Baclofen und ich: Passt das?
Verfasst: 6. Februar 2011, 16:22
Hallo,
ich bin seit ein paar Minuten neu dabei und war auf der Suche... nach Tipps. Seit etwa 10 Tagen bin ich im Club der "wissenden" Alkoholikern, ist also ziemlich neu für mich. Ich habe mich schon in "normalen" Foren umgeschaut, habe mit meinem Beitrag allerdings nur Sachen wie "Das ist lebensgefährlich", "Du lügst dir in die Tasche" und so etwas produziert. Ich denke, dass die meisten Äußerungen von Profis aus der "Branche" kamen - richtig fand ich sie nicht. Ich weiß es aber (noch) nicht wirklich besser.
Ich habe über Baclofen gelesen und bin so auf das Forum gekommen. Meine Frage ist: Wäre das was für mich? Hat vielleicht jemand mit ähnlichen feuchten Hintergrund und Vorhaben Baclofen benutzt?
Ich kopier mal, was ich für wichtig halte und geschrieben habe, wird dann ein bisschen länger. Wer ein bisschen Zeit hat - über Antworten freu ich mich sehr (auch wenn`s Lebensgefahr!!Lebensgefahr!!- Meldungen sind - ich würde dann aber gerne wissen, wieso
Rud
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Hallo!
Mein Name ist (hier) Rud, ich bin 34 Jahre alt. Seit etwa 13 Jahren trinke ich regelmäßig,meint täglich Bier. Was früher mit drei, vier Flaschen (oder der gleichen Menge auswärts) „o.k“ war, hat sich in den letzten Jahren auf 6+ eingepegelt, auswärts oft mehr. Im letzten Jahr ist es mir im heimatlichen Urlaub gelungen, bis zu 10,12 Flaschen täglich zu trinken. Wer vom Fach ist, weiß, um welche frühe Uhrzeit man da anfangen muss:-) Der Urlaub dauerte übrigens 2,5 Wochen... Meine Wochenenden waren spätestens seitdem genauso "voll".
Nachdem ich inzwischen einen Teil der sozialen Auffälligkeiten gut abgelaufen habe (keine Lust mehr, groß weg zu gehen, da wenig oder nur spät Bier zu bekommen war; ameisenähnliches Lagerkaufen von Flaschen bei verschiedenen Kiosken u. verschämtes Entsorgen an diversen Glascontainern, konstante Fahne rund um die Uhr u. vor allem dann rund um meine Freundin, leichte Verwahrlosungsgedanken u. Taten (Bier am anonymen Kiosk geholt, statt zusätzlich Brot und WC-Papier im Supermarkt)...) hab ich etwas für eigentlich undenkbares gemerkt: Ich brauche das Zeug.
Ich habe immer gedacht und immer auf Anfrage aus meinem Umfeld gesagt: Ich tus, weil ich es kann. Prost.
Nun ja – die meisten wissen ja, wie das so ist.
Deswegen würde ich wahrscheinlich aber nicht hier schreiben. Sondern deswegen (und ich habe an verschiedenen Stellen gelesen, dass das so nicht geht! Niemals!) Ich glaube/hoffe, dass es geht, und suche hier Leute, die vielleicht einen ähnlichen Wegen gehen, gegangen sind oder kurz davor stehen.
Tatsächlich geht`s ums kontrollierte Trinken, in meinem Fall erstmal kontrolliertes heruntertrinken.
Ich bin vor ein paar Wochen, ohne WC-Papier, vollem Schrank mit Leergut, besorgter Freundin etc). auf den Punkt gekommen, dass sich vielleicht etwas „verselbstständigt“ hat. Zum Erstaunen meiner Freundin bin ich dann zum Hausarzt. Der hat bei mir im Leben nicht erwartet, dass ich mit so einer Geschichte um die Ecke komme. Als er die Mengen und Zeiten gehört hat, hat er mir zu einer Therapie geraten.
Ich habe das erstmal abgelehnt. Ich habe gesagt, dass ich mich wenn das noch möglich sei (Leberwerte waren … etwas angespannt, wie sich zeigte), selbst herunterfahren möchte. Das versuche ich derzeit.
