Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Susann
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Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon Susann » 5. Oktober 2012, 09:29

Jeder Krise kann man nur mit absoluter Ehrlichkeit entgegentreten, mein neue Lebenseinstellung!


Hallo Zusammen, ich bin einen Ruf gefolgt. [biggrin]


Ich hatte gestern Abend ein längeres Gespräch mit einem guten Freund und nach einer Nacht drüber schlafen, bin ich zu der Erkenntnis gekommen, doch regelmäßig hier mein angefangenes Tagebuch fortzuführen, schon allein deshalb, weil ich in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis keinem so ein Vertrauen entgegen bringen kann, wie Euch gegenüber (Anonymität), um über das Problem Alkohol zu reden. Vor allem wüsste ich nicht, wie ehrlich ich dem „Bekannten“ gegenüber wäre.

Denn ist nicht wichtig, mit wie vielen schönen Worten ein Satz oder Bericht hier im Forum formuliert wird, sondern wie ehrlich er gemeint ist. Stimms?

Allerdings habe ich dazu einen neuen Thread eröffnet, schon allein aus dem Grunde, weil sich meine ganze Ausgangssituation heute etwas anders darstellt, als noch vor einigen Monaten. Dank noch mal an alle hier im Forum, die dazu beigetragen haben. [hi_bye]

In kurzen und knappen Umrissen hier noch zu meiner Vergangenheit, damit ihr nicht alle noch mal nachlesen müsst:

Anmeldung am 12. April 2012 mit einem täglichen Pegel von mindestens einer halben Flasche Wodka, wenn ich heute daran denke, widert es mich richtig an. Nun gut, enorme Entzugserscheinungen den ganzen Tag über, daher entwickelt zu einer Spiegel/Pegeltrinkerin. Mit Eurer Hilfe habe ich mich langsam runter getrunken, Bac bestellt, es auch bekommen, aber vorerst aus Angst vor den Nebenwirkungen nicht genommen. Am 25.06.2012 voll die Depri-Phase, wahrscheinlich wegen meinem 40., und es fühlte sich den Tag so an, als ob ich nichts auf die Reihe bekommen würde, ich hatte das Gefühl, die bereits überstandenen und verschwundenen Entzugserscheinungen würden sich zurück melden.

Also war der 25.06.2012 der Tag meiner ersten Einnahme von Bac. Zunächst nur wirklich ganz geringe Dosis, ca. 2 x 6,25 mg, dann ein paar Tage später 3 x 6,25 mg und dann langsam gesteigert auf 3 x 12,5 mg. Damit kam ich super gut klar, fast keinerlei Nebenwirkungen, außer ein wenig Druck im Kopf, mehr als erträglich.

Getrunken habe ich seit diesem Tag immer weniger, es gab sogar mehrere trinkfreie Tage hier, leider auch mal ein Wochenende oder zwei in der ganzen Zeit, wo ich heimlich wieder zum Wodka in geringen Mengen gegriffen habe, aus Frust.

Ich habe mich immer wieder aufgerafft und von vorn angefangen und heute bin ich im Großen und Ganzen mit mir sehr zufrieden. Wer mich kennt und das habe ich immer offen gesagt, möchte ich aber ungern auf ein gelegentliches Glas Wein verzichten. Absolute Abstinenz strebe ich nicht wirklich an und das ist das schöne an dem Forum hier, ich kann es offen sagen, ohne dafür verurteilt zu werden. 

So und wo stehe ich heute:

Dosierung Bac: kein Bac von Montag bis Freitag

Bac-Einnahme nur sporadisch bei Bedarf und es wirkt, ist das nicht toll. 
Bedarf bedeutet in meinem Fall: Meist am Wochenende, weil die Wochenenden für mich immer noch sehr schwierig sind aufgrund privater Probleme zu Hause.
Dann zumeist am Tag 2 x 12,5 mg (früh und abends gegen 18.00 Uhr).

