Neuvorstellung von Peanut

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Peanut
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Neuvorstellung von Peanut

Beitragvon Peanut » 10. Juni 2016, 14:19

Hallo @ all,

ich gehe langsam auf die 40 zu und der Alkohol ist bereits seid früher Jugend (leider) einer meiner besten Freunde (dachte ich).

Seid meinem 15. Lebensjahr habe ich eigentlich regelmäßig getrunken, erst nur an den Wochenenden/Ferien aber irgendwann mit ständig kürzer werdenen Trinkpausen. Getrunken habe ich eigentlich immer nur Bier, irgendwelche Kurze waren Ausnahmen wenn auf Feiern fröhlich ausgeschenkt wurde.
Dies ist bis heute so geblieben, angekommen bin ich mittlerweile bei 5 Liter Bier täglich, können auch mal 6 Liter sein.
Ich stand in der Erkenntnis das ich viel zu viel trinke schon oft im Garten (angetüddelt mit ner Flasche Bier) und sagte mir so, Morgen trinkst du nicht und machst erstmal eine ordentliche Pause. Daraus wurde natürlich nichts.

Die letzten Trinkpausen sind Jahre her und haben sich dann auch auf max. 3 Tage beschränkt, spätestens dann kam die Meldung von dem Poltergeist im meinem Kopf, das ich mich für diese 3 Tage ja mal ordentlich belohnen müsste.
Diese kleinen Pausen waren für mich kopftechnisch immer sehr anstrengend, umso enttäuschter war ich hinterher wenn der Poltergeist mal wieder gewonnen hatte. Mal ganz davon ab, das Körper und Hirn an den Tagen nach der Trinkpause erstmal akuten Nachholbedarf meldeten. [wacko]

Vor einer ganzen Weile habe ich dann im Internet von Baclofen gelesen und entdeckte dieses Forum.
Angesichts der kleinen Hürden die sich ergeben um an Bac zu gelangen habe ich lange Zeit, ohne mich an zu melden hier nur gelesen.

Vor kurzem hatte ich wegen einer anderen Sache einen Termin bei meinem Hausarzt und entschloss mich, mich ihm zu offenbaren. Angesprochen auf mein Alkoholproblem und den im Internet zu findenden Studien sowie dieses Forum (welches er noch während meines Termins kurz in Augenschein nahm) versprach er, sich bis zu meinem nächsten Termin schlau zu machen, da er von der Behandlungsmöglichkeit von Alkoholsucht mittels Baclofen noch nichts gehört hatte.
Beim nächsten Termin hatte er sich leider nicht wirklich schlau gemacht, verschrieb mir jedoch erstmal eine Packung Bac mit der Aussage: Wenn Sie glauben das es Ihnen hilft, dann wird es Ihnen vieleicht helfen. [sad]

Mein Baclofen hatte ich also nun, ich musste nur noch einen passenden Termin zum anfangen finden.
Bei uns im Ort standen noch Feierlichkeiten an in die ich involviert war und Privatfeiern standen auch kurz bevor.
Daher entschloss ich mich die Einnahme von Baclofen noch ein wenig hinaus zu zögern, um nicht nach wenigen Tagen der Abstinenz auf einer Feier (wo das zurückhalten wohl sehr schwer gewesen wäre) einen Rückschlag zu erleiden.

Letzten Samstag war dann die letzte (geplante) Feier von der ich dann wohlbehalten im Morgengrauen Zuhause ankam. [whistle] Mein Entschluss war, das ich nicht von 100% auf 0 runter wollte sondern es meinem Körper ein wenig angenehm auf dem Weg zur Abstinenz mache. Also gab es am Sonntag nochmal 7 Bier (halbe Liter), am Montag 6 Bier und dann meldete sich abends nach diesem sechsten Bier Poldi (mein kleiner Poltergeist), der mir erklären wollte das 6 Bier doch etwas wenig sind um sich bereits ins Bett zu legen. Dem konnte ich dann gerade so noch wiedersprechen. [blum]

