Hallo, ich bin neu hier. Ich möchte mich kurz vorstellen und bin voller Hoffnung, dass ich Hilfe finde. Bin 60 Jahre alt, cca. seit 45 Jahre bin ich alkoholabhängig. Durch die Jahrzehnte habe ich viele Langzeittherapien gemacht, letztes mal vor 6 Jahren, und seit einige Jahren bin ich ein Quartaltrinker.
Ich habe das Buch von Dr. Ameisen gelesen und habe grosse Interesse, von Abhängigkeit frei zu werden. Ich habe 3 Herzinfarken hinter mir und kaputte Nieren (Niereninsufiziens Grad 3).
Ich bin verheiratet, wir haben 3 verheiratete Kinder mit 8 Enkelkinder, die mich sehr lieben und ich sie auch und wir wünschen alle, dass ich mit Baclofen von den periodisch hochgekommenen Ängste und von Alkoholabhängigkeit frei werden kann.
Ich habe probiert mit unserem Hausarzt Rezept verschreiben lassen, aber er kennt mit dem Thema nicht aus, deswegen brauche ich hier von Euch Hilfe.
Wenn ich hier in Forum Hilfe und gute Ratschläge finde, wir probieren (mit meiner Frau zusammen) unseren Hausarzt "überreden", dass er mir Rezept verschreibt und zeitweise Blutkontrolle macht.
Vielen Dank im voraus, wenn jemand, der sich auskennt mir schreibt!
Kalli bittet um Rat und einen Arztvorschlag
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Re: Einladung an mitlesende Ärzte
Hallo Kalli,
Herzlich willkommen im Forum.
Das sich viele Ärzte schwer tun um eine Baclofen Therapie zu begleiten ist leider nichts neues.
Zum Glück gibt es doch fortschrittliche Ärzte in Deutschland die einer Baclofen Therapie als Alternative gegen die Alkohol Krankheit aufgeschlossen sind.
Diese Ärzte sind hier auf einer Liste hinterlegt die der Administrator verwaltet.
Du schreibst unserem Administrator DonQuixote eine PN mit deiner Postleitzahl und er schlägt dir einen Arzt in deiner Nähe vor.
Alles Gute...
Chinaski
Herzlich willkommen im Forum.
Das sich viele Ärzte schwer tun um eine Baclofen Therapie zu begleiten ist leider nichts neues.
Zum Glück gibt es doch fortschrittliche Ärzte in Deutschland die einer Baclofen Therapie als Alternative gegen die Alkohol Krankheit aufgeschlossen sind.
Diese Ärzte sind hier auf einer Liste hinterlegt die der Administrator verwaltet.
Du schreibst unserem Administrator DonQuixote eine PN mit deiner Postleitzahl und er schlägt dir einen Arzt in deiner Nähe vor.
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Chinaski
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Re: Kalli bittet um Rat und einen Arztvorschlag
Hallo Kalli
Herzlich willkommen in unserem Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust.