Alkohol zur Zeit eigentlich jeden Abend ein Glas Wein und da bin ich mit Euch mehr als ehrlich, es bleibt in der Woche bei diesem einen Glas Wein. Am Wochenende, also Freitag und Samstag abend können aus einem Glas auch mal 2 oder 3 werden, aber auch nicht mehr. Trotz allem merke ich an den Wochenenden am Morgen immer wieder, dass ich das zweite und dritte Glas hätte weg lassen müssen, weil sich dann so leichte Beschwerden zeigen, ähnlich ganz geringen Entzugserscheinungen.

So Leute, dass soll´s von mir erst mal gewesen sein.

Kurz noch: Ich kommentiere die meisten Beiträge hier NICHT, weil ich mir mit meiner doch sehr kurzen Erfahrung mit Bac nicht anmaßen kann (und das ist meine Meinung), anderen gute, hilfreiche oder konstruktive Ratschläge zu erteilen. Aber war und immer in fleißiger Leser.  Und das ist meine Art und Weise Hilfestellung Euch gegenüber zu leisten.

Ich kann nur und das werde ich in Zukunft wie gesagt auch tun, über meine eigenen Erfahrungen mit meiner Sucht und Bac in regelmäßigen Abständen berichten.

Dank noch mal auch an alle die, die das Forum hier wieder zum Leben erwecken!

LG Susann
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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon WarzoEcht » 5. Oktober 2012, 09:56

Gelöscht wegen Zwangsouting.
Zuletzt geändert von WarzoEcht am 24. März 2013, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon Susann » 5. Oktober 2012, 10:15

Lieber Warzo!

Hab Dank für Deine Rückmeldung und ich bin sehr sehr gepannt auf Deinen angekündigten Beitrag in Deinem Tagebuch. Mich würde schon interessieren, was Dir neben Bac so sehr geholfen hat, dass Du heute voller Optimismus schreibst und so wie ich das Hochprozentige weggelassen hast.

LG Susann
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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 5. Oktober 2012, 17:00

Ich finds klasse das du hier einen neuen Thread aufgemacht hast.

Zeigt irgendwie, das du eine neues Level erreicht hast - und das hast du! Weg von Vodka und hin zu gelegentlichen Wein, Ist doch beachtlich und toll! Ich erinnere mich noch an Horrorgeschichten von dir, wo du dir Vodka-Osaft Mischen mit ins Büro genommen hast!
In ein paar Monaten kommt dann der nächste Thread mit dem Titel Susann - Wie ich es geschafft habe
Darauf warte ich. Und bis dahin (und gerne auch länger) bleib ich einfach hier und flieg mit Dir!
Dein Flugsaurier
Mal angenommen, ich nehme mir vor, heute gar nichts zu tun -
und ich schaffe das auch.
Hab ich dann was erreicht, oder nicht ?

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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon Susann » 5. Oktober 2012, 18:06

Lieber betalbatim!

Danke erst einmal für Deine Reaktion auf meinen Bericht, Deine lobenden Worte, aber natürlich auch mahnenden, vielleicht ein wenig im Text verborgen, mahnenden Worte.

Um einnmal zurück zu kommen auf den Zeitraum meines Trinkens, den Zeitraum, den andere getrunken habe.

Manchmal glaube ich fast, meinen Verstand versoffen zu haben, an viele Dinge kann ich mich einfach nicht mehr erinnern. Aber getrunken, intensiv, habe ich etwa zwei Jahre, bis ich meine Beichte abgelegt haben. Danach vielleicht noch mehr, weil ich mich so was von geschämt habe.

Wenn ich heute zurück blicke, kann ich es nachvollziehen, ein wenig auch noch verstehen, möchte aber nicht dorthin zurück.

Mut hat mir auch gemacht, dass ich, Argentina weiß auch davon, letztens mein Doc war, ich benötigte ein bestimmtes Medikament, dazu musste Blut abgenommen werden und man sagte mir, ich bekomme das Medikament nur, wenn meine Leberwerte in Ordnung sind, weil auch dieses Medi auf die Leber schlägt. Ich dachte noch, WAU, das wars dann gewesen, habe mich gar nicht getraut dort hinzufahren, geschweige denn anzufahren, was die Blutergebnisse ergeben haben. Im Endeffekt habe ich dann einfach eine E-Mail geschrieben, begründet damit, dass ich arbeitsmäßig so ausgelastet bin, um weder anzurufen noch vorbeizukommen. Die Antwort war: Ihre Leberwerte sind in Ordnung, holen sie sich bitte ihr Rezept ab.

