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Kontrolliertes trinken
Verfasst: 9. Februar 2013, 08:59
von fetsecht
Hat jemand von euch schon mal das program probiert?
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 9. Februar 2013, 09:08
von Chinaski
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Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 9. Februar 2013, 09:21
von KeinSieger
Ich habe mir das "Selbstlern"programm vor einem Jahr oder so bestellt. Eigentlich wollte ich das zusammen mit Baclofen praktizieren, aber mir liegt das nicht so. Wenn ich trinke, dann möchte ich auch eine anständige Wirkung und nicht nur "aus Genuss" trinken. Für Kontrolle dieser Art schien mir das Programm nicht so geeignet... Dank Baclofen sehe ich die Notwendigkeit aber zur Zeit sowieso nicht mehr bei mir.
Was ich mir echt gerne mal angesehen hätte, wären die Gruppen- oder Einzelsitzungen gewesen. Leider war es selbst in Berlin damals nicht so einfach da "reinzukommen".
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 9. Februar 2013, 12:41
von P4T3R
Naja Euer Heilungsprozess beginnt schon erst mal damit, das man sich selbst gesteht, das man nicht wie andere trinken kann, besser gesagt garnicht trinken kann. Erst dann könnt Ihr von Baclofen profitieren, wenn Ihr aber immer wieder die Hoffnung "Ich werde kontrolliert trinken" nicht aufgebt, könnt Ihr mit Baclofen nichts erreichen, so hard wie es klingt!
Verfasst: 9. Februar 2013, 19:46
von shadok
moinsen,
ich kann natürlich nur für mich sprechen, da jeder seinen eigenen weg gehen muss, aber für mich fällt moderater konsum, kontrolliertes trinken, körkel-diät etc. komplett aus dem programm. der gründe gibt es viele.
zunächst musste ich mir eingestehen, dass für mich der zeitpunkt, dieses in erwägung zu ziehen, längst geschichte ist. das alleine war schon ein langer prozess.
desweiteren brachte für mich (in einer langen abstinenten phase) der verzicht auf alkohol keinen verlust an lebensqualität, im gegenteil. ich musste mich z.b. nach dem ersten glass wein nicht kasteien, weil ich mit dem auto unterwegs war. ich habe es genossen, mit klarem verstand durchs leben zu gehen, ich habe monate lang nicht an die sucht gedacht, bis ich im regal eines händlers wein aus ardèche entdeckte (ups, da war doch was), aber nicht kaufte. ich verliere nichts, weil ich nichts trinken darf, ich bin froh, wenn ich es nicht muss. und genau dort möchte ich wieder hin.
ich habe in mehr als dreissig jahren 'aufarbeitung' nur einen menschen kennengelernt, dem es gelang, seinen konsum auf 'kontrolliertes trinken' umzustellen. dieser war (nervös wie nix gutes), derart abhängig von der planung seiner trink- und trinkfreien phasen, dass ich für mich zu dem schluss kam, der kerl verhält sich auch nicht anders, als ein schwerstabhängiger: sein leben kreist weiterhin um seine sucht.
dafür bin ich mir persönlich zu schade.
shadok
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 10. Februar 2013, 19:51
von fetsecht
Verfasst: 10. Februar 2013, 22:00
von shadok
fets,
ich bin sowhl wirkungs- als auch pegeltrinker.
unabhängig vom typ: sucht (gleich welcher art) ist, meines erachtens, einer gescheiterten beziehung nicht unähnlich. ab einem gewissen zeitpunkt weiss ich, im grunde genommen ist es vorbei, aber trotzdem gibt es noch intensive bindungen zum partner. es folgt ein langer entscheidungsprozess. können wir noch freunde bleiben?
im falle der sucht muss ich mir aber auch eingestehen können, dass mich der 'partner' (die droge) so sehr verändert bzw. zerstört hat, dass nur die vollständige distanz für mich eine zukunft hat.
gilt zumindest für mich, shadok
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 11. Februar 2013, 05:44
von GoldenTulip
Danke für diesen Gedanken, shadok!
Ich fand den Vergleich direkt einleuchtend, bis mir auffiel, dass ich zu dreien meiner langjährigen Exbeziehungen heute ein gutes bis sehr enges Freundschaftsverhältnis habe
Aber auch wenn sich das nicht 1:1 für mich übertragen lässt, erklärt es mir selbst etwas meine Halsstarrigkeit, mit der ich an der Idee einer Rückkehr zum "normalen", nichtsüchtigen Trinken festhalte. Vielleicht spiegelt unser Verhältnis zum Alkohol teilweise auch unser Bindungsverhalten allgemein?!
Ich muss den Gedanken noch einmal gründlicher denken.
LG Conny
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 11. Februar 2013, 06:49
von hexchen
Liebe Conny,
ja, es gibt da Zusammenhänge.
wünsche Euch einen schönen Tag
Hexchen
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 11. Februar 2013, 06:53
von GoldenTulip
hallo hexchen,
das vermute ich auch. Vielleicht magst Du zu etwas weniger früher Stunde mal ausfürlicher schreiben, wo Du die Zusammenhänge siehst?!
