Baclofen Forum gegen Alkoholsucht

Hi Lucidare,

Genau, so sehe ich das nämlich auch. Der Wikipedia Eintrag sollte unbedingt editiert werden um den Kontext klarzustellen.
Nur mit Smartphone ist das aber eine ziemlich schwierige Angelegenheit und ich habe leider auch keine Erfahrung mit Wikipedia, aber grundsätzlich ist wohl jeder erlaubt eine Diskussion anzustoßen oder sogar eine Änderung durchzuführen.

Vielleicht findet sich ja hier jemand mit mehr Erfahrung?

Offtopic:
Ich komme gerade aus der Oberarzt Visite und werde nun tatsächlich ab heute auf Baclofen eingestellt werden. Das hat aber wirklich sehr, sehr viel Überzeugungsarbeit gekostet. Da ich aktuell stationär bin schreibe ich auf dem Handy und fasse mich deshalb ziemlich kurz.
In zwei Wochen komme ich nach Hause und dann berichte ich gerne ausführlicher.

LG

Hallo Lucidare!
Und Danke für Dein Engagement .

Der Wikipedia-Eintrag zu Baclofen bei Alkoholabhängigkeit stammt meines Wissens zu großen Teilen von @Federico. Ich wollte seinerzeit, als wir das ins Leben gerufen hatten, den Eintrag auch ergänzen bzw. aktualisieren, hatte mich auch als Autor bei Wikipedia registriert etc., wurde aber als inkompetent und "werbewirksame" Ziele verfolgend sehr schnell wieder gebannt.

Wenn Du dort bessere Chancen hast, wäre es natürlich super, Du könntest Deinen Input einfließen lassen. Wenn Du mir eine Woche Zeit gibst, suche ich gerne entsprechende Referenzen raus. Einen Versuch ist es allemal wert!

Ich melde mich!

Papfl

Hallo miteinander,

@Lucidare - vielleicht solltest du den Hinweis mit den Studien wieder rein nehmen aber mit
"...konnten einen Nutzen für die Anwendung gegen akute Entzugserscheinungen nicht bestätigen".

LG

Moin Lucidare,

da ist was Wahres dran. Dennoch finde ich den Hinweis dass es zum "entgiften" nicht geeignet ist, sehr wohl aber zum "clean bleiben", nicht unwichtig.
Immerhin gibt es genug Betroffene denen der Gedanke an eine Entgiftung Panik bereitet und die eventuell Baclofen schwarz kaufen und eine Heimentgiftung wagen würden weil es ja gegen "Alkoholismus" hilft.

Auch für jene die sich informieren wollen kann es nicht schaden dass sie beim Betrachten weiterer Quellen/Studien gleich darauf achten ob es dabei um akuten Entzug oder "Anti-Craving nach Entgiftung" geht.

"Sinnverwandtschaft" erfordert nähere Beleuchtung, besonders beim geschriebenen Text.

Als Beispiel mal die Info:

"Wenn du eine gerade Wand setzen willst, brauchst du gerade Steine!"

Leser 1: "Das reicht aber bei weitem nicht aus. Da braucht es noch mehr."
Leser 2: "Klingt einleuchtend aber dafür hätte ich nicht nachlesen müssen."
Leser 3: "Nein ich brauche gerade keine Steine, denn Steine habe ich gerade genug."

Alle 3 haben aus ihrer jeweiligen Sicht recht aber keinem ist mit der Info geholfen.
Fazit - die Info taugt nichts.

Und - wir kennen es aus dem Alltag - nichts spricht sich so schnell herum wie wenn etwas nichts taugt.
Danach ist es meist sehr schwer Menschen zu überzeugen sich ein update unvoreingenommen überhaupt auch nur anzusehen.

Klar, der Begriff "Suchterkrankungen" statt "Alkoholkrankheit" wäre viel aussagekräftiger.
Aber hier stimme ich mit dir überein. Keine Hast.

Die "Gegenstimme" hatte aber dort schon ihren richtigen Platz, nur der Kontext war verzerrt.
Lässt du die "Gegenstimme" jetzt raus dann bringt sie jemand anders später wieder rein - und das wahrscheinlich wieder im falschen Kontext.

LG

Edit: Tippfehler korrigiert.

Hi Lucidare,

der Satz hätte es in der Tat verdient.
"Entzugserscheinungen bei Alkoholsucht". Noch "besser" wäre "Alkohol-Entzugs-Erscheinungen bei Alkoholsucht".


Ameisens Buch hieß "Das Ende meiner Sucht" und nicht "Das Ende meiner Entzugserscheinungen".
Er hatte Baclofen erfolgreich gegen seine Alkoholsucht eingesetzt - davon sagt der bewusste Satz schlichtweg nüscht.

Natürlich kann man es wie Alice Schwarzer handhaben und sagen dass Craving ("im weitesten Sinne") eine Entzugserscheinung ist und bleibt, selbst wenn es nach Jahren der Abstinenz auftritt.
Passt mir nicht ganz so, denn schließlich...

>>>>>>>>>>>>
Aufnahmegespräch auf der Entgiftungsstation:
Schwester: Sie sind also wegen aktuem Entzugssyndrom hier?
Patient: Ja!
Schwester: Wann haben sie das Letzte getrunken?
Patient: Vor 23 Jahren.
Schwester:
<<<<<<<<<<<<

Um wirklich einzuleuchten müssten wohl 3 Einsatzgebiete für Baclofen getrennt werden.
- Entzugserscheinungen dämpfen
- Reduzierung der Trinkmenge/-häufigkeit
- Rückfallprophylaxe

Für alle 3 gilt ja, dass Baclofen dafür "bedingt geeignet" ist. (klappt ja nicht bei jedem)
Aber das gilt für alle Medikamente, egal welche Zielsetzung diese haben.

LG