du nervst NICHT . Hier nervt niemand! Jeder hat so seine eigene Geschichte, und doch ist Vieles immer wieder ähnlich. Ich denke, auch Du findest Dich in dem ein oder anderen Erfahrungsbericht ein Stück weit wieder. Und anderen kommt einiges aus Deiner Vorstellung bekannt vor.
Die Methode "Alkohol ausschleichen - Baclofen einschleichen" ist in gewisser Weise als "Notlösung" für diejenigen gedacht, die eben nicht sofort von heute auf morgen mit dem Trinken aufhören können und gleichzeitig trotzdem schon mit der Baclofentherapie beginnen möchten. Außerdem ist für manche das abrupte Trinkende mit diversen Gefahren (z. B. Krampfanfall, Delir) verbunden. Wenn Du zu den "Glücklichen" gehörst, die keine Entzugserscheinungen haben und gleich zu Beginn (zumindest körperlich) ohne Alkohol klar kommen, ist das umso besser. Dann stellen sich auch die ersten Baclofen-Erfolge schneller ein .
Was aber noch nicht heißt, dass Du kein Problem mit Alkohol hast. Entzugserscheinungen sind nur eines von insgesamt sechs Kriterien, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Diagnose von Alkohol ausgegeben hat:
1) Starkes oder zwanghaftes Verlangen, Alkohol zu konsumieren (Fachterminus: Craving)
2) Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich der Menge, des Beginn oder Ende des Konsums (d. h. es wird regelmäßig mehr Alkohol oder über einen längeren Zeitraum konsumiert als geplant oder es bestehen der anhaltende Wunsch und Versuche, den Alkoholkonsum zu verringern oder zu kontrollieren, ohne dass dies nachhaltig gelingt)
3) Körperliche Entzugserscheinungen bei Konsumstopp oder Konsumreduktion
4) Nachweis einer Toleranz (um die gewünschte Wirkung hervorzurufen, sind zunehmend größere Mengen an Alkohol erforderlich)
5) Einengung des Denkens auf Alkohol (d. h. Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Alkoholkonsums)
6) Anhaltender Substanzkonsum trotz gesundheitlicher und sozialer Folgeschäden für den Konsumenten, obwohl der Betroffene sich über die Art und das Ausmaß des Schadens bewusst ist oder bewusst sein könnte (z. B. Leberkrankheiten wie Leberzirrhose, eine Verschlechterung der kognitiven Funktionen, Verlust des Führerscheins oder Arbeitsplatzes, Trennung des Lebenspartners, Rückzug des Bekannten- und Freundeskreises etc.)
Wenn drei der sechs Kriterien mindestens einen Monat lang gleichzeitig vorhanden sind, liegt eine Abhängigkeit vor. Dabei müssen neuerdings im Gegensatz zu früheren Versionen die „klassischen“ Symptome der körperlichen Abhängigkeit, d. h. Toleranz und Entzugserscheinungen nicht mehr unbedingt vorhanden sein, wenn ausreichend andere Symptome zutreffen.
Ich persönlich habe eine einfachere Definition von Krankheit: Wenn ich unter etwas leide und in meinem Wohlbefinden eingeschränkt bin, und ich diesen Zustand nicht aus eigenen Stücken selbst ändern kann, bin ich krank. Und sollte mir helfen lassen.
LG Papfl
Um's gleich vorweg zu nehmen: Du nervst NICHT . Hier nervt niemand! Jeder hat so seine eigene Geschichte, und doch ist Vieles immer wieder ähnlich. Ich denke, auch Du findest Dich in dem ein oder anderen Erfahrungsbericht ein Stück weit wieder. Und anderen kommt einiges aus Deiner Vorstellung bekannt vor.
Die Methode "Alkohol ausschleichen - Baclofen einschleichen" ist in gewisser Weise als "Notlösung" für diejenigen gedacht, die eben nicht sofort von heute auf morgen mit dem Trinken aufhören können und gleichzeitig trotzdem schon mit der Baclofentherapie beginnen möchten. Außerdem ist für manche das abrupte Trinkende mit diversen Gefahren (z. B. Krampfanfall, Delir) verbunden. Wenn Du zu den "Glücklichen" gehörst, die keine Entzugserscheinungen haben und gleich zu Beginn (zumindest körperlich) ohne Alkohol klar kommen, ist das umso besser. Dann stellen sich auch die ersten Baclofen-Erfolge schneller ein .
