notbremse

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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tutti
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Mann oder Frau?: Ich habe keine AHNUNG
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notbremse

Beitragvon tutti » 1. August 2011, 22:31

Hallo an alle hier im Forum,

zu allererst, bitte verzeit, wenn ich mich etwas dappig anstelle hier im Forum. Bin absolut unerfahren und habe noch nie in so einem Forum selbst was geschrieben.
Habe einige 'Alkohlikerforum´s durchstöbert als stiller Mitleser, aber festgestellt, daß die alle nicht so wirklich zu meiner Lebenssituation passen.
Dort wird oft von alkoholfreies Umfeld gesprochen, alle Freunde, Bekannte etc meiden, wenn Alkohol getrunken wird usw.
Das ist meineserachtes ganz schwierig, ich kann doch nicht meine komplette Familie, langjährige Freunde in den Wind schießen, nur um von meiner Sucht los zu kommen, von der (bis jetzt) noch keiner wirklich weiss, oder es noch nicht öffentlich ausgesprochen hat. Bin berufstätig, normale Familie, nicht auffällig nach aussen (denke ich zumindest), da ich immer nur daheim trinke und auf Festen, aber da trinken alle irgendwie ( mehr oder weniger, ich halt mehr [wacko] .Ich wohne in einer Gegend, wo viel gefeiert wird, Stadtfeste, Dorffeste und natürlich die privaten Feste. Eigentich vom Frühjahr bis Spätsommer immer irgendwo ein Fest und fast immer dabei, [blus]
Doch nun kurz zu mir, bin 45 Jahre alt, und habe mit dem normalen trinken auf Geburstagen, Festen etc angefangen, als ich selbst Alkohol kaufen durfte. War also am Anfang ein normaler kontrollierter "Festtagstrinker" (gibt es diese Bezeichnung überhaupt). Später dann habe ich mir zum entspannen ein Feierabendbier gegönnt, was am Anfang auch noch im normalen Rahmen war, da mein Mann ebenfalls ein Bierchen am Abend getrunken hat, haben wir dann zusammen 1 oder 2 Bierchen getrunken.
Naja und so nahm meine Trinkerkarriere seinen lauf. Jetzt bin ich bei ca 4-5 Flaschen Bier (0,5 Liter) täglich angelangt, wobei es am Wochenende auch schon mal 7 bis 10 Flaschen werden können (habe aber dann meistens einen Kater am nächsten morgen).
Jetzt möchte ich aber so nicht mehr weiter machen, da ich weiss, dass sich die Sucht dahingegend entwickeln kann, daß ich nicht bei den 4-5 Flaschen bleibe, sondern irgendwann so viel brauche, daß ich nicht mehr Herr meiner Sinne bin. Verzichten kann ich nur sehr schwer, wobei ich nur abends trinke und dann auch den Druck verspüre, trinken zu müssen.
Ich hatte in den letzten Wochen im Internet recherchiert, ob es auch Hilfe gibt, ohne zum Arzt zu gehen, stationäre Entgiftung etc und bin so auf dieses Forum gestossen.
Habe mich dann innerhalb von 2 Wochen im Forum durchgelesen, mir das Buch von Dr. Ameisen gekauft, (dies in 3 Tagen durchgelesen) und jetzt im Andalusienshop Bac bestellt. Ich hoffe, dass es bis zum Anfang nächster Woche da ist. Jedenfalls klingt das alles sehr hoffnungsvoll, denn wenn ich gedanklich dazu kommen könnte, das mir Alkohol egal ist, dann brauche ich hoffentlich meine großen Bekanntenkreis nicht meiden, um keinen Alkohol zu trinken. I
Sorgen macht mir nur, wie komme ich im Alltag zurecht, gerade in den ersten Tagen. Ich bin voll berufstätig, muss mit dem Auto ins Büro fahren. Urlaub habe ich zwar Ende August, da bin ich aber mit Familie verreist, will dann also auch nicht total müde rumhängen, bis sich mein Körper evtl an Bac gewöhnt hat und die evtl Nebenwirkungen von selbst verschwinden.Wann also ist der richtige Zeitpunkt.
Keine Ahnung, erst mal ausprobieren und dann doch aufhören, falls es zu viele Nebenwirkungen gibt (Müdigkeit). Wer kann mir dazu was schreiben.
Die meisten sagen ja, das die Müdigkeit von selbst verschwindet, aber irgendwie bei jedem verschieden.
Würden 3 Tage ausreichen zur Eingewöhnung? Aber dann sollte man ja schon evtl die Dosis erhöhen, wenn die Anfangsdosis nicht reicht.
Wie Ihr seht, habe ich Fragen über Fragen, weil es eigentlich keine klare Richtlinie gibt, jeder hat seine eigenen Erfahrungen gemacht mit den unterschiedlichsten Nebenwirkungen.

