Moin Offenbacher!
Herzlich willkommen im Forum
! Schön, dass Du da bist
.
Und vielen Dank für Deinen ausführlichen Vorstellungstext. Unglaublich, was Du in jungen Jahren schon durchmachen musstest und noch viel unglaublicher, wie Du Dein Leben trotz allem bislang gemeistert hast und immer wieder aufstehen konntest. Chapeau
!
Zum Medizinischen: Das ist natürlich schon ein enormer Beikonsum, den Du da (noch) hast: Eine Flasche Rum/Wodka am Tag oder 3 Liter Wein zu 10% ab abends 20 Uhr. Ich weiß nicht, ob Du schon im Forum gelesen hast, dass Baclofen und Alkohol vereinfacht gesagt biochemische Gegenspieler sind und sich gegenseitig antagonisieren ("neutralisieren"). Grob kann man sagen, dass eine Flasche Wein in etwa die Wirkung von 75 mg Baclofen "aufhebt".
Nun ist es leider so, dass man Baclofen langsam einschleichen sollte. Du kannst also nicht äquivalent zu Deinen drei Flaschen Wein von heute auf morgen einfach 225 mg Baclofen nehmen.
Meiner Erfahrung nach ist es bei +/- einer Flasche Wein/Tag (oder der vergleichbaren Menge anderer Alkoholika) nach der Methode "Baclofen langsam in kleinen Schritten einschleichen, Alkohol parallel dazu langsam ausschleichen" möglich, in absehbarer Zeit erste Erfolge zu erzielen. Meist gelingt das bei einer Dosis von etwa 50 mg Baclofen und einer halben Flasche Wein, weil dann der Balance-Effekt zwischen Baclofen und dem Alkohol eingetreten ist, und das Medikament allmählich die "Überhand" gewinnt.
Bei Deiner aktuellen Trinkmenge (die Du - wie Du oben ganz richtig schreibst - nicht abrupt reduzieren solltest), scheint mir diese Methode aber ein sehr langer und mitunter frustrierender Weg zu sein, weil das Medikament aufgrund der biochemischen Gegebenheiten so keine Wirkung entfalten kann.
Mein gut gemeinter Ratschlag: Gehe nochmal eine Woche entgiften und starte dann erneut abstinent mit Baclofen. Wenn Du Baclofen dann in Anlehnung an den oder die auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen hier im Forum einschleichst (ich schätze, Du wirst wahrscheinlich etwas höher einsteigen bzw. schneller aufdosieren (müssen) - z. B. 10 mg statt 5 mg bzw. 12,5 mg statt 6,25 mg in Schritten von drei statt fünf Tagen), dann wird eher ein Schuh draus. Anders wird es ein langer, mitunter qualvoller Kampf.
Wenn Dir dann ab und an in der Einschleichphase noch nach einem Glas Wein (oder besser noch: einer Weinschorle) ist, ist das nicht so tragisch, weil Baclofen schon wirken kann. Viele hier im Forum berichten, dass unter Baclofen die Lust auf Alkohol nach dem ersten oder zweiten Glas ohnehin nachlässt.
Würde mich freuen, wenn Du Dir das mal überlegen würdest.
Alles Gute einstweilen und halt die Ohren steif!
Papfl