Dieter stellt sich vor
Verfasst: 31. Dezember 2016, 00:33
Hallo liebe Gemeinde,
zunächst möchte ich kurz klarstellen, dass ich nicht selber betroffen bin von irgendwelchen Alkoholproblemen. Berichten möchte ich hier aus der Sicht eines Ehemanns, der seine Frau an den Alkohol verloren hat.... zumindest so mein Empfinden.
10 Jahre glücklich und nichts hätte unsere Liebe erschüttern können
Ich kann nicht mehr genau sagen wann es begonnen hat... auffallender Alkoholkonsum. Ich weiß nur es gab hier und da ernste Gespräche, weil Sie nach übermäßigem Genuss ziemlich ausfallend und überempfindlich auf jede Bemerkung reagierte. In der Regel war nach der Aussprache einige Zeit wieder alles gut... der Rest kam schleichend. Sie trank heimlich, versteckte ihre Weinflaschen... erzählte Fantasiegeschichten (wie sich später rausstellte), um Ihren Zustand zu erklären. Ich schob mir selber Erklärungen zurecht wie z.B. Ihre schwere Arbeit in der Altenpflege, der Schichtwechsel... einfach nur um es auch im Umfeld für Sie mit zu rechtfertigen. In unserem gemeinsamen Haushalt tat sie seit Monaten garnix mehr... dabei war sie doch vorher so penibel, sauber und musste immer alles sofort erledigen... und nun das krasse Gegenteil... Gleichgültigkeit
Ich war so Blind... Verständnis für alles hat sie bei mir nicht gefunden... also suchte sie sich gleichgesinnte Gesellschaft, während ich in der Arbeit war. Es folgte eine Affäre mit einem Arbeitskollegen... ich fand ihr zweites Handy neben ihr, also sie mal wieder Ihren Rausch aus schlief. Alles brach zusammen... meine 'Welt... Ihre Welt... nichts wird mehr so sein wie vorher... es war vorbei.... und als ob das noch nicht reichte, musste ich feststellen, dass die Konten nahezu leer geräumt waren.... Kein Geld mehr da.... alles am selben Tag. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich zuletzt so Hilflos gefühlt habe.
Mittlerweile ist das ganze 4 Monate her..., ich bin ausgezogen. Meine (noch) Frau hat ihren Job verloren und ist noch tiefer abgestürzt... es schmerzt mich trotz allem das mit anzusehen.
Am besten kann ich es mit einem schlechten Horrorfilm vergleichen... besessen vom Teufel und ich suche einen Exorzisten, weil es unfassbar ist wie sehr sie sich verändert hat (vor allem die letzten 6 Monate).... sie ist nämlich die liebevollste und wunderbarste Mensch den ich je kannte... deshalb habe ich sie doch wohl geheiratet.
Nun ja... nachdem ich meinen Frust erst mal geschluckt hatte, bin ich ihr zu Hilfe geeilt... 3x im BKH, davon aus panischen Ängsten sofort abgebrochen und 1x 6 Tage durchgehalten, nur Entgiftung... keine Psychische Therapie. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen das weinen und depressive Stimmung an der Tagesordnung waren. Es tut ihr unsagbar leid was sie mir angetan hat... so beteuerte sie das immer wieder... und ich glaube ihr auch, aber das Glas ist nun mal zerbrochen.
Bei der Erstaufnahme gab beim Arzt an, dass sie seit 7 Jahren trinkt. (tja... wie gesagt, wie Blind war ich eigentlich?). Menge 2 Flaschen Wein am Tag... manchmal mehr. Kein Schnaps oder Ähnliches.
Ordentlicher Gewichtsverlust seit Beginn der Trennungskrise von ca. 73kg auf jetzt 60kg. Sie verträgt kaum Essen, da Magenkrämpfe durch den Weinkonsum... was natürlich auch schon zur Notaufnahme führte (2x).
BKH und Ihre Einrichtungen in allen Ehren... aber wie in vielen Lokalitäten sind sie auch in Augsburg überfüllt und überfordert... meine Frau musste von 6 Tagen an 4 Tagen im Flur des BKH übernachten... unnötiger Stress.
Meine Hoffnung liegt natürlich auch im Baclofen und ich hoffe auf wenigstens einen Ansprechpartner im Raum Augsburg.
Vielen lieben Dank für dieses FORUM und eure Geschichten. Ich habe mir einiges durchgelesen und kann nur die Daumen drücken.
