Tagebuch User craving

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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fetsecht
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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon fetsecht » 22. Juni 2011, 07:54

Wenn man sich die Halbwertszeit anschaut, macht das eigentlich keinen Sinn, weil zu dieser Zeit der großteil des Baclofen schon wieder abgebaut war.


ja das finde ich auch etwas komisch, ich denke auch das es viel laenger wirkt.

darum werde ich auch niemals baclofen unter 50mg nehmen, aber was drueber liegt, da denke ich schon das ich etwas "springen" kann. zb. am sonntag, sehr ruhiger schoener familien tag, da hatte ich nicht das gefuehl, das ich abends noch mal 20mg einwerfen muesste. darum blieb es draussen. aber am montag, wieder stress in der firma und wenn ich sehe, meine gedanken gehen "negativ", also das ich die dinge wieder mehr schlecht als gut sehe, dann nehme ich in dem momment baclofen.
das andere was ich feststelle ist, das ich hab und an herzklopfen bekomme oder besser gesagt einen erhoehten blutdruck.
wie jetzt gerade, habe heute baclofen 2 stunden spaeter eingenommen.
nun weiss ich nicht, liegt das daran, weil mein baclofen level unten war oder weil ich gerade baclofen eingenommen habe.

muss man wohl selbst beobachten...aber es waere schoen, wenn man es genau regulieren koennte...

viele gruesse in den tag
fets

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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon craving » 28. Juni 2011, 20:51

Ich habe letzte Woche wieder mit Baclofen aufgehört. Nach einer kurzen depressiven Phase vor ein paar Wochen, fahre ich wie auf einer Achterbahn - mit hyperaktiven Phasen (alles fühlt sich super an, unendlich viel Energie) und Motivationslosen Phasen (kann mich nicht mal zum essen motivieren, was schon sehr komisch bei mir ist). Diese Phasen wechseln sich ab, ich habe fast jeden Tag eine dieser Phasen, wobei sich diese abwechseln. Gestern Abend konnte ich mich kaum bewegen so motivationslos war ich. Heute, hab ich das Haus aufgeräumt - wie ein Chili im Hintern.

Übermorgen (Donnerstag) habe ich Termin mit dem Psychiater, da es mir mit den hin und her switchen emotional zunehmens schlechter geht.
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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon fetsecht » 1. Juli 2011, 06:32

hm und du glaubst das hat etwas mit baclofen zu tun?
viele gruesse
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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon craving » 1. Juli 2011, 08:35

beim Psychiater ist nichts rausgekommen.

Baclofen hat auf jedenfall die Tendenz ins manische. Deshalb kann man auch ab gewissen Dosen von Baclofen nur mehr wenige Stunden in der Nacht schlafen ... auf 120+mg habe ich 3-4 Stunden pro Tag geschlafen und war trotzdem nicht müde.
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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon fetsecht » 5. Juli 2011, 06:23

es ist wirklich anscheinend unterschiedlich.
wie ich letzte woche auf 100mg ging, war ich abends total muede... schoen muede. auch spaeter, bei 90-80-70.
nur gestern nacht, habe ich zum erstenmal nicht so gut geschlafen. spaet ins bett, frueh raus und da war ich bei 50mg.

mein antrieb ist nun eigendlich geringer, seit 1-2 wochen? mache schon viel mehr als beim trinken.
aber jolen vor freude tue ich nicht, denke da kommt auch wieder die allgemeime situation ins spiel. laufen die dinge gut oder laufen sie nicht so. [unknown]

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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon craving » 14. Juli 2011, 06:31

war bei einem anderen Psychiater, der auch in einer Suchtklinik tätig ist.
Baclofen war dem ein Begriff und er hat es auch schon verschrieben. Naja ich war nicht bei Ihm wegen einem Rezept.
Nachdem ich Ihm alles erzählt habe, hat er gemeint, daß er denkt, daß die Grunderkrankung warum ich getrunken habe, eine bipolar affektive Störung ist. Seit gestern nehme ich Lamictal, daß die Stimmungslagen stabilisieren soll.
Mir ist aufgefallen, daß es vor allem die Hyperaktivität reduziert hat, so, daß ich Früh ins Bett konnte (aber jetzt leider wieder aufgewacht bin). Und am Abend war ich dafür depressiv ... Interessanterweise habe ich meist gegen Abend diese Stimmungsschwankung. Hab morgen nochmals Termin, wahrscheinlich braucht Lamictal einfach ein paar Monate um all die Stimmung komplett erfolgreich zu stabilisieren.

