Ein Neuzugang winkt in die Runde
Verfasst: 18. April 2010, 13:57
Hallo an alle ,
großer Gott, mir ist richtig elend. Aber es nützt ja nix - es ist, wie es ist.
Ich möchte mich vorstellen: Ich bin Ute, 46 Jahre alt, und komme aus der Nähe von Berlin.
Meine Trinkerkarriere begann irgendwann mit 17 Jahren und sie hat sich fast ununterbrochen durchgezogen bis heute. Ich komme aus einem Trinkerhaushalt und weiß schon lange, dass bei mir irgendwas gründlich schief läuft. Mein Umfeld bemerkt es nicht (ich bin gut im Verstecken), ich führe kein asoziales Leben, habe einen guten Job, ein tolles Kind, meine sozialen Netzwerke stehen, ich habe ein sportliches Hobby, eine Unmenge Bekannte und eine handvoll richtige Freunde (die wissen, was los ist).
Mein Trinkverhalten ist bisher unterschiedlich gewesen. Angefangen hat es mit Wein, ging über Whisky zu Braunem (jahrelang, eine halbe Flasche war normal) und wieder zurück zu Wein. Seit ca. 4 Jahren trinke ich eine Flasche Wein am Abend (Schnaps kommt mir nicht mehr ins Haus!). Ich glaube, ich bin Spiegeltrinkerin, also kein unkontrolliertes Umherschießen in der Bude, von nüchtern kann allerdings auch keine Rede sein. Aber, wie gesagt, mein Umfeld kriegt es nicht mit.
Meine Leberwerte wurden einmal vor ca. 10 Jahren aus Versehen, wegen einer anderen Erkrankung, gemessen (da war ich noch ordentlich auf Schnaps) und ich bekam den Hinweis, dass sie nicht in Ordnung sind/waren (keine Ahnung).
Ich kann seit einigen Monaten auch tagelang ohne Alkohol leben, aber er darf dann nicht im Haus sein. Wenn er da ist, ist es mit meiner Beherrschung vorbei.
Alle meine (jahrelangen) Beziehungen sind bislang am Trinken gescheitert. Ich habe das Empfinden, dass ich die Männer in meinem Leben zu Alkoholikern mache. Es fing immer klein an (macht ja Spaß mit Utchen einen zu zwieseln) und hat sich jedesmal in einer Spirale verloren, die mich nur noch ängstigt. Seit 4 Jahren bin ich Single und komme alleine besser zurecht, weil mich zumindest kein Dritter animiert oder ich wieder jemanden in ein Boot hole, aus dem ich doch selbst raus will.
Ich war noch nie mit diesem Problem beim Arzt (ich habe Angst davor und schäme mich jetzt schon halb tot). Ich war auch noch nie bei den AA’s und dort will ich auch nicht hin (ich verspreche mir gar nichts davon). Aber nachdem ich jetzt das Buch von O. Ameisen gelesen habe, bin ich fest entschlossen, dieses Heimlichtun (zumindest vor meiner Ärztin) zu beenden. Letzten Donnerstag stand ich schon vor ihrer Praxis, aber da war zu (ich war enttäuscht und irgendwie froh gleichzeitig). Ich habe panische Angst, dass sie nicht versteht, wovon ich spreche, und davor, dass sie mir das Bac nicht verschreiben wird. Auf der anderen Seite möchte ich es aber unbedingt ausprobieren und dabei von einem Arzt und den entsprechenden Messungen begleitet werden.
Mein Ziel ist es nicht, Bac zu nehmen und gleichzeitig weiter zu trinken. Ich möchte gerne alkoholfrei leben und nur, wenn z.B. eine Feier ist, mal ein Gläschen mittrinken können, ohne schon wieder die Erste zu sein, deren Glas leer ist. Diese Sucht ist mir peinlich. Es ist mir schon peinlich, das Alles jetzt hier so aufzuschreiben. Aber ich denke, es ist der richtige Schritt und ich bin unter Leute, die mich verstehen.
Von daher bin ich froh, dass es Euch, Bac und Dr. Ameisen gibt. Mal gucken, was draus wird.
