Hallo zusammen,
ich war 2013 schon im Forum und bin damals meine ersten Schritte mit Baclofen gegangen. Offensichtlich habe ich im Anflug von Übermut wohl irgendwann mein altes Profil gelöscht - daher bin ich jetzt neu wieder da.
Ich bin damals trocken nach Österreich gezogen - es lief alkoholmäßig erst gut (also null Alkohol), hatte hier auch einen unterstützenden Arzt gefunden.
Privat lief es leider immer schlechter. Mein Lebensgefährte stellte sich als Narzisst heraus, und nach einem halben Jahr habe ich wieder Rotwein genossen um das ganze nicht zu spüren.
4 weitere Jahre dauerte es, bis ich nach Depressionen und psychotherapeutischer Behandlung so weit war, dass ich mich getrennt habe.
Neue Wohnung, neues Glück - wieder nüchtern. Ich war langsam dabei, wieder mein selbst zu finden, wieder Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Dazu gehörte, dass ich auch wieder Klettern wollte. So nahm das nächste Unglück seinen Lauf: der neue Kletterpartner wurde mein Partner, er war ein Seelenverwandter, es war alles so traumhaft. Meine Therapeutin hatte mich bei Abschluss der Therapie noch gewarnt, ich soll mich in Acht vor dem Wolf im Schafspelz nehmen! Das vor lauter Traumhaftigkeit vergessen.
Er trank gerne und kiffte (wie ich später herausfand für 500€/Monat!) da er angeblich Schmerzpatient war, ich trank auch wieder ganz allmählich Rotwein, weil es irgendwie zur Zweisamkeit gehörte.
Wir zogen auf seinen Wunsch recht schnell zusammen und der Alptraum begann. Kurz gefasst: er war ein Psychopath, meine Knochen gebrochen, meine Seele zerschmettert. Zudem zahlte ich das Haus mittlerweile alleine, er arbeitete nicht mehr, hatte 40.000€ Schulden, lachte drüber und ließ es sich gut gehen. Ich war völlig am Ende.
Und habe es geschafft, erneut auszubrechen. Wieder eine neue eigene Wohnung. Aus Sicherheitsgründen 70km entfernt, alleine, in Angst dass er mir trotzdem auflauern würde. Ich kannte niemanden dort. Dann kam 3 Monate später Corona. Ich war im HomeOffice in einem fremden Ort ohne jegliche Kontakte. Ich fühlte mich völlig isoliert, es war wie Einzelhaft.
Es ging mir zusehends schlechter, irgendwas stimmte mit mir überhaupt nicht mehr. Es folgte die akute psychiatrische Aufnahme, dann 8 Wochen Tagesklinik aufgrund posttraumatischer Belastungsstörung, anschließend Gruppen- und Einzeltherapie.
Meinen Alkoholkonsum hatte ich die vergangenen 2 Jahre lang trotz Therapien aus allem rausgehalten. Ich meinte, dass ich genug andere Baustellen hatte. Obwohl ich eigentlich wusste.... Aber das war mir alles zuviel.
Ich trank meine übliche Flasche Rotwein pro Tag, manchmal geringfügig mehr.
Im letzten Jahr dann öfter mehr, zuletzt auch morgens - HomeOffice sei dank!
Zuletzt war ich bei 2 Flaschen pro Tag, am Wochenende auch mal 3. Meine Depressionen wurden wieder schlimmer - die letzten 2 Monate waren die Hölle. Für meine Katze auch. Tiere leiden mit und ich habe sie leiden gesehen.
Letzte Woche Montagnacht war Schluss! Am nächsten morgen bin ich zum Arzt, habe alles erzählt und um Benzos für die Entgiftungsphase gebeten. Diese habe ich nur 5 Tage in geringen Dosen genommen, habe viel gelesen (auch über die GABA-Rezeptoren) und beginne jetzt wieder mit Baclofen.
Ich glaube, so ernsthaft war es mir noch nie. Früher habe ich gelegentlichen Alkoholkonsum nie ausgeschlossen (was bei jedem Versuch irgendwann schief gegangen ist. Dieses Mal will ich aus tiefstem Herzen abstinent sein. Ich hatte hier auch die ganze Woche die letzte angebrochene Flasche Wein stehen - hat mich Null interessiert, ist aber vorhin endlich rausgeflogen.
Ich glaube auch, dass die Therapie in den letzten 2 Jahren dazu beigetragen hat, dass ich es jetzt ernsthaft angehe: ich habe die Verantwortung dafür übernommen für mich zu sorgen, dass es mir gut geht.
Nunja, jetzt fällt mir nichts mehr ein - hat gutgetan das mal so runter zu schreiben.
Jedenfalls ist heute der 8. Tag nüchtern. Baclofen 5 - 5 - 5.
Und ich fühle mich dankbar heute, dass ich mir die Chance gegeben habe!
Danke fürs Lesen
Wieder da
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