Wish stellt seine sehr gute Freundin vor und bittet um Hilfe

Hier erhalten Angehörige von Alkoholabhängigen Rat und Hilfe sowie auch Arztvorschläge. Und sie können dort lesen, wie andere mit dem Problem umgehen.
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Wish
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Wish stellt seine sehr gute Freundin vor und bittet um Hilfe

Beitragvon Wish » 27. Oktober 2016, 19:19

Hallo,

ich möchte hier weniger mich, als meine gute Freundin vorstellen!

Vorweg: Ich selbst bin nicht Alkoholabhängig! Leider aber meine sehr gute Freundin. Sie lebt in einem Dorf bei Erfurt (ich selbst aber in Frankfurt am Main) Sie konsumiert täglich (das meiste Abends) ca. 2 - 2 1/2 Liter Weißwein (manchmal auch mehr). Sie ist Borderlinerin, und nimmt zusätzlich noch Antidepressiva ein (eine Tablette täglich). Sie hat vor ca. 2 Jahren mal einen kalten Entzug gemacht, und volle 2 Monate durchgehalten. Sie war vor 10 Jahren auch schon mal in einer Klinik in Friedrichsdorf.
Zur selben Zeit war ein damaliger Freund von mir auch in dieser Klinik, durch ihn haben wir uns kennen gelernt.

Ich selbst habe, wie schon erwähnt, keinerlei Suchtverhalten, stehe ihr aber zur Seite und bin als Freund für sie da,
soweit es mir möglich ist.
Nun habe ich vor einigen Wochen im TV eine Reportage über Alkoholkrankheit und Baclofen gesehen, und würde nun gerne einen Arzt auftreiben, der es ihr verschreibt. Ich muss da aktiv mitwirken, denn sie hat sehr große Schwellenängste und kann selbst nichts für sich tun. Sie hat zwar auch eine Haushaltsbetreuung, aber die Frau macht ihr keine Hoffnung und ist der Ansicht, es gäbe keinen Arzt der ihr dies verschreibt, obwohl ich mich darüber schon grob Schlau machte, glaubt sie mir weniger als dieser Frau. Denn ich bin ja nicht "vom Fach"!

Jetzt habe ich dieses Forum hier entdeckt und über diese Arztliste hier gelesen. Nun bin ich natürlich sehr motiviert mich weiterhin zu engagieren. Da sie ja selbst vom Alklohol los kommen will, besteht Hoffnung es mit Baclofen vielleicht in den Griff zu bekommen.

Aktuell hat sie schon wieder versucht kalt davon los zukommen. Ich riet aber davon ab, weil keine Anschlussstrategie festgelegt wurde.
Ich bin der Ansicht, sie sollte eine Entgiftung in einer entsprechenden Klinik machen, und erst wenn sie dann wieder draußen ist, mit Baclofen beginnen. Allerdings muss ihr dies ein Arzt sagen, der ihr dann auch dieses Mittel verschreibt, damit sie auch motiviert ist. Ansonsten geht sie in keine Klinik!

So, nun wisst ihr grob wie die Sachlage sich darstellt!

Ich bitte euch, teilt mir mit wie ich vorgehen muss, um an die Arzt-Info für Frankfurt am Main und Erfurt zu gelangen?

Hoffnungsvoll grüße ich euch!

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DonQuixote
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Re: Wish stellt seine sehr gute Freundin vor und bittet um Hilfe

Beitragvon DonQuixote » 27. Oktober 2016, 20:49

Hallo Wish

Willkommen im Forum, schön dass Du zu uns gestoßen bist.

Es gibt mit Baclofen zwei mögliche Vorgehensweisen:

  1. Langsame aber stetige Reduktion der Trinkmenge und gleichzeitige langsame und stetige Erhöhung der Baclofen-Dosis.
  2. Beginn mit Baclofen in „trockenem Zustand“, z.B. nach einem Klinikaufenthalt.
Die Zweite Variante ist in der Regel zielführender, aber nicht unbedingt Bedingung. Wenn Du mit „kaltem Entzug“ meinst, dass die Alkoholmenge von einem Tag auf den anderen auf Null zurückgenommen werden soll, dann muss ich Dich warnen. Das kann nämlich sehr gefährlich sein, alles hängt davon ab, was dann bei Deiner Freundin für Entzugserscheinungen auftreten.

Hat Deine Freundin Internet, kann sie hier mitlesen oder sogar mitschreiben? Das wäre sicher von Vorteil. Hier sind schon mal ein paar wichtige Informationen zur Baclofen-Therapie. Bei Bedarf einfach ausdrucken und Deiner Freundin zum Lesen geben, das wird sie bestimmt zusätzlich motivieren.

Näheres zum Thema Craving und der Wirkungsweise von Baclofen findest Du hier. Und einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unserer Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann. Genaueres zur Dosierung und Therapie steht im Leitfaden für die Anwendung.

Eine Mail mit Arztvorschlägen für Deine Region habe ich soeben auf den Weg gebracht. Jetzt liegt es an Euch, das Beste daraus zu machen. Ganz viel Erfolg dabei wünscht

DonQuixote

P.S. Die TV-Sendung die Du angesprochen hattest ist übrigens immer noch in der Mediathek abrufbar.


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