Trinkdruck

[Fiffi]

habe unheimlichen Trinkdruck und muss einfach schreiben, bevor ich runterlaufe und mir eine Flasche Wein kaufe:

Was tun, Fiffi?

- Scheibe Zitrone lutschen
- rauchen
- Mineralwasser bis um Anschlag trinken
- Wohnung putzen
- an den schrecklichen Kater denken
- und an den körperlichen Verfall
- sich aufs Maul hauen
- Töpfe schrubben
- Freunde anrufen
- Wohnung verlassen (geht gerade aber nicht)
- kalt duschen
- kochen
- staubsaugen
weiss nicht...

[hexchen]

Hi Fiffi,

...
- ein heißes Bad nehmen
- ein Käffchen kochen
- es Dir gemütlich machen auf der Couch mit schöner Musik und einer Duftkerze
- ein schönes Buch lesen
-Yoga machen
- joggen gehen
...

Gruß hexchen

[WilloTse]

Überlegen, ob die Flasche Wein heute die Scham morgen wert ist.

LG
Willo

[Fiffi]

NEIN, ist sie nicht.

[hexchen]

Liebe Fiffi,

war gestern etwas in Eile und möchte jetzt noch etwas dazu schreiben. Ich denke mal, dass Du und wir alle hier noch viel öfter in so eine Situation kommen, in der wir augenblicklich in der Keller, in den nächsten Supermarkt oder zur Tankstelle rennen wollen, um uns eine Flasche Wein zu holen und auf der anderern Seite den Vorsatz haben, nichts zu trinken.

Auf der einen Seite müssen wir uns ins Gedächtnis zurück rufen, wie es uns früher nach solchen Abenden mit einer Flasche Wein oder mehr gegangen ist, mit welchem schlechtens Gewissen wir den nächsten Tag zur Arbeit gegangen sind, wie wir uns gefühlt haben, als wir gemerkt haben, dass ein Stück Erinnerung fehlt, dass wir Kopfschmerzen hatten und Angst, dass jemand etwas merkt.

Und dann können wir versuchen, uns abzulenken. Dazu hilft eine "angenehme- Aktivitäten- Liste". Einige meiner angenehmen Tätigkeiten hab ich gestern aufgezählt. Du hast vielleicht ganz andere. Es können auch ganz kleine Sachen sein, etwas Schönes kochen, sich einen Blumenstrauß kaufen... Viele andre Dinge, die natürlich mit Deiner Lebenssituation zusammenhängen, wie viel Freizeit Du hast, ob und wie lange Du arbeitest, ob Du einen Partner hast, ob Du Kinder hast u.s.w. Aber ganz egal, wie unser Zeitpolster ist oder was wir für Verpflichtungen haben, gibt es immer Dinge, die wir gern machen. Fertige Dir von diesen eine Liste an und versuche, jeden Tag etwas davon für Dich umzusetzen. Besonders dann in solchen Momenten, in denen Du den Wunsch verspürst, Alkohol zu trinken, nimm Dir etwas Schönes vor.

Wenn Du zum Beispiel meine Liste siehst, ist nur ein kleiner Teil von dieser, den ich geschrieben habe, so kannst Du Dir sicher vorstellen, dass viele Dinge mit Alkohol nicht mehr möglcih sind. Ich könnte mich dann nicht mehr auf ein Buch konzentrieren, ich könnte nicht mehr joggen gehen....

einen schönen Tag mit vielen angenhmen Aktivitäten wünscht
hexchen

[GoldenTulip]

Liebe Fiffi,

das Einzige, was bei mir immer, akut und zuverlässig gegen Trinkdruck geholfen hat und hilft, ist vernünftig essen. Der Blutzuckerspiegel spielt nämlich einerseits verrückt -da hilft schnell was Süßes, oder gesünder und dauerhafter z.B. Studentenfutter/ Vollkornbrot/ süßes Obst.
Unterstützung durch B-Vitaminkomplex hilft auch (für die Nerven). Und wenn ich eine gute Mahlzeit zu mir genommen habe, verschwindet der Appetit auf Alkohol schlagartig.
Deinem Körper fehlen andererseits auch die Kalorien, die er durch den Alkohol gewohnt ist.
Natürlich sollte man ein wenig darauf achten, dass man nicht total zunimmt, aber für den Übergang bis sich alles eingependelt hat, sind ein paar Kilo mehr kein Weltuntergang. Dann noch etwas Sport treiben und Du wirst Dich wohler fühlen.