Mit dieser Diagnose hatte ich so gar nicht gerechnet, WEIL, noch im Januar hatte ich eine kleine OP; aber unter Vollnarkose unter der Arzt machte mich hinterher darauf aufmerksam, dass meine Leberwerte so gar nicht o.K. sind und ich mich an meinen Hausarzt wenden solle, was ich natürlich nie getan habe.

Gott sei Dank war das kein Freischein für mich, weiter zu trinken, im Gegenteil, ich versuche weiterhin zu reduzieren auf ein Maß, was ich für mich vertreten kann.

Das war meine "kleine Story" dazu.

Wünsche auch Dir weiterhin alles Gute, war schön, von Dir zu hören, auch weiterhin in Deinem Thread.

LG Susann
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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon Susann » 5. Oktober 2012, 18:21

Lieber Retti!

Musstest Du nachlesen, oder kennst Du meine Geschichte so gut. Wenn ja, eigentlich schon peinlich, weil sie dann doch sehr extrem war. [biggrin]

Wer mich veranlasst hat, hier wieder zu schreiben, nun ja, das können sich einige bestimmt denken, da gab es eine Art Hilferuf an alle, dem ganzen hier wieder Leben einzuhauchen.

Auch heute stehe ich noch auf dem Standpunkt, ich lese gern, äußern werde ich mich nur, wenn ich es für mich für notwendig und sinnvoll halte und anderen damit behilflich sein kann.

Ich denke, ein großer Schritt ist getan, alles andere erreiche ich vielen kleinen Schritten nach vorn.

Du fliegst mit mir mit? Wer möchte noch mitfliegen! [good]

Danke für die nette Geste Retti!

An alle noch mal schön das es Euch gibt.

LG Susann
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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon Susann » 12. Oktober 2012, 10:09

Und weiter gehts mit meinem "Tagebucheintrag"!

12. Oktober 2012

Unverhändert eigentlich.

Keine regelmäßige Bac-Einnahme. Ich nutze es wirklich nur als Notfallmedikamt sozusagen. Nur dieses mal befürchte ich die Wirkung missbraucht zu haben. Leider. [dash]

Also die ganze Woche über wie gehabt ein Glas Wein am Abend und 0 Bac.

Mittwoch Abend allerdings wurden es 3 Gläser Wein, da ich mich über einen Freund sehr geägert habe und ich mir den Frust dann leider "runtergespült" habe. Asche auf mein Haupt. [wacko]

Und am nächsten Morgen, früh aufgestanden und ich fühlte mich, wie schon zuvor in meinem Bericht geschrieben, als hätte ich abends viel viel mehr getrunken. Bedeutet, unwohlsein, ein klein wenig zittrig. Ich habe dann einmalig 12,5 mg Bac genommen und die vielleicht auch nur eingebildeten Entzugserscheinungen verschwanden. Nebenwirkungen Bac gleich null.

LG Susann

Donnerstag war dann wieder alles so wie immer, 1 Glas Wein am Abend, 0 mg Bac.

So, das war mein Wochenbericht.

Hier werdet nicht gezwungen, Kommentare abzugeben. Es hat sich im Prinzip bei mir soweit nichts verändert, weder zum Guten, noch zum Schlechten. [biggrin]
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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 15. Oktober 2012, 10:49

Hallo Susann [hi_bye]

das mit Mitwoch tut mir leid, aber du hast das dann ja alles sehr gut hinbekommen.
Daraus kann man doch auch Kraft und Mut schöpfen!

Dir alles gute!

LG
Retti
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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon Susann » 15. Oktober 2012, 13:44

Hallo Retti!

Ja, ich habe daraus Kraft geschöpft. Ich weiß jetzt, man kann sich nicht um jeden kümmern, das zieht einen nur runter. Man muss auch mal an sich selbst denken, auch wenn man vielleicht meint, man ist über den Berg, so was kann schnell nach hinten los gehen. Ich war und bin immer für jemanden dar, aber meine Grenze habe ich erkannt. So viel dazu.

