Seefahrer sucht Leuchtturm

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Seefahrer86
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Mann oder Frau?: Ich habe keine AHNUNG

Seefahrer sucht Leuchtturm

Beitragvon Seefahrer86 » 18. August 2023, 10:57

Hallo erstmal,

nein, ich bin im wortwörtlichem Sinne, kein Seefahrer. Im übertragenen Sinne mit dem Alkoholismus da. Wenn das Craving kommt, dann fühle ich mich wie ein Seefahrer auf hoher See, der nach dem Leuchtturm sucht "Seefahrer an Station, bitte kommen!". Ich bin 37 Jahre alt, Student und leider Alkoholabhängig. Ich habe angefangen wieder Sport zu machen oder spazieren zu gehen, trotzdem komme ich nicht vom Alkohol los. Es kann sein, dass ich morgens noch garnicht daran denke und plötzlich über mich kommt. Wie ein Hai der Blut riecht und das Gehirn ausschaltet inkl. dem Überlebenswillen. Wobei ich in dem Zeitpunkt keinen Schluck Alkohol getrunken habe. Es ist nur der Gedanke, den Frust zu vergessen und in Fantasy Welten zu leben. Ich mag Hobbymäßig Rollenspiele wie Dungeons and Dragons usw usw.

Wie ich zum Alkohol gekommen bin: Also ich war in der Schulzeit ein sehr ruhiger Mensch und wurde deswegen dauernd gemobbt und sogar sexuell belästigt. Ich habe dadurch eine soziale Phobie entwickelt und hab mich kaum noch vor die Tür getraut. Ich war bei einem Psychotherapeuten, der dauernd nur auf die Uhr über mir gekuckt hat, wo ich mir dachte, der nimmt mich nicht ernst. Ich habe vier verschiedene Antidepressiva verschrieben bekommen, die mir nicht geholfen haben. Dann hab ich gemerkt: "Oha, der Alkohol hilft mir". Das war der größte Fehler aller Zeiten. Ich habe die Pest mit der Cholera vertrieben, bzw. den Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben. Anfangs dachte ich mir nichts dabei, weil Akohol ein zu positives Image in vielen Ländern der Welt hat (Nicht nur in DE, sondern in sehr vielen Ländern der Welt) und mein Vater hat auch schon immer seine zwei Bier abends getrunken. Durch den Alkohol konnte ich meine soziale Phobie besiegen, habe zum ersten mal Menschen kennengelernt und bin in der Party Szene hängen geblieben und mein Studium vernachlässigt. Was ein schwerer Fehler war. Nun hocke ich hier, keine Ausbildung, kein Studium beendet. Die Einsamkeit macht mich kaputt, wobei das eine Endlosschleife ist. Natürlich lernt man keine ernsthaften Freundschaften kennen, wenn man trinkt; zeitgleich trinkt man, weil man einsam ist. Tipps mit "Arm Armbändchen schnipsen oder die Münze drehen" helfen bei mir nicht. Ich kann Sport machen zwei Stunden lang, es ändert nichts. Ich weiß mir keinen Rat mehr. Ich denke immer, wenn ich Baclofen vorübergehend hätte inkl. einem guten Therapeuten (den man erst mal finden muss), dass mir dann geholfen wäre.

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Baclofen-Sulfat
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Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Seefahrer sucht Leuchtturm

Beitragvon Baclofen-Sulfat » 3. September 2023, 08:36

Hallo Du,

mir ging es genauso. Habe verschiedenste Antidepressiva bekommen und Tabletten gegen Ängste. Habe auch eine Soziale Phobie diagnostiziert bekommen. Nehme jetzt seit 2 Jahren Baclofen und bin super eingestellt. Keine Depressionen mehr, kein Crawing und die Öngste sind auf ein Normalmaß reduziert. Ich bin so glücklich wie noch nie. Wenn du fragen hast, meld dich gerne per pn, scheint ja nicht mehr viel los zu sein hier im Forum. LG


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