Ein Teil aller Suchterkrankten versuchen mit Ihrer Sucht eine zugrundeliegende Erkrankung zu behandeln. Mir ist eigentlich bevor ich trank nie aufgefallen, daß ich Stimmungsschwanken habe.
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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon fetsecht » 28. August 2011, 14:27

Hallo Craving,
ich schaue mir gerade deine stats an, kannst du das ein wenig erklaeren, was du da machst?
gruesse
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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon craving » 29. August 2011, 13:32

Ich wurde als bipolar von einem Psychiater diagnostiziert. Er ist auch der Meinung, dass das der Grund für mein Alkoholproblem ist.

Baclofen hat bei mir manische Episoden verursacht, die durch unendlich viel Energie, 3 Stunden Schlaf pro Nacht, trotzdem voll ausgeruht, Grössenwahnsinn, Gefühl der Unbesiegbarkeit usw. gekenntzeichnet waren.

Als ich dann auf Topamax umgestiegen bin wurde die Manie beendet, und Symptome einer Depression machten sich breit. Ich wurde erst später darauf aufmerksam gemacht, dass Aggression bei Männer ein Anzeichen von Depressionen ist. Die hatte ich gleich zu Beginn mit Topamax. Als ich dann wirklich spürte, dass ich lustlos und ohne Grund traurig wurde - also die klassischen mir bekannten Depressionsanzeichen - hab ich Topamax abgesetzt.
Nach ein paar Tagen ging es mir dann besser.

Leider hab ich dann begonnen zu 'rapid cycling'. Meine Stimmung hat sich oft am gleichen Tag von einem Hochgefühl wie auf einer Droge in ein Gefühl der Wertlosigkeit und Traurigkeit gewechselt. Ich konnte merken, wie sich mit jeder Stimmungschwankung, mein psychischer Zustand verschlechterte.

Weder Baclofen noch Topamax haben die Krankheit verursacht.

Zu den Medikamenten :

Lamictal : ein Stimmungsstabilisator (wird auch bei Epilepsie verwendet). Hilft vorallem bei bipolaren Depressionen und bei rapid cycling. sehr geringes nebenwirkungsprofil (mehr Apettit auf Carbos). Kein Abhängigkeitspotenzial. mög. dosisbereich : 100-400mg/tag

Trazodon : ein leichtes anti depressivum. geringstes switching/manie risiko unter den antidepressiva. der psychiater verschreibt es vorallem für alkoholkranke. hilft mir gegen meine aggressionen/depression. stark angstlösend sehr wenige nebenwirkung. Wird oft am Abend genommen weil es müde macht, aber die Halbwertszeit ist davon so kurz, und da es mich kaum müde macht nehme ich es verteil über den Tag. keine abhängigkeit. mög. dosierungsbereich: 100-600mg/tag

Topamax : hilft mir im Mix mit Lamictal und Trazodon am Boden zu bleiben (gegen Manie).

Seroquel : dieses Neuroleptikum war die erste Wahl des Psychiaters. Aufgrund des extremen Nebenwirkungsprofils nehme ich es nur um akute Phasen zur Stabilisierung. Als Antipsychotikum kann es sowohl Depression, Manie als auch Psychosen und Schizofrenie behandeln.

