Hallo an alle,
ich bin 48 Jahre alt, weiblich, und bin in die Alkoholabhängigkeit seit 2005 hinein gerutscht. Zuerst wenig, nicht täglich, dann mehr und irgendwann täglich bis zum "Abschuss" . . . es war eine Erleichterung, wenigstens kurze Zeit "nicht mehr zu denken" . . .
Ich bin seit 1995 in psychotherapeutische Behandlung, und zwar mehr oder wenig ständig, entweder ambulant oder stationär (3x psychosomatische Klinik) wegen Angst- und Panikattacken. Ich habe ca. 5 stationäre Entgiftungen hinter mir und eine Langzeittherapie wegen Alkohol und im Frühjahr hatte ich einen 8-wöchigen stationären Aufenthalt wegen Alkoholmissbrauch.
"Druck" bekomme ich immer wieder von meinem Partner, mit dem ich in einer Beziehung lebe - die im Moment eigentlich keine ist.
Inzwischen möchte ich aber selbst aufhören zu trinken, nur ich schaffe es nicht. Ich schaffe mal 2 Tage und dann ist Schluss. Allerdings trinke ich "nur" ab 17 Uhr, vor dieser Uhrzeit trinke ich nichts und habe auch kein Bedürfnis nach Alkohol.
Nun möchte ich es mit Baclofen versuchen, vom Alkohol wegzukommen. Was ich vielen Erfahrungsberichten gelesen habe, motiviert mich.
Jetzt interessieren mich Ärzte in meiner Nähe, die schon Erfahrungen mit Baclofen gesammelt haben. Meine Hausärztin wäre sicher auch offen, allerdings hat sie keine Erfahrung. Ich nehme noch Paroxetin und ein Schilddrüsenmedikament.
Victress
Victress stellt sich vor
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Re: Victress stellt sich vor
Hallo Don,
danke für Deine Antwort, auch für die mail mit dem Arztvorschlag!
Habe jetzt nächsten Donnerstag um 10 Uhr einen Termin bei dem Arzt . . . freu . . .
Ja, das mit den Therapien ist so eine Sache, angefangen hat es mit "undefinierbaren Ängsten" abends allein in der Wohnung, wenn es dunkel wurde. Ich fühlte mich "beobachtet", hatte Angst, dass jemand einbricht . . . habe aber noch keinen Einbruch miterlebt. Ich war zu der Zeit sehr schüchtern und unsicher.
Der Therapeut - zu dem ich 2 Jahre ging - riet mir, doch etwas zur "Verteidigung" neben das Bett zu legen, habe ich gemacht, meinen Sqash-Schläger. Ergebnis: jedesmal wenn ich den Schläger sah, fürchtete ich noch mehr . . .
Nächste Therapie angefangen - tiefenpsychologische Psychotherapie bei einer Ärztin - irgendwann habe ich dann nur noch an meine Kindheit gedacht und dachte, irgendwann "drehe ich Durch", weil ich zu keinem Ergebnis kam.
Während dieser Therapie bekam ich dann Panikattacken, auf der Autobahn, Herzrasen, Schwindel, konnte teilweise nix mehr sehen, habe hyperventiliert. Untersuchung beim Hausarzt - alles ok. Die Ärztin sagte mir dann recht schnell, dass es Panikattacken sind. Konnte 2 Wochen meine Wohnung nicht mehr verlassen - es ging nicht. Bekam dann Tavor verschrieben, Benozodiazepin, nach einem Jahr Einnahme sagte mir die Ärztin, ich nehme zu viel, ich bekäme es nicht mehr von ihr. Gottseidank bin ich zu meiner Hausärztin, die mir das dann verschrieb. Wie ich ein Jahr später in der Klinik erfuhr, wo es abgesetzt wurde, was ein zu schnelles Absetzen verursachen kann, war ich froh, es mir von der Hausärztin geholt zu haben.
So - wer bis jetzt gelesen hat ist echt gut . . . . grins . . . Selbstironie . . . mehr vielleicht ein ander Mal, wir sind bei meiner Geschichte "erst" im Jahr 2000. Aktuell bin ich wieder in einer psychotherapeutischen Behandlung, 22 Sitzungen - Besserung psychisch? Nein. Aber vielleicht liegt es wirklich am Alkohol, ich trinke im Moment meist nicht täglich, wobei es mir heute schwer fällt, ich reagiere "auf die schlechte Laune" meines Mannes, dann ist es abends "einfacher" sich mit Hilfe des Alkohols in den Zustand "nix denken" zu schießen . . . so, jetzt geh ich erst Mal eine kleine Runde mit dem Hund Gassi.
Viele Grüße
Victress
danke für Deine Antwort, auch für die mail mit dem Arztvorschlag!
Habe jetzt nächsten Donnerstag um 10 Uhr einen Termin bei dem Arzt . . . freu . . .

Ja, das mit den Therapien ist so eine Sache, angefangen hat es mit "undefinierbaren Ängsten" abends allein in der Wohnung, wenn es dunkel wurde. Ich fühlte mich "beobachtet", hatte Angst, dass jemand einbricht . . . habe aber noch keinen Einbruch miterlebt. Ich war zu der Zeit sehr schüchtern und unsicher.
