Simon

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
Benutzeravatar

Thread-Starter
simongg
Beiträge: 13
Registriert: 25. November 2014, 22:37
Hat sich bedankt: 1 Mal
Mann oder Frau?: Ich habe keine AHNUNG

Simon

Beitragvon simongg » 29. November 2014, 22:33

Halo mein Name: Simon,

ich bin 35 Jahre alt und trinke seit 17 Jahren regelmäßig.
Vor dem Alkohol habe ich sehr viel starke Doren kondumirt (ca. 3-4 Jahre).
Aktuell bin ich betrunken > 2 Flaschen Wein und 3 Bier je 0,5 Liter.

Bin in Behandlung und bekomme Efectin sowie Trittico und auch Baclofen.

Jetzt geht es mir nicht sonderlich gut - das passiert aber eh immer wider.
Meine frage wäre: wann wirkt Baclofen - wie muss ich es dosieren? Habe es
nun seit 1 Woche ausreichend vorrätig (dank Frau Prof. xyz) habe aber
keine Ahnung wie ich es dosieren soll ... bin jetzt nach 5 Tagen auf 20 mg.

Zu schnell - oder zu langsam? i dont know! Nebenwirkungen bis Dato keine
die ich auf baclofen zurück führen könnte.

freue mich über jede Antwort
all the best simon

Benutzeravatar

GoldenTulip
Beiträge: 2661
Registriert: 15. Juli 2011, 21:41
Hat sich bedankt: 297 Mal
Danksagung erhalten: 258 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Simon

Beitragvon GoldenTulip » 30. November 2014, 08:35

Hallo simon,

die besten Ergebnisse erzielst Du, wenn Du den Alkohol so weit wie möglich runterfährst. Dann fängt Baclofen erst an seine eigene Wirkung zu entfalten.
Reduziere da den Alkohol und dosiere Baclofen langsam auf. Mit zwei Flaschen Wein plus Bier hat Baclofen kaum Ausssicht, etwas auszurichten. Mit der Dosis Alk wirkt es eher destabilisierend.
Möchtest Du denn etwas am Trinken ändern oder aufhören?
Dann kann es Dich gut unterstützen - so ganz für sich allein bewirkt es leider gar nichts,

Lieben Gruß
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 832 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Simon

Beitragvon DonQuixote » 30. November 2014, 18:14

Hallo Simon

Es erstaunt mich ein wenig, dass Dich Dein Arzt in Fragen der Dosierung so ganz alleine im Regen stehen lässt. Lies Dir doch mal unseren Leitfaden durch, dort steht auch alles über die notwenige Dosierung und über die Geschwindigkeit der Dosiserhöhung. Den Leitfaden gibt es dort auch als PDF-Datei, die Du ausdrucken und Deinem Arzt vorlegen kannst. Mit 40 mg / Tag ist das Ende der Fahnenstange jedenfalls noch längst nicht erreicht.

DonQuixote

Benutzeravatar

Thread-Starter
simongg
Beiträge: 13
Registriert: 25. November 2014, 22:37
Hat sich bedankt: 1 Mal
Mann oder Frau?: Ich habe keine AHNUNG

Re: Simon

Beitragvon simongg » 30. November 2014, 22:11

Hallo Conny, Hallo Don,

erstmal danke für euer Antworten.

@Conny:
Ja ich möchte etwas ändern. Wobei ich ehrlich zugeben muss das ich MOMENTAN eigentlich nicht
zu 100% auf Alkohol verzichten möchte. Oder es mir einfach sehr schlecht vorstellen kann. Mein
Wunsch jetzt aktuell wäre meinen Konsum zu verringern und das "nicht aufhören zu können" in den
Griff zu bekommen. Leider habe ich mich jetzt erst recht spät in die Materie eingelesen, und bin
mir zunehmend unsicher ob so etwas bit Baclofen überhaupt zu erreichen ist.

Aktuell merke ich aber immerhin das der "euphorische Moment" beim Trinken ausbleibt bzw. stark
vermindert erscheint. Das kann natürlich auch ein placeboartiger Eindruck sein. Wir werden sehen!