Bis dahin schon mal vielen Dank fürs lesen und evtl auch antworten
LG Tutti

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conrad
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Re: notbremse

Beitragvon conrad » 2. August 2011, 09:27

Hallo Tutti,
das mit den Nebenwirkungen ist halt bei jedem unterschiedlich - doch zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Entschluss, dir hätte nichts besseres einfallen können [biggrin] .

Bei mir war nicht die Müdigkeit das Entscheidende, sondern ich habe nicht richtig schlafen können und hatte auch noch Kopfschmerzen, wobei die auch von meinem Zahn verursacht worden sein könnten.

Ansonsten war es bei so, dass ich an einem Dienstag früh die erste Dosis (5mg) genommen habe, nach dem Mittagessen das letzte Glas Wodka und seit dem keinen Alk mehr gebraucht habe. Entzugserscheinungen, und das mir das Allerwichtigste (sonst hätte es ja meine Familie mitbekommen), hatte ich sogt wie keine - außer leichtem Zittern.

Seit diesem Tag, es war der 12 Juli, geht´s mir wieder gut [smile] Ich wußte, dass ich nichts mehr trinken werde, sobald mir jemand die Entzugserscheinungen nimmt, vor denen hatte ich wirklich Angst, habe genug Erfahrungen sammeln können. Meine erste und seit dem letzte Entgiftung hatte ich vor 6 Jahren, bis ich nun vor gut 4 Monaten eben meinen ersten Rückfall hatte. In die Klinik konnte ich nicht, wollte meine Familie auch nicht enttäuschen, die ja nichts mitgekriegt hatte - bin Spiegeltrinker.

Mit dem Autofahren bei dir, nun ja ich denke, das geht jetzt halt nicht anders, mußt dich halt bei Fahren wirklich konzentrieren, hast ja bald Urlaub, und danach hat sich das eingespielt. Aber wie schon gesagt, bei jedem sind die Nebenwirkungen anders.

Liebe Grüße
Conrad
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tutti
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Re: notbremse

Beitragvon tutti » 2. August 2011, 11:13

Hallo Conrad,

danke für deine Antwort auf meinen Beitrag.
Ja du hast recht, es wird höchste Zeit, daß ich was tue, denn so kann es nicht mehr weiter gehen.
Leider habe ich meine Lieferung von Bac noch nicht erhalten, aber lt mail vo Andalusienshop soll die Ware heute abgeschickt werden. Bin schon ganz ungeduldig und kann es kaum erwarten, endlich eine andere Richtung einzuschlagen mit Unterstützung von Bac.
Man liest ja wirklich viele positive Erfahrungen, hoffe nur, daß sich die Nebenwirkungen in Grenzen halten.
Werde aber versuchen, hier weiter zu berichten, wenn ich angefangen habe mit Bac.
Momentan bin ich wie jeden Abend bei ca 4-5 Flaschen Bier, am Sonntag ( auf einem Fest, wo sonst) waren es bestimmt wieder 10 oder noch mehr, hab nicht mitgezählt. Dementsprechend hatte ich am nächsten Tag einen ziemlich Kater und habe auch an diesem Tag nichts getrunken, aber gestern eben wieder voll dabei, es ist soooo ätzend, ich will es nicht mehr.
Jeden Morgen wache ich auf, habe ein schlechtes Gewissen, wieder getrunken zu haben und nehme mir vor, heute trinkst du nichts, habe auch am Tag durch Ablenkung keine großen Gedanken an Alk, aber sobald ich Feierabend habe, kommen die Gedanke und das Verangen, jetzt ein Bier auf der Terrasse zum entspannen oder was auch immer, Gründe zum Trinken gibt es ja immer.
Meine Hoffnung liegt nun wirklich Bac, daß ich es selbst alleine schaffe, denn so wie es bei dir ist, darf es bei mir auch einer erfahren. Es ist mir einfach peinlich, obwohl eine Kinder schon wissen, daß mein Bierkonsum sehr hoch ist.
Nimmst du jetzt immer noch Bac, soweit ich deine Beiträge gelesen habe, wolltest du nur kurzfristig Bac nehmen, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen.
Nach 6 Jahren doch wieder anzufangen ist mit Sicherheit sehr enttäuschend, zumal man ja recht schnell wieder da ist, wo man vor 6 Jahren aufgehört hat, sprich das Aufhören zu trinken so viel Kraft kostet und dann ist innerhalb von Stunden alles wieder kaputt.
Ein schrecklicher Gedanke find ich.
Ich werde sehen wie ich mit Bac klar komme und dann Stück für Stück entscheiden, wie es weiter geht.