Was aber noch nicht heißt, dass Du kein Problem mit Alkohol hast. Entzugserscheinungen sind nur eines von insgesamt sechs Kriterien, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Diagnose von Alkohol ausgegeben hat:
1) Starkes oder zwanghaftes Verlangen, Alkohol zu konsumieren (Fachterminus: Craving)
2) Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich der Menge, des Beginn oder Ende des Konsums (d. h. es wird regelmäßig mehr Alkohol oder über einen längeren Zeitraum konsumiert als geplant oder es bestehen der anhaltende Wunsch und Versuche, den Alkoholkonsum zu verringern oder zu kontrollieren, ohne dass dies nachhaltig gelingt)
3) Körperliche Entzugserscheinungen bei Konsumstopp oder Konsumreduktion
4) Nachweis einer Toleranz (um die gewünschte Wirkung hervorzurufen, sind zunehmend größere Mengen an Alkohol erforderlich)
5) Einengung des Denkens auf Alkohol (d. h. Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Alkoholkonsums)
6) Anhaltender Substanzkonsum trotz gesundheitlicher und sozialer Folgeschäden für den Konsumenten, obwohl der Betroffene sich über die Art und das Ausmaß des Schadens bewusst ist oder bewusst sein könnte (z. B. Leberkrankheiten wie Leberzirrhose, eine Verschlechterung der kognitiven Funktionen, Verlust des Führerscheins oder Arbeitsplatzes, Trennung des Lebenspartners, Rückzug des Bekannten- und Freundeskreises etc.)
Wenn drei der sechs Kriterien mindestens einen Monat lang gleichzeitig vorhanden sind, liegt eine Abhängigkeit vor. Dabei müssen neuerdings im Gegensatz zu früheren Versionen die „klassischen“ Symptome der körperlichen Abhängigkeit, d. h. Toleranz und Entzugserscheinungen nicht mehr unbedingt vorhanden sein, wenn ausreichend andere Symptome zutreffen.
Ich persönlich habe eine einfachere Definition von Krankheit: Wenn ich unter etwas leide und in meinem Wohlbefinden eingeschränkt bin, und ich diesen Zustand nicht aus eigenen Stücken selbst ändern kann, bin ich krank. Und sollte mir helfen lassen.
LG Papfl
Zuletzt geändert von Papfl am 10. September 2014, 15:45, insgesamt 2-mal geändert.
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- Mann oder Frau?: [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Re: einen Versuch ist es wert
Hallo Lisa,
auch von mir ein Herzliches Willkommen!
Das beste ist du dosierst Baclofen weiter nach dem Dosierungsplan hoch.
Du solltest nach Möglichkeit natürlich nicht dazu trinken.
Wenn du trinken musst dann versuche bitte wenig zu trinken oder verdünne dir dein Getränk.
Viele Mitglieder haben am Anfang der Therapie noch getrunken.
Hier gilt es Baclofen einschleichen und Alkohol ausschleichen.
Und ja es ist Richtig das du Baclofen nicht einfach absetzen sollst.
Du musst es genauso auschleichen wie einschleichen, nach Plan!
Und Nein du nervst nicht! Schreib ruhig! Frag ruhig!
Hier findet sich immer jemand der dir gerne Antwortet.
Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg.
LG Chinaski
auch von mir ein Herzliches Willkommen!
Das beste ist du dosierst Baclofen weiter nach dem Dosierungsplan hoch.
Du solltest nach Möglichkeit natürlich nicht dazu trinken.
Wenn du trinken musst dann versuche bitte wenig zu trinken oder verdünne dir dein Getränk.
Viele Mitglieder haben am Anfang der Therapie noch getrunken.
Hier gilt es Baclofen einschleichen und Alkohol ausschleichen.
Und ja es ist Richtig das du Baclofen nicht einfach absetzen sollst.
Du musst es genauso auschleichen wie einschleichen, nach Plan!
Und Nein du nervst nicht! Schreib ruhig! Frag ruhig!
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Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg.
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Re: einen Versuch ist es wert
@ Chinaski
Macht doch nichts . Schön, dass Du immer mal wieder reinschaust .
Papfl
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Re: einen Versuch ist es wert
Danke Papfl, danke Chinaski!
Also von den 6 Kriterien der WH0 treffen exakt 5 auf mich zu. Bis auf Punkt 3 eben.
