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ich bin heute diesem Forum beigetreten und möchte mich jetzt hier kurz vorstellen.
Bis Mitte 2003 hatte ich ein, wie es so schön heisst, normales Trinkverhalten. Damals gab es häufiger familiäre Probleme, die ich sporadisch mit Alkohol zu beseitigen versuchte, was mir natürlich weder lang- noch mittelfristig gelang. Ich gewöhnte mich ganz schnell an gewisse Mengen, die dann aber nicht mehr ausreichten, so dass ich schleichend und von mir anfangs unbemerkt immer mehr trank. Spätnachmittags begann ich auf dem Balkon alleine Caipirinha zu trinken - schnell hatte ich eine Flasche Zuckerrohr-Schnaps (Cachaca) erreicht, was jedoch auf Dauer zu teuer wurde. So stieg ich auf Wodka um, doch auch eine Flasche am Abend war bald nicht mehr genug.
Seitdem habe ich gut 20 stationäre Entgiftungen, zahlreiche kalte Entzüge und zwei stationäre Vorsorgen hinter mir. Mitte Oktober 2009 sah meine Freundin den Auftritt von Dr. Ameisen bei Günter Jauch, rief mich den nächsten Tag an und erzähle kurz worum es ging. Ich begann zu googeln und mir soviel Infos wie möglich zu suchen. Ein paar Tage später kaufte ich ich mir das Buch, aber wegen meiner Trinkerei hat es sehr lange gedauert. Um meine "kurze" Vorstellung nicht zu lang werden zu lassen, kann ich zu meiner Suchtgeschichte nur auf das Buch von der Ameisen verweisen, ich hätte es nicht viel anders beschrieben als er...
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Anfang Dezember 2009 ging ich zur stationären Entgiftung für 10 Tage in eine hamburger Klinik, die in dem Ruf steht, sehr aufgeschlossen in Bezug auf neue Behandlungsformen zu sein, sie hat z.B. die Substituierung von Drogenabhängigen mitgeprägt. Ich äusserte sehr eindringlich den Wunsch, Baclofen nehmen zu wollen. Einzig der Psychologe der Station, der mich auch ambulant betreut und sehr gut kennt, war für die Behandlung. Nach meiner Entlassung wurde ich sehr schnell wieder rückfällig, und meine nächste, diesmal 3-wöchige Entgiftung folgte im Februar d.J.. Wieder bat ich mit Nachdruck darum, Baclofen verschrieben zu bekommen, und wieder setzte sich mein Psychologe für mich ein...leider ohne Erfolg. Bei der Oberarztvisite hiess es nur, er habe angeordnet, "seine" Stationsärzte sollen dieses Medikament nicht verabreichen. Später sagte mir der Stationsarzt, es gebe kaum Studien (wie auch bei dieser Einstellung???), und Dr. Ameisen würde ja jetzt kontrolliert trinken. Ich wollte es auf eigenes Risiko und eigene Kosten nehmen UND wollte der Klinik ein Tagebuch zur Verfügung stellen...naja, wer nicht will, der hat schon.
Ich habe mir noch während des Klinikaufenthaltes einen neuen Hausarzt gesucht, der mir ein Privatrezept 25 mg/100 Stk. ausgestellt hat.
Den letzten nassen Tag hatte ich am 19.02.2010, was der erste Tag meiner Entgiftung war, begonnen mit Baclofen habe ich am Mittwoch den 10.03. mit einer Tagesdosis (TD) von 37,5 mg (3 x 12,5 mg), nach jeweils 3 Tagen Erhöhung um 12,5 mg bis zu einer Erhaltungsdosis von höchstens 75 mg...je nach Befinden. Bisher konnte ich noch keine neg. NW feststellen...ich schlafe besser...bin gut drauf und hatte noch keinen Suchtdruck.
Ich freue mich, dass es Foren wie dieses gibt und auf einen regen Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit Euch. Natürlich möchte ich hier auch ein Tagebuch einstellen...über Hilfe würde ich mich freuen (z.B. wie erstelle ich eine Alkohol-Statistik...wieviele Standartdrinks - beer units - sind eine Flasche Wodka?)
Euch allen wünsche ich (wie auch mir selbst) viel Erfolg auf dem Wege zur Abstinenz...es lohnt sich bestimmt...
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