LG Conny
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 11. Februar 2013, 07:43
von hexchen
Hi Conny,
ja das kann ich machen, nur habe ich jetzt keine Zeit, bin am Aufbrechen zur Arbeit. Ich würde Dir das auch gerne lieber als private Nachricht schreiben, weil ich hier nicht alles über mich preisgeben kann. Wäre Dir das Recht?
Liebe Grüße
Hexchen
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 11. Februar 2013, 07:48
von GoldenTulip
Hallo hexchen,
klar wäre mir das Recht, ich würde mich sehr darüber freuen. Ich merke, es ist ein zentraler Punkt bei mir, weil mein Trinkverhalten stark schwankt, je nachdem wie gut ich mich in Beziehungen abgrenzen kann.
LG Conny
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 11. Februar 2013, 12:42
von Argentina1
Hi Conny, Hexchen und all,
Shadoks Vergleich gestern fand ich auch sehr passend und was die Halsstarrigkeit angeht die ich in eine Beziehung lege, kennen ja einige hier. Das es da einen Zusammenhang zum Suchtverhalten gibt finde ich auch logisch, bzw. vom loslassen der Sucht.
Aber Conny, du schriebst das drei deiner ehemaligen Partner jetzt gute Freunde von dir sind. Ich denke du musst dich zuerst fragen Wer hat Schluss gemacht? ER oder ich ( musst du ja nicht hier im Forum beantworten). Warst es du, ist es klar das dir die Freundschaft heute "leicht" fällt. Und ....frag dich auch mal was sich an deinem Leben zum negativen Verändern würde wenn du es nicht geschafft hättest nach der Trennung eine Freundschaft aufzubauen. Wäre das Leben dann wirklich so schlimm? Andererseits kannst du natürlich Alkohol nicht mit einem Partner/ Freund vergleichen, ein Freund (platonisch)kann dir was geben, du kannst was von ihm lernen, du kannst Spaß haben, reden, dich ausweinen, sogar Luft ablassen wenn du schlecht drauf bist, aber das kann Alkohol nicht, Alkohol wird immer nur von dir fordern, auch wenn du es im Moment noch nicht wahrhaben willst und wahrscheinlich auch nicht hören willst ( so wie wenn mir alle auf den Ohren liegen, das ich mich von meinem Freund trennen soll
). Der Zeitpunkt wird aber kommen, egal ob Partner oder Alkohol, glaube ich zumindest.
Lg Argentina
PS: Ist übrigens ein sehr interessantes Thema!
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 12. Februar 2013, 07:38
von hexchen
Guten Morgen,
kontrolliertes Trinken kommt im Moment für mich nicht in frage, aber langfristig ist es ein Ziel, um als "normal" zu gelten. Also bei gewissen Anlässen mal ein Glas mittrinken zu können.
Liebe Conny, ich schreibe dir jetzt.
Gruß
Hexchen
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 13. Februar 2013, 17:44
von WilloTse
Lieber fets,
ich kenne das Programm von Prof. Körkel, habe es aber nie probiert.
Wenn es Dich anspricht: warum nicht versuchen?
O.k., ich kenne niemanden, der erfolgreich kontrolliert trinkt. Aber: würde derjenige das sagen? Ich trinke nach Strichliste?
Ich kann mir vorstellen, dass Körkel plus Bac funktioniert.
Probier's doch einfach, was hast Du zu verlieren?
LG
Willo
Re:
Verfasst: 13. Februar 2013, 18:30
von fetsecht
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 13. Februar 2013, 19:20
von WilloTse
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 13. Februar 2013, 23:08
von DonQuixote
Hallo @all
Das von Körkel (34,90 €) gibt es auch umsonst . Es sieht so aus, als dass das dort so ziemlich genau der Bezahlversion entspricht. In Buchform kann man es für 14.95 € .
DonQuixote
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 14. Februar 2013, 07:30
von hexchen
Hallo Don und alle,
Don, vielen Dank für die links, hab im Moment keine Zeit, mich genauer damit zu beschäftigen, aber die kommt wieder und langfristig wäre es für mich schon ein Wunsch, auch wenn ich momentan die Abstinenz bevorzuge.
Liebe Grüße an Euch
Hexchen
Re: Kontrolliertes trinken
Verfasst: 5. März 2013, 08:23
von Don
Hallo Freunde,
den Vergleich von Sucht mit einer (partnerschaftlichen) Bindung find ich äußerst interessant.
Hier wären, Interesse vorausgesetzt, ein paar nähere Infos beispielhaft für einen Protagonisten der recht vielfältigen "Bindungs-Chemie" - Oxytocin:
http://eggetsberger.net/SE-Wi/Oxytocin% ... 01_mod.pdfund hier ebensfalls:
http://www.3sat.de/page/?source=/scobel ... index.htmlViel Spaß beim Lesen wünscht Don.