Hallo gilbert1992!
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Es gibt bezüglich Baclofen und Kokain ganz vielversprechende Ansätze. Um die Jahrtausendwende war das ein großes Thema. Einige Forscher(innen) sind dran geblieben, spontan fällt mir da Anna Rose Childress ein. Vielleicht kennst Du ihr beeindruckendes Video bereits. Falls nicht, findest Du es
hier in der ausführlichen Fassung in unserem
YouTube-Kanal, oder
hier als Kurzversion im Forum.
Interessant könnte für Dich auch eine Veröffentlichung im Journal of Neuroscience aus 2014 des Teams um Anna Rose Childress sein, die Du unter anderem hier findest:
Nipping Cue Reactivity in the Bud: Baclofen Prevents Limbic Activation Elicited by Subliminal Drug Cues.Auch der etwas ältere Text
Multi-center trial of baclofen for abstinence initiation in severe cocaine-dependent individuals ist nach wie vor lesenswert und im Internet frei zugänglich.
Die Vorgehensweise mit Baclofen bei Kokain ist der bei Alkohol recht ähnlich. Äquivalent zur Baclofen-Behandlung bei Alkoholabhängigkeit ist das primäre Ziel, zunächst einen gleichmäßigen Baclofenspiegel über den Tag verteilt aufzubauen. Soll heißen: Nicht erst eine Tablette schlucken, wenn das Verlangen nach Kokain "unaushaltbar" wird ("Bedarfsmedikation"), sondern quasi prophylaktisch durch eine regelmäßige Einnahme über den Tag verteilt (angelehnt an die Tabelle auf Seite 10 des
Leitfadens für die Anwendung oder unsere angepassten Dosierungstabellen
hier im Forum) schon im Vorfeld für einen ausgeglichenen, entspannten Gemütszustand zu sorgen, damit das
Craving gar nicht erst zu stark wird.
Zumindest für die nächsten paar Monate denke ich, ist eine regelmäßige Einnahme von Baclofen gleichmäßig über den Tag verteilt sinnvoll. Baclofen ermöglicht Dir überhaupt erst ein Nachdenken vor dem Konsum und den bewussten Entschluss: NEIN, ich will JETZT nicht konsumieren. Bei Baclofen gegen Kokain-Craving reicht übrigens häufig eine relativ geringe Baclofendosis aus, die dann allerdings über Monate beibehalten werden sollte, weil gerade bei Kokain der cravingauslösende Reiz leider auch nach längerer Abstinenz noch sehr bestimmend sein kann. Nach einer gewissen Stabilisierungsphase (mehrere Monate) kannst Du dann eventuell auch mal über eine Einnahme nach Bedarf nachdenken. Das sollte aber zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Thema sein.
@jivaro hat meines Wissens schon mehrere kokainabhängige Patienten mit Baclofen behandelt und
an anderer Stelle (<-- in diesen Faden kannst Du auch mal "reinlesen") unserem Forenmitglied @Versuchskaninchen (ebenfalls bezüglich Kokainabhängigkeit und Baclofen) geschrieben:
jivaro hat geschrieben:Ich möchte Dir an dieser Stelle wirklich Mut machen: Die Lust auf Kokain lässt oft sehr rasch, in einer nicht vorstellbaren Weise nach; Koks wird "fast" vergessen! Die Abstinenz ist keine Tortur mehr!
Bleibt also noch die Suche nach einem Arzt, der Dir das Medikament verschreibt. Da wir unsere
Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer
Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann voraussichtlich gegen Abend bei Dir mit allen Infos melden.
Alles Gute einstweilen!
Papfl