Ist ein Outing sinnvoll?

Was im Baclofen-Alltag so alles schief- oder gut läuft
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GoldenTulip
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Re: Ist ein Outing sinnvoll?

Beitragvon GoldenTulip » 8. Februar 2013, 14:59

Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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GoldenTulip
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Re: Ist ein Outing sinnvoll?

Beitragvon GoldenTulip » 8. Februar 2013, 15:50

beim letzten Absatz steh ich total auf dem Schlauch und verstehe nicht, was gemeint ist. Kannst Du das bitte erklären?
Conny
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Re: Ist ein Outing sinnvoll?

Beitragvon DonQuixote » 8. Februar 2013, 17:47

Hallo erst mal

Gegen das Offenlegen seiner Leberwerte spricht ja eigentlich nichts. Außer dass die sich meist rasch und markant verbessern weiß man wenig, und konkrete Zahlen wären sicher hilfreich.

Meint DonQuixote
/ / / / /

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Re: Ist ein Outing sinnvoll?

Beitragvon WolfgangK » 1. März 2013, 16:30

Das ist eine sehr individuelle Sache. Immerhin kann sich dadurch ja auch die Situation verschlechtern, Verlust von Partner oder Arbeitsstelle. Aber gut, dass du die positiven Seiten aufzeigst. Für einen selbst ist es sicher schöner, mit sich im reinen zu sein.

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Re: Ist ein Outing sinnvoll?

Beitragvon fetsecht » 1. März 2013, 19:19


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Re: Ist ein Outing sinnvoll?

Beitragvon HappyTrinker » 1. März 2013, 20:42

ich habe sehr lange darüber nachgedacht, NEIN !

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Re: Ist ein Outing sinnvoll?

Beitragvon Don » 3. März 2013, 12:27

In der besten aller Welten könnte man sich vielleicht outen, allerdings wäre man dort eben auch kein Alkoholiker. In der heutigen Arbeitswelt ist der goutete Alki ein absolutes NoGo.
Ich hab es auf Arbeit in einer anderen Abteilung erlebt - der arme Mann (jahrelang zu 100% trocken) wurde nie wieder wirklich ernstgenommen - eben der bemitleidenswerte Trottel, der sich nie beschwert, bei Beförderung übergangen wird (auf Nachfrage auch gern auf "sein" Problem verwiesen wird) und der dankbar sein muss für die hohe geheuchelte Toleranz seiner "netten" Kollegen. Gleiches gilt im losen Bekanntenumfeld.
Wenn im Job Beförderungen anstehen, da machen wir uns mal ganz klar nichts vor, wen nehmen die wohl bei etwaiger Leistungsgleichheit - den Alki oder den nickenden Langweiler? Aufträge bekommt wer - der lustige Typ, der hier & da mal ne Fahne hat oder der Konkurrent, der dem Auftraggeber "fairerweise" gesteckt hat, dass der Lustige ein "kleines Problem" hat? Warum sollte man sich selbst in der Achtung anderer und natürlich finanziell so schaden wollen.
Die derzeitige Jobwelt ist doch ziemlich klar auf Hackordnung angelegt, leider! - Warum sollte ich da freiwillig um einen Platz als letztes Glied der Kette bitten? Selbst als Beamter laufe ich Gefahr, dann bei nächstbester Gelegenheit nach Bergdorf-Nirwana versetzt zu werden.
Und wenn mans mit Bac einigermaßen im Griff hat, muss es doch nicht auch nicht sein. Bei völliger finanzieller Unabhängigkeit vielleicht, aber das wäre dann schon wieder in der besten aller Welten...

LG - Don.

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Re: Ist ein Outing sinnvoll?

Beitragvon Amygdala5 » 23. April 2013, 21:44

Ich persönlich habe mich anläßlich einer OP in einem Narkosevorgespräch geoutet und es sehr, sehr, sehr bereut! Noch am gleichen Tag änderte sich mir gegenüber der Ton. Kaum hatte ich das Arztzimmer verlassen, sagte die Vorzimmerschwester - meine Akte in der Hand und überfliegend - Amygdala, Sie sehen sooo durstig aus, möchten Sie etwas trinken? Ich dachte damals noch, ich interpretiere über... Auf dem Entlassungsbericht nach der OP stand ganz oben, noch vor der Krebsdiagnose: Alkoholabusus. So fing es an und so ging es weiter, mit den Ärzten. Denn den Entlassungsbericht bekam ja jeder nachfolgende Arzt in die Hand... Inzwischen geh' ich nicht mehr zu Ärzten...^^

...Und auch im Freundeskreis machte ich ähnliche Erfahrungen, insbesondere unter befreundeten Ärzten...

Aber rückgängig machen läßt es sich ja leider nicht mehr...

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GoldenTulip
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Re: Ist ein Outing sinnvoll?

Beitragvon GoldenTulip » 24. April 2013, 06:49

Ja, ja, die heilende Zunft....
Als ich in der Klinik war und statt um Wattebrötchen um Vollkornbrot zum Frühstück bat, hörte ich später zufällig, wie sich im Schwesternzimmer eine darüber aufregte und es mit "vielleicht will se noch ne Flasche Schnaps dazu" kommentierte.
Ist ja auch fies, man selbst liegt gemütlich im Bett und lässt sich bedienen, und die arme Maus muss arbeiten [biggrin]

Was meinst Du, wer kann sich auf Dauer besser jeden Tag selbst ertragen: Die Person, die den Mut aufbringt, sich mit ihren Problemen offensiv auseinanderzusetzen, oder diejenige, die die Herabwürdigung anderer täglich braucht, um ihr bisschen Selbstwertgefühl knapp ins Plus zu heben?