In diesem Sinne
Einen guten RUSCH und ein hoffentlich besseres 2017
Liebe Grüße
Dieter
zunächst möchte ich kurz klarstellen, dass ich nicht selber betroffen bin von irgendwelchen Alkoholproblemen. Berichten möchte ich hier aus der Sicht eines Ehemanns, der seine Frau an den Alkohol verloren hat.... zumindest so mein Empfinden.
10 Jahre glücklich und nichts hätte unsere Liebe erschüttern können
Ich kann nicht mehr genau sagen wann es begonnen hat... auffallender Alkoholkonsum. Ich weiß nur es gab hier und da ernste Gespräche, weil Sie nach übermäßigem Genuss ziemlich ausfallend und überempfindlich auf jede Bemerkung reagierte. In der Regel war nach der Aussprache einige Zeit wieder alles gut... der Rest kam schleichend. Sie trank heimlich, versteckte ihre Weinflaschen... erzählte Fantasiegeschichten (wie sich später rausstellte), um Ihren Zustand zu erklären. Ich schob mir selber Erklärungen zurecht wie z.B. Ihre schwere Arbeit in der Altenpflege, der Schichtwechsel... einfach nur um es auch im Umfeld für Sie mit zu rechtfertigen. In unserem gemeinsamen Haushalt tat sie seit Monaten garnix mehr... dabei war sie doch vorher so penibel, sauber und musste immer alles sofort erledigen... und nun das krasse Gegenteil... Gleichgültigkeit
Ich war so Blind... Verständnis für alles hat sie bei mir nicht gefunden... also suchte sie sich gleichgesinnte Gesellschaft, während ich in der Arbeit war. Es folgte eine Affäre mit einem Arbeitskollegen... ich fand ihr zweites Handy neben ihr, also sie mal wieder Ihren Rausch aus schlief. Alles brach zusammen... meine 'Welt... Ihre Welt... nichts wird mehr so sein wie vorher... es war vorbei.... und als ob das noch nicht reichte, musste ich feststellen, dass die Konten nahezu leer geräumt waren.... Kein Geld mehr da.... alles am selben Tag. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich zuletzt so Hilflos gefühlt habe.
Mittlerweile ist das ganze 4 Monate her..., ich bin ausgezogen. Meine (noch) Frau hat ihren Job verloren und ist noch tiefer abgestürzt... es schmerzt mich trotz allem das mit anzusehen.
Am besten kann ich es mit einem schlechten Horrorfilm vergleichen... besessen vom Teufel und ich suche einen Exorzisten, weil es unfassbar ist wie sehr sie sich verändert hat (vor allem die letzten 6 Monate).... sie ist nämlich die liebevollste und wunderbarste Mensch den ich je kannte... deshalb habe ich sie doch wohl geheiratet.
Nun ja... nachdem ich meinen Frust erst mal geschluckt hatte, bin ich ihr zu Hilfe geeilt... 3x im BKH, davon aus panischen Ängsten sofort abgebrochen und 1x 6 Tage durchgehalten, nur Entgiftung... keine Psychische Therapie. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen das weinen und depressive Stimmung an der Tagesordnung waren. Es tut ihr unsagbar leid was sie mir angetan hat... so beteuerte sie das immer wieder... und ich glaube ihr auch, aber das Glas ist nun mal zerbrochen.
Bei der Erstaufnahme gab beim Arzt an, dass sie seit 7 Jahren trinkt. (tja... wie gesagt, wie Blind war ich eigentlich?). Menge 2 Flaschen Wein am Tag... manchmal mehr. Kein Schnaps oder Ähnliches.
Ordentlicher Gewichtsverlust seit Beginn der Trennungskrise von ca. 73kg auf jetzt 60kg. Sie verträgt kaum Essen, da Magenkrämpfe durch den Weinkonsum... was natürlich auch schon zur Notaufnahme führte (2x).
BKH und Ihre Einrichtungen in allen Ehren... aber wie in vielen Lokalitäten sind sie auch in Augsburg überfüllt und überfordert... meine Frau musste von 6 Tagen an 4 Tagen im Flur des BKH übernachten... unnötiger Stress.
Meine Hoffnung liegt natürlich auch im Baclofen und ich hoffe auf wenigstens einen Ansprechpartner im Raum Augsburg.
Vielen lieben Dank für dieses FORUM und eure Geschichten. Ich habe mir einiges durchgelesen und kann nur die Daumen drücken.
In diesem Sinne
Einen guten RUSCH und ein hoffentlich besseres 2017
Liebe Grüße
Dieter