neu heisse willy

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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willy
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neu heisse willy

Beitragvon willy » 29. September 2016, 11:41

hallo. es fällt mir schwer hier zu schreiben. Ich bin ziehmlich verzweifelt. ich bin schon so ca.15 jahre Alkohlkrank. Habe schon etliche Therapien hinter mir.Die letzte große voriges Jahr vier monate. Nach einem Monat wurde ich rückfällig. Ich verspüre einfach den Drang zum trinken ich will ,schaffe es nicht. War erst im Krankenhaus gerade mal 3 Tage dann wurde ich unruhig und mußte los mir was holen .Meinen Hausatzt habe ich schon wegen Baclofen angesprochen er verschreibt es mir nicht.ER hätte davon gehört und geht auf die Leber war seine Antwort. Habe mir das buch von Oliver Ameisen bestellt ,das werde ich jetzt lesen . Könnt ihr mirhelfen welcher Arzt baclofen verschreibt und auch Ahnung mit dem Medikament hat. Vorallemwenn ich dann wieder getrunken habe ich ein schlechtes gewissen und schämemich dafür. danke

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Kunorhaistes
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Re: neu heisse willy

Beitragvon Kunorhaistes » 29. September 2016, 18:14

willy hat geschrieben:ER hätte davon gehört und geht auf die Leber war seine Antwort.


Wechsele dringend deinen HA!

"hätte davon gehört" ist ja wohl schon voll daneben, ein Arzt muss so was wissen!

"geht auf die Leber" ist sachlich falsch, jeder Volldepp kann den Beipackzettel im z.B. Internet lesen.
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DonQuixote
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Re: neu heisse willy

Beitragvon DonQuixote » 29. September 2016, 20:28

Hallo Willy

Herzlich willkommen im Forum. Ja, Kunor hat recht. Baclofen wird fast vollständig über die Nieren verstoffwechselt und belastet die Leber nicht. Deshalb ist es das einzige Medikament zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit, welches sogar bei fortgeschrittener Leberschädigung noch angewendet werden kann.

Scham und schlechtes Gewissen bei Rückfällen sind zwar menschlich irgendwie verständlich, aber angesichts des Krankheitscharakters der Sucht völlig unangebracht und kontraproduktiv. Zunächst mal ist wichtig zu wissen, dass Deine Abhängigkeit nichts mit Willensschwäche oder fehlender Disziplin etc. zu tun hat. Schuld daran ist das sog. Craving. Unser Beitrag über Craving erklärt einiges und kann auch so manches Schuld-, Scham- und Versagensgefühl nehmen bzw. relativieren.

Hier setzt Baclofen an. Aber Baclofen ist keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen und rückfällig werden, eindämmen. Es schlägt einem das Glas aber nicht aus der Hand. Vielmehr kann es Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurück geben:

Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.

Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] . Weil ich nicht genau weiß, wie weit Du schon in der Materie "drin" steckst, sind hier zunächst mal ein paar Links mit Informationen zu Baclofen:

Einen ersten Überblick rund um das Medikament findest Du in unserer Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann. Genaueres zur Dosierung und Therapie steht im Leitfaden für die Anwendung.

Wir führen eine Liste mit rund 100 Baclofen verschreibenden Ärzten in ganz Deutschland. Schreibe mir doch bitte ganz diskret mit PN (Private Nachricht) wo Du wohnst, dann kann ich nachsehen, welcher Arzt in Deiner Region für Dich in Frage kommt.

DonQuixote


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