Ein guter Start...

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Mirandolina
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Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Ein guter Start...

Beitragvon Mirandolina » 12. Dezember 2016, 12:59

Dear all,

ich hatte mich zwar schon kurz hier im Forum vorgestellt, hole das aber natürlich gerne für meinen Erfahrungsbericht noch mal nach:
Ich bin weiblich, 50 Jahre alt, verheiratet, habe keine Kinder, arbeite freiberuflich - und habe vor zwei Tagen mit Baclofen angefangen.

Trockenen Wein (oder auch Sekt) habe ich schon seit mehr als 30 Jahren gerne getrunken (niemals Schnaps oder Likör, ganz selten Bier, auch keine Bowle, Mixgetränke oder Cocktails).
Das Problem, das ja die meisten hier haben: Aus dem ursprünglich 1 Glas am Abend sind irgendwann 2 geworden, inzwischen war ich in den letzten beiden Jahren bei fast einer Flasche Wein pro Abend - und das JEDEN, wirklich JEDEN Abend - angelangt.
Neben der einen Flasche Wein am Abend, die ich mir gerne mit meinem Mann teile, ist immer noch ein "Kochschluck" beim Zubereiten des Abendessens dazugekomen - und das aus einer Flasche, die ich in der hintersten Ecke des Weinregals heimlich gebunkert habe, damit mein Mann nichts von diesem zusätzlichen Konsum bemerkt. [sorry]
Sprich: Ich komme auf rund eine Flasche Wein am Abend und merke zudem, dass ich den Wein immer gieriger trinke.

Da es mir am nächsten Morgen bis mittags zunehmend schlechter ging (Depressive Verstimmung, Gereiztheit, Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Unkonzentriertheit), beschloss ich etwas zu unternehmen.
Nach Recherche im Netz stieß ich relativ flott auf Baclofen und fand auch eine aktuelle Studie der Berliner Charité zu diesem Medikament, die mich positiv stimmte. Das Buch von Dr. Ameisen habe ich ebenfalls gelesen.

Ich hatte mir bereits vor über einem Jahr von einem Freund Baclofen in größeren Mengen aus Bulgarien mitbringen lassen, mich jedoch bis vorgestern nicht getraut, es auch zu nehmen.

Ich dosiere nach Anleitung in diesem Forum, nehme also momentan morgens und abends jeweils 5 mg ein und steigere dann ab Tag 6 auf 4 x 5 mg.

Tag 1: Nach der 1. Dosis Müdigkeit und das Gefühl einer "eingefrorenen" Muskulatur, nach der 2. Tagesdosis ein wohliges Gefühl der Entspannung. Sehr gut geschlafen, entspannt und mit klarem Kopf aufgewacht. Kein Craving. Allerdings verstärkt Lust auf Süßes.
Trinkmenge: 0,1 l Rotwein [shok]

Tag 2: Nach der Morgendosis wiederum leichte Müdigkeit, die gegen Mittag vergeht. Abends ein leicht euphorisches Gefühl.
Trinkmenge: 0,2 l Rotwein [dance]

Tag 3 (heute): Keine Müdigkeit nach der 1. Tablette, stattdessen sehr gut gelaunt, entspannt aber leichtes Herzklopfen Dazu ein Gefühl von neuer Freiheit. Statt wie üblich morgens mit einem dicken Kopp und mieser Laune die Treppe ins Wohnzimmer runterzuschleichen, habe ich heute morgen gesungen. [unknown]

Ich weiß natürlich, dass diese ersten drei positiven Tage überhaupt kein Garant für einen weiteren guten Verlauf sind, freue mich aber dennoch über den guten Start.
Einfach, weil er motiviert, das Baclofen weiterzunehmen, da es ganz offensichtlich eine Wirkung hat.
Und dazu dieses Gefühl, dass ich lange nicht mehr beim Trinken hatte: Du KANNST, aber Du MUSST nicht...

Morgen starte ich in einen einwöchigen Urlaub nach Spanien und habe davor in Bezug auf Vino & Co. ein wenig Bammel.
Denn irgendwie gehörte das natürlich bisher zusammen: Urlaub, leckere Tapas essen, dazu ein Glas Cava oder Wein. Gern auch mittags schon...
Ich berichte.

Ich danke euch fürs Lesen diesen doch recht langen Posts und die Möglichkeit, sich in diesem Forum mit euch zu diesem Lebens-Thema austauschen zu können.

Ganz herzlich

Mirandolina

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Klamsch
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Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Ein guter Start...

Beitragvon Klamsch » 13. Dezember 2016, 17:13

Liebe Mirandolina,

ich wünsche Dir ganz, ganz viel Spaß in Spanien!
Und ich drücke Dir ganz fest die Daumen was den spanischen Wein anbelangt.
Lieber mehr Tapas naschen [biggrin]

Liebe Grüße aus Österreich


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