Hallo Axis!
Herzlich willkommen im Forum
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. Schön, dass Du da bist
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.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du Deinen Führerschein noch nicht wieder zurück hast
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?!?
Deine Zeilen lesen sich für mich jedenfalls so, als sei der Führerschein möglicherweise zwar ein Argument, den Alkoholkonsum endlich in den Griff zu bekommen (oder vielleicht ganz die Finger davon zu lassen), aber er ist nicht das einzige.
Axis hat geschrieben:Ich trinke regelmäßig 1-3 Flaschen Wein am Tag... Es gibt auch Tage, gelegentlich auch Wochen in denen ich nichts trinke aber die Gedanken kreisen doch von früh bis spät um dieses Thema...
Ich will nicht mehr............
Da höre ich ein großes Stück Verzweiflung raus. Kein Wunder. Es ist ja auch frustrierend. Da kämpft man sich einen ab, gibt sich alle Mühe der Welt, strengt sich an, bringt unendlich viel Kraft und Willen auf, und verliert den Kampf dann doch immer wieder.
Mal überlegen, wie Dir am besten geholfen werden kann
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. Wenn Du tatsächlich wegen des Führerscheins nochmal zur MPU musst, wirst Du wahrscheinlich um eine gewisse Abstinenzphase ohnehin nicht drum rum kommen (Drogensreening, ETG-Test...). Insofern könntest Du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Mal eine Zeit lang ausprobieren, wie sich ein Leben ohne Alkohol so anfühlt und gleichzeitig die Basis dafür schaffen, dass Du "den Lappen" wieder kriegst.
Baclofen kann dabei eine große Hilfe sein und genau dem...
Axis hat geschrieben:...die Gedanken kreisen doch von früh bis spät um dieses Thema...
...entgegen wirken. Wie das in etwa funktionieren kann, wird
hier erklärt. Was die Baclofen-Therapie von der herkömmlichen Suchttherapie unterscheidet, habe ich versucht, auf anschauliche Weise
hier zu erklären.
Unabhängig davon, ob Du jetzt den Führerschein bereits wieder hast oder nochmal zur MPU musst, könnte ein konkreter Weg für Dich so aussehen:
Den Alkohol langsam ausschleichen (also z. B. jeden Tag ein Glas Wein weniger trinken oder auf Schorle umsteigen) und parallel dazu Baclofen langsam in kleinen Schritten aufdosieren. Warten, bis erste Nebenwirkungen auftreten. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes. Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder.
Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter. Irgendwann kommst Du an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis
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Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass Du bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hast.
Das jetzt nurmal vorweg als kleine "Skizze", wie's eventuell funktionieren könnte. Bevor Du tatsächlich mit Baclofen loslegst, kann es nicht schaden, sich ein bisschen mit dem Medikament vertraut zu machen:
Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik
Baclofen erste Schritte, konkreter im
Baclofen-Arztkoffer und
Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im
Leitfaden für die Anwendung.
Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel
"Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch
online im PTA-Forum finden kann. Und natürlich das Buch
"Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen. Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe das bitte einfach in die Private Nachricht (PN) an unseren Admin @DonQuixote mit rein, wenn Du ihn um eine Arztadresse bittest.
Womit wir bei einem wichtigen Thema wären: Hast Du schon einen Arzt, der Dir Baclofen verschreiben würde? In den oben verlinkten "Arztkoffer" haben wir viele gute Argumente für eine Baclofenverordnung bei Alkoholabhängigkeit hinein gepackt, die bei einem Arzt als Argumentationshilfe dienen können. Falls das keine Option sein sollte, kannst Du natürlich auch auf unsere Arztvermittlung "Von Patient zu Patient" zurück greifen.
Da wir unsere
Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote kurz mit einer
Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.
So, das sind jetzt ganz viele Infos auf einmal. Stress' Dich nicht damit, nimm' Dir Zeit, alles erstmal zu sortieren und last not least: Trau' Dich ruhig zu fragen, wenn Du was auf dem Herzen hast oder weitere Infos brauchst.
Bis denne! Und halt die Ohren steif!
Papfl