Liebe Grüße
Conny

[Fiffi]

Meine Lieben

Danke für Eure Worte und alle Ratschläge.
Ich habe alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Hilfe zu bekommen und mich selbst endlich zu heilen. Bisher nehme ich noch kein Bac, es ist unterwegs zu mir, aber es wird noch ein paar Tage dauern. Am Mo habe ich weitere Arzttermine, die sich dank eine Suchtberatung ergeben haben und ... dann geht es weiter.
Bac ist eine große Hoffnung, aber erst der Anfang, eine kleine Tür, die gerade aufgeht. Angst habe ich, wenn sich herausstellen sollte, das auch dies nicht hilft. Ich bin dafür nicht gemacht, irgendwannmal wieder ein Gläschen zu trinken. Das wird bei mir nie funktionieren. Da bin ich mir ganz sicher. Alkoholismus ist für mich one way, ich werde niemals auf diesem Pfad ohne Risiko spazieren gehen können. Dieser Laden muss geschlossen werden und zwar für immer. Wie schwierig das sein wird, wissen wir alle. Außer Bac brauche ich noch etwas, Beratung, Menschen, Zufluchtsort, meinetwegen auch einen Glauben an etwas Metaphysisches, an eine Urkraft... nur so werde ich stärker. Ich bin auf der Suche.

In ganz unerträglichen Momenten nehme ich einfach eine Schlaftablette und verschlafe den Druck. Das geht aber auch nicht immer, habe ja Familie und es ist im Grunde auch keine Lösung. Aber für den Moment funktioniert es.
Mal sehen, was der Tag bringt...
F.

[GoldenTulip]

Hallo Fiffi,

magst Du das mit dem Essen mal ausprobieren und dann berichten? Ist ja sozialkompatibler als Schlaftabletten- und gesünder.

LG Conny

[Fiffi]

Liebe Conny

ja, das werde ich machen, wenn die nächste Kriese kommt...

Danke + Gruß

Fiffi

[pragha]

Fiffi,
trinken und das als kleine Behinderung deines Weges sehen. Alle Ersatzhandlungen verstärken nur den Druck beim nächsten mal. Ist bekannt, Vermeidung stärkt die Chronifizierung und das passt nicht zu deinem Weg aus dem Alkohol. Immerhin, es dauert viele Jahre sich zum Alkoholiker´zu trinken, gib dir einfach die Zeit aus dem Alkoholismus rauszukommen.
pragha

[Fiffi]

Deine Infos kommen jetzt aber aus einer sehr neuen Studie, oder ?

[Fiffi]

P.S.

und irgendwo habe ich auch gelesen: man könne den Zustand der Abstinenz nicht durch philosophische Betrachtung des Seins erreichen, sondern durch harte Arbeit.

Ich versuche es eben, aber Trinken gehört da nicht zur Methode, das schaffe ich nicht...

Gruß
Fiffi

[pragha]

Fiffi;
du musst ein Konzept haben. Möglicherweise gehöhrt zu deinem Konzept ein Rückfall. Besser als ein sinnloser Kampf mit Ersatzbefriedigungen. Den Kanpf verlierst du sowieso.
pragha

[Fiffi]

Wenn ich weiter trinke, dann habe ich doch an meiner Situation nichts geändert. Eben da bin ich bereits rückfällig geworden und habe verloren. Zum Konzept, abstinent zu leben, gehört für mich nicht, weiter zu trinken. Das macht die ganze Sache sinnlos. Auch die Einnnahme von Bac.

[pragha]

Hi
versuche mal ein Konzept, ist si schwer gar nicht. Fang mal irgendwo an. Vertrauen ist der Anfang von allem, wussten sogar schon die DEutsche Bank, also fang an.
prahga

[GoldenTulip]

[hexchen]

Hallo liebe Conny,

ein ganz toller Beitrag, finde ich.