Ansonsten geht es mir gut. Kein Bac, weiterhin kontinuierlich ein Glas Wein am Abend. Was kann daran so schlimm sein!?
LG Susann
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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 15. Oktober 2012, 22:18

Wie gesagt, ich denke, du bist doch auf dem besten Weg.
Und das mit deinem Freund vom Mittwoch wird schon wieder werden. Oder eben auch nicht. Wie du schon schreibst - wichtig bist erstmal DU! [hi_bye]
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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon Susann » 21. November 2012, 07:25

Hallo Zusammen!

Wau, kann es kaum glauben, es über einen Monat her, dass ich hier im meinem Tagebuch geschrieben habe.

Die Zeit ist wie im Flug vergangen und ich habe nicht geschrieben, weil es eigentlich auch gar nicht viel zu berichten gibt. Geändert hat sich bei mir eigentlich so gut wie gar nichts.

Baclofen nehme ich gar nicht mehr. Habe noch eine Notfallration zu Hause liegen, aber brauche es momentan nicht.

Mir geht es gut, auch mein das Leben in meiner Beziehung hat sich etwas zum Positiven geändert bzw. ich arbeite daran. Aber ich habe kaum noch Gründe, mir alles schön trinken wollen, was ich natürlich nicht mehr mache. Ich bin aber weiterhin bei meinem Glas Wein am Abend geblieben, wahrscheinlich auch deshalb noch nicht davon los gekommen, weil mein Partner jeden Abend seine zwei Flaschen Weizen trinkt.

Auch muss ich gestehen, sehe ich dieses eine Glas Wein als eine Art "Absacker" und danach kann einfach gut einschlafen. Innere Ruhe kehrt ein, keine Ahnung, wie es wäre, wenn ich dieses eine Gläschen weg lasse.

Aber ich denke auch gar nicht groß darüber nach, denn ich bin damit zufrieden, so wie es jetzt ist und ich hoffe, dass es auch in Zukunft so bleiben wird.

Nochmals als kurze Erinnerung, vor einigen Monaten hing ich täglich und leider auch tagsüber an der Wodkaflasche. Wenn ich das Zeug jetzt nur riechen würde, würde mir wahrscheinlich ganz schlecht werden.

Eines aber habe ich gemerkt, Alkohol schlägt bei mir (vor allem im Kopf) jetzt viel schneller an, wenn es am Wochenende (Asche auf mein Haupt) dann auch mal ein zweites Glas wird, habe ich genug und sobald ich merke, ups, das tut sich in meinem Körper irgendwas, höre ich sofort auf das Glas dann weiter auszutrinken. Das wäre mir früher nie in den Sinn gekommen, Freu .............

Ja, das kurz zu mir und meiner weiteren Geschichte.

Danke Euch fürs Lesen und wünsche allen anderen hier viel Glück auf dem doch sehr steinigen Weg. Danke Bac und Danke an alle lieben Forum-Miglieder.

Mal sehen, wie viel Zeit vergeht, bis hier in meinem Thread wieder schreibe. Wenn Ihr nichts von mir hört, könnt ihr versichert sein, dass es mir gut geht.

Aber ich bin ja nicht ganz weg vom Fenster, werde auch ab und an mal meine Kommentare bei den anderen hinterlassen.

LG Susann
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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon Susann » 7. Februar 2013, 09:04

Hallo an Alle!

Ups, ich habe aber lange hier nichts mehr geschrieben. Ein Grund dafür ist natürlich, dass sich bei mir eigentlich nicht viel geändert hat.

Aber ich habe regelmäßig gelesen und obwohl ich es nicht wollte, habe ich mir heute wieder Zeit genommen, die letzten vielen Berichte zu lesen, um doch irgendwie auf dem Laufenden zu bleiben, ist fast wie eine "kleine Sucht" , ich meine das Lesen hier und die vielen guten aber auch negativen Berichte zu lesen.

Doch heute ist mir einiges besonders ins Auge gestochen sozusagen und dass ist auch der Grund, warum ich jetzt gerade wieder das Bedürfnis hatte, in meinem Thread zu schreiben.

