Baclofen hatte geholfen

[Sterngucker]

Hallo zusammen,
mein Name ist Micha und ich bin Anfang der 50. Als junger Mann war ich immer wieder mit Alkohol in einem normalen Maße in Kontakt. Zwischen 30 und 40 musste ich mehrere persönliche Schicksalsschläge erleiden. Den Frust und die Trauer habe ich in dieser Zeit mit Alkohol „behandelt“. Anfangs schleichend und dann immer schneller stieg mein täglicher Konsum bis ich ohne nicht mehr konnte. Irgendwann war ich dann soweit, dass ich bereits am frühen Morgen den ersten Schluck nahm und unentdeckt auch während der Arbeit. Abends ging es dann weiter und die Wochenenden waren komplett damit ausgefüllt. Meine Frau zog sich von mir zurück. Irgendwann kam dann der Tag an dem mich die Polizei bei einer Routine-Kontrolle anhielt und meine Fahne bemerkte. Durch unglaubliches Glück hatte ich an diesem Tag so wenig getrunken, dass ich mit einem Monat Fahrverbot davon kam. Das war der Moment, der mich aufwachen ließ. Mir wurde schlagartig bewusst, wie sehr ich meinen Führerschein brauche und was ich eigentlich da meiner Familie antue. Meine Frau arbeitet im medizinischen Bereich und hatte über Umwege die Adresse eines Arztes in Erfahrung gebracht, der mit Baclofen arbeitet. Ich bekam dort ziemlich schnell einen Termin und wir starteten die Behandlung. Mit unglaubliche Erfolg. Baclofen hat bei mir Wunder gewirkt. Nach 1,5 Jahren war ich soweit, dass wir beschlossen, das Medikament auszuschleichen. Anschließend war ich fast 3 Jahre ohne Baclofen trocken. Selbst kleinere Mengen Alkohol hatten keine besonderen Auswirkungen. Dann begann wieder ein Strudel an Ereignissen privat und beruflich und die Menge an Alkohol wird wieder größer. Bisher kann ich noch sagen, es ist unter Kontrolle… aber wie lange? Um präventiv zu sein (ich will nie wieder in diesen Strudel) beschloss ich besagten Arzt wieder aufzusuchen. Mit erschrecken habe ich feststellen müssen, dass es die Praxis nicht mehr gibt.
Ich habe mich jetzt hier in diesem Forum angemeldet um Andere vielleicht mit meinen Erfahrungen unterstützen zu können. Und selbst nicht wieder rückfällig zu werden.

Viele Grüße
Micha

[joogi8]

Hallo Micha,

vergiß es, du wirst hier keine erbauliche Kommunikation mehr auf die Beine stellen können, dieses Forum ist so gut wie tot. Die Baclofen- Therapie wird von der Ärzteschaft nicht mehr unterstützt, evtl. noch von ein paar älteren praktizierenden Ärzten, selbst die machen es nur noch halbherzig und nur bei Patienten die sie gut kennen.
Junge Ärzte und Ärztinnen verschreiben kein Baclofen off lable mehr, aus Gründen, die die heutigen Eliten einfach nicht mehr wollen. Früher waren die Ärzte und Ärztinnen ihren Patienten verpflichtet, heute nur noch dem Gesetzbuch und ihrem persönlichen Wohlbefinden (Geldbeutel).

Gruß, joogi8

[Sterngucker]

Hallo,
sehr schade. Ich hab große Hoffnung darin. Habe es am eigenen Leib erlebt, wie gut es gehen kann. Klar es „heilt“ dich nicht. Aber wenn du es schaffen willst, dann mindert es vollkommen den Druck zu trinken. Ich war 3 Jahre komplett „clean“ und will wieder zurück in diese Situation. Kann doch nicht sein, dass es keine Ärzte mehr gibt, die das Wohl der Patienten im Sinn haben. Arbeite selbst in der Medizintechnik und es gibt immer wieder Ärzte die alternative Methoden anwenden und da rede ich nicht von Homöopathie.
Viele Grüße Micha

[joogi8]

Kann doch nicht sein, dass es keine Ärzte mehr gibt, die das Wohl der Patienten im Sinn haben.

Davon war nicht die Rede. Es gibt noch vereinzelte Ärzte die es mit Baclofen versuchen, dies sind aber die überiggebliebenen aus vergangenen Zeiten.
In welchem Kreis wohnst du denn, gerne per PN. Ich kenne einen Arzt und eine Ärztin, die beide vermutlich die Baclofen- Therapie noch unterstützen.

Vele Grüße, joogi

[Sterngucker]

Hallo joogi,
hast grad ne Nachricht von mir bekommen.
Viele Grüße Micha