stationäre Alkoholentgiftung

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Re: stationäre Alkoholentgiftung

Beitrag von Obelix » 9. März 2020, 23:40

Re: stationäre Alkoholentgiftung

Beitrag von hamster529 » 9. März 2020, 21:28

Bei mir habe ich die Beobachtung gemacht, wenn ich sehr lange abstinent war und ich wieder angefangen habe zu trinken, dass ich am ersten Trinktag nach schon ein paar Biere genauso betrunken war wie vor der ALK Karriere. Aber wenn ich in den nächsten Tagen wieder was getrunken habe, war ich dann schnell auf dem Level wie in den Saufzeiten mit bis zur 7 - 8 L Bier am Tage! Und selbst da merke ich vom Rausch kaum noch etwas, während ein anderer schon auf der Intensivstation wäre!


MFG

hamster529

Re: stationäre Alkoholentgiftung

Beitrag von Papfl » 27. Februar 2020, 14:53

Hallo steinadler,

danke für Deine Frage [good] ! Die Erfahrung zeigt, dass "trockene" Patienten, die rückfällig werden und es nicht binnen ein oder zwei Tagen schaffen, zur Abstinenz zurück zu finden, sehr schnell wieder auf dem Level (und nicht selten darüber) sind, bei dem sie seinerzeit aufgehört haben zu konsumieren.

Das hängt nicht zuletzt mit dem Toleranzsystem (Stichworte Dopamin, Glutamat) zusammen. Vereinfacht gesagt "verschwinden" die bei hohem Konsum zusätzlich ausgebildeten Rezeptoren bei anhaltender Abstinenz nicht wirklich: Sie ziehen sich lediglich zurück. Sobald sie eine Chance sehen, wieder an "Stoff" zu kommen, kriechen sie aus ihrem Versteck hervor, und es braucht die selbe Menge wie einst (oder sogar noch mehr), um zu einer entsprechenden Rauschwirkung zu gelangen. Vom mikrosomalen Ethanol-oxidierenden System (MEOS) ganz zu schweigen. Simon Borowiak beschreibt diese Zusammenhänge in seinem Buch auch für den Laien ganz verständlich. Das Buch ist zwar etwas "flapsig" geschrieben, aber m. E. ein ganz guter Einstieg auch für "Nicht-Wissenschaftler", sich über die medizinischen Aspekte der Sucht etwas näher zu informieren (Näheres zum MEOS s. Anhang).

Einen groben Anhaltspunkt, wie stark das Entzugssyndrom ist und wann eine erneute stationäre Entgiftung von Nöten sein kann, gibt diese überarbeitete (Clinical Institute Withdrawal Assessement).

Vielleicht beantwortet das Deine Frage ein Stück weit!

Papfl
Dateianhänge
Borowiak.pdf
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stationäre Alkoholentgiftung

Beitrag von steinadler » 27. Februar 2020, 14:24

Hallo seit gegrüßt.

Also zu diesem Thema habe ich im Netz keine genauen Details bekommen.
Wenn jemand stark alkoholabhängig ( schon körperlich mit zittern / Krampfanfälle usw. ) war und nach einer erfolgreichen Therapie über einen sehr längeren Zeitraum abstinent war und aus irgendwelche Gründen wieder rückfällig geworden ist, ab wann stellen sich wieder die körperlichen Entzugssymptome ein, so dass der oder diejenige wieder reif für eine stationäre Entgiftung ist ? weil sonst die körperlichen Entzugssymptome lebensgefährlich sein können.
Reicht schon ein Rausch nach einer sehr langen Zeit aus? um starke körperliche Entzugssymptome zu triggern? Oder musss der alkoholkranke über mehrere Tage einen gewissen Pegel im Blut haben, damit die Entzugserscheinungen beim Beenden der Alkoholzufuhr wieder auftreten?


LG

steinadler

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