Beim Lesen Eurer ganzen letzten Berichte und vor allem besonders in einem Thread hier, überkam mich gerade so ein starkes Gefühl:

Auf einmal schäme ich mich für mein derzeitiges Trink-Verhalten. (Dazu ganz kurz am Ende meines Berichtes hier).

Es gibt so viele Mitglieder hier, die aufgrund vieler guter Berichte von denen, die bereits abstinent sind, auch nun diesen Weg unbedingt einschlagen wollen und es ganz fest versuchen wollen, auch wenn sie vorher noch die Einstellung vertraten, moderat trinken zu können. Ich kenne leider nicht die Geschichten aller hier, aber @Rockine, Dich habe ich immer bewundert, dass Du es geschafft hast. Auch einige andere hier, ich denke jeder weiß, wenn ich damit hier meine.

Und nun bewundere ich auch die anderen Mitglieder hier, die hier in den letzten Tagen Vorsätze gepostet haben, die eigentlich auch meine Vorsätze sein müssten. Schade zwar, dass es teilweise in einem Thread war, wo sich gerade ein Mitglied verabschieden möchte bzw. hat (P.S. @ fets, ich kann Deine Entscheidung verstehen ), aber schön zu lesen, dass so viel Stress und Streiterein so eine Auswirkungen auf das eigentliche Ziel von einigen anderen hat/hatte. Man denkt auf einmal doch wieder darüber nach, dass es doch besser ist, gar nichts mehr zu trinken, um sich jederzeit unter Kontrolle zu haben und nicht hinterher sagen zu müssen, oh sorry, habe getrunken, dass war alles gar nicht so gemeint. (P.S. und das ist jetzt nicht gegen fets gerichtet, nur Gott weiß, wie oft ich früher auch in so einer Situation gesteckt habe und ich kann das mehr als nachvollziehen).

Man kann also auch Positives aus solchen Diskussionen ziehen und einige von Euch haben das.

Kann ich das auch? Vielleicht, wer weiß, und wie Argentina schon geschrieben hat, es muss der richtige Zeitpunkt kommen.

Also mein Entschluss, doch zumindest jeden Tag wieder zu lesen, zu lesen von Euren Erfolgen und dann kommt bestimmt auch meine Zeit, mein Zeitpunkt zu sagen, da komme ich auch hin, hey, dass kann und will ich jetzt auch.

Kurz noch zum meinem Alkoholkonsum: Nie wieder Wodka auch nur angefasst, nach meinem damaligen und entwürdigenden Runtertrinken, ABER trotz allem jeden Abend „leider“ immer noch das eine Glas Wein. Für mich nach wie vor eine kleine Belohnung, voll das dumme Denken, aber das geht aus meinem Kopf irgendwie nicht raus.

Und dafür schäme ich mich gerade. 

LG Susann
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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon Zero » 7. Februar 2013, 09:40

Hallo liebe Susann,

warum bewunderst du User, die es bereits geschafft haben ? Warum bewunderst du dich nicht ?

Wir haben damals ja ungefähr zur gleichen Zeit hier angefangen zu schreiben und wenn ich bedenke, wie verzweifelt du damals warst ( früh aufstehen um schon einen kleinen Pegel zu haben, damit die Hände nicht zittern; das ständige Pfefferminz lutschen, damit dein Partner nichts riecht, das heimliche Mixtrinken im Büro.... usw )

DAS ALLES TUST DU NICHT MEHR, SSUSANN !!! [clapping] [good]

Du trinkst abends ein Glas Wein., ja.
Es wird nicht mehr!
Du hast die Kraft und Willen, dass es nicht mehr wird.Dafür bewundere ich dich und ich bin sicher, dass die User , die abstinent sind, davor auch den Hut ziehen. Denn, DAS können viele nicht. Das erste Glas führt oft zum Wunsch nach dem zweiten .....dritten....

Du hast allen Grund, dich auch zu bewundern und dir auf die Schulter zu klopfen, denn du hast es geschafft, innerhalb weniger Monate auf ein minimales Minimum zu gelangen, im Vergleich zu dem, was du vorher getrunken hast.

Ich finde, das bewundernswert !