Zwei Tage durfte ich noch mein Standard-Sechser trinken. Als ich dann „nur“ fünf“ am Abend hatte, hatte ich eine furchtbare Nacht, wie ab und an früher auch – nur hatte ich das falsch zugeordnet. Kaum Einschlafen können, Schweißausbrüche, gar nicht schlafen können, Alpträume, Zuckungen.... so etwas.
Ich habe versucht, trotzdem immer rund 0,3 Liter weniger zu trinken. Das funktioniert so weit – die nächtlichen Erlebnisse sind geblieben, aber weniger stark geworden. Ich bin jetzt bei 4 Flaschen am Abend. Eigentlich gilt das für den Tag. Allerdings habe ich die Erfahrung machen müssen, dass wenn ich am freien Nachmittag mal ein (für mich immer noch lecker) Bier trinke, oder zwei, dann habe ich abend nur noch zwei – Ergebniss für die Nacht: sie obenoben.
Es ist natürlich für mich ein bisschen „gewöhnungsbedürftig“, am Tag nichts zu trinken. Ich denke natürlich ab und an dran Smilie Aber es geht. Die Nächte sind meist doof, gerade wenns wieder einen Schritt zurück geht. Aber auch das geht.Ich hoffe so, spätestens in zwei Wochen auf Null zu sein und das erstmal zu erleben.
Gibt`s hier Leute die ähnlich verfahren?
"
---
"Hallo!
Erstmal Danke für Eure Meinung!
Wie geschrieben, habe ich schon gelesen, dass hier und anderswo dieses "Heruntertrinken" nicht geschätzt oder sogar (vielleicht aus guten Gründen) abgelehnt wird.
Auch wenn mein Beitrag länger aussieht, habe ich ihn kurz gehalten; ist ja eine Vorstellungsrunde und im Forum kann ich nocht nicht schreiben.
Ich schätze Eure geschrieben Sachen sehr. Nur: Ich suche halt auch Leute, die das so getan haben oder tun.
Zur ergänzenden Info vielleicht dies: Ich bin vielleicht ein bisschen schmerzfreier oder ehrlicher als der "Standard-Alkoholiker" in der Anfansgphase (der Erkenntnis, nicht des Konsums Smilie. Aber: Mir ist durchaus klar, dass ich eben das bin: Alkoholiker. Und ich habe nicht große Probleme, mir Hilfe therapeutischer Art zu gönnen. Lieber ist mir status quo aber das Selbstbestimmte.
Mein Hausarzt nun hat diesem Weg tatsächlich zugestimmt. Er hat auch die Gefahr eines Delirs erwähnt. Das ist der Grund, warum ich ziemlich langsam herunterfahre und herunterfahren soll.
@Spedi
Was genau meinst du mit Mischung "kontrolliertem..." und "kaltem...". Bei allem Respekt: Hast du da Infos zu - ich würde sie wirklich gerne lesen, genauer würde ich sie aktuell ja ganz sicher brauchen.
Was ich gefährlich finde, ist dieses "das ist lebensgefährlich". Ein kalter Entzug daheim ist auch in meinen Augen gefährlich, soviel habe ich auch schon gelesen und gehört.
Wo aber kann ich mich über die von dir aufgeführte Lebensgefahr beim "sanften" Heruntertrinken informieren? Hast du da etwas Handfestes? Würde mich - ehrlich - freuen, da etwas fachliches nachlesen zu können.
Vielleicht auch noch dies als Info: Mein Hauptproblem mit dem Alk/kein Alk zeigt sich bei mir eigentlich nur eben in der Nacht. Am Tag habe ich seit Beginn des "Trainings" keinerlei körperlichen Probleme. Null. Ich denke natürlich ab und an ann freien Tagen an mein Bier, gerade wenn es wie jetzt im Kühlschrank steht. Ich bin aber zumindest was das angeht psychisch ziemlich stabil, d.h. das Bier muss keine Angst haben Smilie Wenn ich tatsächlich eins trinke, dann ist es eben eins von derzeit vier, die ich zu Verfügung habe. Sind die weg, sind sie weg, egal ob da noch ein kleines, letztes im Kühlschrank steht. Also: das macht mir wenig Probleme. Und nochmal - auch zum Stichwort "Einsicht - das ändert nichts an der Tatsache, dass ich Alkoholiker bin und das weiß und annehme Winken
Also: Danke nochmal. Aber ich würd`s wirklich begrüßen, ein bisschen "Klares" mitzuschicken, statt ein "Du spielst mit deinem Leben" allein stehen zu lassen. Find ich.
