Hallo an alle, die bei mir lesen!
Habe lang nichts von mir hören lassen, aber jeden Tag hier gelesen, obwohl es sehr ruhig um Euch geworden ist. Ich wollte nicht schreiben, bevor ich nicht wirklich was zu erzählen habe.
Statement der Woche:
Ich trinke seit letzter Woche keinen Wodka mehr. Habe sehr schwer mit den Entzugserscheinungen zu kämpfen gehabt, aber die sind jetzt früh morgens weg, was für ein schönes Gefühl. Innere Unruhe ist da, auch ab und an noch mal so ein inneres Zittern, man kann es an den Händen sehen, aber wenigstens keinen Brechreiz mehr. Das ist gut.
Am Abend ein Glas Wein, nicht mehr und es geht mir gut damit. Zwar denke ich ständig an den Alk, aber ich will standhaft bleiben.
Ein Streit zwischen meinem Sohn und meinem Freund hätte mich beinahe aus der Bahn geworfen. Mein Freund und ich haben uns dann hinterher auch sehr gestritten, weil ich ihm gesagt habe, dass das gerade Schei... war, was er gemacht. Die Hintergründe des Streits schreibe ich hier nicht, würde keinen interessieren.
Auf jeden Fall kam dann ein Wort zum anderen, wir hauten uns gegenseitig Dinge an den Kopf, die ich zumindest am nächsten Morgen teilweise bereut habe. Nur eines, was er mir sagte, wird in meinem Kopf für immer bleiben.
Er sagte wörtlich: „Du kannst froh sein, dass ich Dich nicht in die Pfanne haue bei Deinen Eltern und anderen!“ Ich wusste, was er damit meinte, fragte aber trotz allem noch einmal nach. Er meinte, dass mit Deinem Alkoholproblem.
In diesem Moment wäre mir beinahe die Hutschnur geplatzt, ein paar Tränen flossen, nur gut, dass ich zu diesem Zeitpunkt, es war abends 21.00 Uhr, nur ein halbes Glas Wein getrunken habe. Ansonsten wäre die ganze Sache eskaliert. Ich habe ihm dann nur gesagt: „Schön, dass Du mir jetzt auch noch drohen musst, du musst mich ja wirklich richtig gern haben und das verzeih ich dir nie.“
Dann bin ich aufgestanden, habe den restlichen Wein in die Spüle gekippt und bin nach oben in mein Bett auf dem Dachboden gegangen.
Der nächste morgen war wie immer, er tat so, als ob nichts gewesen wäre, ich sagte kein Wort, bis er sich zwischendurch ganz lapidar entschuldigte. Für mich ist die Angelegenheit damit nicht erledigt, zumindest innerlich nicht, habe damit sehr zu kämpfen, aber es hat mich nicht zurück geworfen.
Seit gestern, hier war ja Vatertag, ist seine Tochter da und wir haben zwangsläufig wieder miteinander geredet. Sie bleibt bis Sonntag und ich habe ihn eindeutig gebeten, am Wochenende keine Stresssituationen zu verursachen, damit ich keinen Rückfall erleide. Hoffentlich klappt das.
Ich hoffe, ich schaffe das weiter so ... zuversichtlich bin ich ...., hoffentlich auch stark genug.
Argentina schreibt in ihrem Thread immer von Langeweile, die sie zum Trinken verleitet. Dass habe ich bei mir auch gemerkt. Habe ich nichts zu tun oder nichts vor, dann sagt der Kopf, ach trink doch einen Schluck und vielleicht hört die Langeweile dann auf, ich habe wieder Tatendrang und raffe mich auf, etwas zu machen. Das war bisher auch so, unter Alkohol habe ich mehr geschafft als jetzt. Zur Zeit muss ich mich zwingen, meine häuslichen und mütterlichen Aufgaben zu erfüllen, es klappt mal mehr oder weniger.
Aber das wird besser werden, hoffe ich ...
So Ihr Lieben, melde mich dann später wieder.
LG Susann