Am Dienstag war mir klar das es ab jetzt schwierig wird die Menge weiter zu reduzieren. Da meine Craving Zeit immer gegen Mittag beginnt, habe ich gegen 11 Uhr eine Ecke Baclofen genommen (6,25mg).
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich etwas Angst das die Dosis, zumal diese ja noch sehr klein war nicht hilft und ich bald mächtig Bierdurst bekommen würde, schließlich waren die letzten 2 Tage weder für meinen Körper noch für Poldi befriedigend.
Aber, alles gut! Nach ca. einer Stunde merkte ich deutlich, da kommt was!
Vom Gefühl her kann ich es nur schwer beschreiben aber ich war bis zum Abend recht Entspannt und habe mich dann bis zur Bettruhe mit 4 Bier begnügt. :vic
Mittwoch war dann der Tag der Entscheidung, 1 mal Bac um 11 Uhr und dann am Abend noch 2 Bier oder gegen 18 Uhr die zweite Portion Bac und kein Bier. Ich entschied mich für letzteres und ging nüchtern ins Bett. [smile]

Heute ist nun der dritte alkoholfreie Tag und es geht mir ausgesprochen gut.
Bis auf eine leichte Nebenwirkung in Form von Kopfschmerzen habe ich keinerlei Probleme. Allerdings treten diese Kopfschmerzen seltsamer Weise am Abend auf bzw. am ersten Tag der Einnahme mitten in der Nacht.
Diese sind dann schnell ansteigend und werden innerhalb von höchstens einer halben Stunde sehr unangenehm, bleiben dann kurz auf einem Level und sind dann schneller wieder weg als sie gekommen sind. Dabei ist nur die rechte Kopfhälfte betroffen und auch auf dem Auge scheint ein leichter Druck zu sein. Unangenehm aber ist zum aushalten. Vieleicht kann ja jemand der mit sowas Erfahrung hat nochmal ein paar Wörter dazu verlieren.

So, denke das reicht erstmal für den Anfang.

Peanut

Ps: Die Arbeit und Herzblut die einige hier in das Forum stecken um anderen zu helfen und um auf Baclofen aufmerksam zu machen ist einfach sensationell. Da ich schon einige Zeit im Forum am mitlesen bin und etliche Tipps, den Leitfaden und etliche Erfahrungsberichte in mich aufgesogen haben, braucht sich keiner die Mühe machen all das nochmal in diesen Thread rein zu arbeiten.
Freue mich trotzdem auf ein nettes Hallo und ein freundliches miteinander.

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Papfl
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Re: Neuvorstellung von Peanut

Beitragvon Papfl » 10. Juni 2016, 16:19

Hallo Peanut!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] . Schön, dass Du da bist [smile] .

Peanut hat geschrieben:Die letzten Trinkpausen sind Jahre her und haben sich dann auch auf max. 3 Tage beschränkt, spätestens dann kam die Meldung von dem Poltergeist im meinem Kopf, das ich mich für diese 3 Tage ja mal ordentlich belohnen müsste. Diese kleinen Pausen waren für mich kopftechnisch immer sehr anstrengend, umso enttäuschter war ich hinterher wenn der Poltergeist mal wieder gewonnen hatte. Mal ganz davon ab, das Körper und Hirn an den Tagen nach der Trinkpause erstmal akuten Nachholbedarf meldeten. [wacko]

Umso besser, dass Du im Internet auf den passenden GhostBACster [mocking] gestoßen bist und dieser schon erste Wirkung zu zeigen scheint [good] .

Im Ernst: Da steckt bei Dir eine Menge Disziplin hinter den letzten paar Tagen, Respekt :-!? . Überfordere Dich und Deinen Körper aber bitte nicht :wink: . Im Moment ist es noch ein bisserl schwer zu sagen, ob die Nebenwirkungen dem Medikament oder dem Entzug geschuldet sind, wobei Augenzittern (Nystagmus), gestörte Scharfeinstellung des Auges (Akkommodationsstörungen), Sehstörungen und Kopfschmerzen natürlich schon zu den "häufigen" (1 bis 10 Behandelte von 100) Nebenwirkungen von Baclofen gehören. Kann aber natürlich genau so gut auch im Entzug vorkommen [pardon] .

