ruhleben1 stellt sich vor

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ruhleben1
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ruhleben1 stellt sich vor

Beitragvon ruhleben1 » 3. September 2016, 00:52

Hallo good , ich heisse Marion ,bin 48 Jahre alt und Alkoholikerin seid etwa 11 Jahren .Habe 6 Entgiftungen und 1 Langzeittherapie hinter mir.Habe es aber nicht geschafft Abstinenz zu bleiben.Ich mus dazu sagen,das ich mit dem Druck nicht fertig geworden bin.Das Trennungsjahr,das Jugendamt,das verlieren meiner Kinder.Vor 2Wochen hatte ich wieder einen grossen Rückfall und bin dann wieder in die Entgiftung gegangen.Da erfuhr ich von meinen Mitpatienten,da hörte ich,das erste mal von Bactofin und beschloss nach der Entlassung zum Arzt zu gehen und mir das Medikament verschreiben zu lassen.Gesagt getan.Hab es bekommen und sollte 0,25mg nehmen.Aber nach 2 Tagen bekam ich wieder Suchtdruck und trank erneut wieder.Nach diesem Rückfall entschied ich mich die Dosis ohne Rücksprache mit dem Arzt zu erhöhen auf 0,75 mg.Die Nebenwirkungen sind da,Schwindel,Übelkeit,Kopfschmerzen und Müdigkeit.Aber seid dem hab ich kein Suchtdruck mehr und habe auch nichts mehr getrunken.Trotzdem bleibt die Angst wieder Rückfällig zu werden.Sollte der Suchtdruck wieder kommen ,würde ich die Dosis nochmal erhöhen.Meine Frage an Euch ,wie hoch kann ich dosieren .ich will den Weg finden um endlich Abstinenz leben zu können.Damit ich die Kraft für mich finde,ganz neu anzufangen.Ich werde nach vielen Jahren wieder alleine Leben, mein Sohn ,11Jahre alt,bleibt bei seinem Vater,so hat das Jugendamt entschieden.Das war es erst einmal von mir und ich wünsche mir von Euch zu höhren.Glg Ruhleben1 [good]

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Papfl
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Re: ruhleben1 stellt sich vor

Beitragvon Papfl » 3. September 2016, 09:06

Hallo Marion!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] .

Ich komme mit Deinen Mengenangaben nicht ganz klar: BACLOFEN wird normalerweise entweder als 10-mg-Tablette oder als 25-mg-Tablette verschrieben. Das heißt, dass eine Tablette entweder 10 mg des Wirkstoffes oder eben 25 mg des Wirkstoffes enthält. Da Du von 0,25 mg und 0,75 mg schreibst, gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass Du die 25-mg-Tabletten bekommen hast. Das würde heißen, dass Du am Anfang eine Tablette genommen hast und dann später, als der "Suchtdruck (Trinkzwang) wieder auftauchte, drei Tabletten. Habe ich das richtig verstanden [unknown] ?!?

Wie hast Du das Medikament denn eingenommen? Einmal oder mehrmals am Tag? Eigentlich ist BACLOFEN kein Bedarfsmedikament. Die Idee, die hinter der Baclofen-Therapie steht, ist

a) über die "Beruhigung" der GABA-B-Rezeptoren langfristig einen ausgeglichenen, entspannten, relaxten Zustand herzustellen, damit extreme Stress-Situationen, Spannungen, Ängste und Verstimmungen, die einen zur Flasche greifen lassen, gar nicht erst aufkommen und

b) das körperliche Verlangen nach Alkohol (physisches Craving) einzudämmen, um die zwanghafte Komponente des abhängigen Trinkens ein Stück weit auszuschalten.

Erfahrungsgemäß ist es - zumindest in der Anfangsphase - daher wichtig, möglichst einen gleichmäßigen Baclofenspiegel über den Tag verteilt aufzubauen (z. B. mit drei bis vier Einnahmezeitpunkten im Abstand von +/- 4 Stunden) und das Medikament dabei langsam in kleinen Schritten aufzudosieren. Wie man dabei am besten vorgeht, zeigt diese Dosierungstabelle:


Je konsequenter Du dieses langsame Einschleichen befolgst, desto geringer fallen die Nebenwirkungen aus. Nun bist Du aber schon voran "geprescht" und - wenn meine Vermutung stimmt - inzwischen schon bei einer Tagesdosis von 75 mg (also drei Tabletten) angekommen. Mit den entsprechenden Nebenwirkungen:

ruhleben1 hat geschrieben:Die Nebenwirkungen sind da,Schwindel,Übelkeit,Kopfschmerzen und Müdigkeit.Aber seid dem hab ich kein Suchtdruck mehr und habe auch nichts mehr getrunken.

