Vorstellung

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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kaeptnql
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Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Vorstellung

Beitragvon kaeptnql » 13. Januar 2016, 23:59

Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich heiße an dieser Selle mal kaeptnql (bin einfallslos, was Psydonyme angeht), 44 und nahe Berlin wohnhaft.
Von Beruf bin ich Werbegrafiker, wovon sich recht gut leben lässt.
Seit knapp 10 Jahren trinke ich - dessen bin ich mir schon länger bewusst - viel zu viel - ziemlich stätig zwei Flaschen Wein am Abend.
Das begann wohl in der Zeit, als ich mit meiner vorletzten Partnerin zusammen war, die eine Freizeitgaststätte betrieb und betreibt. Dort haben wir als "Absacker" praktisch jeden Abend Alkohol getrunken.
Diese Gewohnheit liess sich nicht mehr abstellen, ich habe es mehrfach versucht, auch unter psychologischer Betreuung. Am Anfang habe ich das noch auf naive Weise hingenommen. Seit mindestnes zwei Jahre werde ich mir bewusst, es ist eine Sucht, denn es lässt sich nicht abstellen. Ich "schaffe" praktisch keinen einzelnen Tag mehr ohne Alkohol.
Inzwischen kommen so ein schleichender seelischer und körperlicher Abbau hinzu, die ich als besorgniserregend empfinde und die auf Dauer sicher zu keinem guten Ende führen.
Ich habe hier in diesem wunderbaren Forum und an diversen anderen Stellen im Internet jetzt seit ca. einem Monat wirklich viel (und vorallem vielversprechendes) über Baclofen gelesen und denke, darin könnte wirklich eine Möglichkeit liegen, die Alkoholabhängigkeit zu überwinden. Die Franzosen machen es ja offenbar vor!
Ich möchte mich gerne von einem Arzt, der dem Thema aufgeschlossen gegenübersteht, informieren lassen. Mein Hausarzt, von dem ich leider keine hohe Meinung habe, den ich zum Glück aber seit ewigen Zeiten zuvor auch nicht aufsuchen musste, zählt nicht dazu.
Es wäre also schön, wenn Ihr mir einen Arzt in Berlin (habe drei Pfeile auf der Google-Karte gesehen) nennen würdet.
Viele Grüße an alle Leidens- und Exleidensgefährten hier!

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Papfl
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Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Vorstellung

Beitragvon Papfl » 14. Januar 2016, 08:35

Moin kaeptnql!
Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] .
Deinen Zeilen entnehme ich, dass Du Dich schon ein bisschen ins Thema eingelesen hast [good] . Trotzdem möchte ich Dir (und allen anderen "neuen" Mitlesern) nochmal unsere Einsteigerlinks mit an die Hand geben:

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung.

Näheres zum Thema Craving und der Wirkungsweise von Baclofen findest Du hier.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann. Und natürlich das Buch "Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen. Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe das bitte einfach in die Private Nachricht (PN) an unseren Admin @DonQuixote mit rein, wenn Du ihn um eine Arztadresse bittest.

Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann voraussichtlich gegen Abend bei Dir mit allen Infos melden.

Im Moment konsumierst Du ja wahrscheinlich (noch) Alkohol, diesen bitte nicht abrupt absetzen. Vielleicht gelingt es Dir ja, bis zum Arzttermin schon mal ein bisschen zu reduzieren (z. B. jeden Tag ein Glas Wein weniger). Kannst auch auf Schorle umsteigen (= weniger Alk, mehr Volumen [mocking] ).

Wenn Du das noch nicht schaffst, isses auch nicht schlimm. Dann eben nach der Verschreibung in Anlehnung an den Leitfaden für die Anwendung (die entsprechenden Dosierungstabellen findest Du auch zugeschnitten auf 10 mg bzw. 25 mg Tabletten hier im Forum unter diesem Link) langsam aufdosieren, d. h. etwa im Abstand von 3-5 Tagen immer um eine Einheit (je nach Tablettenstärke 5 mg bzw. 6,25 mg erhöhen) und versuchen, den Alkohol dann parallel dazu langsam auszuschleichen. Irgendwann kommst Du dann in die Balance, wo die Wirkung von Baclofen gegenüber der des Alkohols die Oberhand gewinnt.

Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit, ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes. Dann auf dieser Stufe (bei der erste Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter. Irgendwann kommst Du an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Ungefähr hier liegt dann Deine Erhaltungsdosis [smile] .

Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Bis dahin braucht es halt ein bisschen Geduld. Aber die Sucht ist ja auch nicht von heute auf morgen entstanden. Ein Schritt nach dem anderen. Das wird schon doppd !

Einen guten Start wünscht
Papfl

P.S. Hast Du den TV-Beitrag vorgestern im MDR gesehen?
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)


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