Am besten, Du hältst Dich vorerst an den Leitfaden für die Anwendung oder mit Deinen 25 mg-Tabletten entsprechend an die angepassten Tabellen im Forum und beobachtest Dich ganz genau [smile] .

Und nochmal: Quäle Dich nicht zu sehr. Du musst niemandem etwas beweisen. Wenn Du es schaffst, bei null Alk zu bleiben, klasse. Wenn Dir in der Anfangsphase doch noch ein Bier dazwischen rutscht, dann isses halt so. Das ist allemal besser, als jetzt zum Beispiel eine Woche zu kämpfen, um dann frustriert die Flinte ins Korn zu werfen und aus lauter Enttäuschung wieder einen Totalabsturz hinzulegen.

Aber so strukturiert und "mit Plan", wie Du in Deiner Vorstellung rüberkommst, kriegst Du das glaube ich ganz gut "gemanaged". Ist denn das Folgerezept bei Deinem Arzt gesichert?

Papfl
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Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Neuvorstellung von Peanut

Beitragvon andi » 10. Juni 2016, 17:11

Dann sage/schreibe ich hier auch mal Hallo Peanut [hi_bye]

Willkommen im Forum.

lg

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DonQuixote
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Re: Neuvorstellung von Peanut

Beitragvon DonQuixote » 10. Juni 2016, 17:19

Hallo Peanut

Und willkommen im Forum. Toll, dass Du Dich nach langem Stillen Mitlesen nun angemeldet hast und Deine Erfahrungen mit uns teilst! 5 Liter Bier pro Tag sind natürlich keine Peanuts. Das einzig „Gute“ daran ist, dass Du bisher keine wirklichen Entzugserscheinungen hattest, wenn Du mal ein paar Tage abstinent bliebst. Aber das ist ja wie Du sagt auch schon ein paar Jahre her.

Ob das heute auch noch so ist? So wie Du Deine aktuelle Situation beschreibst, kann man das eigentlich fast annehmen. Schaue aber zur Sicherheit mal in den „Entzugserscheinungs-Katalog“ rein, damit kann man nämlich grob abschätzen, wie „schlimm“ es um einen steht.

Die von Dir geschilderten Beschwerden (Nebenwirkungen) sehe ich eigentlich wie @Papfl auch als typische Nebenwirkungen von Baclofen an. Wenn Du dem empfohlenen Schema folgst, mit der Dosierung nicht übertreibst und nichts übers Knie brichst, werden diese Beschwerden (Nebenwirkungen) recht schnell verschwinden.

Alles Gute für den weiteren Therapieverlauf wünscht

DonQuixote

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Re: Neuvorstellung von Peanut

Beitragvon Peanut » 10. Juni 2016, 17:48

Hallo,

danke für die freundlichen Begrüßungen.

@ Papfl
Sollte mir mein Hausarzt kein Folgerezept ausstellen, müsste ich wohl zum ersten mal in meinem Leben Gewaltätig werden (Spaß).

Das mit dem ein oder anderen Bier mal zwischendurch ist bei mir immer so eine Sache. Wenn ich denn erstmal angefangen habe geht es dann meist bis zum bitteren Ende, umso mehr wenn eine Trinkpause Körper und Poldi yappig gemacht haben.
Aber mit Baclofen bin ich bis jetzt guter Dinge. Der dritte Tag wahr bei mir meistens immer die magische Grenze (und das vor Jahren), mit Bac bin ich heute am dritten Tag noch recht entspannt.
Bis jetzt nehm ich lediglich 6,25 vormittags um 11 Uhr und gleiche Ration nochmal abends um 18 Uhr. Ohne Bac hätte es diese drei alkfreien Tage nicht gegeben.
Wobei ich heute doch schon etwas hibbelig bin.