Bis dahin Lg Tutti

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conrad
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Re: notbremse

Beitragvon conrad » 2. August 2011, 12:48

Hallo Tutti,
es sind, glaube ich, einige hier im Forum, die speziell am Abend das Problem haben etwas trinken zu müssen. Sie nehmen dann am Abend eine höhere Dosis Bac. Evt. kannst du ja mit morgens 5mg, mittags 5 mg und abends 10mg beginnen.

Ich habe es im Übrigen nicht geheimgehalten, dass ich Alkoholiker bin. Es weiß hier jeder (kleines Dorf) und es weiß auch jeder, dass ich eine Selbsthilfegruppe leite. Ich für mich muss sagen, das war das Beste, was ich habe machen können. Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden.

Ja, ich nehme immer noch meine 75mg bac und werde es jetzt auch vorsichtshalber bis Oktober beibehalten.

Liebe Grüße
Conrad
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rockine1
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Re: notbremse

Beitragvon rockine1 » 3. August 2011, 10:45

Hallo Tutti,

herzlich willkommen im Forum.

Zu den Nebenwirkungen (vor allem die Müdigkeit) war es bei mir so, dass es meistens nur an einem Tag sehr stark war. Also an dem Tag, an dem ich erhöht habe, war die Müdigkeit noch nicht extrem, sondern immer der Tag darauf. Vielleicht kannst Du es Dir so einrichten (falls es bei Dir auch so sein sollte), dass Du dann vor dem Wochenende jeweils erhöhst. Allerdings will man ja unbedingt an den Punkt kommen, wo einem der Alk egal wird, sodass man gerne alle 3 Tage erhöht. Andererseits käme es nach den vielen Jahren mit Alk auf ein paar Tage o. Wochen mehr ja auch nicht mehr an.

Mit den Festlichkeiten/Freunden ist es bei mir ähnlich wie bei Dir. Darum drehen sich im Moment auch gerade meine Gedanken, da ich jetzt mit Hilfe von Bac seit 18 Tagen keinen Alk mehr getrunken habe und auch kein Bedürfnis mehr danach verspüre, was vorher ja unvorstellbar war. Ich denke daher schon, dass ich es schaffe, dadurch leichter „nein“ zu sagen, aber es wird natürlich schon auffallen, wenn ich nie mehr was trinke, wo ich vorher immer und bei jeder Gelegenheit voll dabei war. Ich habe mir für solche Situationen, falls sie denn auftreten sollten, so eine Art Mini-Outing zurecht gelegt. Dass ich z. B. sage, dass ich es in letzter Zeit einfach zu sehr habe krachen lassen (dass das ja schon ein bisschen bedenklich ist) und ich jetzt einfach mal ne Zeit lang nichts mehr trinken will. Als guter Vorsatz sozusagen. Und das könnte man ja später auch gut ausbauen, indem man dann sagt, dass es mir ohne den Alk jetzt viel besser geht, keine Kater mehr, etc. und dass es ja wirklich nicht mehr sein muss.
Falls dann noch jemand weiter darauf rumhacken sollte, dann wäre wohl die Frage, ob derjenige nicht SELBST ein kleines Problem mit Alk hat und nur neidisch ist.

Und zuhause, denke ich mal, wird Dein Mann oder Deine Kinder bestimmt nichts dagegen haben, wenn Du keine Bierchen mehr trinkst.
Dass Witzige ist ja, dass die angenehmen Dinge gar nicht so auffallen. Bei mir war es vorher jedenfalls so, dass ich grundsätzlich am Wochenende eine Flasche Wein aufmachte (leider trank ich zusätzlich auch noch heimlich) und von meinem Mann ist stets ein Spruch gekommen wie: Was, machst Du schon wieder eine Flasche auf?
Und jetzt, wo ich seit sage und schreibe 3 Wochenenden KEINE Flasche aufgemacht habe, ist es ihm noch nicht mal aufgefallen!!!

