Beitrag von Papfl » 27. Februar 2020, 14:53
Hallo steinadler,
danke für Deine Frage
! Die Erfahrung zeigt, dass "trockene" Patienten, die rückfällig werden und es nicht binnen ein oder zwei Tagen schaffen, zur Abstinenz zurück zu finden, sehr schnell wieder auf dem Level (und nicht selten darüber) sind, bei dem sie seinerzeit aufgehört haben zu konsumieren.
Das hängt nicht zuletzt mit dem Toleranzsystem (Stichworte Dopamin, Glutamat) zusammen. Vereinfacht gesagt "verschwinden" die bei hohem Konsum zusätzlich ausgebildeten Rezeptoren bei anhaltender Abstinenz nicht wirklich: Sie ziehen sich lediglich zurück. Sobald sie eine Chance sehen, wieder an "Stoff" zu kommen, kriechen sie aus ihrem Versteck hervor, und es braucht die selbe Menge wie einst (oder sogar noch mehr), um zu einer entsprechenden Rauschwirkung zu gelangen. Vom mikrosomalen Ethanol-oxidierenden System (MEOS) ganz zu schweigen. Simon Borowiak beschreibt diese Zusammenhänge in seinem Buch auch für den Laien ganz verständlich. Das Buch ist zwar etwas "flapsig" geschrieben, aber m. E. ein ganz guter Einstieg auch für "Nicht-Wissenschaftler", sich über die medizinischen Aspekte der Sucht etwas näher zu informieren (Näheres zum MEOS s. Anhang).
Einen groben Anhaltspunkt, wie stark das Entzugssyndrom ist und wann eine erneute stationäre Entgiftung von Nöten sein kann, gibt diese überarbeitete (Clinical Institute Withdrawal Assessement).
Vielleicht beantwortet das Deine Frage ein Stück weit!
Papfl
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Hallo steinadler,
danke für Deine Frage [good] ! Die Erfahrung zeigt, dass "trockene" Patienten, die rückfällig werden und es nicht binnen ein oder zwei Tagen schaffen, zur Abstinenz zurück zu finden, sehr schnell wieder auf dem Level (und nicht selten darüber) sind, bei dem sie seinerzeit aufgehört haben zu konsumieren.
Das hängt nicht zuletzt mit dem Toleranzsystem (Stichworte Dopamin, Glutamat) zusammen. Vereinfacht gesagt "verschwinden" die bei hohem Konsum zusätzlich ausgebildeten Rezeptoren bei anhaltender Abstinenz nicht wirklich: Sie ziehen sich lediglich zurück. Sobald sie eine Chance sehen, wieder an "Stoff" zu kommen, kriechen sie aus ihrem Versteck hervor, und es braucht die selbe Menge wie einst (oder sogar noch mehr), um zu einer entsprechenden Rauschwirkung zu gelangen. Vom mikrosomalen Ethanol-oxidierenden System (MEOS) ganz zu schweigen. Simon Borowiak beschreibt diese Zusammenhänge in seinem Buch [url=http://www.amazon.de/Alk-Fast-ein-medizinisches-Sachbuch/dp/3453600487/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1371717946&sr=8-1&keywords=borowiak+alk]"ALK"[/url] auch für den Laien ganz verständlich. Das Buch ist zwar etwas "flapsig" geschrieben, aber m. E. ein ganz guter Einstieg auch für "Nicht-Wissenschaftler", sich über die medizinischen Aspekte der Sucht etwas näher zu informieren (Näheres zum MEOS s. Anhang).
Einen groben Anhaltspunkt, wie stark das Entzugssyndrom ist und wann eine erneute stationäre Entgiftung von Nöten sein kann, gibt diese überarbeitete [url=http://www.forum-baclofen.com/images/files_donq_dropbox/Selbsteinschaetzung%20von%20Entzugserscheinungen.pdf]Kurzfassung des CIWA-Ar[/url] (Clinical Institute Withdrawal Assessement).
Vielleicht beantwortet das Deine Frage ein Stück weit!
Papfl