Hallo mamamia!
Herzlich willkommen
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! Schön, dass Du da bist
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. Und vielen Dank für Deine interessante Frage

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Die Baclofen-Therapie bei Alkoholabhängigkeit ist eine sehr individuelle Geschichte. Manche spüren bereits bei 5 mg/Tag Erfolge, andere müssen bis auf weit über 200 mg/Tag aufdosieren, um cravingfrei zu werden. Genau so verhält es sich auch mit der Einnahmedauer. Wir haben im Forum Mitglieder, die nehmen seit vielen Jahren konsequent ihre individuelle Erhaltungsdosis - gleichmäßig über den Tag verteilt im Abstand von etwa vier Stunden (meist morgens, mittags, abends, zur Nacht). Andere wiederum haben Baclofen ein paar Monate regelmäßig eingenommen und nehmen inzwischen nur noch eine Tablette bei Bedarf zu ihren Cravingzeiten oder in ganz besonders brenzligen Situationen. Und dann gibt es auch diejenigen, die das Medikament nach ein paar Monaten regelmäßiger Einnahme ausgeschlichen haben und seitdem vollkommen ohne klar kommen.
Was ich damit sagen möchte: Die Baclofen-Therapie kennt keine Patentrezepte. Wir verfügen nur über jahrelang gesammelte Erfahrungen hunderter von Mitgliedern und haben Wege zusammen getragen, wie es bei den meisten ganz gut funktioniert.
Du merkst aber im Zuge der Aufdosierung, was das Medikament mit Dir macht, wie es Dir am besten hilft, welche Dosis erforderlich ist usw.. Ich würde auf jeden Fall zu einer minimalen Einnahmedauer von mindestens drei bis sechs Monaten raten. Wenn Du danach versuchen möchtest, das Medikament wieder auszuschleichen, ist das vollkommen okay. Du merkst relativ schnell, ob Du dann künftig ohne klar kommst. Falls nicht, ist das auch kein Beinbruch. Man kann bei der Baclofen-Therapie jederzeit wieder von vorn beginnen.
Und da das Medikament NICHT süchtig macht, NICHT berauschend wirkt und es KEINE Toleranzentwicklung gibt, müsstest Du beim zweiten Anlauf nicht mal höher dosieren. Es genügt vollkommen, wenn Du Dich wieder an die alte, bewährte Dosis heran tastest.
Der Wirkstoff Baclofen wird seit Jahrzehnten als Muskelrelaxans zur Behandlung von Spastiken, Rückenmarksverletzungen, Multipler Sklerose etc. eingesetzt und ist längsschnittlich bestens untersucht. Selbst wenn Du das Medikament für den Rest Deines Lebens einnehmen müsstest, geht die Welt nicht unter. Ein Leben lang jeden Abend eine Flasche Wein zu leeren ist deutlich ungesünder

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Einen Versuch ist es - denke ich - allemal wert. Was hast Du schon groß zu verlieren?
Alles Gute für Dich!
Papfl