Nachdem ich dann gestern die restliche Tablette genommen hatte (waren 2/3, hatte morgens schlampig geteilt), hatte ich nach ca. 10 - 15 Minuten das Gefühl, jemand hätte in meinem Kopf einen Ventilator angestellt. Alle wirren Gedanken waren wie weggefegt. Fühlte mich ruhig und ausgeglichen. Während meiner 2. Laufrunde am Spätnachmittag musste ich mir wegen extremer Mundtrockenheit etwas zu Trinken besorgen. Also in den nächsten Supermarkt und zielsicher zum Kühlregal.... vorbei an 1000 Flaschen von Wein und Bier. Mit dem Gedanken: nein ich WILL nicht mehr, schnappte ich mir eine Wasserflasche und ging zur Kasse. Schreibe das so ausführlich, weil dies noch am Samstag für mich UNVORSTELLBAR gewesen wäre! Ich wäre NICHT daran vorbeigekommen, obwohl ich noch am Morgen voller Ekel alle Reste des Abends in den Abfluß gekippt hatte mit dem eisernen Willen, ich trinke nichts mehr. Es hat nie funktioniert. Und jetzt? Kann es tatsächlich sein, dass ich bereits am 3. Tag eine solche Wirkung spüre?!? Es war diesmal NICHT die Angst vor einer Wechselwirkung mit dem Medikament, die mich davon abhielt, es war tatsächlich so, dass mein Wille stärker war als dieser Dämon in mir.
Der 4. Tag hat begonnen und ich habe keine Angst vor ihm. Meine Zuversicht wächst.
Auch wenn ich nachts momentan nur 3 - 4 Stunden schlafen kann, es geht mir gut.
Liebe Grüße
Lisa
Also von den 6 Kriterien der WH0 treffen exakt 5 auf mich zu. Bis auf Punkt 3 eben.
Nachdem ich dann gestern die restliche Tablette genommen hatte (waren 2/3, hatte morgens schlampig geteilt), hatte ich nach ca. 10 - 15 Minuten das Gefühl, jemand hätte in meinem Kopf einen Ventilator angestellt. Alle wirren Gedanken waren wie weggefegt. Fühlte mich ruhig und ausgeglichen. Während meiner 2. Laufrunde am Spätnachmittag musste ich mir wegen extremer Mundtrockenheit etwas zu Trinken besorgen. Also in den nächsten Supermarkt und zielsicher zum Kühlregal.... vorbei an 1000 Flaschen von Wein und Bier. Mit dem Gedanken: nein ich WILL nicht mehr, schnappte ich mir eine Wasserflasche und ging zur Kasse. Schreibe das so ausführlich, weil dies noch am Samstag für mich UNVORSTELLBAR gewesen wäre! Ich wäre NICHT daran vorbeigekommen, obwohl ich noch am Morgen voller Ekel alle Reste des Abends in den Abfluß gekippt hatte mit dem eisernen Willen, ich trinke nichts mehr. Es hat nie funktioniert. Und jetzt? Kann es tatsächlich sein, dass ich bereits am 3. Tag eine solche Wirkung spüre?!? Es war diesmal NICHT die Angst vor einer Wechselwirkung mit dem Medikament, die mich davon abhielt, es war tatsächlich so, dass mein Wille stärker war als dieser Dämon in mir.
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Auch wenn ich nachts momentan nur 3 - 4 Stunden schlafen kann, es geht mir gut.
Liebe Grüße
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Re: einen Versuch ist es wert
Hallo Lisa,
schön das es dir gut geht.
Das "Phänomen" das du du beschreibst habe ich auch erfahren, die Pullen im Regal werden/wurden egal.
Der Kopf ist frei, der Zwang zu trinken tritt so langsam in den Hintergrund.
Man hat wieder seine Entscheidungs Freiheit.
WOW ein tolles Gefühl!!!
Diese Phase der Euphorie ist auch durch das Medikament bedingt.
Diese Phase vergeht leider wieder nach relativ kurzer Zeit aber sie hilft dir dich zu sortieren und aus dieser Zeit Kraft für die Zukunft zu schöpfen.
Es ist eine Phase die dir zeigt...Hey es geht auch ohne Stoff.
Behalte dir dieses Gefühl und diese positive Erfahrun nach Möglichkeit in deinem Gedächtnis bis es selbstverständlich wird.
Du wirst in Zukunft noch mehrere für dich positive Erfahrungen machen wo du merkst ich MUSS nicht trinken.
Liebe Lisa es ist noch ein langer und manchmal bestimmt auch schwieriger Weg aber du hast dich auf diesen Weg gemacht. Diesmal schaffst du es!!
