Aloha
Verfasst: 20. Juni 2014, 13:14
Liebe Forumsgemeinde,
ich habe mich gestern hier angemeldet und möchte mich kurz vorstellen. Ich nenne mich mal Ede. Hat irgendwie einen kleinen Bezug zu der Stadt aus der ich komme. Eine Stadt in der man von Morgendämmerung zu Morgendämmerung nie weiter als 100 Meter laufen muss um sich Alkohol zu besorgen. Vierundzwanzig Stunden, 7 Tage die Woche. Die staatlich legitimierten Drogendealer schlafen hier nie und veranstalten eine Menge Trara und Hallo um ihre Ware. Man kann ihnen kaum entkommen, die Stadt lebt von der Gastronomie und Spätverkaufsstellen... Nicht gerade die besten Voraussetzungen um Abstinent zu leben. Ich weiß: Keiner von denen bindet einen fest und flösst Dir den Dreck ein. Trotzdem macht eine ständige Verfügbarkeit es nicht gerade leichter.
Ich werde 43 Jahre und habe nun schon mehrere Trockenphasen hinter mir. Die längste betrug mal 3 Jahre mit einem schweren Rückfall. Ansonsten mal 1 Jahr und einmal 1,5 Jahre.
Ich bin (noch) kein Spiegeltrinker sondern eher ein Rausch bzw. "Quartalstrinker". Wobei das ja nicht stimmt. Denn ein Quartal hat vier Monate. Dummerweise werden die Trinkabstände nach Trockenheit aber immer kürzer und die Trinkphasen länger. Das kann mal ein halbes Jahr gut gehen, daß ich dann regelmäßig Freitags 10 Bier und ein paar Schnäpse trinke (unter der Woche nie wegen der Arbeit) und Samstag tatsächlich nicht weiter mache. Allerdings ist es absehbar, daß der Crash dann irgendwann doch kommt. Dann trinke ich fünf bis acht Tage durch bis nichts mehr geht. Meistens bin ich dann bei 2 Liter Wodka am Tag. Bisher habe ich es immer noch irgendwie geschafft wieder auf zu hören. Irgendwann werde ich es aber nicht mehr können. Das weiß ich.
Ich habe in Gruppen Menschen kennen gelernt, die noch massivere Probleme mit ihrer Krankheit haben.Dennoch, diese exzessiven Trinkphasen führen immer wieder zu massiven Einbrüchen im sozialen Gefüge. Jobverluste, Familie und Partnerschaften sind daran kaputt gegangen. Früher bin ich auch schon mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Auch gesundheitlich hat es mich angegriffen. Vor allem dann auch psychisch. Depressionen und anhaltende Angstzustände vor allem nach Trinkphasen. Das erhöht dann natürlich den Druck irgendwann wieder weiter zu trinken, weil man denkt, daß man sonst wahnsinnig wird und keinen Fuß mehr auf diesen Planeten bekommt. Trotzdem muss man ja wieder funktionieren. Ein beschissener Kreislauf das Alles. Aber zu Alkohol und Depression hat sicher jeder seine eigenen Erfahrungen.
Warum bin ich nun hier ? Ich hatte vor fünf Wochen wieder eine lange Trinkphase bis zum Punkt an dem mich meine Partnerin ( getrennt lebend) nur noch ins Krankenhaus bringen konnte. Seit dem bin ich nun wieder ohne Alkohol. Ich habe mir mit ca. 30 Jahren eingestanden, dass ich Alkoholkrank bin. Ich habe mich mit der Thematik sehr viel auseinandergesetzt. Habe auch an Gruppen teilgenommen, war wie schon geschrieben auch phasenweise trocken.
Irgendwie hatte ich bis Dato die Hoffnung allerdings schon aufgegeben, hatte es zuletzt mit "kontrollierten" Trinken versucht. Was für ein Selbst und Fremdbetrug. Die Erfolgsquoten mit den bekannten Therapien sind ja auch nicht wirklich hoch. Und meine persönlichen Rückfälle nach Trockenphasen wirken auch nicht gerade motivierend.
Ich bin nun über das Internet auf Baclofen gestoßen und habe hier im Forum viel gelesen und auch anderswo.
Seit 2 Wochen habe ich einen Arzt (Psychotherapeut, Neurologe) der seit fast 30 Jahren trockener Alkoholiker ist und den ich zur Zeit zweimal wöchentlich sehe. Ich habe dort zum ersten mal das Gefühl, "richtig" zu sein. Er hat auch einen Verein gegründet, der Gruppen anbietet. Dort hatte ich nun auch meinen ersten Termin gehabt. Gut ist dabei auch, daß die Gruppe und der Arzt regelmäßig in Kontakt stehen und dieser sich bei den Terminen auch auf die Gruppe bezieht.
Seit gestern nehme ich nun zusätzlich Baclofen ein. Mein Arzt meinte nur dazu, die Studie an der Charitee wäre wohl erfolglos gewesen, es würde nicht schaden aber auch nichts nutzen. Ich hatte da zwischenzeitlich etwas anderes zu dieser Studie gehört.