Ich würde davon ausgehen, dass solche Sprüche mehr mit dem zu tun haben, der sie macht, als mit Dir. Zu 95 Prozent reden die Leute immer von sich selbst, egal mit welchem Inhalt und an wen die Rede gerichtet ist,

LG Conny
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Suse
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Re: Ist ein Outing sinnvoll?

Beitragvon Suse » 12. August 2013, 12:57

alter Thread, aber das Thema ist und bleibt übelst aktuell.

Ich habe nur die letzten Postings gelesen, für die Fülle fehlt mir die Zeit [mocking]

ICH jedenfalls würde mich nie mehr outen. Vor etwa 4 Jahren habe ich das bei meinen Eltern gemacht - seitdem nehmen sie mich nicht mehr ernst. Egal, was ich mache, tue, zu meinen Kindern in ihrem Beisein sage, es steht stets unter dem Motto: "Sie säuft ja noch".
Ob das stimmt oder nicht...

Mein Bruder läuft seitdem durch unsere Kleinstadt und erzählt, ich sei Schuld an unserem Zerwürfnis. Er hatte meinem Vater gesagt, er wolle nichts mehr mit mir zu tun haben, solange ich "saufe". Darüber solle ich mal nachdenken, sagte dann mein Vater zu mir, obwohl er und Mama selbst mit meinem Bruder zerstritten sind. Seit Jahrzehnten.
?

Und das, was Conny und Amy in den letzten Postings beschrieben haben, kann ich nur bestätigen. Im Krankenhaus eingeliefert sind noch alle recht besorgt. Spätestens nach dem großen Blutbild spürt man die Ablehnung.
Plötzlich scheint es, man sei kein Mensch mehr, sondern eine minderwertige Kreatur (was ja iwie auch stimmt, aber nicht wegen der Krankheit [biggrin])

Mein Hausarzt (bei dem ich damals die Überweisung zum Ebtzug abholen musste) fühlt sich bemüßigt, mir bei meinen seltenen Besuchen die Frage zu stellen: "Und? Wie geht es sonst so....naja, Sie wissen schon...."

Er ist zumindest einer der -noch- wenigen Ärzte, der mir eine Bac-Verordnung in die Hand drückt und scheinbar froh ist, sich ansonsten mit dem Thema nicht weiter auseinandersetzen zu müssen.

Last but not least meine allerbeste Freundin, selber Alki, ohne Frage! Doch seitdem ich mich bei ihr geoutet habe, kommt so manches Mal der Spruch: "Ich trink ja zuviel, weiß ich, nicht so wie DU, aber zuviel..."

Natürlich spekulieren viele Menschen, mit denen man öfter zu tun hat oder hatte, gerade auf Partys, über meinen Alkoholkonsum. Und wenn man plötzlich sagt "heute nicht" spekulieren sie noch mehr.

Aus all diesen Gründen habe ich es schon sehr, sehr oft bereut, mich geoutet zu haben.

lG Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: Ist ein Outing sinnvoll?

Beitragvon GoldenTulip » 13. August 2013, 20:43

Liebe Suse,

ich weiß gar nicht, wie ich es heute machen würde. Ich war damals (vor zwei Jahren) so am Ende, dass mir ein Outing leichter fiel, als rumzulügen. Ich hatte gar nicht mehr die Kraft und Lust, mich zu verstellen.
Ich würde es einem AG nicht wieder auf die Nase binden.
Aber Eltern, Familie, Freunden, im Krankenhaus? Wenn sie meinen, so leicht auf mich und meine Wertschätzung verzichten zu wollen, können sie das tun. Ich habe aber (abgesehen von den Profis) nur positive Resonenz auf meine "Einsicht" bekommen, dass ich mein "Problem" endlich angehe. Mitbekommen habenn es ja doch alle.
Und die, die dann meinten, sie müssten da drauf hauen, waren mir nicht wirklich wohlgesonnen, solche Beziehungen haben eh keine Perspektive.

Wenn eine zugegebene Schwäche von Dir dermaßen von Deinem familären Umfeld ausgenutzt wird, um dich zum Sündenbock zu machen, ohne Unterstützung, Liebe und Verständnis, dann liegt ihnen hauptsächlich etwas daran, dass ihre eigenen (Glaubens-)Systeme nicht zusammenkrachen. Sie haben Angst.
Selbst versagt zu haben, gespiegelt zu werden, Schuld zu sein - was auch immer. Das ist ihr Ding, nicht Deins.
Sie machen es zu Deinem, und das ist traurig.
Wenn es aber so gar nicht mehr stimmt mit der Verständigung, bleibt einem manchmal nichts anderes übrig, als sie ziehen zu lassen, und für sich selbst etwas Schöneres, Verlässlicheres aufzubauen.

Manchmal brauchen sie auch nur eine Weile, um mit der als bedrohlich empfundenen Veränderung eines Gefüges zurecht zu kommen, da muss noch nicht alles Hopfen und Malz verloren sein [biggrin]

Wichtig ist zuvörderst, dass Du mit und bei Dir selbst klar Schiff machst- viel kommt dann auch von allein,

herzlich
Conny
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