Hab trotzdem Geduld mit dir und gib dir Zeit...deine Sucht ist ja auch nicht in 3 Tagen entstanden.
LG Chinaski
@Papfl, viel mehr freut es mich dich zu lesen!
Deine guten Beiträge habe ich wirklich sehr vermisst.
schön das es dir gut geht.
Das "Phänomen" das du du beschreibst habe ich auch erfahren, die Pullen im Regal werden/wurden egal.
Der Kopf ist frei, der Zwang zu trinken tritt so langsam in den Hintergrund.
Man hat wieder seine Entscheidungs Freiheit.
WOW ein tolles Gefühl!!!
Diese Phase der Euphorie ist auch durch das Medikament bedingt.
Diese Phase vergeht leider wieder nach relativ kurzer Zeit aber sie hilft dir dich zu sortieren und aus dieser Zeit Kraft für die Zukunft zu schöpfen.
Es ist eine Phase die dir zeigt...Hey es geht auch ohne Stoff.
Behalte dir dieses Gefühl und diese positive Erfahrun nach Möglichkeit in deinem Gedächtnis bis es selbstverständlich wird.
Du wirst in Zukunft noch mehrere für dich positive Erfahrungen machen wo du merkst ich MUSS nicht trinken.
Liebe Lisa es ist noch ein langer und manchmal bestimmt auch schwieriger Weg aber du hast dich auf diesen Weg gemacht. Diesmal schaffst du es!!
Hab trotzdem Geduld mit dir und gib dir Zeit...deine Sucht ist ja auch nicht in 3 Tagen entstanden.
LG Chinaski
@Papfl, viel mehr freut es mich dich zu lesen!
Deine guten Beiträge habe ich wirklich sehr vermisst.
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Re: einen Versuch ist es wert
„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt."
Albert Einstein (1879 - 1955)
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Re: einen Versuch ist es wert
Hallo Chinaski, das erschreckt mich nun etwas, dass diese Phase der Euphorie ziemlich schnell vergeht. Habe das Buch noch immer nicht gelesen (mangelnde Konzentration), deshalb weiß ich nicht so ganz genau um die Wirkungsweise Bescheid. Aber ich dachte, dass Baclofen auch "heilend" wirkt im Gehirn? Wenn diese Phase vorbei ist, kommt dann wieder das Gefühl "fremdgesteuert" zu sein? Oder gibt es diese "Fremdsteuerung" gar nicht und ich habe mir das Gefühl nur eingeredet wegen meiner eigenen Schwäche?
Hallo Papfl, ohja, da gibt es viele Dinge, die ich in all den Jahren vernachlässigt habe. Meinen Haushalt, da bin ich momentan schwer am aufräumen. Hobbys naja, mein Hobby ist Bewegung. Das hab ich auch in all den Jahren durchgezogen, soweit es ging, aber ohne Angst macht es nochmal soviel Spaß. Meine zweite große Leidenschaft war Spielen im Internet. Davon muss ich mich jetzt zurückziehen, bringe es zu sehr mit Alkohol in Verbindung, nach dem Motto Flasche auf, Kiste an und der Abend ist gerettet.
Aber was ich all die Jahre kaum mehr tun konnte: raus aus meiner Stadt, mich in den Zug oder Bus setzen und irgendwohin fahren. Und da kam mir heute schon der erste "verwegene" Gedanke: so ganz ohne Angst könnte ich mich doch am Wochenende in den Zug/Bus setzen und einfach mal in die nächste Stadt fahren. Und wenn es nur 30 km für den Anfang sind. Einfach mal neue Wege gehen.
Hallo WilloTse, habe in den vergangenen Jahrzehnten die Erfahrung gemacht, dass pflanzliche Mittel insbesondere in Form von Dragees bei mir eine Wirkung gleich Null haben. Das einzige, was ein klein wenig Wirkung zeigte war KyttaSedativum in Tropfenform, jedoch mit Alkoholgehalt. Vielleicht kam auch von dem die beruhigende Wirkung. Aber die Schlaflosigkeit steh ich jetzt einfach mal durch. Meine Tage hatten jahrelang nur noch 10 - 12 "wache" Stunden, ich sehe es deshalb momentan als Zeitgewinn. Bin nicht mehr berufstätig, von daher ist es für mich kein Problem, wenn ich nachts um 2 h anfange, Schränke auszumisten und morgens um 6 mich nochmal für 2 Stunden hinlege.