@Don:
Naja Frau Professor ist glaube ich eine gute - scheint aber manchmal etwas arg verkopft. Und ich bin
leider eher ein "ehrfürchtiger Patient" - der sicher zu wenig nachfragt. Sie hat mir gesagt ich soll von
Woche zu Woche 10mg steigern und eben schauen wann ich wie reagiere. O-Ton: "Da müssen Sie schon
ein bisschen experimentieren". Ich gehe auch davon aus das sie aufgrund meiner vielfältigen Substanz
Erfahrung mich eben dazu auch als geeignet einschätzt.

Ich habe aber eben Gestern das Buch von Herrn Ameisen in einem Rutsch durchgelesen. Und er hat
signifikantere Dosissteigerungen vorgenommen. Also durchaus Steigerungen von 20mg in Schritten
a 3-4 Tagen ... daher kam meine Frage auf. Auch deswegen weil ich praktisch keine Nebenwirkungen
verspüre. Und da ich wirklich Probleme mit meiner Angststörung habe möchte ich keine Zeit vertun.

Soviel erstmal von hier - nochmals vielen dank für die Antworten und ein Lob an das tolle Forum. Habe
Heute fast den ganzen Tag damit verbracht hier zu lesen und das tut gut. Man fühlt sich nicht mehr so
alleine ... weil selbst meine engsten Menschen verstehen mein Problem oft einfach nicht. Wie sollten sie
auch ... aber hier lese ich von Menschen den es ähnlich geht und die ich in ihrer Problematik verstehe.
Das macht Mut irgendwie. [hi_bye]

liebe Grüße
Simon

Benutzeravatar

GoldenTulip
Beiträge: 2661
Registriert: 15. Juli 2011, 21:41
Hat sich bedankt: 297 Mal
Danksagung erhalten: 258 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Simon

Beitragvon GoldenTulip » 30. November 2014, 22:30

Mein Wunsch jetzt aktuell wäre meinen Konsum zu verringern und das "nicht aufhören zu können" in den
Griff zu bekommen.


Die gute Nachricht ist: Baclofen kann helfen; die schlechte ist: Alles bleibt in Deiner Reichweite. Baclofen schägt Dir wede5 das erste nochr letzte Glas aus der Hand,
Mir ist aufgefallen, dass Dir es darum geht, die Lücke zu füllen, die entsteht, wenn man nicht mehr trinken will.

Hast Du da eine Idee zu?

Alles Liebe,
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

Benutzeravatar

Thread-Starter
simongg
Beiträge: 13
Registriert: 25. November 2014, 22:37
Hat sich bedankt: 1 Mal
Mann oder Frau?: Ich habe keine AHNUNG

Re: Simon

Beitragvon simongg » 30. November 2014, 22:55

Hallo Conny,

das ist eine starke Frage über die ich sicher noch etwas nachdenken muss. Ich trinke ja nun schon
seit meinem 17-18 Lebensjahr. Davor habe ich 3 Jahre enorme Mengen Drogen konsumiert. Kurzum
ich bin seit frühester Jugend an einen regelmäßigen Rauschzustand gewöhnt, und kann mir es nur
sehr schwer vorstellen wie das Leben ohne sein soll. Die Lücke die zu füllen ist also meine konstante
Betäubung von der Realität. Nur bleibt dann ja nichts anderes als Realität mehr übrig.

Ehrlich gesagt habe ich aktuell keine akzeptable Antwort ... wie gesagt sicher ein Thema zum nachdenken.

liebe Grüße
Simon

Benutzeravatar

GoldenTulip
Beiträge: 2661
Registriert: 15. Juli 2011, 21:41
Hat sich bedankt: 297 Mal
Danksagung erhalten: 258 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Simon

Beitragvon GoldenTulip » 1. Dezember 2014, 00:23

Nachzudenken ist eine gute Antwort.

Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

Benutzeravatar

Thread-Starter
simongg
Beiträge: 13
Registriert: 25. November 2014, 22:37
Hat sich bedankt: 1 Mal
Mann oder Frau?: Ich habe keine AHNUNG

Re: Simon

Beitragvon simongg » 5. Dezember 2014, 19:30

Ich habe ein wenig nach gedacht. Und eigentlich ist es (denke ich aktuell) ganz einfach.
Ich will mein Leben zurück! Deswegen stelle ich mich nach 17 Jahren jetzt erstmals diesen Problem.