Du bezeichnest Dich selbst als (umgangssprachlichen) „Quartalstrinker“. Ich weiß genau, was Du damit meinst. Die meisten unserer Forumsmitglieder haben allerdings mit täglichem Craving und Alkoholkonsum zu kämpfen. Das klassische Schema der Baclofen-Einnahme sieht dann so aus:
Jetzt kommt aber bei Dir noch ein weiteres, schwerwiegendes Handicap hinzu. Du schreibst von einer Niereninsuffizienz 3. Grades. Nun geht aber Baclofen wortwörtlich „auf die Nieren“ (nicht wie bei den meisten Medikamenten üblich auf die Leber) und auch der Beipackzettel von Baclofen schränkt die Verwendung von Baclofen in solchen Fällen (Niereninsuffizienz) ein. Das Risiko wird dann bei Deinen bereits überstandenen Drei Herzinfarkten, welche oft, im Zusammenhang mit Niereninsuffizienz stehen, weiter erhöht. Ich hätte also größte Mühe, an diesem „Gesamtsystem“ mit Baclofen weiter herumzuexperimentieren. Zumal auch eine Nutzen-Risikoabwägung dagegen spricht. Denn:
Du hast es von einer „normalen Abhängigkeit (?)“ bereits zu einem „nur“ noch sporadischen Alkoholmissbrauch („Quartalstrinker“) geschafft. Nur schon das ist ein markanter Fortschritt, und dort solltest Du weiter anknüpfen. Sei es durch weiteren eigenen Antrieb oder mittels Psychiatrisch / Therapeutischer Diagnose und Behandlung, wenn z.B. eine psychiatrische Störung – z.B. eine posttraumatische Störung oder eine Persönlichkeitsstörung die Ursache ist. Und da könnte ausnahmsweise ein Therapieversuch mit den ungeliebten Opioidantagonisten Naltrexon oder Nalmefen sinnvoll sein. Eine schwierige Situation, ich weiß, aber von einem Versuch mit Baclofen würde ich angesichts der Umstände abraten. Leider.
DonQuixote
Herzlich willkommen in unserem Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust.
Du bezeichnest Dich selbst als (umgangssprachlichen) „Quartalstrinker“. Ich weiß genau, was Du damit meinst. Die meisten unserer Forumsmitglieder haben allerdings mit täglichem Craving und Alkoholkonsum zu kämpfen. Das klassische Schema der Baclofen-Einnahme sieht dann so aus:
- Baclofen langsam in kleinen Schritten und in Anlehnung an diese Tabellen aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes. Parallel dazu versuchen, den Alkohol nach und nach auszuschleichen.
Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter.
Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.
Jetzt kommt aber bei Dir noch ein weiteres, schwerwiegendes Handicap hinzu. Du schreibst von einer Niereninsuffizienz 3. Grades. Nun geht aber Baclofen wortwörtlich „auf die Nieren“ (nicht wie bei den meisten Medikamenten üblich auf die Leber) und auch der Beipackzettel von Baclofen schränkt die Verwendung von Baclofen in solchen Fällen (Niereninsuffizienz) ein. Das Risiko wird dann bei Deinen bereits überstandenen Drei Herzinfarkten, welche oft, im Zusammenhang mit Niereninsuffizienz stehen, weiter erhöht. Ich hätte also größte Mühe, an diesem „Gesamtsystem“ mit Baclofen weiter herumzuexperimentieren. Zumal auch eine Nutzen-Risikoabwägung dagegen spricht. Denn:
Du hast es von einer „normalen Abhängigkeit (?)“ bereits zu einem „nur“ noch sporadischen Alkoholmissbrauch („Quartalstrinker“) geschafft. Nur schon das ist ein markanter Fortschritt, und dort solltest Du weiter anknüpfen. Sei es durch weiteren eigenen Antrieb oder mittels Psychiatrisch / Therapeutischer Diagnose und Behandlung, wenn z.B. eine psychiatrische Störung – z.B. eine posttraumatische Störung oder eine Persönlichkeitsstörung die Ursache ist. Und da könnte ausnahmsweise ein Therapieversuch mit den ungeliebten Opioidantagonisten Naltrexon oder Nalmefen sinnvoll sein. Eine schwierige Situation, ich weiß, aber von einem Versuch mit Baclofen würde ich angesichts der Umstände abraten. Leider.
DonQuixote
Re: Kalli bittet um Rat und einen Arztvorschlag
Hallo, vielen herzlichen Dank für die Hilfe, für die ausführliche Ratschläge. Wir haben auch schon Bedenken gehabt, wegen Vorerkankungen. Wir hoffen, dass wir eine Lösung für mich finden und alles gut wird.
Weiterhin alles Gute!
herzlichen Gruss Kalli
Weiterhin alles Gute!
herzlichen Gruss Kalli
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