Vielen lieben Dank für eure Beiträge und liebe Grüße
Lisa
Das Buch muss ich jetzt doch mal in Angriff nehmen....
Hallo Papfl, ohja, da gibt es viele Dinge, die ich in all den Jahren vernachlässigt habe. Meinen Haushalt, da bin ich momentan schwer am aufräumen. Hobbys naja, mein Hobby ist Bewegung. Das hab ich auch in all den Jahren durchgezogen, soweit es ging, aber ohne Angst macht es nochmal soviel Spaß. Meine zweite große Leidenschaft war Spielen im Internet. Davon muss ich mich jetzt zurückziehen, bringe es zu sehr mit Alkohol in Verbindung, nach dem Motto Flasche auf, Kiste an und der Abend ist gerettet.
Aber was ich all die Jahre kaum mehr tun konnte: raus aus meiner Stadt, mich in den Zug oder Bus setzen und irgendwohin fahren. Und da kam mir heute schon der erste "verwegene" Gedanke: so ganz ohne Angst könnte ich mich doch am Wochenende in den Zug/Bus setzen und einfach mal in die nächste Stadt fahren. Und wenn es nur 30 km für den Anfang sind. Einfach mal neue Wege gehen.
Hallo WilloTse, habe in den vergangenen Jahrzehnten die Erfahrung gemacht, dass pflanzliche Mittel insbesondere in Form von Dragees bei mir eine Wirkung gleich Null haben. Das einzige, was ein klein wenig Wirkung zeigte war KyttaSedativum in Tropfenform, jedoch mit Alkoholgehalt. Vielleicht kam auch von dem die beruhigende Wirkung. Aber die Schlaflosigkeit steh ich jetzt einfach mal durch. Meine Tage hatten jahrelang nur noch 10 - 12 "wache" Stunden, ich sehe es deshalb momentan als Zeitgewinn. Bin nicht mehr berufstätig, von daher ist es für mich kein Problem, wenn ich nachts um 2 h anfange, Schränke auszumisten und morgens um 6 mich nochmal für 2 Stunden hinlege.
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Re: einen Versuch ist es wert
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Re: einen Versuch ist es wert
Hallo Papfl, Deine Beiträge sind die reinste Therapie für mich! Danke, Danke, Danke!!!! Habe heute Nacht mit dem Buch angefangen und die Schilderungen Ameisens Ängste gehen mir unter die Haut. Wie sehr sie in vielen Bereichen meinen Ängsten doch gleichen!
Ich stehe ja erst ganz am Anfang meiner Baclofen-Therapie und habe mit nur 15 mg täglich schon einen Level erreicht, der - wie du so schön geschrieben hast - ein echtes WOW-Erlebnis ist. Und es ist noch genügend Spielraum nach oben zum Aufdosieren, da ich noch keinerlei UNWs verspüre.
Dass dieser Zustand der Euphorie nicht ewig andauern kann, ist mir schon klar. Aber je länger ich mich an diesen aufregend neuen Zustand, was nun alles wieder möglich ist, gewöhne, umso mehr werde ich sicher (hoffentlich) überlegen, ob ich dies alles mit dem Griff zur Flasche wieder kaputt mache. Mein ganzes Leben war eine einzige Suche nach Freiheit... und dann lasse ich mich von Alkohol jahrelang in ein Gefängnis sperren. Da kann ich doch nur krank sein.
Der 5. Tag beginnt, ich freue mich darauf.
Liebe Grüße .. auch an alle Mitlesenden
Lisa
Ich stehe ja erst ganz am Anfang meiner Baclofen-Therapie und habe mit nur 15 mg täglich schon einen Level erreicht, der - wie du so schön geschrieben hast - ein echtes WOW-Erlebnis ist. Und es ist noch genügend Spielraum nach oben zum Aufdosieren, da ich noch keinerlei UNWs verspüre.
Dass dieser Zustand der Euphorie nicht ewig andauern kann, ist mir schon klar. Aber je länger ich mich an diesen aufregend neuen Zustand, was nun alles wieder möglich ist, gewöhne, umso mehr werde ich sicher (hoffentlich) überlegen, ob ich dies alles mit dem Griff zur Flasche wieder kaputt mache. Mein ganzes Leben war eine einzige Suche nach Freiheit... und dann lasse ich mich von Alkohol jahrelang in ein Gefängnis sperren. Da kann ich doch nur krank sein.
Der 5. Tag beginnt, ich freue mich darauf.
