Warum ich hier bin
Verfasst: 4. April 2018, 12:24
Liebe Mitleute,
dies ist mein erstes Forum, was bedeutet, dass ich mich mit dieser Kommunikationsform nicht auskenne. Und doch will ich sie gern versuchen, denn die Verzweiflung hat mich hergetrieben. Das ging euch ja vermutlich ähnlich.
Ich bin 49 Jahre alt und trinke seit 30 Jahren Alkohol, 28 davon mit in Deitschland wohl als unproblematisch angesehenem Konsum (Ärzte haben mich bis dahin jedenfalls immer schön beruhigt und dann schnell das Thema gewechselt). Heftig ist es also seit zwei Jahren. Ich merke, dass ich die Kontrolle über mein Leben verliere, die konsumierten Mengen immer größer werden (jetzt etwa 2 Flaschen Wein pro Tag und ständiges Verlangen nach mehr), ich wegen der Ausfälle meine Arbeit nicht mehr schaffe, mich isoliere und vereinsame. Ach ja, und der Gamma-GT ist bereits auffällig.
In einer Klinik bin ich damit noch nicht gelandet und ich will auch keinesfalls erst zerstört am Boden liegen müssen und alles verlieren, bevor ich die Kurve kriege. Seit einem halben Jahr bin ich ganz brav regelmäßig bei AA, allerdings ohne nennenswerte Verbesserungen feststellen zu können. Eher im Gegenteil. Nach den Meetings würde ich am liebsten noch mehr trinken, weil da naheliegernderweise andauernd von Alkohol geredet wird.
Durch eine Reportage auf SAT 3 bin ich auf Oliver Ameisen und Baclofen aufmerksam geworden. Habe das Buch gelesen und nicht erst seitdem meinen Alkoholkonsum als Ultima Ratio meiner Depression gesehen. Sie begleitet mich seit der Pubertät, ihretwegen war ich bereits in einer Klinik und habe mehr als ein halbes Dutzend Therapien verschiedenster Couleur hinter mir. Austherapiert, sagte mir mal ein "freundlicher" Fachmann.
Erst danach wurde der Alkohol meine Krücke.
Durch die TV-Sendung habe ich Hoffnung bekommen, nicht erst den ganzen elenden Leidensweg einer Alkoholabhängigen durchschreiten zu müssen, bis ich wirksame Hilfe finde. (Der Leidensweg der Depressiven ist schlimm genug und ich fürchte, einen weiteren schaffe ich nicht - erste Ausführungshandlungen in Richtung Suizid hat es - im schwer alkoholisierten Zustand - schon gegeben. ABER DAS WILL ICH NICHT WIRKLICH. Ich will leben!)
Also habe ich im Internet nachgeschaut und dieses Forum gefunden.
Erst einmal herzlichen Dank dafür, dass es das gibt und ich die Chance habe, hier zu sein.
Auch wenn ich das vielleicht nicht allzu oft sein werde, weil der Austausch mir schwer fällt und gänzlich unmöglich ist, wenn ich in meinem nachtschwarzen Loch sitze, so hoffe ich doch auf Unterstützung durch Information.
Sehr verbunden wäre ich Don für die Ärzteliste in den PLZ-Bereichen des Münsterlandes, angrenzend Niedersachsen und Ruhrgebiet, falls das möglich ist.
Herzlich grüße ich euch alle und wünsche euch Freiheit, Lebenslust und Selbstbestimmung
Patsony
dies ist mein erstes Forum, was bedeutet, dass ich mich mit dieser Kommunikationsform nicht auskenne. Und doch will ich sie gern versuchen, denn die Verzweiflung hat mich hergetrieben. Das ging euch ja vermutlich ähnlich.
Ich bin 49 Jahre alt und trinke seit 30 Jahren Alkohol, 28 davon mit in Deitschland wohl als unproblematisch angesehenem Konsum (Ärzte haben mich bis dahin jedenfalls immer schön beruhigt und dann schnell das Thema gewechselt). Heftig ist es also seit zwei Jahren. Ich merke, dass ich die Kontrolle über mein Leben verliere, die konsumierten Mengen immer größer werden (jetzt etwa 2 Flaschen Wein pro Tag und ständiges Verlangen nach mehr), ich wegen der Ausfälle meine Arbeit nicht mehr schaffe, mich isoliere und vereinsame. Ach ja, und der Gamma-GT ist bereits auffällig.
In einer Klinik bin ich damit noch nicht gelandet und ich will auch keinesfalls erst zerstört am Boden liegen müssen und alles verlieren, bevor ich die Kurve kriege. Seit einem halben Jahr bin ich ganz brav regelmäßig bei AA, allerdings ohne nennenswerte Verbesserungen feststellen zu können. Eher im Gegenteil. Nach den Meetings würde ich am liebsten noch mehr trinken, weil da naheliegernderweise andauernd von Alkohol geredet wird.
Durch eine Reportage auf SAT 3 bin ich auf Oliver Ameisen und Baclofen aufmerksam geworden. Habe das Buch gelesen und nicht erst seitdem meinen Alkoholkonsum als Ultima Ratio meiner Depression gesehen. Sie begleitet mich seit der Pubertät, ihretwegen war ich bereits in einer Klinik und habe mehr als ein halbes Dutzend Therapien verschiedenster Couleur hinter mir. Austherapiert, sagte mir mal ein "freundlicher" Fachmann.
Erst danach wurde der Alkohol meine Krücke.
Durch die TV-Sendung habe ich Hoffnung bekommen, nicht erst den ganzen elenden Leidensweg einer Alkoholabhängigen durchschreiten zu müssen, bis ich wirksame Hilfe finde. (Der Leidensweg der Depressiven ist schlimm genug und ich fürchte, einen weiteren schaffe ich nicht - erste Ausführungshandlungen in Richtung Suizid hat es - im schwer alkoholisierten Zustand - schon gegeben. ABER DAS WILL ICH NICHT WIRKLICH. Ich will leben!)
Also habe ich im Internet nachgeschaut und dieses Forum gefunden.
Erst einmal herzlichen Dank dafür, dass es das gibt und ich die Chance habe, hier zu sein.
Auch wenn ich das vielleicht nicht allzu oft sein werde, weil der Austausch mir schwer fällt und gänzlich unmöglich ist, wenn ich in meinem nachtschwarzen Loch sitze, so hoffe ich doch auf Unterstützung durch Information.
Sehr verbunden wäre ich Don für die Ärzteliste in den PLZ-Bereichen des Münsterlandes, angrenzend Niedersachsen und Ruhrgebiet, falls das möglich ist.
Herzlich grüße ich euch alle und wünsche euch Freiheit, Lebenslust und Selbstbestimmung
Patsony