Ich wünsch Dir jedenfalls ganz viel Erfolg

Liebe Grüße

Rockine1

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Re: notbremse

Beitragvon Classik » 4. August 2011, 08:18

Hallo Tutti,

herzlich willkommen hier im Forum. Bin selber noch ein Frischling und habe auch so meine Problemchen mit dem Handling des Forum.... aber, das macht nix. Bisher habe ich noch keine "Schimpfe" bekommen [biggrin]

Das, waas du beschreibst, kenne ich nur zu gut, nur bin ich irgendwann auf härtere Klamotten umgestiegen, um schneller zu entspannen ( Blödsinn, wie wir alle wissen ) . Ich nehme Baclofen jetzt seit 11 Tagen und bin erstaunt, wie gut es mir damit geht. Samstags kam es mit der Post an, und ich bin noch das ganze Wochenende drumherumgeschlichen, weil ich Angst hatte vor den NW.
Montags legte ich dann los, mit 4x 5 mg und hatte, bis auf leichte Übelkeit, keine NW. Diese Dosis hielt ich 5 Tage bei, um meinen Körper und meinen Kopf Zeit zu lassen, sich zu gewöhnen. Mittlerweile bin ich bei 3 x 10 mg angelangt und vertrage diese Dosis prima.
Ich bin nebenberuflich viel mit dem Auto unterwegs ( daher auch die lange Eingewöhnungszeit für Bac ), fahre , wie Conrad schon schreibt, sehr konzentriert und aufmerksam. Da ich keinen Schwindel und / oder Benommenheitsgefühl im Kopf habe, traue ich mir das auch weiter zu. Da kommt mir sicher auch die 30jährige Erfahrung zu gute.

Ich kann den anderen nur beisplichten: DU musst selber für DICH rausfinden, was und wie viel dir gut tut. Am Anfang mag das schwierig sein, du solltest dir Zeit lassen. Und, es kommt jetzt wirklich nicht auf ein paar Tage oder Wochen an.

Alles in Allem bin ich froh den Schritt zu Baclofen getan zu haben. Es nimmt dir den Trinkdruck ( ich mag den Ausdruck "Saufdruck" nicht, auch wenn er zutrifft [mad] ) Für den Fall, dass mich der Druck einholt wenn ich unterwegs bin, habe ich immer eine Baclofen in der Jeans. Das ist meine "persönliche psychologische Kriegsführung" , auf die bisher nur 2x zurückgreifen musste. Aber das Wissen, ich kann Bac nachlegen ist schon eine Beruhigung an sich... [good]

Ich wünsche dir allen Erfolg den du dir wünschst und drück dir die Daumen
LG Classik

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Re: notbremse

Beitragvon tutti » 4. August 2011, 18:18

hallo rockine1 und classik,

habe ich gerade auch eine pn geschickt, möchte aber auch hier nochmal kurz antworten.

danke für eure antworten, schön, das man auf diesem wege "anonyme" unterstützung findet.

sobald ich mein bac habe, werde ich weiter berichten, ob es ein tagebuch wird, weis ich noch nicht so genau, da es zeitlich manchmal knapp ist, aber jetzt muss ich ja erst mal mein bac erhalten.

bis dahin lg
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Re: notbremse

Beitragvon argentina » 5. August 2011, 02:07

Hallo an alle,
Ich bin neu hier im Forum, obwohl ich schon seit einiger Zeit mitlese. Ich nehme seit dem 15.6. 2011 Baclofen aber habe keinen wirklichen Erfolg damit. Kurz zu mir, ich bin 38, bald 39 und trinke seit ich eigentlich so ca. 16 war, aber immer normal bis es wohl wie bei jedem hier ausgeartet ist und es von Jahr zu Jahr mehr wurde. Jetzt sind es ca. 2 Flaschen Wein pro Tag, aber ich habe keine Probleme morgens aufzustehen (immerhin um 6 Uhr!) oder meine Arbeit zu vollrichten. Aber in letzter Zeit kam es immer öfter zu Blackouts und mich quält das schlechte Gewissen das mein 10 jähriger Sohn mich jeden Abend „angeheitert“ erlebt. Hinzu kommen Streiterein mit meinem Freund, etc. Die letzten 8 Jahre waren nicht einfach für mich, was allerdings auch keine Entschuldigung für meinen Alkoholkonsum sein dürften oder nicht sollten. Ich bin 2001 mit meinem argentinischen Mann nach Argentinien gezogen, der mir dann zweimal den Kiefer brach und ich mich letztenendes von ihm trennte, was auch nicht ohne war L, da er aus einer angesehenen Familie kommt. Ich habe mir hier also eine mehr oder weniger neue Existenz aufgebaut, aber das Leben in Argentinien ist nicht einfach, vor allem wegen der Inflation und der Kriminalität. Ok das sind meine Hintergrund Daten....