Drum schau' in den Spiegel, lächel und bewundere dich

Ganz lieben Gruß
E. alias Zero

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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon GoldenTulip » 7. Februar 2013, 10:29

Liebe Susann,

wie zero schon sagt, wenn Du Dir das Vorher- Nachher anschaust, wie es war und wie jetzt bei Dir ist, ist der Unterschied wie Tag und Nacht, oder?

Beeinträchtigt Dich das eine Glas Wein im Alltag? Hast Du Angst, bei Stress wieder in alte Muster zu fallen? Was verbindest Du mit der Vorstellung, völlig auf Alkohol zu verzichten, also, was würde sich noch mehr zum Positiven wenden?

Kann ich das auch? Vielleicht, wer weiß, und wie Argentina schon geschrieben hat, es muss der richtige Zeitpunkt kommen.


Bei mir hat der Gedanke an ein "Nie wieder" immer zu massivem Mehrkonsum geführt in der Vergangenheit, so eine Art Gegenreaktion. Und dennoch schließe ich für mich diese Möglichkeit keineswegs aus. Das mit dem richtigen Zeitpunkt, wie Ginger oder rockine? es geschrieben hat, hat doch damit zu tun, dass die meisten lange Gewohnheiten schlecht mit der Brechstange aus der Welt schaffen können (obwohl es auch Leute gibt, die das können), sondern auch psychisch-emotional "nachreifen" muss. Wann der Zeitpunkt für so einen Schnitt gekommen ist, merkt nur der Einzelne für sich selbst. Dann geht es quasi aus freien Stücken.

Für sich schämen sehe ich bei Dir nichts. Und Schuldgefühle für das, was in der Vergangenheit gewesen ist, machen nur Sinn, wenn sie dazu dienen, in der Gegenwart und Zukunft achtsamer zu sein - sich auffressen zu lassen für Dinge, die nicht rückgängig zu machen sind, macht Dich schwächer und nicht selbstbestimmter.

Hast Du bisher super gemacht und schau nach vorne, nicht zurück!

Liebe Grüße
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon Susann » 7. Februar 2013, 10:42

Liebe E. @Zero!

Ja ich weiß, unsere Geschichten sind sehr ähnlich, aber damals, als ich so weit unten war, hatte ich mir geschhworen, NIE WIEDER, und jetzt enttäuscht es mich, dass ich meine Prioritäten doch woanders gesetzt haben.

Dieser Belohnungsmoment ärgert mich einfach und mal ganz ehrlich, wenn ich richtig viel Geld hätte, würde ich abends einfach shoppen gehen, um mich "zu belohnen", dann würde es vielleicht klappen.

Habe Deine Geschichte auch insgeheim verfolgt, also Du bist bei mir nicht in Vergessenheit geraten.

Aber noch Danke für Deine Worte, ich werde versuchen, ein wenig stolz zu sein und wenn Du Rat brauchst, bin da.

LG Susann
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Re: Susann´s Wahrheit (Tagebuch)

Beitragvon Susann » 7. Februar 2013, 10:49

Hallöchen Conny!

Ihr habt natürlich alle irgendwo Recht und natürlich habe ich einiges erreicht. Nur trotz allem hat man doch manchmal das Gefühl, das Ziel aus den Augen verloren zu haben.

Irgendwelche Nebenwirkungen wegen dem einen Glas am Abend habe ich nicht, wenn Vergleiche zu Mai/Juni 2012 zieht, geht es mir bestens. Manchmal habe ich das Gefühl, durch den langen Alkoholkonsum meinen Verstand versoffen zu haben, äußert sich in Wortfindungsschwierigkeiten oder so. Aber gut, damit muss ich leben.

Ansonsten geht es mir wirklich gut, innere Unruhe ja, aber das liegt nicht mehr an irgendwelchen Entzugserscheinungen am Morgen oder tagsüber, sondern ich bin und war schon immer so ein "hibbeliger" Mensch.

Aber wie gesagt, das Ziel habe ich noch nicht erreicht. Und ich weiß jemanden, der das Ziel gerade in Angriff nimmt, vielleicht versuche ich mitzuziehen. :-)

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