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ich bin seit ein paar Minuten neu dabei und war auf der Suche... nach Tipps. Seit etwa 10 Tagen bin ich im Club der "wissenden" Alkoholikern, ist also ziemlich neu für mich. Ich habe mich schon in "normalen" Foren umgeschaut, habe mit meinem Beitrag allerdings nur Sachen wie "Das ist lebensgefährlich", "Du lügst dir in die Tasche" und so etwas produziert. Ich denke, dass die meisten Äußerungen von Profis aus der "Branche" kamen - richtig fand ich sie nicht. Ich weiß es aber (noch) nicht wirklich besser.
Ich habe über Baclofen gelesen und bin so auf das Forum gekommen. Meine Frage ist: Wäre das was für mich? Hat vielleicht jemand mit ähnlichen feuchten Hintergrund und Vorhaben Baclofen benutzt?
Ich kopier mal, was ich für wichtig halte und geschrieben habe, wird dann ein bisschen länger. Wer ein bisschen Zeit hat - über Antworten freu ich mich sehr (auch wenn`s Lebensgefahr!!Lebensgefahr!!- Meldungen sind - ich würde dann aber gerne wissen, wieso
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Hallo!
Mein Name ist (hier) Rud, ich bin 34 Jahre alt. Seit etwa 13 Jahren trinke ich regelmäßig,meint täglich Bier. Was früher mit drei, vier Flaschen (oder der gleichen Menge auswärts) „o.k“ war, hat sich in den letzten Jahren auf 6+ eingepegelt, auswärts oft mehr. Im letzten Jahr ist es mir im heimatlichen Urlaub gelungen, bis zu 10,12 Flaschen täglich zu trinken. Wer vom Fach ist, weiß, um welche frühe Uhrzeit man da anfangen muss:-) Der Urlaub dauerte übrigens 2,5 Wochen... Meine Wochenenden waren spätestens seitdem genauso "voll".
Nachdem ich inzwischen einen Teil der sozialen Auffälligkeiten gut abgelaufen habe (keine Lust mehr, groß weg zu gehen, da wenig oder nur spät Bier zu bekommen war; ameisenähnliches Lagerkaufen von Flaschen bei verschiedenen Kiosken u. verschämtes Entsorgen an diversen Glascontainern, konstante Fahne rund um die Uhr u. vor allem dann rund um meine Freundin, leichte Verwahrlosungsgedanken u. Taten (Bier am anonymen Kiosk geholt, statt zusätzlich Brot und WC-Papier im Supermarkt)...) hab ich etwas für eigentlich undenkbares gemerkt: Ich brauche das Zeug.
Ich habe immer gedacht und immer auf Anfrage aus meinem Umfeld gesagt: Ich tus, weil ich es kann. Prost.
Nun ja – die meisten wissen ja, wie das so ist.
Deswegen würde ich wahrscheinlich aber nicht hier schreiben. Sondern deswegen (und ich habe an verschiedenen Stellen gelesen, dass das so nicht geht! Niemals!) Ich glaube/hoffe, dass es geht, und suche hier Leute, die vielleicht einen ähnlichen Wegen gehen, gegangen sind oder kurz davor stehen.
Tatsächlich geht`s ums kontrollierte Trinken, in meinem Fall erstmal kontrolliertes heruntertrinken.
Ich bin vor ein paar Wochen, ohne WC-Papier, vollem Schrank mit Leergut, besorgter Freundin etc). auf den Punkt gekommen, dass sich vielleicht etwas „verselbstständigt“ hat. Zum Erstaunen meiner Freundin bin ich dann zum Hausarzt. Der hat bei mir im Leben nicht erwartet, dass ich mit so einer Geschichte um die Ecke komme. Als er die Mengen und Zeiten gehört hat, hat er mir zu einer Therapie geraten.
Ich habe das erstmal abgelehnt. Ich habe gesagt, dass ich mich wenn das noch möglich sei (Leberwerte waren … etwas angespannt, wie sich zeigte), selbst herunterfahren möchte. Das versuche ich derzeit.
Zwei Tage durfte ich noch mein Standard-Sechser trinken. Als ich dann „nur“ fünf“ am Abend hatte, hatte ich eine furchtbare Nacht, wie ab und an früher auch – nur hatte ich das falsch zugeordnet. Kaum Einschlafen können, Schweißausbrüche, gar nicht schlafen können, Alpträume, Zuckungen.... so etwas.