Der Therapeut - zu dem ich 2 Jahre ging - riet mir, doch etwas zur "Verteidigung" neben das Bett zu legen, habe ich gemacht, meinen Sqash-Schläger. Ergebnis: jedesmal wenn ich den Schläger sah, fürchtete ich noch mehr . . .
Nächste Therapie angefangen - tiefenpsychologische Psychotherapie bei einer Ärztin - irgendwann habe ich dann nur noch an meine Kindheit gedacht und dachte, irgendwann "drehe ich Durch", weil ich zu keinem Ergebnis kam.
Während dieser Therapie bekam ich dann Panikattacken, auf der Autobahn, Herzrasen, Schwindel, konnte teilweise nix mehr sehen, habe hyperventiliert. Untersuchung beim Hausarzt - alles ok. Die Ärztin sagte mir dann recht schnell, dass es Panikattacken sind. Konnte 2 Wochen meine Wohnung nicht mehr verlassen - es ging nicht. Bekam dann Tavor verschrieben, Benozodiazepin, nach einem Jahr Einnahme sagte mir die Ärztin, ich nehme zu viel, ich bekäme es nicht mehr von ihr. Gottseidank bin ich zu meiner Hausärztin, die mir das dann verschrieb. Wie ich ein Jahr später in der Klinik erfuhr, wo es abgesetzt wurde, was ein zu schnelles Absetzen verursachen kann, war ich froh, es mir von der Hausärztin geholt zu haben.
So - wer bis jetzt gelesen hat ist echt gut . . . . grins . . . Selbstironie . . . mehr vielleicht ein ander Mal, wir sind bei meiner Geschichte "erst" im Jahr 2000. Aktuell bin ich wieder in einer psychotherapeutischen Behandlung, 22 Sitzungen - Besserung psychisch? Nein. Aber vielleicht liegt es wirklich am Alkohol, ich trinke im Moment meist nicht täglich, wobei es mir heute schwer fällt, ich reagiere "auf die schlechte Laune" meines Mannes, dann ist es abends "einfacher" sich mit Hilfe des Alkohols in den Zustand "nix denken" zu schießen . . . so, jetzt geh ich erst Mal eine kleine Runde mit dem Hund Gassi.
Viele Grüße
Victress
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Re: Victress stellt sich vor
Hallo Victress
Vor allem bei Angststörungen kann Baclofen eine große Hilfe sei. Lies Dir unbedingt mal durch. Dort war das ebenfalls sehr ausgeprägt und danach mit Baclofen wie weggeblasen.
DonQuixote
Vor allem bei Angststörungen kann Baclofen eine große Hilfe sei. Lies Dir unbedingt mal durch. Dort war das ebenfalls sehr ausgeprägt und danach mit Baclofen wie weggeblasen.
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Re: Victress stellt sich vor
Hallo Don,
danke für den Link "Lisa" . . . das hört sich sehr gut an, auch was die Wirkung bei Angst betrifft.
So "schlimm" ist die Angst inzwischen bei mir nicht mehr, das war 1997 - ca. 2003, irgendetwas müssen die ganzen Therapien ja bringen
aber "gut" geht es mir immer noch nicht, ob sich das jetzt "Depression", "BurnOut" oder irgendwie nennt, was dann später noch dazu kam, ich weiß es nicht.
Ich nehm ja seit ca. 12 Jahren ein AD Paroxetin. Das hat schon geholfen, allerdings bin ich dieses Jahr, mal wieder, nach dem stationären Aufenthalt in ein depressives Loch gefallen und hatte starke innere Unruhe.
Zu diesem Zeitpunkt habe 40mg/täglich genommen.
Meine Neurologin meinte, auf meine Frage, ob es sein kann, dass Paroxetin bei mir nicht mehr wirkt: "Nein, dass wirkt auf jeden Fall noch, wir erhöhen auf eine Dosis von 60mg oder 80mg, dann sehen wir, wie es Ihnen dann geht."
Ich habe das nicht gemacht, sondern "eigenmächtig" ganz langsam - in 5er Schritten - auf 25mg reduziert. Mir geht es nicht schlechter oder besser. Allerdings bin ich aus dem großen Loch draußen.
Viele Grüße
Victress
danke für den Link "Lisa" . . . das hört sich sehr gut an, auch was die Wirkung bei Angst betrifft.
So "schlimm" ist die Angst inzwischen bei mir nicht mehr, das war 1997 - ca. 2003, irgendetwas müssen die ganzen Therapien ja bringen

Ich nehm ja seit ca. 12 Jahren ein AD Paroxetin. Das hat schon geholfen, allerdings bin ich dieses Jahr, mal wieder, nach dem stationären Aufenthalt in ein depressives Loch gefallen und hatte starke innere Unruhe.
Zu diesem Zeitpunkt habe 40mg/täglich genommen.
Meine Neurologin meinte, auf meine Frage, ob es sein kann, dass Paroxetin bei mir nicht mehr wirkt: "Nein, dass wirkt auf jeden Fall noch, wir erhöhen auf eine Dosis von 60mg oder 80mg, dann sehen wir, wie es Ihnen dann geht."
Ich habe das nicht gemacht, sondern "eigenmächtig" ganz langsam - in 5er Schritten - auf 25mg reduziert. Mir geht es nicht schlechter oder besser. Allerdings bin ich aus dem großen Loch draußen.
Viele Grüße
Victress
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