Viele Grüße. Ute
P.S. Morgen hat meine Ärztin wieder auf und ich werde mich noch einmal überwinden (hoffe ich).
großer Gott, mir ist richtig elend. Aber es nützt ja nix - es ist, wie es ist.
Ich möchte mich vorstellen: Ich bin Ute, 46 Jahre alt, und komme aus der Nähe von Berlin.
Meine Trinkerkarriere begann irgendwann mit 17 Jahren und sie hat sich fast ununterbrochen durchgezogen bis heute. Ich komme aus einem Trinkerhaushalt und weiß schon lange, dass bei mir irgendwas gründlich schief läuft. Mein Umfeld bemerkt es nicht (ich bin gut im Verstecken), ich führe kein asoziales Leben, habe einen guten Job, ein tolles Kind, meine sozialen Netzwerke stehen, ich habe ein sportliches Hobby, eine Unmenge Bekannte und eine handvoll richtige Freunde (die wissen, was los ist).
Mein Trinkverhalten ist bisher unterschiedlich gewesen. Angefangen hat es mit Wein, ging über Whisky zu Braunem (jahrelang, eine halbe Flasche war normal) und wieder zurück zu Wein. Seit ca. 4 Jahren trinke ich eine Flasche Wein am Abend (Schnaps kommt mir nicht mehr ins Haus!). Ich glaube, ich bin Spiegeltrinkerin, also kein unkontrolliertes Umherschießen in der Bude, von nüchtern kann allerdings auch keine Rede sein. Aber, wie gesagt, mein Umfeld kriegt es nicht mit.
Meine Leberwerte wurden einmal vor ca. 10 Jahren aus Versehen, wegen einer anderen Erkrankung, gemessen (da war ich noch ordentlich auf Schnaps) und ich bekam den Hinweis, dass sie nicht in Ordnung sind/waren (keine Ahnung).
Ich kann seit einigen Monaten auch tagelang ohne Alkohol leben, aber er darf dann nicht im Haus sein. Wenn er da ist, ist es mit meiner Beherrschung vorbei.
Alle meine (jahrelangen) Beziehungen sind bislang am Trinken gescheitert. Ich habe das Empfinden, dass ich die Männer in meinem Leben zu Alkoholikern mache. Es fing immer klein an (macht ja Spaß mit Utchen einen zu zwieseln) und hat sich jedesmal in einer Spirale verloren, die mich nur noch ängstigt. Seit 4 Jahren bin ich Single und komme alleine besser zurecht, weil mich zumindest kein Dritter animiert oder ich wieder jemanden in ein Boot hole, aus dem ich doch selbst raus will.
Ich war noch nie mit diesem Problem beim Arzt (ich habe Angst davor und schäme mich jetzt schon halb tot). Ich war auch noch nie bei den AA’s und dort will ich auch nicht hin (ich verspreche mir gar nichts davon). Aber nachdem ich jetzt das Buch von O. Ameisen gelesen habe, bin ich fest entschlossen, dieses Heimlichtun (zumindest vor meiner Ärztin) zu beenden. Letzten Donnerstag stand ich schon vor ihrer Praxis, aber da war zu (ich war enttäuscht und irgendwie froh gleichzeitig). Ich habe panische Angst, dass sie nicht versteht, wovon ich spreche, und davor, dass sie mir das Bac nicht verschreiben wird. Auf der anderen Seite möchte ich es aber unbedingt ausprobieren und dabei von einem Arzt und den entsprechenden Messungen begleitet werden.
Mein Ziel ist es nicht, Bac zu nehmen und gleichzeitig weiter zu trinken. Ich möchte gerne alkoholfrei leben und nur, wenn z.B. eine Feier ist, mal ein Gläschen mittrinken können, ohne schon wieder die Erste zu sein, deren Glas leer ist. Diese Sucht ist mir peinlich. Es ist mir schon peinlich, das Alles jetzt hier so aufzuschreiben. Aber ich denke, es ist der richtige Schritt und ich bin unter Leute, die mich verstehen.
Von daher bin ich froh, dass es Euch, Bac und Dr. Ameisen gibt. Mal gucken, was draus wird.
Viele Grüße. Ute
P.S. Morgen hat meine Ärztin wieder auf und ich werde mich noch einmal überwinden (hoffe ich).