Ich habe versucht, trotzdem immer rund 0,3 Liter weniger zu trinken. Das funktioniert so weit – die nächtlichen Erlebnisse sind geblieben, aber weniger stark geworden. Ich bin jetzt bei 4 Flaschen am Abend. Eigentlich gilt das für den Tag. Allerdings habe ich die Erfahrung machen müssen, dass wenn ich am freien Nachmittag mal ein (für mich immer noch lecker) Bier trinke, oder zwei, dann habe ich abend nur noch zwei – Ergebniss für die Nacht: sie obenoben.
Es ist natürlich für mich ein bisschen „gewöhnungsbedürftig“, am Tag nichts zu trinken. Ich denke natürlich ab und an dran Smilie Aber es geht. Die Nächte sind meist doof, gerade wenns wieder einen Schritt zurück geht. Aber auch das geht.Ich hoffe so, spätestens in zwei Wochen auf Null zu sein und das erstmal zu erleben.
Gibt`s hier Leute die ähnlich verfahren?
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"Hallo!
Erstmal Danke für Eure Meinung!
Wie geschrieben, habe ich schon gelesen, dass hier und anderswo dieses "Heruntertrinken" nicht geschätzt oder sogar (vielleicht aus guten Gründen) abgelehnt wird.
Auch wenn mein Beitrag länger aussieht, habe ich ihn kurz gehalten; ist ja eine Vorstellungsrunde und im Forum kann ich nocht nicht schreiben.
Ich schätze Eure geschrieben Sachen sehr. Nur: Ich suche halt auch Leute, die das so getan haben oder tun.
Zur ergänzenden Info vielleicht dies: Ich bin vielleicht ein bisschen schmerzfreier oder ehrlicher als der "Standard-Alkoholiker" in der Anfansgphase (der Erkenntnis, nicht des Konsums Smilie. Aber: Mir ist durchaus klar, dass ich eben das bin: Alkoholiker. Und ich habe nicht große Probleme, mir Hilfe therapeutischer Art zu gönnen. Lieber ist mir status quo aber das Selbstbestimmte.
Mein Hausarzt nun hat diesem Weg tatsächlich zugestimmt. Er hat auch die Gefahr eines Delirs erwähnt. Das ist der Grund, warum ich ziemlich langsam herunterfahre und herunterfahren soll.
@Spedi
Was genau meinst du mit Mischung "kontrolliertem..." und "kaltem...". Bei allem Respekt: Hast du da Infos zu - ich würde sie wirklich gerne lesen, genauer würde ich sie aktuell ja ganz sicher brauchen.
Was ich gefährlich finde, ist dieses "das ist lebensgefährlich". Ein kalter Entzug daheim ist auch in meinen Augen gefährlich, soviel habe ich auch schon gelesen und gehört.
Wo aber kann ich mich über die von dir aufgeführte Lebensgefahr beim "sanften" Heruntertrinken informieren? Hast du da etwas Handfestes? Würde mich - ehrlich - freuen, da etwas fachliches nachlesen zu können.
Vielleicht auch noch dies als Info: Mein Hauptproblem mit dem Alk/kein Alk zeigt sich bei mir eigentlich nur eben in der Nacht. Am Tag habe ich seit Beginn des "Trainings" keinerlei körperlichen Probleme. Null. Ich denke natürlich ab und an ann freien Tagen an mein Bier, gerade wenn es wie jetzt im Kühlschrank steht. Ich bin aber zumindest was das angeht psychisch ziemlich stabil, d.h. das Bier muss keine Angst haben Smilie Wenn ich tatsächlich eins trinke, dann ist es eben eins von derzeit vier, die ich zu Verfügung habe. Sind die weg, sind sie weg, egal ob da noch ein kleines, letztes im Kühlschrank steht. Also: das macht mir wenig Probleme. Und nochmal - auch zum Stichwort "Einsicht - das ändert nichts an der Tatsache, dass ich Alkoholiker bin und das weiß und annehme Winken
Also: Danke nochmal. Aber ich würd`s wirklich begrüßen, ein bisschen "Klares" mitzuschicken, statt ein "Du spielst mit deinem Leben" allein stehen zu lassen. Find ich.
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