Beitrag von Papfl » 26. November 2015, 21:14
Hallo Maus!
Herzlich willkommen im Gästebereich und vielen Dank für Deine Frage [hi_bye] .
Wann Baclofen beginnt zu wirken, ist individuell sehr verschieden. Es gibt Patienten, da genügen schon 10 mg pro Tag, andere brauchen zum Teil 100 mg und mehr, bis das [url=http://www.forum-baclofen.com/baclofen-erste-schritte-f13/fokus-craving-und-die-rolle-von-baclofen-t1723.html#p20221]Craving[/url] spürbar nachlässt.
Wichtig ist, dass man sich langsam an die ganz persönliche Idealdosis heran tastet. Wenn Du am Montag mit 2 x 6,25 mg (= 12,5 mg) begonnen hast, dann wäre vielleicht auch zu überlegen, ab morgen noch einen Zwischenschritt einzulegen (z. B. 3 x 6,25 mg = 18,75), bevor Du nächste Woche auf 25 mg/Tag erhöhst (die könntest Du dann eventuell auf 12,5 - 6,25 - 6,25 aufteilen). Erfahrungsgemäß ist es von Vorteil, wenn man die Einnahmezeitpunkte über den Tag verteilt, um einen gleichmäßigen "Baclofenspiegel" aufzubauen.
Das Problem ist, dass Baclofen und Alkohol sich ein Stück weit "neutralisieren" (vereinfacht gesagt: gegenseitig aufheben). In etwa kann man sagen, dass eine Flasche Wein ungefähr 75 mg Baclofen entspricht. Das heißt, dass die 12,5 mg Baclofen, die Du momentan einnimmst, gegenüber dem Wein noch den "Kürzeren" ziehen. Die Konsequenz ist jetzt aber [u]nicht[/u], möglichst schnell mehr Baclofen zu nehmen [nea] . Höher, schneller, weiter...führt bei der Baclofen-Therapie nicht zum Erfolg.
Vielmehr ist es sinnvoll, in Anlehnung an den [url=http://www.forum-baclofen.com/images/files_donq_dropbox/Leitfaden-Baclofen-Final.pdf]Leitfaden für die Anwendung[/url] weiter langsam aufzudosieren (im Abstand von 3-5 Tagen immer um 6,25 mg erhöhen) und - wenn möglich - zu versuchen, den Alkohol parallel dazu langsam auszuschleichen (z. B. jeden Tag ein halbes Glas Wein weniger). Irgendwann kommst Du dann in die Balance, wo die Wirkung von Baclofen gegenüber der des Alkohol die Oberhand gewinnt.
Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten (etwa alle 3-5 Tage 6,25 mg/d mehr). Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit, ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes :wink: .
Dann auf dieser Stufe (bei der erste Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter. Irgendwann kommst Du an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann Deine Erhaltungsdosis [smile] .
Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.
Bis dahin braucht es halt ein bisschen Geduld. Aber die Sucht ist ja auch nicht von heute auf morgen entstanden. Ein Schritt nach dem anderen. Das wird schon doppd !
Alles Gute einstweilen!
Papfl
P.S.
[quote="Mausilein"]Bac hilft noch nicht, warum ? [/quote]
Bezüglich der Wirkungsweise könnte [url=http://www.forum-baclofen.com/post7332.html#p7332]diese Allegorie[/url] Dich vielleicht auch noch interessieren...