Zurück zu Baclofen, nach einer sehr intensive Alkoholphase bekam ich innerhalb von 2 Wochen 2 Panikattacken die ich noch nie zuvor hatte und die mich voll kommen lahm legten. Aus Angst und Panik wollte ich dann unbedingt mit dem trinken aufhören und da ich von deutschen Freunden von Baclofen wusste beschaffte ich es mir auch hier, problemlos einfach so in der Apotheke...das ist Argentinien.....!

Die ersten Tage war ich wie „bekifft“ und fand alles toll und hatte auch sofort keinen Trinkdruck mehr. Nach ca. 1 Woche wollte ich mal das „kontrollierte Trinken“ ausprobieren und das endete in einer Katastrophe!!!!!!! Am nächsten Tag war mir so schwindlig das ich fast nicht aufstehen konnte. Kurzum, seitdem hat meiner Meinung nach das Bac. Keinen Effekt mehr. Trinke ich nicht, bin ich total deprimiert und das obwohl ich KEINEN Saufdruck habe, aber ich habe das Gefühl das „mein bester Freund“ weg ist (mein Wein)., was totaler quatsch ist. Und wenn ich trinke zersprengt mir fast mein Kopf vor lauter Kopfschmerzen und am nächsten Tag habe ich ein schlechtes Gewissen das ich doch wieder schwach geworden bin.

Ich weiß nicht ob ich hier schon mal was ähnliches gelesen habe, aber es wundert mich das ich den Wein so vermisse, obwohl ich keinen Druck habe. Ist das normal? Ich nehme 5mg Morgens, 10 Mittags, 5 mg Nachmittags ....wenn ich abends nichts trinke, nehme ich noch mal 10 mg, ansonsten nichts.

Ok das war es fürs erste von mir. Vielleicht kann mir ja jemand einen guten Ratschlag geben.

Lg.

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Re: notbremse

Beitragvon GoldenTulip » 5. August 2011, 07:19

Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum, argentina!
Wenn du unter "Neues Thema" einen eigenen Thread aufmachst und deinen Text da reinkopierst, ist es leichter, dir zu antworten, hier findet keiner deine Hintergrundgeschichte wieder. Und netter ist es auch tutti gegenüber [smile]

Daher hier nur in Kürze:
"seitdem hat meiner Meinung nach das Bac. Keinen Effekt mehr. Trinke ich nicht, bin ich total deprimiert und das obwohl ich KEINEN Saufdruck habe, aber ich habe das Gefühl das „mein bester Freund“ weg ist (mein Wein)., was totaler quatsch ist. "
Das ist kein Quatsch, neben Saufdruck ist die Neustrukturierung des eigenen Lebens, das Aufkommen von Depression und Angst gerade eine Begleiterscheinung, wenn man plötzlich mit nüchternen Augen sein/ das Leben betrachtet. Die dem Trinken zugrundeliegenden Mechanismen treten zutage, das "Lösungsmittel" ist ja weg. Und auch Trauerarbeit, was den Verlust des "besten Freundes" angeht, kenne ich selbst nur zu gut. Das ist normal.
Dass Bac bei gleichzeitigem Konsum (vor allem niedrig dosiert) seine Wirkung verliert, ist richtig und falsch zugleich. Craving taucht dann wieder auf; "Pille und Pulle" ist kein echtes Konzept, es ist eine letzte Notlösung, wenn es gar nicht anders geht. Es ist aber ohnehin primär kein Antidepressivum/ angstlösendes Mittel. Deshalb ist eine begleitende Therapie so wichtig. Bac macht nicht "Alles" weg. Weiß ja nicht, wie es damit in Argentinien bestellt ist?
So, mehr dann in Deinem Thread, liebe Grüße auch an tutti"
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz


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