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[Bennie]

Hallo zusammen,

ich möchte mich Euch kurz vorstellen. Ich bin 50, trinke seit ca. 12 Jahren eine gleichbleibende Menge Alkohol (1 Flasche Rotwein am Abend und vier Bier). Lange Zeit, ohne mir darüber überhaupt Gedanken zu machen. Vor zwei Jahren habe ich schon mal einen sehr kurzen Versuch mit Baclofen gestartet (nur ca. 4 Wochen), kam aber mit den Nebenwirkungen nicht zurecht, obwohl ich nur sehr wenig nahm. Danach hatte ich zeitweise positive Erfahrungen mit hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln (analog dem Buch "Seven weeks to sobriety"). Letztlich sind meine Versuche aber allesamt so nichts Halbes und nichts Ganzes. Mal drei Wochen nüchtern, mal vier, mal zwei. Dann wieder mehrere Wochen trinken, wieder anfangen usw. usw. Mühsam und letztlich kämpfe ich andauernd, ohne wirklich durchschlagend Erfolg zu haben. Mein Wunsch wäre, einfach konstant abstinent zufrieden leben zu können. Deswegen überlege ich, Baclofen nochmal eine Chance zu geben. Warum sollte es ausgerechnet mir nicht helfen?

Zur Zeit plagen mich unglaublich viele Ängste. Ich habe Angst zu trinken, ich habe Angst nicht zu trinken. Ich habe Angst zu rauchen, ich habe Angst, nicht zu rauchen (ich rauche wie verrückt, das macht mir manchmal noch mehr Angst als der Alkohol). Im Moment ist meine Angst so groß, dass ich nicht mal den allerersten Tag angehe. Ich hab noch vor sechs Wochen den letzten Versuch recht problemlos gestartet und bin dann nach 10 Tagen bei einer Einladung zu einem Grillabend mal wieder gescheitert. Seitdem wieder mein übliches Pensum.

Ich weiß, dass der Königsweg eigentlich besagt, 3 Tage nüchtern zu sein und dann zu starten. Wenn möglich, würde ich 5 mg Baclofen aber gerne am ersten nüchternen Abend bereits nehmen, damit ich den ersten Tag überhaupt angehe. Das kann man doch sicher machen? Ich habe zum Glück aus der Zeit von vor zwei Jahren noch eine volle Packung Lioresal hier, die auch noch nicht abgelaufen ist.

Ich würde mich sehr über eine Arztliste für den Raum Bonn freuen. Ich hatte zwar damals jemanden, aber dieser Arzt hat nur privat abgerechnet und das möchte ich gerne vermeiden. Eine ärztliche Begleitung wäre mir schon wichtig. Ich würde auch gerne eine Psychotherapie begleitend machen.
Ich weiß noch nicht, wann ich "den ersten Tag" beginnen werde. Meine Frau hat heute und morgen leider Nachtdienst und mir ist immer wohler, wenn ich am ersten Tag nicht alleine bin - auch wenn ich bei meiner Trinkmenge nicht glaube, dass da irgendwas passieren könnte. Bis auf Schlaflosigkeit und Schwitzen hab ich keine Entzugserscheinungen.

Soweit erst einmal von mir - ich freue mich, hier zu sein!

Viele Grüße, Bennie

[Papfl]

[DonQuixote]

[Bennie]

Hi Papfl, hi DonQuixote,
vielen Dank für die nette Aufnahme im Forum!
Ich werde die genannten Texte nach und nach studieren. Ich habe das Gefühl, es hat sich in den letzten beiden Jahren nochmal eine Menge getan zum Forschungsstand zu Baclofen.
@DonQuixote: Danke für den Link zur E-Zigarette! Ich schau mir das an! Ich hab zwar schon mal mit E-Zigarette probiert, aber nur mit Nikotin-Liquids ohne Geschmack und das fand ich ziemlich ekelig
Wegen der Therapie: genauso hatte ich das auch gemeint, Baclofen von einem Allgemeinmediziner und Therapie bei einem Psychotherapeuten. Beides zusammen wäre natürlich der Idealfall - muss aber nicht.
Ich hab vorhin mit meiner Frau gesprochen und nun festgelegt, dass ich am Dienstag aufhöre, weil sie dann abends zuhause ist. Ich verkünde das absichtlich laut und deutlich hier…, damit es auch wirklich passiert und ich nicht wieder rumeiere! Ob ich dann direkt mit Baclofen einsteige, weiß ich noch nicht. Ich überlege noch.
Meine Überlegungen haben im Wesentlichen damit zu tun, dass wir nächsten Sonntag für 10 Tage in den Urlaub fliegen und ich dort einen Mietwagen gebucht habe - da darf ich keine Probleme mit dem Autofahren haben. Aber bei einer geringen Dosis geht es wahrscheinlich. Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich mit 5-5-5 keine Probleme, das fing erst danach an.
Danke Euch!!!
Bennie

[Bennie]

Hallo,

gestern wurde leider nichts aus meinem Plan. Wir hatten spontanen Besuch und da waren meine Vorsätze wieder schwupp die wupp aus dem Hirn.
Ich bin überhaupt sehr unentschieden, merke ich. Jeden neuen Tag, den ich anvisiere, schiebe ich zwischen 18 und 19 Uhr wieder auf den nächsten Tag. Zu schön das Wetter… wann hat man schon mal so Biergartenwetter etc., keine Idee, womit ich den Abend anders verbringen könnte. Ich habe mich daher heute entschieden, zuerst einmal 5 mg Bac zu nehmen und dann mal abzuwarten, ob sich meine Einstellung nicht doch noch ändert. Das war vor einer Stunde. Bis jetzt merke ich nichts von einer Wirkung. Mir ist es wenigstens vorhin gelungen, beim Einkauf kein Bier/Wein mitzunehmen. Ich hab also nix hier und müsste nur zusehen, dass ich die Zeit mit irgendwas rumkriege. Leider ist der Abend noch lang und mein innerer Schweinehund nörgelt und schimpft. Schon traurig, dass mir alles ohne Bier langweilig erscheint…

LG, Bennie

[Bennie]

Die Wirkung kam doch noch, eine weitere Stunde später. Und wie
Ich weiß gar nicht, wie mir geschah, meine depri Stimmung war plötzlich verflogen. Ich hab dann die Pflanzen auf der Terrasse versorgt, Rosen geschnitten, für heute Abend schön gekocht, noch Essen für morgen zum Mitnehmen auf die Arbeit vorbereitet. Unglaublich. Ich hab schon ewig nicht mehr so viel Energie gehabt, einfach hintereinander weg ein paar Dinge zu erledigen.
Also: Tag 1 doch geschafft!

Gute Nacht!
Bennie

[Papfl]

Hallo Bennie!

So kann's weiter gehen . Und ein Riesenkompliment, dass Du heute Abend erstmal noch
abgewartet hast .

Schritt für Schritt und mit der nötigen Geduld wird das schon !

Meint

Papfl

[Bennie]

Danke Papfl
Und gestern ging's mit 2 x 5 mg genauso gut weiter.
Leider bin ich heute morgen völlig unvorhergesehen mit Verdacht auf Blutvergiftung ins Krankenhaus und die haben mich doch tatsächlich hier behalten.
Ûbermorgen wollen wir in Urlaub fliegen... Ich hoffe, ich komme morgen wieder raus.
Dementsprechend wird der dritte Tag heute auf jeden Fall auch gut laufen. Ich bleib erst mal bei 2 x 5 mg.
Ich fühle mich ruhig und gelassen. So hab ich mich ewig nicht gefühlt. Freu
Zuversichtlich,
Bennie