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Re: einen Versuch ist es wert
Hallo Lisa,
es ist nicht so das du auf einmal aufwachst und die Phase der Euphorie ist vorbei.
Sie wird dann nur immer etwas weniger und verschwindet dann komplett.
Sie hinterlässt aber ein neues Selbstwertgefühl und im Idealfall die Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol.
Deine Selbstbestimmung!
Und ganz ehrlich wer möchte schon den Rest seines lebens sooo Euphorisch sein?
Das ist ja auf Dauer auch anstrengend und von daher ist es gut das sich das wieder normalisiert.
Das Wetter ist zwar nicht so gut aber mach doch deine kleine Stadt Tour!
Geh raus und Genieße das neue Gefühl und mach neue positive Erfahrungen.
Viel Spaß!
LG Chinaski
es ist nicht so das du auf einmal aufwachst und die Phase der Euphorie ist vorbei.
Sie wird dann nur immer etwas weniger und verschwindet dann komplett.
Sie hinterlässt aber ein neues Selbstwertgefühl und im Idealfall die Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol.
Deine Selbstbestimmung!
Und ganz ehrlich wer möchte schon den Rest seines lebens sooo Euphorisch sein?
Das ist ja auf Dauer auch anstrengend und von daher ist es gut das sich das wieder normalisiert.
Das Wetter ist zwar nicht so gut aber mach doch deine kleine Stadt Tour!
Geh raus und Genieße das neue Gefühl und mach neue positive Erfahrungen.
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Re: einen Versuch ist es wert
Hallo Chinaski, naja, solange nur die Euphorie verschwindet aber die Gleichgültigkeit Alkohol gegenüber bleibt, bin ich zufrieden. Ständig euphorisch,stimmt, das strengt an
Merke jeden Tag an Kleinigkeiten, dass sich etwas verändert. Morgens aufstehen und eine saubere Küche vorfinden, wunderschön. Die wesentlich leichtere Einkaufstasche, es läuft sich so leicht der Berg hoch ohne Weinflaschen schleppen zu müssen, noch viel schöner. Und nicht täglich Altglas in irgendwelchen Containern verschwinden lassen zu müssen in der Angst, es sieht mich jemand dabei. Auch Kleinigkeiten können glücklich machen.
Bei uns regnet es in Strömen und gestern waren die Gehwege übersät mit Hagelkörnern. Da macht mein kleiner Ausflug keinen Spaß. Muss immer überlegen, habe ich keine Lust zu etwas oder ist es die Angst. Also ich verschiebe die Bahnfahrt auf nächste Woche, da soll das Wetter wieder besser werden. Aber heute Nachmittag ist Stadtfest, da stürze ich mich ins Gewühl, muss doch testen, wie es mir dabei geht
Liebe Grüße
Lisa
Merke jeden Tag an Kleinigkeiten, dass sich etwas verändert. Morgens aufstehen und eine saubere Küche vorfinden, wunderschön. Die wesentlich leichtere Einkaufstasche, es läuft sich so leicht der Berg hoch ohne Weinflaschen schleppen zu müssen, noch viel schöner. Und nicht täglich Altglas in irgendwelchen Containern verschwinden lassen zu müssen in der Angst, es sieht mich jemand dabei. Auch Kleinigkeiten können glücklich machen.
Bei uns regnet es in Strömen und gestern waren die Gehwege übersät mit Hagelkörnern. Da macht mein kleiner Ausflug keinen Spaß. Muss immer überlegen, habe ich keine Lust zu etwas oder ist es die Angst. Also ich verschiebe die Bahnfahrt auf nächste Woche, da soll das Wetter wieder besser werden. Aber heute Nachmittag ist Stadtfest, da stürze ich mich ins Gewühl, muss doch testen, wie es mir dabei geht
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Wer neues Land entdecken möchte, muss das sichere Ufer verlassen....
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Re: einen Versuch ist es wert
Stadtfest ging gar nicht. Überall Ausschank von Bier und Wein. Da kam viel zu schnell der Gedanke: mit einem Glas Wein (oder 2 oder 3....) wäre die Musik jetzt nochmal so schön. Habe fluchtartig das Fest verlassen. Zuhause geht es mir nun wieder gut, zum Glück. Also ist die Innenstadt morgen tabu. Bleibt nur mein Ausflug! Weiß auch schon wohin, mit dem Bus in eine wunderschöne kleine Stadt, 30 km entfernt, in der ich seit 8 Jahren nicht mehr war. Freue mich jetzt, das alles wiederzusehen.
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