Baclofen Forum gegen Alkoholsucht

Hallo in die Runde,
ich bin 48 Jahre alt und kämpfe seit ca. 5 Jahren mit dem Problem Alkohol.
Ich habe bereits mehrere Entzüge in Kliniken,wochenlange Therapien,stationär und auch ambulant hinter mir.Bin in Selbsthilfegruppen gerannt,halt das volle Programm,was einem so empfohlen wird.
Im Moment arbeite ich nicht,beginne aber zum 1.3. in der Schweiz einen neuen Job.
Es gibt Tage ,da trinke ich so gut wie gar nicht,nur abends 1-2 Gläser Wein,das geht aber nur,wenn ich nicht allein bin.
Jetzt wo ich allein zuhause bin,trinke ich etwa 1,5 bis 2 Flaschen Wein am Tag,das bei einem Körpergewicht von 52 kg
Seit 10 Monaten habe ich einen neuen Partner,dem mein Problem natürlich irgendwann nicht mehr verborgen blieb.Er hat mir jetzt sozusagen die Pistole auf die Brust gesetzt und möchte,dass ich eine Therapie mache.
Da ich dies nun schon mehrfach erfolglos versucht habe,suchte ich nach Alternativen und bin auf Baclofen gekommen.
Ich möchte dies natürlich zu aller erst für mich tun,da ich einfach sehe,ich bekomme mein Leben so nicht mehr auf die Reihe.
Ich hoffe hier auf Rat und Hilfe und sehe dies als letzte Chance.

Liebe Grüße demipoint

Es kotzt mich so an,finde mich schrecklich.
Ganzen Tag nicht getrunken,jetzt in 3 Stunden eine Flasche Sekt und muss jetzt Nachschub holen.
Ich will das endlich nicht mehr!

Vielen Dank für deine Antwort und die Mail.
Ich werde morgen direkt Kontakt aufnehmen und werde Deine Ratschläge berücksichtigen.

Ich denke,fast jeder,kennt es in diesem Forum,sich immer wieder die Birne vollzukippen,sich vorzunehmen,morgen ist alles anders.
Mich sieht man immer als eine super starke Person,die Alles hinkriegt,funktioniert ja auch,oder besser gesagt,ich funktioniere.
Ich habe wirklich genug Mist in meinem Leben gehabt,will jedoch meine Alkoholabhängigkeit nicht darauf schieben,denn das hatten andere auch und die werden nicht abhängig.
Entscheidend ist,ich will es nicht mehr!
Es macht mich kaputt und hat schon einiges in meinem Leben zerstört.
Ich hoffe so sehr durch dieses Medikament,Hilfe zu bekommen.

Ganz liebe Grüsse

demipoint

Liebe Demipoint!

Deine Gefühle kann ich so gut nachvollziehen! Und es ist gut - denke ich mal - wenn Du sie hier so offen äußern kannst. Ich bin auch jemand, der als sehr starke Frau gesehen wird. Das ist aber auch ein Teil des Problems. Auf jeden Fall ist das bei mir so. Schwäche ist nicht akzeptabel, Entspannung und "sich bei anderen fallen lassen" auch nicht.

Wahrscheinlich muss man sich erst einmal akzeptieren, dann milde mit einem selber sein und sich langsam auf den Weg machen, den Alkohol zu verbannen und einige Verhaltensmuster zu ändern. Wir Frauen müssen nicht immer die starken sein!

Hallo liebe Freunde

Ich hatte mich ja bereits schon vorgestellt...
Hinter mir liegt eine turbulente,leider nicht trockene Zeit,obwohl dies dringend nötig wäre,da ich gerade meinen Umzug zum 1.3. nach Zürich plane.Dies habe ich praktisch alles organisiert,irgendwie hinbekommen.
Nicht nur,dass meine Beziehung nur noch ein Scherbenhaufen ist,hatte dann noch die nächste Pleite,als ich mich schweren Herzens meinem Hausarzt anvertraut habe.
Ich erzählte von meiner Vergangenheit,Entzüge etc. und er berichtete mir dann von einer Patientin,die auch ein hoffnungsloser Fall ist,ständig Entzüge mit Doxepin machen würde,so solle ich es doch auch machen.
Habe das Zeug einmal genommen,es war schrecklich.
Ihr könnt euch vorstellen,Baclofen war da gar kein Thema.

Doch nun gibt es auch Gutes zu berichten.
Ich habe einen sehr guten Freund,der sich sehr für mich eingesetzt hat.Er ist selbst Chirurg und hat mit einer Ärztin, die Baclofen seit einigen Jahren verschreibt, lange telefoniert.Und morgen habe ich dort endlich einen Termin,obwohl sie eigentlich keine Patienten mehr aufnimmt.

Ich hoffe so sehr auf diesen Termin,auch mit einem Arzt zu sprechen,der dich nicht plötzlich schief anschaut,der einfach deine Not erkennt.

Ich werde euch berichten und drückt mir die Daumen,so wie ich sie auch allen hier drücke!!!
Liebe Grüße demipoint