Soweit so gut. Mittlerweile geht es mir schon besser mit den Medikamenten, aber es wird wahrscheinlich Monate brauchen um den perfekten Mix zu finden, damit mit meine Stimmungslage stabil bleibt.
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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon fetsecht » 24. Januar 2012, 07:22

Hallo craving, laenger nicht gelesen.
sehe du updates deine statistik noch regelmaessig.
hoffe dir geht es gut.
gruesse
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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon craving » 24. Januar 2012, 11:17

Hallo fets,

Ich update meine Charts immer noch - mache aber nicht mehr so viel im Forum da ich kein Baclofen mehr nehme.
Bin eher das Beispiel dafür, daß man auch Baclofen wieder runterdosieren und aufhören kann.

Behandle nunmehr die Gründe warum ich überhaupt Alkoholiker wurde. sprich, Bipolar, Depressiv, Angst.
Das funktioniert soweit ganz gut und gibt mir Stabilität im Leben.

Übrigens ... 2 Jahre ohne Alkohol - muss ich noch feiern [dance] [beach]

Hab gesehen du gehst immer noch auf und ab mit Baclofen und versuchst auf Baclofen zu trinken? Wie geht es dir dabei?

Schöne Grüsse
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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon fetsecht » 25. Januar 2012, 05:51

Craving es freut mich das du deinen weg findest!

Ja, du bist ein beispiel das man Baclofen auch wieder locker absetzen kann [good]
Aber auch das du mal bis 300mg gegangen bist, ohne uns abhanden zu kommen :wink:

Ja, ich bin noch am hantieren, habe in meinem erfahrungsbericht, im ersten posting ein summery gemacht. http://www.forum-baclofen.com/erfahrungsberichte/baclofen-tagebuch-von-fets-t5.html
es sind ja einige wochen wo ich sauber war, von daher bin ich nicht ungluecklich, nur die richtige dosis finden, faellt mir noch schwer.

Also es freut mich sehr, das es dir besser geht und das du deine statistik weiter beibehaelst *thanks*
und wenn du was neues findest, was du denkst koennte auch andersweitig helfen, wie gegen depris oder angstzustaenden, lass es uns bitte wissen.

gruesse
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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon dphn » 25. Januar 2012, 08:19

craving hat geschrieben:Behandle nunmehr die Gründe warum ich überhaupt Alkoholiker wurde. sprich, Bipolar, Depressiv, Angst.
Das funktioniert soweit ganz gut und gibt mir Stabilität im Leben.


Machst du eine Therapie zur Zeit? Ich denke mal wir sind alle Alkis geworden, weil gewisse Dinge im sozialen, zwischenmenschlichen Bereich nicht so funktioniert haben, wie es sollte. Ich denke, dass kann man pauschal so ausdrücken.

Bei mir sind es auch Ängste gewesen und der Alk hat mich aufgeschlossener gemacht. In Wirklichkeit war es aber nur der Weg des geringsten Widerstands. Leute zum saufen findest du an jeder Ecke. Da musst du selbst nicht viel für tun. Hinzu kam, dass ich immer gut trinken konnte und es mir bei weitem nicht so schlecht ging, wie den anderen. And so it goes...

Lebe seit über 2 Jahren trocken, weil ich einfach zu abhängig war um meinen Tagesablauf noch gebacken zu kriegen. Ein anderer Mensch bin ich nicht geworden. Ich denke schon oft an die Zeit, wo ich noch trinken konnte und noch keine Entzüge kannte. So der totale Burner ist das trockene Leben auch nicht. Körperlich zwar superfit, aber ne gewaltige Psychomacke. Du merkst erst wenn du aufgehört hast, wie süchtig du wirklich bist.

Ich kann nur aus dem Grund trocken leben, weil mir so elementare Dinge wie Schlafen und regelmäßiges Essen wichtig geworden sind. Das hat alles nicht mehr funktioniert.

LG
Dirk [hi_bye]
»Entscheide Dich, ob Du Leben oder Sterben willst. Nur darum geht es.«

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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon fetsecht » 25. Januar 2012, 18:46

sorry wenn ich mich kurz hier einhaenge, das was du hier sagst dphn
Ich denke mal wir sind alle Alkis geworden, weil gewisse Dinge im sozialen, zwischenmenschlichen Bereich nicht so funktioniert haben, wie es sollte. Ich denke, dass kann man pauschal so ausdrücken.


moechte ich so ganz nicht stehen lassen.
ich glaube mehr, das wir alkis ein gen problem haben.
irgend etwas funktioniert anders bei uns als bei anderen.
es kann in meinen augen nicht sein, das wir an der flasche haengen bleiben und andere nicht.
wenn ich zurueckblicke, sehe ich mich wie meine freunde im jungen alter, wie ich das trinken anfing.
warum blieb ich an der flasche und andere trinken heute noch sozial, obwohl die bestimmt nicht weniger tranken damals.
fuer mich stimmt das auch, das ich nicht so litt wie die anderen nach einem suff.
ich steckte das ganz anders weg als andere, beim gleichen abend zb.
aber ich denke das sollte ich mal in meinen erfahrungsbericht einbringen.
deine zeilen erinnern mich wieder, an das ...warum.
danke und gruss
fets

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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon dphn » 25. Januar 2012, 19:24

Hi fets,

andere haben eine zeitlang auch nicht weniger getrunken wie ich, war bei mir auch so wie bei dir. Sie trinken heute sozial und ich bin abhängig geworden. Aus meiner heutigen Sicht war ich aber damals bereits abhängig und viele anderen nicht. Es liegt nicht an der konsumierten Menge, sondern es liegt daran, welche Bedeutung und welchen Stellenwert der Alk in deinem Leben einnimmt. Und genau dieser Umstand entscheidet darüber, ob wir süchtig trinken oder nicht. Anderen nichtabhängigen Personen sind im weiteren Verlauf andere Dinge wichtiger geworden wie der Alk und deshalb können sie gemäßigt trinken. Es gibt bei ihnen etwas, was wichtiger ist, als besoffen zu sein. Ich kann dir auch sagen was das ist. Es sind Dinge im sozialen, zwischenmenschlichen Bereich. Es hat mit der Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse wie Anerkennung, Bindung und Selbstwert zu tun. Also alles solche Dinge, die sich auf der emotionalen Ebene abspielen.

Kurz noch was zu meiner Person. Ich kann emotionale Nähe nur sehr schwer zulassen. Deshalb lebe ich auch alleine. Ich bin oft angespannt und Teile meiner Persönlichkeit wirken zwanghaft auf andere. Bei mir ist es ganz eindeutig, für was ich den Alk benutzt habe. Ich bekam zwar auch damit nicht wirklich was gebacken, aber das Suchtmittel gab mir gute Gefühle. Es diente als Ersatzstoff zur Befriedigung einer oder mehrerer menschlicher Grundbedürfnisse. Ich hörte das während meiner LZT und wusste auf einmal, warum ich abhängig bin. Die wichtigste Erkenntnis aus 14 Wochen Therapie. Ich brauchte nur den Stoff und meine Welt war in Ordnung und die Bedürfnisse erfuhren wieder mal ihre scheinbare Befriedigung.

LG
Dirk
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Re: Tagebuch User craving

Beitragvon argentina » 25. Januar 2012, 21:16

Hallo Craving, Fets und Dirk,

Sehr interessant!

Kann mich eigentlich eher Dirk anschliessen! Ich habe „damals“ – ich sage mal zwischen 18 und 28 – viel weniger an Alkohol vertragen und auch getrunken habe, als mein Freundeskreis oder sogar Umfeld. Habe aber auch gleichzeitig gemerkt welche Wirkung Alkohol auf mich hat wenn ich Probleme „lösen“ wollte und bin glaube auch eher deshalb süchtig geworden, bzw habe nie gelernt mit dem Problemen umzugehen, sondern sie mir vom Leib getrunken, wobei das natürlich auch nicht funktioniert hat. Bei mir waren vor allem immer Beziehungsprobleme immer ein Grund zum trinken und das ist er auch heute noch. Das Gene aber auch eine Rolle spielen schließe ich nicht aus.

Soviel nur ganz kurz, [hi_bye]

Argentina


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