Hallo fredi!
Herzlich willkommen im Forum
. Schön, dass Du da bist
.
Als ich Deine Zeilen gerade gelesen habe, musste ich wieder mal an den Unterschied zwischen "trocken" und "trocken" denken.
Da gibt es dieses
eine "trocken" sein, das mit täglichem Kampf und ständigem oder zunmindest häufigem Gedankenkreisen um Alkohol verbunden und auf Dauer ungeheuer anstrengend ist (ich vermute, diese Form des "Trockenseins" kennst Du) und ich ziehe meinen Hut vor Dir
, dass Du das drei Jahre lang durchgehalten hast. Respekt!
Und dann gibt es dieses
andere "trocken" sein, bei dem zwar hier und da auch immer mal wieder der Gedanke an Alkohol aufkommen kann (insbesondere in Situationen, in denen man früher zum Glas gegriffen hat), diese Gedanken aber längst nicht mehr diesen zwingenden, unbändigen Charakter haben. Dieses unvermeidliche "Ich muss jetzt trinken, koste es, was es wolle...Ich halte es sonst einfach nicht mehr aus" gibt es nicht mehr.
Diese "zufriedene" Form der Abstinenz ist mit Baclofen möglich. Das Medikament kann Dir Deine Entscheidungsfreiheit zurück geben.
Du
MUSST nicht mehr zwingend trinken um jeden Preis, Du
KANNST wieder
FREI entscheiden, ob Du
JETZT trinken
MÖCHTEST oder lieber nicht.
Das ist viel wert
. Baclofen schlägt Dir das Glas nicht aus der Hand. Aber Du hast die Situation und Dein Handeln wieder selbst unter Kontrolle. Du bist nicht mehr fremdbestimmt, weil Baclofen der Ursache für die automatischen Prozesse, die beim physischen Craving ablaufen, und die willentlich von Dir nicht beeinflusst werden können, ein Stück weit entgegen wirkt.
Wenn Du möchtest, kannst Du das noch genauer im nachlesen. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der Beitrag , der bildhaft aufzeigt, warum eine herkömmliche Therapie häufig nicht ausreicht.
Hast Du denn schon mal eine Therapie gemacht bzw. Erfahrung mit "psychotherapeutischen Werkzeugen" wie zum Beispiel Entspannungsübungen, Strategien zur Problemlösung, alternativen Methoden des Spannungs- oder Stressabbaus etc.?
Das wäre begleitend zur medikamentösen Behandlung mit Baclofen ebenfalls immens wichtig. Denn auch, wenn ich in bestimmten Problemsituationen nicht mehr zwingend und unreflektiert zum Glas greifen muss, ist das Problem ja noch nicht vom Tisch
. Viele Patienten berichten zudem, dass sie sich erst mit Baclofen richtig auf die Dinge einlassen und konzentrieren konnten, die ihnen in einer Therapie vermittelt wurden, eben weil die Gedanken an Alkohol nicht mehr ständig präsent sind.
Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik , konkreter im und . Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im .
Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel , den man auch finden kann. Und natürlich das Buch . Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe das bitte einfach in die Private Nachricht (PN) an unseren Admin @DonQuixote mit rein, wenn Du ihn um eine Arztadresse bittest.
Da wir unsere aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote kurz mit einer anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann voraussichtlich gegen Abend bei Dir mit allen Infos melden.
Einen guten Start wünscht
Papfl