Arztsuche

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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picassopepe
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Arztsuche

Beitragvon picassopepe » 4. September 2019, 22:40

Liebe Forumsmitglieder, ich wurde soeben aufgefordert, mich hier im Forum erstmal vorzustellen. Widerstrebt mir im ersten Moment erstmal... Aber vielleicht ist es ja doch gerecht, andere öffnen sich hier ja auch und Interessierte wie ich profitieren ja von den Beiträgen... Ich bin 55 Jahre und löse meine Anspannung schon sage und schreibe 40 Jahre mit Alkohol und Fressattacken. Für Außenstehende unauffällig, in Maßen, inzwischen kontrolliert. Früher gab es schon Phasen in denen ich jeden Abend nach meinem Job eine Flasche Wein und mehr getrunken habe. Jede Gelegenheit nutzend mit Filmriss. Aber unter dem Deckmäntelchen der geselligen Lebhaften, die ja im Job in der IT total ihren Mann steht. Nach abstinenten Zeiten, die ich mir auferlegt hatte und nach psychotherapeutischen Aufenthalten in Kliniken kenne ich die Auslöser für die Angststörung und erkenne meine Methodik mit der Anspannung fertig zu werden. Hab mich schon besser im Griff. Leide aber tierisch unter dem Verlangen nach Alkohol. Stürze mich schon wieder auf jede Gelegenheit eine Weinschorle oder einen Aperol sprizz zu ergattern. Ich möchte endlich mal einen Tag erleben, an dem meine Gedanken nicht um Alkohol kreisen. Fühle mich gefangen. Sehe Normalos wie meinen Mann oder meine Freundinnen, die Alkohol völlig gleichgültig gegenüber stehen... Die kann ich nur beneiden. Nun habe ich das Buch von Olivier Ameisen gelesen und setze meine Hoffnung auf Baclofen, mal Tage ohne dieses leidige Thema zu erleben...

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Lucidare
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Re: Arztsuche

Beitragvon Lucidare » 5. September 2019, 09:36

Hallo picassopepe,

herzlich willkommen im Forum! [hi_bye]

picassopepe hat geschrieben:Liebe Forumsmitglieder, ich wurde soeben aufgefordert, mich hier im Forum erstmal vorzustellen. Widerstrebt mir im ersten Moment erstmal... Aber vielleicht ist es ja doch gerecht, andere öffnen sich hier ja auch und Interessierte wie ich profitieren ja von den Beiträgen...


Sicher ist es nicht jeder oder jedem Sache sich zu öffnen. Im Rahmen der Baclofen-Therapie tauchen aber auch immer wieder Fragen auf. Wenn man dann weiß, welche Mengen in welche Zeiträumen konsumiert werden ect., hilft das schon bei der Beantwortung.

In dem Sinne sind wir auch eine kleine kuschelige Gemeinde und natürlich versuchen wir gegenseitig voneinander zu profitieren. Für eine reine Arztvermitllung braucht's strenggenommen auch kein Forum. Das würde dann aber wiederum in ein einem "Hier hast Du Adresse sieh zu wie Du klarkommst" enden bzw. würden alle Problemchen und Sorgen und Fragen auf den Vermittelnden, in diesem Fall unserem Admin @DonQuixote, fokussieren.

Da dieses Forum natürlich auf ehrenamtlicher Tätigkeit beruht und im allgemeinen von einem Schwarmwissen lebt, wäre dies auch ziemlich ungerecht und zeitintensiv gegenüber und für den Betreiber. Eine Vorstellung zum Erhalt einer Arztadresse sollte nicht als Nötigung angesehen werden weil sich im Leid anderer gesuhlt werden kann oder Mitgliedszahlen zu pimpen.

Die Schilderungen müssen auch nicht detaliert bis zur Perfektion ausgeführt werden. Vieles kann auch umschrieben werden. Hauptsache das "Grundproblem" kommt rüber. [smile]

picassopepe hat geschrieben:Sehe Normalos wie meinen Mann oder meine Freundinnen, die Alkohol völlig gleichgültig gegenüber stehen... Die kann ich nur beneiden. Nun habe ich das Buch von Olivier Ameisen gelesen und setze meine Hoffnung auf Baclofen, mal Tage ohne dieses leidige Thema zu erleben...


Mit ein wenig Geduld besteht durchaus die Möglichkeit mit dem Medikament eine Gleichgültigkeit gegenüber dem Alkohol zu erreichen. Versuch macht Klug.

Für Dich auch der Hinweis auf nützliche Texte zum Einstieg. Man muss nicht alles auf einmal lesen und wenn Fragen sind einfach fragen! :wink:

Leitfaden für die Anwendung

Hier sei auf die Dosierungstabellen hingewiesen:

Dosierungstabellen

Diese sind recht konservativ gehalten, um Nebenwirkungen aus dem Weg zu gehen. Wenn man das Medikament gut verträgt, kann man u. U. auch schneller aufdosieren. Die Dosierung wirst Du dann aber auch gegebenfalls mit Deinem Arzt besprechen.

Craving und Die Rolle von Baclofen

Dort findest Du Näheres zum Thema Craving (Verlangen) und der Wirkungsweise von Baclofen.

Baclofen-Therapie vs. traditionelle Suchtbehandlung

erklärt den Unterschied zur traditionellen Suchttherapie und hier wird erkärt

warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet die Rubrik

Baclofen erste Schritte,

konkreter im

Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Die besten Erfolge erzielt man mit Baclofen, wenn man abstinent beginnt. Wer das nicht schafft, kann auch - vorausgesetzt, der tägliche Alkoholkonsum ist nicht zu hoch - zweigleisig fahren. Das heißt, den Alkohol langsam ausschleichen und Baclofen parallel dazu langsam gemäß Leitfaden für die Anwendung bzw. den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum einschleichen.

Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten in Anlehnung an den Leitfaden für die Anwendung oder die auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes.

Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter [schritte] .

Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Baclofen ist natürlich keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.

Die Arztadressen werden aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich herausgegeben. Daher möchte ich Dich bitten, unseren Administrator @DonQuixote mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.

Bis dahin alles Gute!

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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DonQuixote
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Re: Arztsuche

Beitragvon DonQuixote » 5. September 2019, 19:39

Hallo Picassopepe

Danke für Dein Interesse an unseren Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust. Deine PN (Private Nachricht) mit Angabe Deines Wohnortes habe ich erhalten, eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region ging soeben raus, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <freenet.de>, mit der Du dich hier im Forum registriert hattest. Ganz viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote


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