Die Kopfschmerzen kommen mit Sicherheit vom Bac, kenne ich sonst so nicht und haben am ersten Tag der Einnahme von 6,25mg begonnen. Dazu gab es den Abend ja noch 4 Bier, in der Nacht pünktlich um 0 Uhr bin ich dann von den Kopfschmerzen wach geworden, dachte mein Kopf platzt. [sad]

Das ich leichten Entzugserscheinungen hatte ist klar, beschränkte sich jedoch auf nächtliches schwitzen.
Na ja, und futtern kann ich wie ne kleine Wildsau.


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Re: Neuvorstellung von Peanut

Beitragvon Peanut » 10. Juni 2016, 18:14

Hallo @ DonQuixote,

wie bereits geschrieben hatte ich bis jetzt außer nächtlichem schwitzen keine Entzugserscheinungen.
Den Katalog mit den Entzugserscheinungen hatte ich mir bereits angesehen, lese ja schon ein paar Tage in diesem Forum mit, alles gut!
Lediglich auf Poldi werde ich die nächsten Tage verstärkt achten müssen damit er mir nicht wieder dummes Zeug erzählt. [mocking]
Daher habe ich auch einem auswärtigen Termin von der FFW der Morgen stattfindet abgesagt, das währe vermutlich die reinste Triggerparade und für mich wohl doch momentan too much.


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Re: Neuvorstellung von Peanut

Beitragvon Peanut » 4. Mai 2022, 21:21

Hallo an alle,

wird Zeit das ich mich mal wieder melde.
Ich hatte die letzten Jahre ein ständiges auf und ab, immer Mal wieder versucht mit dem scheiß saufen auf zu hören.
Leider blieb es immer beim Versuch und das lag nicht nur an Poldi, meinen kleinen Poltergeist.

Ich kann heute mit Sicherheit sagen dass die starken Kopfschmerzen die mich damals quälten keine Nebenwirkungen vom Bac waren sondern Entzugserscheinungen.

Hatte zwischenzeitlich immer Mal wieder probiert die Biermenge nach und nach zu reduzieren um auf Null zu kommen, ging aber nicht, immer wieder diese unerträglichen Kopfschmerzen ab einer gewissen (ich nenne es Mal Mindermenge) an Bier.
Mit der Zeit ging es mir dann immer schlechter (der Konsum hatte sich schließlich immer wieder auf ca. 10 halbe Liter eingepegelt) und ich hatte selbst Angst (nüchtern) mit dem Auto zu fahren da ich mit starken Schwindel zu kämpfen hatte und weder mich und erst Recht keine anderen Autofahrer gefährden wollte.
Nach dem Grund für den Schwindel wurde lange gesucht obwohl ich bei jeder Untersuchung erzählt hatte das ich Alkoholiker bin.
Letztendlich kam meine neue Hausärztin drauf das ich einen viel zu hohen Ammoniakgehalt im Blut hatte der diesen Schwindel ausgelöst hat.
Übergeben musste ich mich auch des öfteren im nüchternen Zustand, Magenschleimhaut bis zur Kotzgrenze gereitzt auf gut deutsch.

Für mich war nun der Zeitpunkt gekommen wo ich endgültig die Reißleine ziehen musste.
Ich habe mich von meiner Ärztin für einen Entzug ins Krankenhaus einweisen lassen. Bis jetzt befinde ich mich noch im Krankenhaus und es geht mir Recht gut, noch.
Es wurde jetzt begonnen das Diazepam langsam auszuschleichen, spätestens wenn ich hier raus komme wird mir wohl der kleine Poltergeist auf die Schulter krabbeln um mir das ein oder andere Bier wieder schmackhaft zu machen und dass möchte ich auf keinen Fall.

Wäre jemand von euch so nett hier einen Link zu Posten wo ich den Admin wegen der Ärzteliste anschreiben kann, finde es momentan nicht hier auf dem Handy.


MfG Peanut


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