Ich halte mich von der Dosierung her nun an die hier veröffentlichte Tabelle und habe auch noch ganz viele Fragen zum Thema. Ich werde die Gruppe sowie Arzt natürlich weiterhin besuchen. So, ich hoffe, die Vorstellung ist nun nicht zu lang geraten und wünsche allen noch einen entspannten Tag.
ich habe mich gestern hier angemeldet und möchte mich kurz vorstellen. Ich nenne mich mal Ede. Hat irgendwie einen kleinen Bezug zu der Stadt aus der ich komme. Eine Stadt in der man von Morgendämmerung zu Morgendämmerung nie weiter als 100 Meter laufen muss um sich Alkohol zu besorgen. Vierundzwanzig Stunden, 7 Tage die Woche. Die staatlich legitimierten Drogendealer schlafen hier nie und veranstalten eine Menge Trara und Hallo um ihre Ware. Man kann ihnen kaum entkommen, die Stadt lebt von der Gastronomie und Spätverkaufsstellen... Nicht gerade die besten Voraussetzungen um Abstinent zu leben. Ich weiß: Keiner von denen bindet einen fest und flösst Dir den Dreck ein. Trotzdem macht eine ständige Verfügbarkeit es nicht gerade leichter.
Ich werde 43 Jahre und habe nun schon mehrere Trockenphasen hinter mir. Die längste betrug mal 3 Jahre mit einem schweren Rückfall. Ansonsten mal 1 Jahr und einmal 1,5 Jahre.
Ich bin (noch) kein Spiegeltrinker sondern eher ein Rausch bzw. "Quartalstrinker". Wobei das ja nicht stimmt. Denn ein Quartal hat vier Monate. Dummerweise werden die Trinkabstände nach Trockenheit aber immer kürzer und die Trinkphasen länger. Das kann mal ein halbes Jahr gut gehen, daß ich dann regelmäßig Freitags 10 Bier und ein paar Schnäpse trinke (unter der Woche nie wegen der Arbeit) und Samstag tatsächlich nicht weiter mache. Allerdings ist es absehbar, daß der Crash dann irgendwann doch kommt. Dann trinke ich fünf bis acht Tage durch bis nichts mehr geht. Meistens bin ich dann bei 2 Liter Wodka am Tag. Bisher habe ich es immer noch irgendwie geschafft wieder auf zu hören. Irgendwann werde ich es aber nicht mehr können. Das weiß ich.
Ich habe in Gruppen Menschen kennen gelernt, die noch massivere Probleme mit ihrer Krankheit haben.Dennoch, diese exzessiven Trinkphasen führen immer wieder zu massiven Einbrüchen im sozialen Gefüge. Jobverluste, Familie und Partnerschaften sind daran kaputt gegangen. Früher bin ich auch schon mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Auch gesundheitlich hat es mich angegriffen. Vor allem dann auch psychisch. Depressionen und anhaltende Angstzustände vor allem nach Trinkphasen. Das erhöht dann natürlich den Druck irgendwann wieder weiter zu trinken, weil man denkt, daß man sonst wahnsinnig wird und keinen Fuß mehr auf diesen Planeten bekommt. Trotzdem muss man ja wieder funktionieren. Ein beschissener Kreislauf das Alles. Aber zu Alkohol und Depression hat sicher jeder seine eigenen Erfahrungen.
Warum bin ich nun hier ? Ich hatte vor fünf Wochen wieder eine lange Trinkphase bis zum Punkt an dem mich meine Partnerin ( getrennt lebend) nur noch ins Krankenhaus bringen konnte. Seit dem bin ich nun wieder ohne Alkohol. Ich habe mir mit ca. 30 Jahren eingestanden, dass ich Alkoholkrank bin. Ich habe mich mit der Thematik sehr viel auseinandergesetzt. Habe auch an Gruppen teilgenommen, war wie schon geschrieben auch phasenweise trocken.
Irgendwie hatte ich bis Dato die Hoffnung allerdings schon aufgegeben, hatte es zuletzt mit "kontrollierten" Trinken versucht. Was für ein Selbst und Fremdbetrug. Die Erfolgsquoten mit den bekannten Therapien sind ja auch nicht wirklich hoch. Und meine persönlichen Rückfälle nach Trockenphasen wirken auch nicht gerade motivierend.
Ich bin nun über das Internet auf Baclofen gestoßen und habe hier im Forum viel gelesen und auch anderswo.
Seit 2 Wochen habe ich einen Arzt (Psychotherapeut, Neurologe) der seit fast 30 Jahren trockener Alkoholiker ist und den ich zur Zeit zweimal wöchentlich sehe. Ich habe dort zum ersten mal das Gefühl, "richtig" zu sein. Er hat auch einen Verein gegründet, der Gruppen anbietet. Dort hatte ich nun auch meinen ersten Termin gehabt. Gut ist dabei auch, daß die Gruppe und der Arzt regelmäßig in Kontakt stehen und dieser sich bei den Terminen auch auf die Gruppe bezieht.
Seit gestern nehme ich nun zusätzlich Baclofen ein. Mein Arzt meinte nur dazu, die Studie an der Charitee wäre wohl erfolglos gewesen, es würde nicht schaden aber auch nichts nutzen. Ich hatte da zwischenzeitlich etwas anderes zu dieser Studie gehört.
Ich halte mich von der Dosierung her nun an die hier veröffentlichte Tabelle und habe auch noch ganz viele Fragen zum Thema. Ich werde die Gruppe sowie Arzt natürlich weiterhin besuchen. So, ich hoffe, die Vorstellung ist nun nicht zu lang geraten und wünsche allen noch einen entspannten Tag.