zunächst einmal möchte ich zur Sprache bringen, wie froh ich bin, dass es diese Seite gibt. So ist der meinerseits empfundene Leidensdruck groß. Aber andererseits auch die Hoffnung mit der medikamentösen Unterstützung langfristig die Kurve zu bekommen, mein Leben künftig und damit meine ich Tag für Tag "rauschfrei" zu genießen.
Wie schon häufiger hier gelesen, begann auch mein Alkoholkonsum begleitet von einer Essstörung, nachdem ich von Zuhause auszog. Das war zwischen meinem 18. - 19. Lebensjahr etwa. Es gab auch bei mir ein(ige) traumatische(s) Ereignis(se) in der Kindheit. Ich wurde im Alter von 9 Jahren zusammen mit meinem älteren Bruder ins Internat abgeschoben, das geschah zum Zeitpunkt als sich unsere Eltern trennten. Das Trauma wiederholte sich mit 18., da ich ausziehen musste, weil meine Mutter mit ihrem Partner zusammenziehen wollte. Ich war noch gar nicht fertig und mit dem Leben völlig überfordert und begann dieses Gefühl zu ertränken. Wenn ich während des Trinkens Hunger bekam, aß ich unkontrolliert und übergab mich anschließend. Dies ging über einige Jahre. Trotz alledem war ich erfolgreich im Job, arbeitete aber auch entsprechend viel, bis zur totalen Erschöpfung.
Ende 20 lernte ich meinen Mann (inzwischen Exmann) kennen. Dadurch stabilisierte sich meine Lebenssituation. Ich bin stolze Mutter von zwei Kindern. Aber mein Exmann trank regelmäßig und so griff ich ebenfalls regelmäßig zur Flasche. Richtig schlimm wurde es erst nach der Trennung. Durch die Doppelbelastung als alleinerziehende Mutter mit Vollzeitjob ging ich irgendwann auf dem Zahnfleisch. Aber anmerken lassen, habe ich es mir nie, sondern bin stets fröhlich lachend unterwegs gewesen und solange ich für die Kinder verantwortlich war, hatte ich einen Grund durchzuhalten. Inzwischen bin ich 50, meine beiden Kinder sind groß & "Gott sei dank" gesund.
Wegen eines Burnouts hatte ich Ende letzten Jahres meinen Job verloren und bin seitdem krank geschrieben. Eine Verhaltenstherapie habe ich im Februar begonnen. Fortschritte sehe ich allerdings noch keine. Stattdessen fühle ich mich kraftlos und Corona bedingt, ohne sinnvolle Aufgabe die meiste Zeit zuhause zu sitzen, zieht mich noch mehr runter. Ich versuche immer wieder den Alkoholkonsum zu reduzieren, aber es gelingt mir nicht. Zum Glück habe ich einen liebevollen Partner, der mir Halt gibt, zu mir steht und mich unterstützt.
Ich will aus dem Sumpf endlich raus, mein Leben in Ordnung bringen und dem Alkohol "Lebewohl sagen". Ich weiß, dass es nicht leicht sein wird und ein Medikament wie Baclofen nur unterstützen, die Sucht aber nicht heilen kann. Es wäre toll, wenn ich hier einen Hinweis bekäme, an welche Ärzte ich mich im Umkreis von 50 km wenden kann. Ich komme aus Düsseldorf.
Besten Dank im Vorfeld und einen schönen Restabend
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