Ist es kurz gesagt, vielleicht das? Es ist wichtig, sich wohl zu fühlen, so sein zu dürfen, wie man ist, das tun dürfen, was man mag, sich nicht für äußere Umstände verbiegen zu müssen? Kann es sein, dass, wenn man sich wohl fühlt, man nicht in Versuchung kommt, in irgendeine Sucht zu flüchten?

ich bin ein wenig irritiert gewesen von den Wirdesprüchen (die ich zumindest gesehen habe, in den Beiträgen.

Lieber trinken, wenn der Druck da ist, als sich abzulenken? Nee, denke ich eher nicht. Ablenken ist nicht wirklich ablenken bei mir, ich suche nur nach Dingen, die mir Spaß machen und ich hab auch schon ne ganze Menge gefunden.

Allerdings habe ich mir auch nach mittlerweile wieder 11 alkoholfreien Tagen den Rückfall nach 29 Tagen verziehen. Durch ihn hab ich erkannt, dass wahrscheinlich kontrolliertes Trinken keine Option für mich ist, denn aus dem mir genehmigten einen Glas Wein, ist eine Flasche geworden und ich war so richtig sauer, enttäuscht und beschämt über mich selber.

Liebe Fiffi, ich wünsche Dir, dass Du Deinen Weg findest. Ich denke, Baclofen könnte eine Hilfe sein, jedenfalls ist es mir eine Hilfe gewesen ist es und immer noch, diesen Anfang (mehr ist es ja noch nicht) zu finden.

einen schönen Tag wünscht
hexchen

[Fiffi]

Hey
Conny, Hexchen, danke für Eure schönen Zeilen


Ich komme gerade von der Arbeit zurück, und das ist genau der Zeitpunkt, an dem mein TD so gross wird, wie der Himalaya... Schon im Zug dachte ich darüber nach, welchen Rotwein ich gleich in meinen edlen Körper hineingießen werde. ABER nein, das will und werde ich nicht tun, WEIL ICH WEISS, was danach passiert.

Ich muss nicht 100mal auf die Schnauze fallen, um zu begreifen, dass ich, Fiffi, nie lernen werde, kontrolliert zu trinken. Ich weiss, wer ich bin, ich weiss auch, warum ich trinke und ich weiss, wie ich trinke. All das habe ich bereits in mir und für mich geklärt. Am besten überblicke ich meinen Weg, wenn ich aufrecht stehe, nicht wenn ich am Boden liege und eigentlich gar nicht mehr leben will. Ich kämpfe nicht und ich verdränge nicht, ich beschäftige mich lediglich mit Dingen, die das Chaos in mir und das Nichts des Alltags erträglicher und sinnvoller FÜR MICH machen. Es ist eine enorme Herausforderung für mich aber mein einziger Weg. MEINE Arbeit eben.

Und ja pragha, das ist mein Konzept für die nächste Zeit. Was ist denn deins?

[Fiffi]

meine Lieben

nehme jetzt Bac aber der TD ist immer noch sehr stark... SEHR STARK

darf ich von 10mg am Tag gleich auf mehr umsteigen? Mein Arzt war sehr vorsichtig und hat mir einen soften Einnahmeprogramm zusammengestellt.... hilft aber nicht...

will trinken
ganz arg

darf ich von 10 mg seit 4 tagen gleich auf 25 umsatteln? Oder mehr? Am lebsten gleich mehr... Mein Mann verliert die Geduld...

Gruß

Fiffi mit Durst

[chrisi1966]

Hallo Fiffi

ich hab mit dreimal 5 mg angefangen,Hatte glaub ich zwei Wochen erst damit verbracht.
Was hast du denn für Nebenwirkungen gespürt bis jetzt?
Es dauert auch eine Weile bis der SD nachlässt, geht nicht von heut auf morgen,
Mach keine zu schnellen Sachen, mußt schon Geduld haben .Ich hab die dritte immer ne halbe Stunde vor der schlimmen Zeit ( wenn s abend s los ging ) genommen.Vielleicht kannst du das besser einteilen. Wann nimmst du sie denn?


Gruß Chrisi