Nun ist es im Grunde eine Abwägungssache: Hältst Du die Nebenwirkungen im Augenblick für erträglich? Dann solltest Du erstmal bei diesen 75 mg bleiben und ein paar Tage abwarten, ob die Nebenwirkungen verschwinden. Auf keinen Fall jetzt - solange Du noch Nebenwirkungen hast - weiter aufdosieren.

Und Du solltest die Dosis unbedingt auf mindestens drei Einnahmepunkte (morgens, mittags, abends) verteilen. Zum Beispiel um 09:00 Uhr eine Tablette, um 14:00 Uhr eine Tablette und um 19:00 Uhr eine Tablette, so dass Du immer einen gleichmäßigen "BACLOFEN-Spiegel" hast:

Bild

Im Moment hast Du keinen Suchtdruck. Das ist super [good] . Jetzt heißt es erstmal abwarten, bis die Nebenwirkungen verschwinden. Gut möglich, dass Du in einer Woche keine Nebenwirkungen mehr hast und auch der Suchtdruck sich nicht mehr zurück meldet. Dann hättest Du quasi im Eilverfahren (was ich niemandem zur Nachahmung empfehle :wink: ) Deine persönliche ideale Erhaltungsdosis schon gefunden.

Wenn die Nebenwirkungen nach zwei Wochen immer noch nicht verschwunden sind, kann es sein, dass Du Deine ideale Dosis schon überschritten hast. Dann hieße das, wieder in kleinen Schritten zurück zu dosieren bis zum einem Punkt, an dem keine Nebenwirkungen mehr auftauchen. und dann schauen, wie's bei der niedrigeren Dosierung um den Suchtdruck bestellt ist.

Und zu guter Letzt Möglichkeit Nummer drei: Sollten die Nebenwirkungen nach ein paar Tagen verschwinden und der Suchtdruck zurück kommen, wäre eine weitere Aufdosierung (aber diesmal bitte in Anlehnung an die Tabelle oben) empfehlenswert. Du würdest halt dann bei Tag 31 einsteigen, weil Du ja bereits bei 75 mg pro Tag bist.

Dann wäre es vielleicht auch ganz gut, sich einen Tablettenteiler zu besorgen, um die Tablette zu halbieren (12,5 mg) oder zu vierteln (6,25 mg).

Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis dann irgendwann kein oder kaum Suchtdruck (Trinkzwang) und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Alles Gute weiterhin!

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: ruhleben1 stellt sich vor

Beitragvon DonQuixote » 3. September 2016, 10:03

Hallo Marion

Ich möchte da an @Papfls Beitrag anknüpfen. Einmal abgesehen von den vermutlichen Tippfehlern, frage ich mich, oder frage ich vielleicht besser Dich, ob Dir der verschreibende Arzt denn keine „Gebrauchsanleitung“ für das Medikament mitgegeben hat. Irgendwie erkenne ich eine solche Anleitung nicht und zusätzlich ist natürlich Eines absolut fatal:

ruhleben1 hat geschrieben:Nach diesem Rückfall entschied ich mich die Dosis ohne Rücksprache mit dem Arzt zu erhöhen auf 0,75 mg.

Du solltest nicht einfach so selbst entscheiden, was Du da nimmst oder nicht nimmst! Denn nicht ohne Grund ist Baclofen verschreibungspflichtig. Oder hast Du vielleicht auch das Gefühl, dass sich Dein Arzt mit dem Medikament Baclofen als Therapieoption der Alkoholabhängigkeit nicht wirklich auskennt und Dich nicht richtig instruiert?

Fragt DonQuixote

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Beitragvon ruhleben1 » 5. September 2016, 21:31

Hallo Don [smile] ,mein Baclofen hab ich ohne Beipackzettel bekommen.Die 50 Tabletten gab es auch nur mit einem einem Gummiband befestigt [nea] . Darauf hin ,bin ich zur Apotheke , aber die sagten mir ,die Bactofen Tabletten die sind nur ohne Beipackzettel und ohne Verpackung.Mir geht es heute auch nicht viel besser.Deswegen brauche ich einen Arzt der sich damit auskennt und mich mit der richtigen Dosis einstellt. [smile]


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