Alkohol füllt den Großteil meine Alltags aus. Am frühen Nachmittag denke ich schon wann
und wie ich mir ein Glas gönnen kann. Ab Mitte Nachmittag fange ich an zu trinken und den
Abend dann durchgehend. Am nächste Tag dann natürlich Kater. Also so gesehen beschäftigt
mich der Alkohol den ganzen Tag.

Dazu leide ich an eine GAS die es mir nahezu unmöglich macht am sozialen Leben teil zu nehmen.
Außer aber eben ich trinke vorher genug. Problematisch ist aber eben auch das das Trinken wieder
meine Anfälligkeit für Panikattacken steigert. Teufelskreis.

Ich möchte die Lücke die der Alkohol hinterlassen wird mit dem füllen was mir der Alkohol und die
GAS genommen haben - einem "normalen" Leben.

Ich bin nun seit 3 Wochen unter ärztlicher Aufsicht und nehme eine ziemliche Menge an Medikamenten.
3 Wochen = Efectin + Trittico
2 Wochen = BAC
1/2 Woche = Lyrica

Und ich klappere Psychologen ab in der Hoffnung einen zu finden bei dem ich das Gefühl habe: "Es passt".

Heute habe ich BAC auf 50mg erhöht und habe das erste mal Nebenwirkungen. Zum einen fühle ich mich
verspannt. Das ist natürlich seltsam bei einem Muskelrelaxan ...
Kann es sein das ich bisher so übermäßig Verspannt war, das ich das schon gar nicht mehr als Verspannung
wahrgenommen habe. Und jetzt wo sich mein Körper teils entspannt ... die Wahrnehmung dafür zurück kehrt?

Außerdem bin ich leicht müde und fühle mich nach 3 Glas Wein als wäre ich ziemlich betrunken. Ja ich trinke
leider auch während der Einnahme von Medikamenten ... danke GAS - es geht leider noch nicht anders. [sad]

Aber jetzt auch mal etwas erfreuliches: Ich habe definitiv weniger Verlagen nach "mehr" ... ich trinke gerade
normale Schlücke statt in mich "hinein zu kippen". Außerdem schaue ich gerade eine Doku über Kokain. Normal
löst das bei mir ein sehr starkes Craving aus ... ist gerade überhaupt nicht der Fall!!! Scheinbar fängt Baclofen an
zu wirken!?

Sorry für den halben Roman - aber kürzer konnte ich das nicht formulieren. [blus]

liebe Grüße
Simon

Benutzeravatar

GoldenTulip
Beiträge: 2661
Registriert: 15. Juli 2011, 21:41
Hat sich bedankt: 297 Mal
Danksagung erhalten: 258 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Simon

Beitragvon GoldenTulip » 6. Dezember 2014, 08:04

Guten Morgen, Simon,

Kann es sein das ich bisher so übermäßig Verspannt war, das ich das schon gar nicht mehr als Verspannung
wahrgenommen habe. Und jetzt wo sich mein Körper teils entspannt ... die Wahrnehmung dafür zurück kehrt?


Das kann durchaus sein - so hab ich selbst das auch erlebt. Man nimmt sich nüchtern erstmals nach Jahren wieder so wahr, wie es sich real verhält. Darum macht es Sinn, auftretende Missempfindungen nicht zwangsläufig einseitig Baclofen zuzuschreiben. Wenn man vorher gegen Schmerz und Angst angetrunken hat, ist es kein Wunder, dass sie wieder auftreten, wenn man nichts oder wenig trinkt.

Und dass Du nach "nur" 3 Glas Wein angetüddelt bist, liegt wahrscheinlich auch daran, dass Du weniger trinkst- die Toleranz nimmt wieder ab, und das halte ich für ein gutes Zeichen.

Ich denke, Du bist einverstanden, dem uneingeweihter Leser GAS als Generalisierte Angststörung aufzulösen?!
Es liest sich sonst etwas sperrig [twiddle]

Lieben Gruß
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz


Zurück zu „Mitglieder stellen sich vor“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast